Hier sind ein paar von den Kurzgeschichten, die ich in meiner Freizeit dann und wann und auch zu anderen Zeiten schreibe.
Wie auch die Gedichte, führen die Kurzgeschichten hier ihr Eigenleben.
Falls sich irgendeine Vermehrung einstellen sollte, hoffe ich noch rechtzeitig darauf hinweisen zu können.
Die meisten meiner Geschichten finden sich bisher nur auf meiner alten Seite [3].
Um von mir eingesprochene Geschichten und Texte zu sehen (audiobooks), schau einfach in
- dazu gibt es auch einen PodCast [5].
Ein Gefangener ist entkommen - eine Science-Fiction Kurzgeschichte
- anhören: mp3 [6] (eingesprochen / Hörbuch).
Heißer Kaffee in einer Tasse kühlt sich langsam ab. Dicke Finger zucken an der Tasse. 15 Augen ruhen auf der anderen Hand. Der Abzug zittert unter dem Zeigefinger, als sich der Lauf auf den ersten Beobachter richtet. Schweißperlen bilden sich auf dessen Stirn und fangen sich in den buschigen schwarzen Augenbrauen. Seine Augen weiten sich.
"Ich hätte ihn fast gehabt, aber er ist in Alex' Gebiet gerannt!" Der Abzug knirscht. "Ich dachte nicht, dass ihn jemand erwischt hat!" Langsam lässt der Druck auf dem Abzug nach. Ein anderer meldet sich zu Wort. "Du hattest ihn direkt im Visier, du hättest ihn stoppen können." Der Erste beißt die Zähne zusammen. Ein weiterer unter den 15 spricht. "Der Schuss wäre unsicher gewesen. Er hätte ihn töten können." Langsam senkt sich der Lauf und der Erste atmet tief durch.
Der Zweite spricht wieder. "Das Gelände ist sicher. Er kann kaum mehr als ein paar Kilometer zurückgelegt haben. Sicherlich wird Jan ihn schnell zurückbringen." Der Erste nickt nach kurzem Zögern "Ich bitte darum sofort beginnen zu können."
Ein vielstimmiges erleichtertes Seufzen folgt dem Klacken der Sicherung. Dann wird die Tasse weggeschoben und die Beobachter verlassen den Raum.
Ein Lappen gleitet widerstandslos über das blanke Metall, als Jan die Wartung seines Schwebewagens beendet. Liebevoll fährt er mit den Fingerkuppen über das Wappen der Koll Sicherheit, dann wirft er den Lappen in die Ecke und öffnet das Einstiegsfenster. Nachdem er das Betäubungsgewehr verstaut hat, drückt er einen Knopf, dreht sich um und hört seufzend das leise Zischen, mit dem sich die Kabine schließt.
Drei Stunden später startet er den Schweber. An dem Armaturenbrett hängt eine topologische Karte des gesamten Gebiets innerhalb der Sicherheitszone, eines fast perfekten Kreises um das Hauptgebäude, der nur von der Laras-Schlucht durchbrochen wird, in die Gleiter nicht einfliegen können. Ein Netzwerfer liegt auf dem Rücksitz.
Zwanzig Minuten später leuchtet eine blasse Spur auf dem Display auf. Der Pilot blickt auf die Karte, seufzt und schwenkt zur Laras-Schlucht.
"Scheinbar kennt er das Gelände" schallt aus dem Lautsprecher in der Zentrale.
"Verdammte Scheiße" schallt durch die Luft in der Schlucht, als Jan den Netzwerfer aus dem Schweber holt. Während er noch die Spur auf der Karte nachzeichnet, steigt er in die Schlucht ab. Auf dem Display des Betäubungsgewehrs erscheinen verschiedenste Fehlercodes, als der bleiche Staub aus der Schlucht aufwallt, ihn einhüllt und in jede Ritze der Waffe dringt.
Der Staub senkt sich wieder, hinterlässt ein bleiches Gespenst in der Landschaft, in Jans rechter Hand ruht das blinkende Betäubungsgewehr, auf dem Rücken der Netzwerfer, dessen breite Spitze fast den bleichen Boden berührt. Bei jedem Schritt wallt Staub auf, eine breite Spur markiert den Weg.
Ein paar kräftige Schläge auf die Jacke lösen den Staub, vereinzelte Strahlen der Sonne über der Schlucht schneiden leuchtende Fäden in die Luft und erhellen eine kleine Höhle.
Ein leises Piepen wird von den porösen Wänden der Höhle aufgesogen, wie Wasser von feinem Puder, als Jan den Netzwerfer aktiviert. Im inneren der Höhle ist der Boden frei von Staub.
Zögernd geht er tiefer hinein und sofort umschließt ihn Dunkelheit, die nur von dem kleinen Lichtstrahl aus der Spitze des Netzwerfers durchdrungen wird.
Plötzlich schwingt der Strahl zur Seite. Auf dem Boden, in einer kleinen Nische an der Wand, sitzt ein Mensch in zerrissener Kleidung. Das Licht wird von angstvoll geweiteten Augen reflektiert.
Ein leises Zischen aus der Waffe und das Netz umschlingt sein Opfer.
"B 28, eine Flucht ist sinnlos. Strecken sie zur Identifikation eine Hand aus dem Netz."
Nachdem er die Markierung abgelesen hat, berührt Jan das Netz an den Beinen des Gefangenen mit einem dünnen Stift, den er dem Netzwerfer entnimmt. Die Schnüre zerfasern und binnen Augenblicken sind die Beine des Gefangenen frei.
"Stehen sie auf, wir gehen."
Außerhalb der Höhlenöffnung bildet fliegender Staub eine undurchdringliche, grau-weiße Wand.
"Setzen sie sich."
Minuten später weht der Staub noch immer. Der Gefangene sitzt an die Wand gelehnt, hält den Kopf gesenkt, die Beine ausgestreckt. Seine Arme werden von dem Netz an den Körper gedrückt.
Langsam hebt er den Kopf.
"Warum wurden sie geschickt, um mich zu fangen?"
"Weil sie geflohen sind."
"Aber warum sie?"
"Weil ich sie verloren habe." antwortet Jan und richtet den Netzwerfer wieder auf den Gefangenen. Dieser blickt zur Seite und fragt so leise, dass es fast in dem Rauschen des Windes untergeht:
"Wissen sie eigentlich wieso ich eingesperrt bin?"
"Schweres Verbrechen gegen den Staat." Der Gefangene sieht ihn wieder an.
"Glauben sie, alle hier hätten Verbrechen gegen den Staat verübt? 280 Häftlinge, alle unter Sonderbewachung, eher nicht gewalttätig."
"Seien sie ruhig."
Eine halbe Stunde später weht der Wind noch immer. Zögerlich fragt B28:
"Wie heißen sie eigentlich?" Jan, der in Gedanken versunken war, sagt es ihm. Kurz darauf steht er auf. Er packt B28 an der Schulter, dann gehen die beiden tiefer in die Höhle. Der dünne Lichtstrahl wandert über die rauhen Wände und den kahlgescheuerten Boden.
B28 geht schleppend. Seine formlosen grauen Schuhe gleichen der Farbe des Bodens. In den Wänden klaffen unzählige kleinere und größere Löcher, die deutlich ins Blickfeld rücken, als die beiden eine Biegung erreichen.
Plötzlich springt B28 vor. Überrascht bleibt Jan kurz stehen, bevor er die Verfolgung aufnimmt. Das Licht fällt auf ein Loch im Boden. Vom vorderen Rand fällt der Grund steil ab in die Schwärze und auf der Schrägung liegt B28, die Füße ins Dunkel hängend.
Jan tritt vorsichtig näher heran, legt den Netzwerfer auf den Boden, stützt sich am Rand ab und streckt eine Hand hinunter. Als er das Netz berührt, greift B28 mit einer Hand durch die Maschen und umfasst die Hand seines Wächters.
Der Netzwerfer steht aufrecht zwischen zwei Menschen.
"Ich hätte dich töten können." sagt B28 leise.
In der darauffolgenden Stille streicht ein schwacher Luftzug durch den Gang. Außer dem Atem der beiden Menschen ist nur das gedämpfte Rauschen des Windes in der Schlucht zu hören.
Behutsam legt Jan den Netzwerfer zu Boden und löst die letzten Stränge, die seinen Gegenüber noch halten.
"Wie heißt eigentlich du?"
"Briak Dorek. Was machst du?"
"Du kannst nicht entkommen, also kann ich das Netz auch lösen. Was hast du getan?"
"Ich habe versucht zu fliehen, weil ich nicht wieder zurück will. Warum bist du Wächter?"
Jan antwortet nach kurzem Schweigen: "Weil ich nur hier fliegen kann. Warum wurdest du eingesperrt?"
Minutenlang sieht Briak Jan schweigend an. Die Gesichter sind kaum zu erkennen, bis Jan den Netzwerfer wieder nach oben richtet und die hellere Decke den Strahl reflektiert.
Dann setzt sich Briak an die Wand und deutet mit dem Finger auf ein schwach schimmerndes Metallplättchen an seinem Hals.
"Das ist der Grund."
Er zögert, fährt aber fort, als Jan beharrlich schweigt:
"Mit drei Jahren war ich Teil eines Forschungsprojektes. Meinen Eltern wurde gesagt wenn es Erfolg hätte, würde ich bessere Chancen auf einen guten Job haben und wenn es Fehlschlüge bestände keine Gefahr.
Das Projekt war langfristig geplant. Ich erfuhr erst mit vierzehn davon, fünf Minuten bevor wir ins Forschungszentrum fuhren.
Sie wollten nur noch eine letzte Untersuchung machen und sagten, es wäre ein Fehlschlag gewesen, ich sollte jedoch mit einundzwanzig noch einmal vorbeikommen, aber das Einzige, das mich damals interessierte, war dass ich mich an dem Tag mir einem Mädchen treffen wollte." Briak lacht laut auf, doch der Ton wird von den Wänden geschluckt, als hätte es ihn nie gegeben.
"Nach der Untersuchung hatte ich keine Möglichkeit mehr dazu. Ich wurde weggebracht, dann bin ich hier gelandet."
Wieder zieht sich das Schweigen in die Länge. Das Rauschen des Windes wallt auf und wird wieder schwächer und wallt wieder auf, wie ein riesiger Herzschlag.
Unvermittelt fragt Jan:
"Und was ist mit dem Implantat?" Briak antwortet leise:
"Wenn sie es entfernen, kann ich es ihnen zeigen."
Zischend öffnet sich das Dach des Hangars der Koll-Sicherheit. Im grellen Gegenlicht taucht die Silhouette eines Gleiters auf. Eine Scheibe reflektiert die Sonne und Lichtreflexe huschen über den Boden, über andere Gleiter und ein breites Gesicht.
Metall klackt leise auf Metall, als der Gleiter auf dem Boden aufsetzt, leise Echos hallen von dem Wänden des fast leblosen Raumes zurück.
Der Mensch tritt an die Tür des Gleiters, ein leises Zischen, als die Druckluft entweicht, dann öffnet sie sich und gibt das zweite Lebewesen im Raum frei. Ein dünnes Band aus halbgetrocknetem Blut, braun wie die Rückstände auf den Gleiterkufen, zieht sich über die rechte Wange, an den buschigen Augenbrauen, dem geschwollenen Auge und dem aufgeplatzten Mundwinkel vorbei zum Kinn. Der Beifahrersitz ist leer.
Der Pilot stolpert und fällt dem ersten in die Arme. Bevor er die Augen schließt, murmelt er leise:
"Ich habe ihn verloren."
Heißer Dampf aus der Kaffeemaschine steigt in Wolken in die Luft, Eine Hand schließt sich hart um die leere Tasse. 15 Augen ruhen auf der anderen Hand. Der Abzug zittert unter dem Zeigefinger, als sich der Lauf auf den ersten Beobachter richtet. Schweißperlen bilden sich auf dessen Stirn und fangen sich in einem weißen Pflaster über der rechten Braue. Seine Augen weiten sich. "Ich hätte ihn fast gehabt, aber er hat mich in der Schlucht überwältigt!"
Der Abzug knirscht. "Es war ein Hinterhalt, eine Falle!"
Der Lauf zittert etwas und richtet sich auf die Stirn des Ersten. Ein anderer meldet sich zu Wort: "Du hattest deine Chance."
Ein Schweißtropfen löst sich vom Kinn des ersten. 15 Blicke huschen durch den Raum. Wie eine wabernde Sphäre taumelt der Tropfen in die Tiefe. Die Blicke richten sich auf den Lauf. Nur noch Zentimeter trennen den Tropfen von den Fließen. Der Lauf weitet sich zu einem dunklen Tunnel vor den Augen des Ersten. Der Tropfen flacht sich ab, muss in Augenblicken den Boden berühren und in tausend Spritzer zerspringen. 15 Augenlieder zucken, als der Abzug knackt. Der Tropfen berührt den Boden. Ein Knall ertönt und die Tür fliegt scheppernd durch den Raum. Der Lauf ruckt zur Seite und der Zweite bricht mit aufgerissenen Augen zusammen. Die Waffe fliegt von unsichtbarer Kraft gezogen durch die Luft, wird gefangen und ein zweiter Schuss kracht. Langsam lösen sich die dicken Finger von der Tasse. "Jan komm raus!" Der Erste steht auf und stolpert zur Tür. "Briak, was machst du?" Kaffee strömt aus der Maschine in die Tasse. "Den ersten Kaffee seit Jahren, hast du alles gepackt?"
"Im Schweber, was ist mit den anderen?"
"Sind auf dem Weg nach draußen, die Schlüssel haben gepasst."
Zwanzig Stunden später landet ein Schweber im Hangar des Raumhafens. Zwei Stunden darauf startet eine Fähre.
Vor einem Fenster stehen drei Gestalten, stehen helle Schatten vor der Schwärze des Alls.
"Ihre Autorisation ist korrekt, Pilotenlizenz bestätig."
Ein Jäger verlässt die Station. Die Triebwerke feuern und die Station verschwindet in der Schwärze.
"Hast du dich entschlossen, Jan?"
Der Jäger erzittert von dem Dröhnen der Triebwerke, dann wirft der Schub beide in die Sitze.
Stunden später klopfen die Triebwerke ein letztes Mal, das Dröhnen hallt noch kurz nach und erstirbt. Die leuchtenden Anzeigen spiegeln sich in den ekstatisch glänzenden Augen des Piloten. Seine Stimme verwebt sich mit der Stille zu einem neuen Muster:
"Ich fliege mit euch, und sei es in die Unendlichkeit."
Anhang | Größe |
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jan-waechter-koll.mp3 [6] | 14.96 MB |
Mit klammen Fingern hob Malvin das Heft auf. "tödliche Kampftechniken des mittleren Ostens".
'Mist!', dachte er und schmiss es zurück in den Dreck, in dem es gelegen hatte. Der Einband hatte interessant ausgesehen, zumindest das Bild. Ein Araber, der einen bestimmten amerikanischen Präsidenten mit einem 1A Kung Fu Fingerstich zu Boden schickte. Leider war es nicht die Satire, die er sich erhofft hatte. Stattdessen ein Heft, das ihm vielleicht in Saudi-Arabien in der Wüste helfen könnte, wenn ihn irgendwelche Amerikanischen Spione überfielen, um sein Touristenauto und seinen Pass zu klauen (und Saudi-Arabien angreifen zu können, um ihn aus der Gewalt bösartiger Kidnapper zu befreien, wobei er leider zum Kollateralschaden zählen würde), aber hier in der Stadt wäre sein Handy nützlicher, wenn nicht der Akku leer und das Display kaputt wären.
Er schlurfte an einer Ladenzeile vorbei und kickte eine zerbeulte Dose zwischen ein paar Tauben, die sich um ein aufgeweichtes Brot stritten.
"Wirklich eine Scheißwelt", murmelte er zu sich selbst.
Unerwarteterweise bekam er eine Antwort: "Du hast völlig Recht. Willst du sie zerstören?" Ein kleiner Tantenschoßhund, ein Chiwawa, oder so, mit dem seiner Spezies wohl angeborenen bösartigen Grinsen, sah ihn an. Er erinnerte sich, dass die auch von Menschen gezüchtet worden waren.
"Nicht nötig. Geht eh' früher oder später kaputt. Hoffentlich bevor ich sterbe."
"Wir können das etwas beschleunigen. Du musst nur den roten Knopf an meinem Halsband drücken." Die Schnauzenbewegungen des Hundes hätten von Hollywood stammen können, genauso perfekt und genauso kitschig.
"Damit du mir auf den Pulli pissen kannst? Klar doch."
"Ach komm schon. Ich kann den nicht erreichen." jammerte der Hund, aber Malvin ging mit einem "schleich dich, Krähenhocker" weiter und würdigte ihn keines weiteren Blickes.
Der Hund ging mit hängendem Kopf zurück zu seinem Herrchen. Irgendwann würde der schon auf den Knopf drücken, schließlich war er Präsident, oder so.
Und während Malvin weiter durch die dreckige Stadt irrte und sich fragte, ob als nächstes eine sprechende Katze käme um ihn zum Ölsurfen einzuladen, entging die Welt noch einmal ihrer Vernichtung.
Natürlich würde sie noch länger halten, wenn Malvin das Heft behalten hätte und mit einem gewissen Präsidenten geübt hätte, doch das Heft lag weiterhin im Straßengraben, bis ein Amerikanischer Spion es fand und von einem Penner an der Straßenecke mit einem 1A Kung Fu Fingerstich zu Boden geschickt wurde, wodurch ein bekanntes Industrieland einem Vergeltungsschlag wegen Unterstützung des Internationalen Terrorismus entging und der dritte Weltkrieg verhindert wurde.
Vielleicht schafft der Hund es ja nächstes Jahr.
(wie könnte die Geschichte weitergehen? Schreib doch eine Fortsetzung (am besten wenn du grade mal am Boden bist, um selbst wieder hochzukommen).)
Schnödder und Höckel: Hände schütteln
Höckel: Guten Tag Herr Schnödder, wie geht es ihnen?
Schnödder: Wie immer Herr Höckel. Keine Größeren Probleme im Bundestag und die CDU hat eh' Probleme noch Argumente gegen uns zu finden, seit wir ihr Programm übernommen haben.
Höckel: Ah, sie meinen ihre Agenda 2010. Wirklich ein Phantastisches Werk. Endlich zeigen sie den Gewerkschaften, dass sie ihnen die Veranwortung für Deutschland nicht mehr länger überlassen. Die Reduzierung des Kündigungsschutzes ist ja seit jeher unsere Forderung. Er hindert die Unternehmer schließlich nur daran, neue Mitarbeiter einzustellen und hindert uns durch zu harte Arbeitsverträge daran, neue Tochterfirmen zu gründen. Ihr Engagement zeigt, dass sie ihren Vorgängern vieles Voraus haben, denn was ist schon die Wiedervereinigung im Vergleich zur Krise, die unsere Wirtschaft zur Zeit durchmacht?
Schnödder: Naja, bei dem Kündigungsschutz mache ich mir schon Sorgen. Schließlich könnten die neuen Regelungen auch missbraucht werden. Aber in der Krise dürfen uns solche Überlegungen nicht schrecken. Wir müssen alles tun, was wir können, um unser Land aus der Krise zu holen.
Höckel: Genau. Und in solchen Zeiten müssen die Unternehmer endlich von ihren Fesseln befreit werden, damit sie die Deutsche Wirtschaft wieder zur alten Kraft zurückbringen können. Und da gehen sie ja genau den richtigen Weg. Nur ohne einengende Tarifverträge können wir verhindern, dass die Konkurrenz aus dem Ausland unsere eingesessenen Firmen verdrängt. Nur wenn wir die Löhne dem Markt anpassen, können wir unsere Mitarbeiter halten. Ich beglückwünsche sie zu ihrer Standfestigkeit gegenüber dem Druck des DGB. Solange sie die Lohnnebenkosten senken, wird es unserer Wirtschaft besser gehen, was auch immer ihnen die Schwarzseher der Gewerkschaften weismachen wollen.
Schnödder: Das ist unser erklärtes Ziel. Wir haben ja auch über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer nachgedacht, aber in der jetzigen Krise würden wir damit möglicherweise potentielle Investoren abschrecken.
Höckel: Streichen sie die Vermögenssteuer für alle Zeit. Sie bringt nichts, und verunsichert die Unternehmer, das Aufbruchskapital Deutschlands. Halten sie sich lieber an die Schmarotzer, die unseren Staat ausbeuten und es sich in ihrer Luxushängematte bequem machen. Lassen sie auf keinen Fall zu, dass dieser Punkt verwässert wird. Behalten sie auf jeden Fall die Radikale Kürzung des Arbeitslosengeldes, wie sie in ihrer Agenda 2010 beschrieben wird. Wenn es nach mir ginge, würden wir es ganz streichen, aber das ist wohl mit ihren Genossen kaum zu machen. Aber machen sie sich da keine Sorgen. Wir vom BDI werden ihnen immer den Rücken stärken, solange ihre Reformen ökonomisch sinnvoll sind, was mit Sicherheit alle sein werden.
Schnödder: Ich danke ihnen für ihr Vertrauen. Dann helfen sie sicher mit, unsere Ausbildungsinitiative voran zu treiben, um die Jugendlichen besser qualifiziert in die Arbeit starten zu lassen, so dass keine Jugendlichen mehr ohne Arbeit sein müssen.
Höckel: Natürlich stärken wir ihnen den Rücken, wenn sie die Ausbildung Praxisorientierter und besser machen, um die employability unserer Jugend zu erhöhen. Doch das ist für uns Unternehmer natürlich mit Kosten verbunden. Damit dadurch die Wirtschaftskrise nicht verstärkt wird, müssen neue Märkte geöffnet und das Wachstum angekurbelt werden. Besonders in der Pharmaindustrie sind weitere Forschungsanreize nötig, damit Deutschland nicht auf die hinteren Ränge zurückfällt.
Schnödder: Wir haben, finde ich, in dem Bereich schon genügend Freiraum gegeben. Einige Grenzen müssen bestehen bleiben, oder fordern sie allen ernstes die Patentierbarkeit von Leben?
Höckel: Ein absoluter Wachstumsmarkt! Wenn sich Deutschland hier nicht vorne positioniert, werden wir abgehängt. Lassen sie die Gewerkschaften nicht weiter moralisieren. Leben ist ein Wachstumsmarkt, und die Gewerkschaften schaden mit ihren Ansichten der Wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands. Verbieten sie sie!
Schnödder: Was? Die Gewerkschaften verbieten? Sind sie...
Höckel: Die Gewerkschaften schaden nur. Wenn sie weiter die Flexibilität der Firmen einschränken, werden viele Unternehmer den Standort Deutschland verlassen müssen, um nicht zugrunde zu gehen. Und außerdem können sie auch ohne die Gewerkschaften an der Macht bleiben. Sehen sie sich Amerika an. Wenn sie den BDI hinter sich haben, ist ihre nächste Wahl bereits gewonnen.
Schnödder: Aber die Gewerkschaften verbieten. Sie sind Teil des Deutschen Kulturgutes, ein Teil der Deutschen Geschichte!
Höckel: Und sie verhindern unseren Aufbruch in die Zukunft. Machen sie sich keine Sorgen, Herr Schnödder. Ohne die Gewerkschaften wird die Wirtschaft schnell wieder an Fahrt gewinnen, und dann gewinnen alle. Es wird mehr Arbeitsplätze geben, niemand wird mehr schmarotzen und sie werden wieder gewählt. Lesen sie die Prognose der Wirtschaftsweisen. Wir sind in einer Talsole, aber durch Unterstützung der Wirtschaft kommen wir leicht wieder nach oben.
Schnödder: Nun, ich weiß nicht. Vielleicht könnten wir das machen, wenn sie sich verpflichten, neue Arbeitnehmer einzustellen.
Höckel: Die Großen Wirtschaftsverbände werden natürlich eine Selbstverpflichtung eingehen. So wird das Verbot der Gewerkschaften für ganz Deutschland ein Segen sein.
Schnödder: Ich werde es in der Koalition zur Sprache bringen. Dann bleibt aber noch das Problem mit der Frühverrentung. Viel zu viele Menschen scheiden viel zu früh aus dem Arbeitsleben aus und kosten den Staat Millionen Euro.
Höckel: Dazu hat mein Verband bereits eine Lösung ausgearbeitet. Es gibt Rente erst ab 70. Wer vorher in Rente geht muss eben warten, bis er Geld vom Staat bekommt. Außerdem werden wir die Löhne senken, damit keiner mehr Lust hat, früher auszusteigen. Damit können wir mehr Arbeitnehmer einstellen und die Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt.
Schnödder: Das durchbricht aber den Generationenvertrag.
Höckel: Der hat sich sowieso überlebt. Heute zählt private Vorsorge. So hat jeder Arbeitnehmer ein Interesse, dass es der Wirtschaft gut geht, damit seine Rente nicht in einem Wirtschaftscrash verloren geht, und die ganzen Saboteure in den Betrieben werden endlich wieder richtig arbeiten. Um die Wirtschaft zu erhalten und damit alle zukünftigen Renten zu sichern, müssen wir aber vor allem neue Märkte erschließen. Und damit wird auch neues Geld in die Staatskassen fließen. Denken sie beispielsweise an die Wasserversorgung in Berlin. Im Moment wird sie vollkommen ineffizient gehandhabt. Liberalisieren sie den Markt! Dadurch gewinnen die Wasserversorger die Freiheit, die sie brauchen, um die Preise zu senken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Schnödder: In der Koalition haben wir uns ausdrücklich gegen diesen Punkt ausgesprochen. Das ist schon an zu vielen Orten schief gegangen.
Höckel: Hier in Deutschland wird es klappen. Schließlich haben wir hier in Deutschland nicht die Amerikanische Hire-and-Fire Mentalität. Ein Chef kümmert sich um seine Arbeitnehmer und Kunden, deswegen wird jede Liberalisierung gut für alle sein.
Schnödder: Ich werde es noch einmal ansprechen. Vielleicht ließe sich damit ein neues Regierungsprogramm schaffen: Vertrauen schafft Vertrauen.
Höckel: Das ist eine Hervorragende Idee! Lassen sie mich ein paar Punkte beisteuern. Erstmal muss der Staat sich von den verkrusteten sozialistischen Strukturen lösen. Auf Dauer können nur die Unternehmer das Arbeitslosenproblem lösen, und dafür muss die Belastung durch Sozialausgaben endlich aufhören.
Schnödder: Ich vertraue hier ihrer Erfahrung. Werden die Unternehmen neue Arbeitnehmer einstellen?
Höckel: Wir werden unsere Arbeitnehmer halten, so lange wir können, und die neuen Märkte werden neue Arbeitsplätze schaffen. Dazu brauchen wir natürlich noch mehr Waren. Ansonsten wird unser Wachstum stagnieren. Daher muss sich ihre Regierung für die patentierbarkeit aller Produkte einsetzen, von neuen Medikamenten bis zu Körpermerkmalen
Schnödder: Was meinen sie mit Körpermerkmalen?
Höckel: Mit der Gentechnik, werden sich ganz neue Märkte mit ganz neuen Gewinnchancen öffnen. Wenn wir dort investieren, kann Deutschland endlich wieder an der Spitze sein. Wer natürliche rote Haare will, kann sie dann bekommen, eine ganz neue Freiheit der Modewelt! Keine Sorgen mehr mit grauen Haaren, keine Notwendigkeit mehr ihre Haare zu färben, denn eine Firma wird das Gen für spät ergrauende Haare gefunden haben. Natürlich bekommen die Menschen dann Lizenzen für die Merkmale, mit denen sie geboren wurden. Schließlich würde kein Unternehmen das Vertrauen zukünftiger Kunden enttäuschen.
Schnödder: Eigentlich wird damit ja niemandem geschadet. Sie haben meine Zustimmung.
Höckel: Sehr gut. Dann werden sie sicher auch den anderen Punkten zustimmen, die uns Unternehmern wichtig sind.
Schnödder: -Nennen sie sie.
Höckel: Erstmal vollständig freier Handel und Warenverkehr. Wir müssen unsere Arbeitnehmer dort finden, wo sie für uns am günstigsten sind.
- Dann in der Verfassung festgeschriebener Patentschutz.
- Ein Stopp aller staatlichen und sozialen Wettbewerbsverzerrungen. Der Markt korrigiert sich selbst am besten.
- Patentierbarkeit von Pflanzen, Genen und Körpermerkmalen.
- Ein Ende der Misstrauenspolitik gegenüber Unternehmern. Keine Regelungen dürfen die Unternehmerische Freiheit einschränken.
- Privatisierung aller öffentlicher Dienstleistungen.
- Privatisierung von Polizei und Armee.
- Volle Eigenverantwortung für jeden. Sie müssen ihren Bürgern vertrauen, dass sie wissen, was sie tun.
- Keine Besteuerung von Unternehmen.
Schnödder: Keine Besteuerung mehr? Sind sie verrückt geworden? Wie soll der Staat dann Investieren?
Höckel: Das ist kein Problem. Der Staat wird kaum mehr Ausgaben haben, so dass sie mit einer 0,5%-igen Grundsteuer für Arbeitnehmer auskommen. Sie sehen, unsere Reformen helfen allen, den Arbeitgebern, die endlich frei investieren können und Planungssicherheit haben, und den Arbeitnehmern, die endlich nicht mehr von Bürokratie ihrer Freiheit zur Selbstverantwortung beraubt werden und damit wirklich frei werden.
Schnödder: Dem kann ich nicht zustimmen.
Höckel: Es wird sowieso kommen. In einer globalisierten Welt kann sich kein Land dem Weg des Marktes in den Weg stellen. Die Frage ist nur, ob sie voraus gehen, oder als ewig letzter hinterher schleichen, und ihren Nachfolger den Ruhm einstreichen lassen, Deutschland aus der Krise geführt zu haben. Für ihre Zukunft ist übrigens gesorgt. Ich kenne einen Großunternehmer, der sie sofort als Führungskraft einstellen will, sobald sie ihr Regierungsamt niederlegen.
Schnödder: Versuchen sie mich zu bestechen?
Höckel: Aber nein. Unternehmer wissen gute Kräfte zu schätzen, und so fähige Mitarbeiter wie sie umwirbt man in unseren Kreisen immer, das ist alles.
Schnödder: Ich werde ihren Vorschlag dem Bundestag vorlegen.
Höckel: Ich hätte noch einen Vorschlag, der sie sicher interessieren dürfte.
Schnödder: Dann nennen sie ihn.
Höckel: Sehr gerne. Wie sie wissen lässt sich das Wachstum am besten ankurbeln indem man neue Märkte erschließt. Die meisten Märkte dieser Welt werden bereits genutzt, von der einen oder anderen Seite, wobei wir wegen überzogener Steuern Nachzügler sind, doch es gibt einen Markt, der bisher noch kaum erschlossen ist, und der uns sofort nach vorne bringen würde. Dieser Markt ist „Die Geschichte“.
Schnödder: Sind sie wahnsinnig? Sie wollen die Geschichte verkaufen?
Höckel: Nun werden wir mal nicht ausfällig. Jeder ist doch eigentlich daran interessiert, sich selbst in der Geschichte wieder zu finden. Nicht umsonst existieren umfangreiche Stammbäume, die die jeweilige Familie bis zu tausend Jahre zurück verfolgen. Der Geschichtsverkauf funktioniert da viel einfacher. Sie lizensieren ein Unternehmen, dass damit das Recht bekommt, die Geschichte festzulegen. Dieses Unternehmen setzt von diesem Zeitpunkt an die offizielle Geschichtsschreibung fest, wie sie in Geschichtsbüchern gelehrt wird. Wem ein bestimmter Teil der Geschichte nicht gefällt, oder wer gerne unter seinen Ahnen eine Linie von Königen sehen möchte, kann von diesem Unternehmen einen Teil der Geschichte kaufen, der dann nach seinen Wünschen umgeschrieben wird. Sensible Geschichtsabschnitte werden natürlich ausgenommen.
Schnödder: Das kann nicht funktionieren. Wir würden niemals alle Staaten dazu bringen können, die Geschichtsveränderung zu akzeptieren.
Höckel (grinsend): Das ist kein Problem. Nur die größten Staaten müssen einwilligen, und wie wir miteinander sprechen, unterbreitet ein Kollege von mir dem Amerikanischen Präsidenten ein Angebot. Wenn sie nicht einwilligen könnte dort ein anderes Unternehmen den Vertrag bekommen, dessen Gelder nicht in Deutschland investiert werden.
Schnödder, seufzend: Machen sie ihr Angebot.
-e-x-i-t-u-s-
Stille durchzieht das Land.
Warme Farben verwischen, Nebel dämpft alle Klänge, trostlose Blicke erfüllen das Nichts.
Langsam wandere ich durch die Felder, die früher blühten, doch heute, erneut vom Grauen getroffen, sich dem Nichts hingeben und langsam ersterben.
Noch lebt der Keim der Freude, doch seine Klarheit verliert sich mit jedem Tag den er in den Fesseln des Grauen liegt.
Ein Weg zeigt sich vor mir, wie ein Pfad aus alten Zeiten, ein Pfad, der Freude bringt und lebt, der weiter führt, voran in die Farbe und in das Licht meiner Träume. Ich sehe ihn und er zieht mich zu sich. Fünf Jahre bin ich Stück für Stück von ihm gegangen, und die Gräue hat mich erreicht, doch jetzt sehe ich ihn wieder, und gerade in diesem Moment, diesem einzelnen Augenblick, laufe ich auf dem Pfad und Freude singt in mir. Freude am Leben, Freude an mir, das Glück, ich selbst zu sein.
Kein Bauen an Fremdem, kein Schreiben von Zahlen, die Erfolg und kurze Freude bringen und doch mehr verzehren als sie geben, sondern Schaffen von Welten aus Klängen und Worten, die in mir leben und stärker werden mit jedem Schritt.
Wo Grauen war erwächst wieder Leben und Farbe erfüllt meine Seele, denn tief in meinem Herzen lebt etwas, das ich fast verloren hatte, und es trägt mich näher an den Urgrund meiner Kraft, der in mir sprudelt und lacht wie steigende Winde im erwachenden Licht.
Ich bin richtig wo ich gehe, denn diesen Weg wandert mein innerstes Wesen.
(Infos: Tech in Mechwarrior [7], geschrieben 2006-02-20)
Hallo Hacker,
Ich freue mich, dass ich dich genug interessiere, um meinen Rechner zu knacken und hier herumzustöbern. Du wirst hier nur die Geschichte meines Lebens finden, aber vielleicht suchst du ja gerade die.
Ich habe vor langem schon überlegt diesen Text zu schreiben, schließlich habe ich ihn auf meinen Reisen oft genug erzählt.
Ich bin wie jeder andere in meiner Umgebung auch in meiner Kindheit auf die Schule gegangen, hatte aber nicht viel Zeit für Freunde oder Beschäftigungen, weil ich in der Arbeitsstelle meiner Eltern jeden Abend servieren musste. Die wenige Zeit, die mir sonst noch blieb, habe ich mit Lesen und Musik verbracht; Erst Geschichten und seichte Lieder, dann technische Handbücher, Rock'n'Roll und mein eigenes Spiel mit der Ton-Flöte.
Als ich mit 14 in die weiterbildende Schule kam, hatte ich schon gelernt, dass Technik mich interessiert, und den Nachmittag in der Technik-Gruppe zu verbringen war der einzige Grund, den meine Eltern gelten ließen, um nicht helfen zu müssen.
Ein Jahr später durfte ich bei ihrer Arbeit dann bereits in der Vorhalle die Gäste begrüßen und sanfte Gespräche führen, bevor sie sich mit meinen Eltern oder Anderen zurückgezogen haben.
Meine Leistungen in der Schule ließen in allen Fächern außer Technik etwas nach, während meine Eltern mir zu Hause all die schönen Künste unseres Planeten näherbrachten, von sanfter Konversation über zarten Gesang, Massagen und die vielen Arten Körper, Seele und Geist eines Menschen zu verwöhnen.
Im Rückblick war es eine sehr schöne Zeit, bis ich auf einer Jahresabschlussparty von einigen Klassenkameraden eingeladen wurde, doch mal "Flat" zu probieren, das völlige Entspannung bringen sollte. Das tat es auch, aber seit dem bin ich unruhig und von Tag zu Tag reizbarer, wenn ich kein "Flat" nehme. Und wenn ich es nehme, bin ich für bis zu zwei Stunden so ausgeknockt, dass selbst meine Hirnströme aussehen, als würde ich seit Jahren im Koma liegen.
Natürlich konnte ich es immer erst Abends nehmen, nachdem ich gearbeitet hatte, und das ging nicht nur auf den Schlaf, sondern auch auf meine Lernerfolge. Es endete damit, dass ich beim Militär nur ins Basistraining einberufen wurde, während fast jeder Andere meines Jahrgangs eine Führungslaufbahn einschlug. Seltsamerweise wurden meine Arbeitsleistungen durch "Flat" aber nur besser. Viele Gäste mochten wohl meinen etwas gehetzten Blick, wenn ich nur noch darauf wartete, endlich zu meinem Bett und meiner Droge zu kommen, und meine Eltern vermuteten nichts; zumindest haben sie nie etwas erwähnt.
In der Zeit beim Militär konnte ich zwar nicht arbeiten, doch meine Erfahrungen kamen mir sehr zugute, und ich verbrachte selten eine Nacht alleine, auch wenn mein Ruf darunter etwas litt. Außerdem lernte ich so "Ranja Tamil" kennen, die ebenso viel Freude an den genussvollen Nächten hatte wie ich, und mit der mich seit diesen Tagen eine tiefe Freundschaft verbindet, obwohl ich nie dazu kam von ihr die Sprache ihrer Eltern, Deutsch, zu lernen. Sie schlug dann bald die Laufbahn zur Polizeioffizierin ein, während ich Mech-Techniker wurde, doch den Kontakt verloren wir erst, als die Ausbildung abgeschlossen war und ich zu meinen Eltern zurückkehrte, um einige Jahre lang mein eigenes Geld zu verdienen.
Eigentlich geschah in dieser Zeit nichts wichtiges. Ich lernte weibliche wie männliche Kunden immer besser zu beglücken und genoss mein Leben, gerade weil mir das gute Einkommen endlich eine eigene Wohnung und damit freiere Nutzung von "Flat" ermöglichte.
Der letzte Kunde, den ich für Geld zu beglücken versuchte, war ein Mann aus dem Draconis Combine, und er wird der Letzte bleiben.
Ich hätte die Begegnung mit diesem Fanatiker fast nicht überlebt, nachdem er anfing mich als verkommen und verdorben zu bezeichnen und versuchte, meine korrumpierende Existenz eigenhändig zu beenden. Ohne meine Ausbildung beim Militär wäre es ihm wohl auch gelungen. Noch in dieser Nacht habe ich meine Arbeit aufgegeben und meinen Eltern nur eine Notiz hinterlassen, dass ich für einige Zeit außer Landes sein würde.
Ich flog mit dem ersten Frachter ab und schlug mich ein Jahr lang als Kellner auf Schiffen und in Raumhäfen durch, während ich einige der schönsten Planeten der inneren Sphäre besuchte und langsam wieder lernte, mit mir selbst klar zu kommen. Ich glaube, ich kenne nun in beinahe jedem großen Raumhafen der inneren Sphäre einige Leute, die Dealer auf fast jedem Passagierschiff und viele charmante Frauen und Männer.
Aber Genuss an den körperlichen Freuden habe ich erst vor ein paar Wochen wiedergewonnen, als Ranja mich bei einem kleinen Dealer hochnehmen wollte und wir stattdessen unsere alte Freundschaft wieder aufgenommen haben. Nur ihr Mann will noch nicht ganz akzeptieren, dass der alte Jugendfreund mit dem sie oft ihr Bett teilt, wirklich nur ein alter Freund ist, und auf eine Nacht zu dritt wollte er sich noch nicht einlassen, trotz aller Überzeugungsversuche von Ranja.
Vielleicht kommen wir ja dazu, wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, wenn ich dann herausgefunden habe, wohin das Schiff fliegt, in dessen Frachtraum ich gerade sitze, nachdem er mit drei weiteren aus der Patroullie erfolglos versucht hat, mich festzunehmen.
Hey Computer,
Das hier ist mein persönliches Log. Wenn das jemand außer mir lesen kann, sei's der Käp'tain, Goldkopf, oder auch nur du selber, oder sonst wer, reiß ich dir deine Stählernen Eingeweide raus und verfütter dein Hirn an die Ratten.
Wie du es sicherst ist deine Sache.
Eigentlich war ich unterwegs nach Sus Laykan Darg, um endlich zu lernen, wie ich die Waffe, die ich beim letzten Raubzug gefunden habe, richtig einsetzen kann. Der Transporter in dem ich gereist bin, ist von irgendeinem Wesen angegriffen worden, was für einem, weiß ich nicht. Zumindest hing er wochenlang im All und die Schotts waren dicht.
Bei mir war eine Katze, deren Namen ich bis heute nicht weiß. Irgendwann hat die es geschafft die Tore zu öffnen nachdem sie erst ewig mit mir Karten spielen wollte.
Die Gänge des Transporters waren komplett mit Schleim bedeckt in dem irgendwelche Biester lebten, die allerdings nicht lange überlebt haben. Von draußen kam ein Landungsteam, wir hatten schon eine Weile lang Geräusche von ihnen gehört. Nachdem wir das Team getroffen hatten und von ihm gefangengenommen wurden, haben sie uns mit auf ihr Schiff gebracht. Davor war aus dem Frachtraum ein Trollgroßes Wesen gestürmt und hatte uns angegriffen, aber das haben die, was auch immer sie sind, erledigt. In einem Gang hingen außerdem irgendwelche Algenfäden von der Decke, warum auch immer.
Ein Roboter, der wie ich jetzt weiß Goldkopf heißt, hat uns hoch gebracht. Wir wurden Medizinisch untersucht und dann betäubt.
Die Katze wollte ihre Spielsachen nicht hergeben, also hat der Roboter sie unsanft betäubt und ihr das Scharfschützengewehr und die schwere Pistole weggenommen.
Erster Eintrag Ende.
Computer, das ist der zweite Eintrag. Kann ihn jemand außer mir lesen, verfütter ich dein Hirn an die Ratten. Mehr als zweimal warne ich nicht.
Als ich wieder aufgewacht bin, war ich an eine Bahre geschnallt. fast wie vor Jahren schon Mal. Und wie vor Jahren schon, hatten sie meine Flügel unterschätzt. Bevor ich mich entschließen konnte, ob ich aufgeben, oder kämpfen sollte, haben sie mich losgeschnallt.
Die Katze schlief wohl noch. Fast zur selben Zeit kam ein Inquisitor aufs Schiff. Die Besatzung hatte nicht unbedingt Respekt vor ihm, sympathisch, aber dumm, und der Kap'tain musste den Arzt zwingen, mich von dem inquisitor untersuchen zu lassen.
Der hatte keine Daten über Drachen, also wollte er mich mit auf's Schiff nehmen. Ich bin ihm gefolgt, und der Arzt ließ mich nach einem weiteren Befehl des Kap'tains raus.
Einer aus der Mannschaft rauchte sogar Zigarre und drehte sich nichtmal zm Inquisitor um; ohne eine Waffe in der Hinterhand zu haben, vermute ich.
Ich folgte dem Inqui durch den Fahrstuhl nach draußen. Bevor wir dessen Schiff erreichen konnten beschlossen unsere Retter, dass sie mich vor dem Inqui beschützen mussten und griffen ihn an. Ich habe mich so schnell wie möglich entfernt, während sie gegen ihn kämpften. Erfolglos, bis sie die Schiffsgeschütze auf ihn richteten.
Einem Roboter, der sich ergeben hatte, nahm ich die Energiezelle raus, dann ging ich mit dem Marine, dem jüngsten unserer Retter, ins Schiff. Eine Wachdrohne konnten wir ausschalten, zerstörten aber einiges der Kühlanlage dabei. Beim Reaktorraum brach ich fast zusammen. Seitdem ich im Schiff im Tiefschlaf gewesen war, hatte ich Fieber, warum weiß ich noch nicht genau. Es war mein Wachstumsfieber, obwohl ich das nächste erst in zwanzig Jahren erwartet hatte.
Der Wasserdampf des Kühlsytems hat meinen Kreislauf dann entgültig erledigt. Der Hybrid, geflügelt und mit grauer Haut, der sich als später als Blood vorstellte, half mir auf die Beine und wir gingen auf die Brücke des Inquischiffes. Leider war der Zugriff verschlüsselt.
Deshalb holte der Marine die Katze, die sich gleich mit Blood anlegte, von ihm fast erschlagen wurde, und dann auf der Brücke die Codes knackte.
Dann hat sie irgendeinen Drek mit dem Rechner angestellt, der ihn durchdrehen ließ und im Schiff eine virtuelle Spielumgebung schaffte. Dabei fand ich einen Schwarzen in der Zelle des Schiffes, und Tyraniden versuchten uns abzuschießen.
Glücklicherweise endete das Spiel wieder, nachdem die Katze Game Over sagte. Dann begann das Schiff ein zweites Level, aber bevor wir wirklich in der Scheiße saßen, schnitt uns einer der Crew aus dem Inqui-Scout raus. Wir gingen zurück zum Schiff und sahen gerade noch, wie die Anderen 20 Frauen als Gefangene hineinführten, woher sie die auch immer hatten.
Wieder im Schiff gelang es mir den Kap'tain zu überzeugen, dass wir die Frauen abliefern, und der Fahrerin des Transporters, den sie abgeschossen hatten, eine Belohnung geben sollten. Sie wollte weggebracht werden. Von dem Scheich, für den die Frauen waren, strichen wir 3.000.000 Tender in Naturalien ein, und es ging weiter zum Ziel der Fahrerin. Versprochen heißt gehalten.
Nobody, immer Zigarrenrauchend wurde vom Arzt mehr getötet als verarztet.
Die Katze kam in die Zelle.
Danach starb der Kap'tain des Schiffes. Wie erwartet konnte der Arzt nichts machen. Wir mussten einen neuen Kap'tain wählen, der Mua'dib wurde (der uns aus dem Scout geschnitten hatte). Ich entschloss mich zu warten und begnügte mich mit dem Posten als Navigatorin. Vielleicht die falsche Entscheidung, vielleicht auch nicht.
Das Schiff des Kap'tains wurde offiziell uns, d.h. Mua'dib überschrieben.
Die Fahrerin wollte zur Erde, und in direkter Umgebung würde bald ein Stern explodieren. Wir bereiteten alles für den Direktsprung zur Erde vor. Der Computer sprach von 0% Chance, aber beim Springen habe ich immer meinem Gefühl vertraut.
Der Sprung lief glatt. Ich riss uns direkt durch die bekannten Welten um dort eine Raumverzerrung als Schwungpunkt zu nutzen und zur Erde zurück zu schnellen. Wären wir ein paar Zehntel später gesprungen, hätte uns der Sprung zusammen mit drei bis vier Sonnensystemen zerrissen.
Wir kamen ohne Probleme in der Zone Terra an. Vor dem Sprung hatte ich mir die Regelungen Terras angesehen, 16 langweilige Stunden lang, und immer noch nur halb durch. Dort herrschen die Silver Angels, eine Sicherheitstruppe, die eigentlich nur die dekadenten Reichen schützt, und die leider zu den besten der Galaxis zu rechnen ist.
Wir kamen dort an und vergnügten uns auf Landurlaub auf einer Station.
Ich traf einen Drakonianischen Offizier in der Disko. Ein Höllenritt. Ich bin froh, dass mein Körper den Tanz überlebt hat. Kaum 20 Minuten später waren wir in seinem Penthouse. Er hatte Urlaub.
Die nächsten vier Tage sind so klar, wie sie schwammig sind. Er ist ein phantastischer Liebhaber. Nichts im Vergleich zu den Menschen auf dem alten Schiff. Ich glaube, ich bleibe bei der Crew. Wir blieben vier Tage in seinem Haus, dann musste mein Schiff los, und er war völlig ausgelaugt.
Irgendwann währenddessen hatten die anderen sich auf verschiedene Arten verletzt. Nobody fickte eine Schabe in Menschengestalt die sie danach erschießen mussten, die Katze und der Schwarze brachen aus der Zelle aus. Mua'dib zerschoss ihr und dem Schwarzen die Kniescheibe, um sie zu stoppen. Der Schwarze zerschoss Mua'dib im Gegenzug die Beine. Mua'dib erschoss ihn später in seiner Zelle. Der Marine, James Ryan, wurde in einer illegalen Arena von einem Tyrannen zusammengeschlagen. Die Nächte und Tage mit Kior, Kreddekkior mit vollem Namen waren phantastisch. Flammen, Brand und Höllenglut. Ein Flammenmeer, wenn wir uns Feuer schenkten. Ich werde pathetisch.
Ende dritter Eintrag. Wenn das jemand liest, Computer, bist du dran.
Computer, vierter Eintrag. Du weißt, was passiert, wenn du schlecht verschlüsselst.
Ich war am Einkaufen, als der Kap'tain das Schiff durch die Dimensionen riss.
Da ich die Navigation übernehme, sollte ich auch den Einkauf machen und die Routen planen. Ich frage, mich, was der Kap noch bestimmen will, aber er scheint sowieso nicht so sehr an seinem Posten zu hängen.
Ich besorgte mir eine Handelslizenz und wollte Güter kaufen als ich eine Subraumverzerrung spürte, kurz nachdem unser Schiff, immernoch namenlos, eine abgeflogene Rettungskapsel hinter einem Mond untersuchen wollte.
Ich stieg mit Kior in seinen Scout und wir untersuchten die Gegend. Eine Fusionsexplosion hatte hinter dem Mond stattgefunden. Ich fand allerdings Spuren eines Sprunges.
Wir besorgten uns ein anhängbares Hyperraumsegel und folgten dem Sprung. Er reichte irgendwo aus unserer Dimension heraus, wohin, kann ich nicht sagen.
Als wir ankamen, riss eine Fusionsexplosion den Raum hinter uns in Stücke, aber wir fanden unser Schiff. Kiors Schiff wurde dabei leider zerstört, genau wie das geliehene Segel. Er hatte das Schiff nach uralten Plänen selbst gebaut.
Kior hat übrigens seiner Truppe Landurlaub gegeben, und sich entschlossen mit uns zu reisen. Goldkopf ist ein hirntotes Blechmonster, du weißt, was passiert, wenn er das ließt, Computer.
Kior wohnt in meinem Quartier, ein paar Nächte Entspannung werden keinem schaden, und sein Körper ist einfach phantastisch. Seine Gedanken sind etwas beschränkt, aber er ist phantastisch beim Sex. Goldkopf weigert sich, ihn auf die Brücke zu lassen. Ich hätte doch um den Tainsrang kämpfen sollen.
Wir haben Goldkopf verboten in die Quartiere zu gehen, oder darin zu spionieren, mit Ausnahme der Krankenstation. Sternenstaub soll er fressen, aber manchmal ist er praktisch.
Wo immer wir waren, uns griffen Schiffe an, die ich bisher nie gesehen habe. unser Kap verstand ihre Sprache und nannte sie Clans.
Wir zerstörten und vertrieben die drei Clansschiffe. Einer wollte uns unbedingt fast waffenlos angreifen, wegen seiner Ehre, oder so. Kior verstand es, ich weniger.
Dann landeten wir auf einem Planeten, von dem wir einen Hilferuf eines Forscherschiffes empfangen hatten. Wir hatten sowieso bereits zu diesem Volk gehen wollen, also bot es sich an, direkt von ihnen Handelswaren zu bekommen, für ihre Rettung.
Schon beim Abtauchen durch die Atmosphäre wurden wir beschossen. später fanden wir heraus, dass es ein weißer Turm war, der jegliche aktive Energiequelle angreift. Glücklicherweise zielte er auf unsere Abgase und nicht auf uns.
Wir gingen raus und mussten zu Fuß durch's Gebirge. Goldkopf blieb den-Sternen-sei-Dank da, Computer-du-weißt-was-passiert-wenn-er-das-ließt.
Dort lebten Eingeborene, die verschiedene Gefangene hatten. Sie hatten nur Speere und hielten mich für eine Göttin. Wir fingen deren Gefangene und ließen sie mit den Hovercraft zurück, weil ein weißer Turm unseren Weg versperrte. Ohne Kampflanzen, die wir aus dem Terrasektor hatten, nur in einem mechanischen Jeep, fuhren wir weiter. Wir kamen in eine Eingeborenenhöhle. Die Eingeborenen wurden von Clans beschossen. Wir wollten sie nicht gleich töten und sie hatten eine Gefangene. Als ich sie fragte, ob sie von den Clans sei, wurde sie wütend. In diese Höhle, vorher hatten wir einen Torwächter, einen Dinosaurier, getötet, warf ein Clan Elemental eine Granate, die die Eingeborenen tötete. Ich schützte die Frau mit menem Körper, hoffentlich eine gute Entscheidung. Nobody schaffte es unwahrscheinlicherweise zwei Clanskämpfer auszuschalten. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das schreibe, hat die gerettete Pilotin, Menschenfrau, seine fast zerstörte Rüstung an.
Der Elemental wurde durch einen weißen Turm abgeschossen. Den Anderen erschoss Nobody selbst.
Weiter wurden wir von kleinen Sauriern angegriffen, nachdem Mua'dib einen Sprensatz des getöteten Clanscharfschützen, den Nobody erschossen hatte, entschärft hatte. Hätte er es nicht geschafft, gäbe es inzwischen einen Berg und eine Crew weniger.
In der Höhle der kleinen Saurier wurden wir durch Kiors Granate eingeschlossen. Er warf sie auf den Berghang. Zum Glück kamen wir wieder raus. Die Höhle war Schwefelhaltg gewesen, und ich zündete hinten vom See aus die Luft. Danach riss uns ein Strudel bis zu einer Quelle direkt daneben, die uns wieder ausspie.
Und als sei das nicht genug, kamen wir zu einem Platz, an dem Ameisen lebten, geschützt von einem Energiefeld, das zugleich ein Sprungtor darstellte. Wir zerstörten es und töteten viele der Ameisen. Leider ließ mich das Schutzfeld aus verschiedenen glühenden Wasserbecken nicht hindurch. Blood, den Hybriden, tötete es beinahe. Von dort aus ging es durch eine Höhe unter einem Mech, den Nobody benutzt hatte, um noch mehr Ameisen zu töten. Darin stehen wir jetzt gerade. Blood ist fast tot, weil er zurück zum Schiff gefahren war, und auf dem Rückweg beschossen wurde. Kior ist schwer verletzt von seinem Nahkampf mit den Ameisen, und ich habe eine Connector-Drohne dieser Ameisen gefangen, die fast von dem Mech getötet worden wäre. Ich frage mich, wie sie mit eiem Schuss durch die Brust leben kann. Die Schnittwunden von ihren Stachelfingern werden lange bleiben. Sie hat geradewegs durch meine Schuppen geschnitten.
Ich hoffe Kior geht es bald besser. Ich vermisse schon jetzt den Sex. Die Drohne können wir vielleicht in die Crew bringen. Ich bin sicher, dass sie zu vielem fähig ist. Ich weiß allerdings nicht, ob der Kap zustimmt. Sie kann nicht mehr zurück, weil sie sich mir ergeben hat und mitgekommen ist, und sie kann hier gut arbeiten. Außerdem lebt sie wie ich unter Fremden. Nur das Sprachproblem müssen wir noch lösen.
Der Mech war von 2100, vielleicht war unser Zeitsprung also lang. Die Pilotin kommt aus einer anderen Zeit. Sie trägt jetzt schwer verletzt Nobody's Rüstung und schläft.
Der Mech bleibt hier zurück. Soll er dem Nächsten nutzen. Wir können ihn nicht transportieren, es sei denn, wir kommen den selben Weg zurück.
Ende. Kior wacht wieder auf.
Computer, Log weiterführen und Klappe halten.
Nachdem wir die Infos der Rotordrohne hatten, entschlossen wir uns für einen anderen Weg. Der Doc kam mit der Katze - sie heißt übrigens Kitty, was aber nicht mehr von Belang ist, weil der Kap sie erschossen hat - und mit der Pilotin Kir im Raupenfahrzeug, das besser Maulwurf heißen sollte und von dem ich nie irgendwas gehört hatte. Ich muss dringend mal das Schiff durchsuchen, bevor es noch unangenehmere Überraschungen bereithält. Wir stiegen ein und fuhren unter dem Gebirge durch zum Wrack.
Das Insekt wachte wieder auf und entschloss sich bei uns zu bleiben. Es hatte auch kaum eine Alternative, selbst wenn die Entscheidung am Ende aufs Gleiche hinauslief als hätten wir sie rausgeschmissen. Sie packte gleich ein Spielzeug aus, die Katze wollte es ausprobieren, der Marine nahm es ihr ab und die Ameise stach ihm die Finger in die Seite.
Zum Glück für die Katze und mich, konnte der Doc verhindern, dass der Marine mit dem Laserschwert um sich schlug. Die Ameise überlebte dadurch 5 Minuten länger, bis der Marine und unsere Pilotin sie erschossen.
Wir kamen neben dem Wrack heraus, Kior blieb im Maulwurf und ich ging ins Schiff. Drinnen war alles von Säure verätzt worden, und das Schiff war fast zu einem Ring gebogen und an der Seite aufgebrochen. Mit Kir, unserer Pilotin, versuchte ich den letzten Überlebenden des Schiffes, einen Shark, Haigesicht, den ich vorher aus der Kältekammer geholt hatte, dazu zu bringen uns zu sagen, wo die Tech war. Er musste sich bockig stellen, also stieß ich ihm am Ende Kirs Schwert in den Hals, ich glaube sie war früher auch Piratin. Unverschämterweise überlebte der Drecksack das, aber da draußen wird ihm das nicht lange Spass machen.
Der Kap holte die Katze, die mal wieder am Computer herumpfuschte und versuchte uns Informationen vorzuenthalten. Ich möchte nicht wissen, was die alles an Mist gebaut hat. Immerhin gab sie uns die Sensoren wieder und fand die interessantesten Techstücke.
Draußen erschossen Kir und der Marine schon vorher die Ameise, die uns eh' nicht mehr hätte nutzen können, auch wenn es schade um ein mögliches Crewmitglied ist. Das Drecksviech konnte unsere Sprache, sprach aber fast nur mit der Katze. Eigentlich lebte sie danach noch, aber sie war bewegungsunfähig genug, dass Kior sie später trotz seinen Verletzungen endgültig erschießen konnte.
Dann griff ein Predator, wo auch immer der herkam, die Anderen an. Kir lief raus und wagte sich in einen Zweikampf mit ihm, Am Ende wurde der Pred von unserem Doc erschossen, nachdem er einige Treffer von Kir einstecken musste und den Boomerang unseres Kaps in der Schulter hatte. Das Viech versuchte noch sich in die Luft zu jagen, wurde dann aber von Kir endgültig erledigt. Dann schlug der Marine ihm den Kopf ab und wurde von einem anderen Pred fast erschossen. Der verschwand sofort in die Berge und machte keine Probleme mehr.
Danach haben wir das Schiff ausgeschlachtet, obwohl die Katze einiges an Problemen machte.
Absolut nicht vertrauenswürdig, aber das ist jetzt nicht mehr wichtig.
Wir haben jetzt eine Singularitätswaffe im Laderaum und müssen irgendwo einen Fusionsreaktor verscherbeln. Ich freue mich schon auf den Einsatz des Dings. Bisher kannte ich die Lochwerfer nur aus Geschichten, und dass ein verdammtes Forschungsschiff der angeblich pazifistischen Hydrox, der Wasserkeucher, eine haben könnte, hätte ich nie gedacht. Bei unserer nächsten Begegnung mit ihnen schießen wir definitiv zuerst.
Die Katze muckte auf, als der Kap sie wieder in die Zelle sperren wollte, und er erschoss sie. Ich schätze, wir brauchen einen neuen Hacker.
Wenn es Kior nicht bald besser geht, schreibe ich noch aus Langeweile ein Buch.
In einsamer Stille starrte Jahid zum Himmel.
Was mochte wohl dort oben liegen? Das sanfte Licht der Sterne spiegelte sich in seinen Augen und die Scheibe des Mondes versank hinter dem Horizont.
Fliegende Steinbrocken und Gaskugeln. Nichts als Physik.
Der Gedanke durchbrach die Stille hinter seiner Stirn. Warum hatte er das nur je gelernt. Was brachte es den Himmel zu kennen, wenn man seinen Anblick geniessen und sich in seinen Weiten verlieren wollte?
Er blickte wieder in die nur von einsamen Sternen durchbrochene Schwärze.
Was sollte er da oben bloss finden? Wütend krallte er die Hand ins Gras. Steine und Gas. Nicht als Schrott. Traurig blickte er auf William, einen winzigen Stern, in der Mitte des großen Wagens. Er hatte ihn einmal so genannt, weil er keinen Namen für ihn wusste. Irgendwann hatte ihm jemand den wirklichen Namen genannt, doch den wollte er jetzt nicht wissen. Das war sein Stern.
Er sah dem Stern entgegen. Ein schwaches rotes Schimmern neben viel helleren weißen Sternen.
Noch einmal stellte er sich die Frage. Was könnte wohl dort liegen? Vielleicht eine untergegangene Welt. Oder Menschen. Vielleicht Reptilien, Dinosaurier oder kleine Wesen unter grünen Masken.
Er grinste, dann fiel ihm auf, dass er seine Hand gelöst hatte.
Es musste schön sein mit einem eigenen Schiff durch diese Weiten zu segeln. Nur dünne Wände schützten einen vor der eisigen Kälte des Raumes, ewige Dunkelheit umhüllte die Wände und doch strahlte das Licht tausender Sterne auf die Aussenhaut.
Langweilig, tödlich langweilig würde ihm wohl der Kommandant des Schiffes antworten, wenn er ihn fragte. Nichts als Schwärze und ein paar unbewegte helle Punkte um einen herum. Es gibt nichts Langweiligeres als einen interstellaren Flug.
Aber Jahid konnte sich nicht Beruhigerendes vorstellen. Vielleicht das leichte Vibrieren der Triebwerke und um einen nur die Stille.
Es muss schön sein dort oben zu sein, dachte er erneut. Hässlich dunkel hier, wäre wohl die Antwort des Kommandanten. Aber Spannend, unendliches All um das Schiff, der Pilot ein Beobachter, unberührt von der Kälte, alles sehend, aber ungesehen. Trübe, langweilige Ewigkeit während die gesamte Besatzung im Kälteschlaf liegt, keine Sender kommen durch und seit Wochen dieselbe Musik. Wie kann man sowas schön finden?
Jahid seufzte. Lieber das als morgen das Zeugnis kriegen, nach Hause kommen und den Fernseher angeschaltet finden. Sich selbst etwas zu Essen kochen und dann gleich wieder weg, Ferienlager. Warum kann ich nicht auf dem Raumschiff sein und die Kontrollen bedienen, in den Raum starren, die Sterne beobachten und dem leisen Brummen der Motoren lauschen? Manchmal eine Taste drücken, dem Computer eine Anweisung geben und in die Leere sehen?
Weil du zu blöde wärst auch nur die Genehmigung für einen Transportflug der Mikroklasse auszufüllen.
Die Stimme hallte durch seinen Kopf.
Romantischer Träumer.
Er schlug die Augen auf.
Über den Himmel tanzten weiße Lichter, wie glitzernder Staub, und verschwanden eines nach dem anderen.
„Die Spur ionisierter Gase verteilt sich sofort. Die Landung hinterlässt also keine sichtbaren Spuren.“
Der Kommandant verwischte das Hologramm wütend und schaltete die Musik wieder ein. Hoffentlich konnte er das aus dem Logbuch löschen.
Diese Geschichte habe ich bereits vor längerem geschrieben [8] und es wurde Zeit, dass sie ihren Weg auf diese Seite findet.
PS: Ich studiere Physik, und das Lernen alleine zerstört keineswegs die Faszination des Alls. Das einzige, was Faszination zerstören kann sind Leute, die behaupten, dass etwas, das man (teilweise) versteht nicht faszinierend sein kann. Diese Leute vergessen aber, dass das Verständnis der Welt sie nur umso faszinierender macht, weil sie unzählbar viele Facetten dazugewinnt.
Eine glühende Gaskugel ist immernoch ein funkelnder Stern, und wer da ein „nur“ reinschummelt, hat keine Ahnung wie komplex und faszinierend die Vorgänge sind, die unsere Sterne zum Leuchten und Funkeln bringen. Und ein von einem Flugzeug gesehener Sonnenuntergang bringt mich zum Schwärmen, auch wenn ich dabei von den Luftschichten rede, in denen das Licht gebeugt wird (und den Chip der Kamera vollknipse).
Links:
[1] https://www.draketo.de/dateien/splitterbuch.pdf
[2] https://www.draketo.de/inhalt/geschichten/korben_a5_2005-07-02.pdf
[3] http://draketo.de/inhalt/geschichten.html
[4] https://www.draketo.de/podcast/fluesternde-blaetter
[5] http://draketo.de/podcast/fluesternde-blaetter.rss.xml
[6] https://www.draketo.de/files/jan-waechter-koll.mp3
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/MechWarrior_(role-playing_game)
[8] https://www.draketo.de/inhalt/geschichten/finden.html