Die Taz fragt als Reaktion auf eine Klage von Eltern gegen ein Tattoo-Studio [1] im aktuellen Streit der Woche [2], ob es OK ist, wenn Kinder Ohrlöcher gestochen bekommen.
Ich habe selbst ein Ohrloch. Meine Eltern haben mir erlaubt, es mir stechen zu lassen, als ich noch im Kindergarten war, und ich war jahrelang glücklich damit.
Ich bin sicher, das Stechen hat weh getan, aber ich weiß, dass es damals meine eigene Entscheidung war. Und ich denke, dass es mir geholfen hat zu lernen, Verantwortung für meinen eigenen Körper zu übernehmen.
Heute trage ich keinen Ohrring mehr und habe auch keinen sonstigen die Integrität des Körpers verletzenden Schmuck, aber ich habe das Ohrloch nie bereut.
Wenn Ohrlöcher gegen den Willen des Kindes gestochen werden (oder bevor es mitentscheiden kann), finde ich das kritisch, weil das Kind damit genau das Gegenteil dessen erfährt, was ich erfahren habe: Es kann dann nicht selbst über seinen Körper bestimmen.
Links:
[1] http://www.taz.de/Urteil-gegen-Ohrlochstecher/!100779/
[2] http://www.taz.de/Streit-der-Woche/!100521/