→ Kommentar zu einem Kommentar [1] bei dem Artikel auf Netzpolitik [2], der beschrieb, dass deep packet inspection in Deutschland bereits genutzt wird: „Der Unterschied zwischen Internet in Diktaturen und Deutschland ist eine Konfigurationsdatei [3]“
@Meikel: Der ISP kennt meine reale Leitung erstmal gar nicht. Er weiß nicht, ob ich mit einem Proxy arbeite, ob ich das Video runterlade, ob ich es vielleicht nur vorcachen will, um es später im Familienkreis in voller Auflösung zu schauen, usw.
Meine reale Leitung ist nämlich von der Quelle zu dem Programm, das die Daten nutzen will.
Und die kenne erstmal nur ich und als zweites vielleicht noch das Programm, das ich verwende.
Wenn der ISP die Auflösung eines Youtube-Videos verringert, nimmt er mir diese ganzen Möglichkeiten. Und das gilt auch für jede andere Art der DPI: Es ist Bevormundung, durch die mir Möglichkeiten genommen werden, die ich in einem echten Netz [4] habe.
Youtube kennt dabei meine Leitung definitiv besser als mein ISP, denn Youtube kann ich einfach sagen, dass ich niedrige Qualität will.
Sobald irgendein Dienst bevorzugt werden soll, müssen Daten überwacht werden, an die der Provider nicht ranzugehen hat.
Statt GSM Umkodierung könnte ja auch einfach einem Handy gesagt werden „es gibt hier wenig Leistung, nimm einen kleineren Codec“. Das wär auch end-to-end - mit einem Nebenkanal, um anzufragen, was wohl klappen wird.
Ein Provider hat nur fürs Routing zu sorgen, sonst sind weder Datenschutz noch Zensurfreiheit gewährleistbar.
Links:
[1] https://netzpolitik.org/2012/deep-packet-inspection-der-unterschied-zwischen-internet-in-diktaturen-und-deutschland-ist-nur-eine-konfigurationsdatei/#comment-477389
[2] http://netzpolitik.org
[3] https://netzpolitik.org/2012/deep-packet-inspection-der-unterschied-zwischen-internet-in-diktaturen-und-deutschland-ist-nur-eine-konfigurationsdatei/
[4] http://echtesnetz.de