-> Geschrieben zu Tokio Hotel & Co.: Offener Brief an Angela Merkel [1]:
Vor allem ist der Brief unverschämt, wenn man im Hinterkopf hat, dass bereits mehrere Studien gezeigt haben, dass p2p Tauschbörsen die Musikverkäufe nicht schädigen, aber den allgemeinen Wohlstand in der Gesellschaft erhöhen, weil die Leute Zugang zu mehr Musik haben:
- http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschbo... [2]
Reinhard Mey nutzt übrigens Abspielschutz auf seinen CDs. Entsprechend habe ich das letzte Mal, als ich eine CD von ihm kaufen wollte, stattdessen eine Mail geschrieben, die schlicht sagte: "Solange ich Ihre CDs nicht auf meinem Computer (meinem einzigen Musikgerät) abspielen kann, werde ich sie auch nicht kaufen."
Ich vermute, das haben genügend andere auch gemacht, und entsprechend sind die Verkaufszahlen von Reinhard Mey in den Keller gegangen.
Und schon die Formulierung "geistige Eigentumsrechte" in dem Brief ist falsch. Es muss nämlich "geistige Monopolrechte" heißen, denn es geht nicht darum, dass man ihnen etwas wegnehmen könnte, sondern darum, dass sie das Monopol auf die Verbreitung bestimmter Inhalte bekommen.
Was mir an dem Artikel über den offenen Brief gefällt ist, dass er etwas auf Hintergründe eingeht: Nämlich darauf, dass er in Wirklichkeit vom BDI (Bundesverband der deutschen Industrie) kommt, und es nicht um die Musiker, sondern um die Profite der großen Medienmonopolisten geht.
Lieben Gruß,
Arne Babenhauserheide
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Unpolitisch sein
heißt politisch sein
ohne es zu merken.
Links:
[1] http://portal.gmx.net/de/themen/unterhaltung/musik/backstage/5805852.html
[2] http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschboersen-nicht-von-null-unterscheidbar