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Verlogene Angriffe gegen Baerbock — eine Aufarbeitung

Gerade gehen Angriffe über Angriffe gegen Annalena Baerbock durch die Medien — schwerwiegend genug, dass sie von Georg Diez treffend als Versagen gegenüber dem „orchestrierte[n] Versuch, Werte in der Politik zu diskreditieren“ beschrieben werden.

Erschreckend für mich ist, dass sich sogar die Taz einreiht, statt die Angriffe sauber einzuordnen und in Kontext zu setzen.

Update (2024): Der „Plagiatsjäger“ wurde auf seinen Wunsch hin vom Ex-Bild-Schreiber-Portal Nius auf die stellvertretende Chefredakteurin Dr. Alexandra Föderl-Schmid der Süddeutschen Zeitung angesetzt. Auch dort hat er Ergebnisse verdreht und Medien haben das schlecht eingeordnet wie bei Annalena. Am 9. Februar wurde Föderl-Schmid stark unterkühlt von der Polizei gerettet, vermutlich nach einem Selbstmordversuch. Wir haben Weber nach den Irreführungen 2022 nicht aus dem Verkehr gezogen. Jetzt wäre fast eine Journalistin gestorben.

Update (2022): Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob es richtig war, den unfairen Angriffen entspannt entgegenzusehen. Solche Angriffe haben die Grünen die Hälfte ihrer Stimmen gekostet und dadurch haben wir jetzt die FDP mit in der Regierung.


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Daher greife ich hier Angriffe auf.

1. Präzise Verwendung feststehender Ausdrücke

In den letzten Wochen gehen Plagiatsvorwürfe durch die Medien. Üblicherweise stehen dabei Variationen von „bei einem Sachbuch gilt das ja nicht“, die indirekt sagen, dass die Vorwürfe nicht stimmen, aber worum es genau geht bleibt schwammig. Daher habe ich ein in der Taz genanntes Beispiel konkret aufgearbeitet.

Vorweg: Es gibt zwei lange feststehende Ausdrücke, die sich nicht anders formulieren lassen, der restliche Text unterscheidet sich deutlich. Das würde nichtmal bei einer wissenschaftlichen Arbeit als Plagiat gewertet — in einem Sachbuch geht der Vorwurf völlig ins Leere.

Von den Vorwürfen bleibt nur, dass Annalena Baerbock in ihrem Buch (Jetzt) präzise Ausdrücke verwendet.

Die Betrachtung im Einzelnen:

  • Jetzt: Bereits 2010 hatte das US-Verteidigungsministerium den Klimawandel als
  • Internationale Politik (IP): Erstmals wurde der Klimawandel 2007 als

Nicht wirklich ähnlich, weder die gleiche Jahreszahl, noch das gleiche Subjekt.

  • Jetzt: Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA
  • IP: Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA

feststehender Ausdruck.

  • Jetzt: deklariert und somit als
  • IP: wahrgenommen und somit als

ähnlich? Beide verwenden das Wort "somit"? Nicht nur die Bedeutung ist anders, sondern auch der Kontext.

  • Jetzt: Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagon erforderte.
  • IP: Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagons erforderte.

feststehender Ausdruck, mit dem das Pentagon ein Eingreifen begründet?

Schlussendlich folgt ein gekennzeichnetes Zitat („des Pentagon geworden. Seine Conclusio …“).

Alles in allem hat der Vorwurf also keinerlei Substanz, kaum genug für eine Fußnote („Jetzt: Plagiatsjäger findet nichts von Belang“). Wie sehr er aufgeblasen wurde zeigt nur, wie verzweifelt die Gegner der Grünen nach Angriffsmöglichkeiten suchen.

2. Der Co-Autor steht im Impressum

In Büchern gibt es einen festgelegten Ort, an dem die Beteiligten genannt werden. Dieser Ort ist das Impressum:

Im Impressum von Jetzt steht eindeutig: „In Zusammenarbeit mit Michael Ebmeyer“. Ihr könnt das in der Vorschau bei Google Books prüfen.

baerbock-jetzt-impressum-co-autor.png

Spekulationen, die darüber angestellt wurden, was es bedeuten könnte, wenn einer der Autoren nicht genannt wird, sind daher irreführende Propaganda, denn Autorin und Co-Autor sind beide genannt.

Annalena Baerbock nennt ihren Co-Autor klar und deutlich und an der richtigen Stelle.

3. Warum?

Warum wird Annalena Baerbock so heftig angegriffen, obwohl die Vorwürfe kaum Substanz haben?

Erstens, weil sie gewinnen kann. Sie kann die nächste ewige Kanzlerin werden. Ihre Mischung aus Kompetenz, Charisma, Integrität und starken Themen schürt Hass bei denen, die sie fürchten, aber Vertrauen bei denen, die sie unterstützen.

Und zweitens wird gerade ihr Buch Jetzt so stark angegriffen, weil es wie das grüne Wahlprogramm einen realistischen, positiven Weg greifbar macht, der den meisten Wählenden Vorteile bringt und Wohlstand und Lebensqualität zukünftiger Generationen bewahrt. Annalena Baerbock hat überwiegend in der Sache Recht.

Daher entspannen wir uns.

Laschet lächelt die durch seine Politik gegenüber der Fleischindustrie verursachten Coronatoten in NRW weg, will zu den Reichen umverteilen und die Demonstrationsfreiheit einschränken (nach Protesten aber doch erst nach der Wahl). Scholz schiebt die Verantwortung für den Wirecard-Skandal an die unteren Angestellten ab und vergisst den Cum-Ex-Skandal. Lindner hat schon 2017 seinen Rückzieher gemacht und die Koalition auf den letzten Metern platzen lassen.

Beim Klimaschutz blockierten alle drei die letzten Jahre über, genau wie bei vielen anderen wichtigen Themen.

Auf der Sachebene können Grüne damit nur gewinnen. Natürlich versuchen die anderen Parteien, nach jedem Strohhalm zu greifen, den sie finden — weil sie aktuell nicht mehr haben. Da können wir selbstbewusst dagegenhalten.

Verlässlich und fair, aber pointiert. Konsequent hinter Annalena Baerbock als unserer Kandidatin, klar positioniert in Sachfragen.

Es werden wahrscheinlich noch weitere Angriffe kommen, und natürlich können sie auch noch unfairer werden. Wir können ihnen entspannt entgegensehen.

Denn alle reden über die Grünen. Die Grünen reden über Inhalte.

Abschließend: Das hier ist keine offizielle Stellungnahme der Grünen, sondern nur meine persönliche, privat geäußerte Meinung.


Zum Weiterlesen:

ArneBab 2021-07-05 Mo 00:00 - Impressum - GPLv3 or later (code), cc by-sa (rest)