knoten
Kurzgeschichten - Lieder - RPG über mich Links - Gedichte - krude Ideen

Arne Bab.
E-Mail: Arne Bab.

Das Schwimmende Schloss
----------


Blaue Nebel flossen über die kalten Wasser der Aurion-Sees und wehten über den Strand. Wie flüssige Wolken wanderten Nebelschwaden über die feinen Körner, umschwebten Steine und kletterten über die Wurzeln der grossen Weiden.

Zwischen den Weiden, grosse tiefblaue Augen auf die näherkommenden Schwaden gerichtet, stand eine einsame Gestalt.

Im Licht des Vollmondes glitt ihr Schatten über den Nebel und formte fremdartige Gestalten, riesenhafte Schemen über der Wasseroberfläche.

Wie eine sicht windende Schlange zuckte ein dünner Schatten im Nebel, sprang von Nebelfetzen zu Nebelfetzen.

Der sich verdichtende Nebel stieg höher und umfloss die Beine der Gestalt, verfing sich in feinem Fell und umschmeichelte dünne, mit feinen Seidenbändern gebundene, Lederschuhe.

Bewegungslos stand die Gestalt und die Nebel stiegen höher, über die fast zu den Knöcheln reichende rostbraune Leinenhose, um die schmalen Hüften, verfingen sich im Saum des einfachen hellbraunen Leinenhemdes, über die sanften Wölbungen der Brüste, um kräftige Schultern, stiegen weiter. Wirbelten über den Hemdkragen, um glattes Fell, im Rythmus des Blutes zitternd, über die Wölbung des Kinns, um glatte, hellbraune, in einer unwirklichen Brise wehene Haare, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, die spitzen Wangenknochen, einen Tupfen weissen Fells auf der rechten Wange, über die tiefblauen Augen. In letzten Wirbeln schloss sich der Nebel über den Haaren und verschlang die Gestalt wie ein Fluss einen Kieselstein.

-----

In der Stadt Lugh saß eine besorgte Mutter drei Tage lang vergeblich bei dem Hochzeitsessen. Dann verschwand auch sie.


...

Im Bund der Feder von Travar haben mit zwei Freunde ein unglaublich schönes Geschenk gemacht und zwei Gedichte zu dieser Geschichte geschrieben, die auch Besucher meiner Seite genießen können sollen.
Ich danke euch beiden von Herzen! Durch euren Rezensionen mehr als einmal Tränen der Rührung meine Augen gefüllt.

Wenn ihr ie finden wollt, besucht den Bund der Feder und fragt nach dem Kriterarischen Duo.

Kalahan Dreamdancer: Das schwimmende Schloss (Gedicht)

Das Schwimmende Schloss
Wie Tuche so sanft,
Wie Seide so fein,
So still wie die Nacht
Im Mondenschein.

Umarmte sie zart
Und schmiegte sich an
Die schluchzende Brust,
Und hielt sie warm.

Entflohen dem Schicksal,
Das sie hielt im Bann,
Dem Heim und der Hochzeit,
Der Mutter, dem Mann.

Im Nebel vergaß sie
Wer dereinst sie war,
Vergaß sich in Tränen,
Dem Tode so nah.

Ein Wispern erschien ihr,
Kam tröstend hervor.
Es sah ihre Trauer
Und schickte empor

Zu den Göttern ein Flehen
Um Einlass ins Glück;
Sie mit sich zu nehmen
Und nie mehr zurück.

Die Götter berieten,
Und ließen sie ein.
Das Wispern, es lockte
Und rief sie hinein.

Sie schritt auf dem Wasser,
Ging zögernd empor,
Und folgte dem Wispern
Durch goldenes Tor.

Wie Tuche so sanft,
Wie Seide so fein,
Lag stille der Nebel
Im Mondenschein.

Wo nachts noch ein Mädchen
An Trauer zerbrach,
Dort steht nun die Mutter
Und weinet ihm nach.

Anarya: Das Schwimmende Schloss (Gedicht)

Das Schwimmende Schloss
Zartweiße Nebel,
sanft umschmeichelnd die schlanke Gestalt,
sie wandern hinauf
und umhüllen Anmut und liebliche Schönheit.

Eiliges Fliehen
lenkte die Füße der jungen Ashar.
Entrinnen wollt? sie
bedrängenden Fesseln und zwingendem Schicksal.

Still steigende Nebel,
sich windend am Körper wie zärtliche Schlangen,
liebevoll sind sie
und streichen hinauf zu Schultern und Antlitz.

Tiefblaue Augen
sind suchend nach Schweigen und Frieden.
Sie blicken hinaus,
nur ahnend das Ziel einer einsamen Seele.

Lichtbraunes Haar,
weht in unwirklicher Brise,
und weiß-zartes Fell
schmückt in Flocken Wange und Hals.

Still schweigendes Lächeln,
zeugend von schnell schwindender Furcht.
Zartrote Lippen
flüstern unhörbares Wort von Sehnsucht und Freiheit.

Bangende Tränen
schwinden im Anblick kristallener Bläue,
sind endlich zunichte und trocknen
in hauchzarten Lüften voll Melancholie.

Ein schwimmendes Schloss,
verborgen liegt es hinter Glück verheißendem Dunst.
Kein Wesen in Ern sah es je.
Doch ist es das Ziel der unbändigen Sehnsucht.

Verzweifelnde Mutter,
zaudernd wartend bei Tische im Festtagsstaat,
spürt ihre furchtbare Schuld,
geht ohne ein Wort und tilgt ihre Spuren.

zurück