Demos, bei denen Hygieneauflagen missachtet werden, verursachen Corona-Infektionen
Dass Demos, bei denen Hygieneauflagen missachtet wurden, Corona-Ansteckungen verursachen, ist inzwischen erwiesen:
„zwischen 16.000 und 21.000 Covid-19-Infektionen hätten verhindert werden können, wenn diese beiden […] „Querdenker“-Kundgebungen abgesagt worden wären“
— ZEW, 09.02.2021
Bei den betrachteten „Querdenker“-Demos wurde gezielt gegen Hygieneauflagen verstoßen, wie bei vielen weiteren von den selbsternannten „Querdenkern“ organisierten Demos.
Wir müssen diese vorsätzliche Gefährdung Anderer stoppen.
Gegenmeinungen sind legitim. Vorsätzliche Gefährdung ist es nicht.
Die Kausalität ist belegt
„Eine mobile Minderheit, die sich nicht an geltende Hygieneregeln hält, kann so ein erhebliches Risiko für andere Personen darstellen“ — M. Lange
Aus der Studie (Begleit-Artikel):
Gemeinden mit einem „Honk for Hope“-Halt haben signifikant höhere Corona-Werte. Die 7-Tage-Inzidenz war dort zum 23. Dezember um 35,9% erhöht.
Eine Kausalschätzung deutet an, dass ein Verbot der zwei betrachteten Querdenker-Demonstrationen zwischen 16.000 und 21.000 Corona-Infektionen verhindert hätte.
Wenn dir das zu kurz und zu abstrakt ist, lies einfach einen längeren Artikel dazu.
Stuttgart 2021: „Querdenker“-Demos töten
Als grobe Folgenabschätzung: In Baden-Württemberg sterben zur Zeit über 2% der gemeldeten Infizierten (Stand 2021-04-04: Letalitätsrate 2,35%). Wenn diese Demos 16.000 bis 21.000 Infektionen verursachen, bedeutet das 376 bis 493 zusätzliche Tote.
Die Demo in Stuttgart am 3. April 2021 hatte über 10.000 Teilnehmende, etwa ein Sechstel der Leute, die zusammen auf den beiden in der Studie betrachteten Großdemonstrationen waren. Sehr grob geschätzt werden durch diese Demo 60 bis 80 Menschen sterben.
Da von den Verantwortlichen gerne auf andere Demos verwiesen wird: Für Demos, bei denen Hygieneauflagen eingehalten werden, konnte keine solche Fallsteigerung gefunden werden.1
Folgerungen
Als Mindestforderung für solche Demos sollten gleiche Rechte für alle gelten: Wer bei einer Demo mit voller Absicht gegen Hygiene-Auflagen verstößt, sollte genauso in Quarantäne müssen, wie aus dem Urlaub Zurückkehrende; von der Polizei herausgezogen werden und Quarantäneauflagen erhalten, deren Einhaltung vom Ordnungsamt geprüft wird.
Wer auf diesen Demos Hygieneauflagen missachtet, setzt sich vorsätzlich einem weit höheren Infektionsrisiko aus als Leute, die im Ausland Urlaub machen.
Allgemein ist die Aufgabe der Polizei, gleichzeitig das Demonstrationsrecht und den Schutz der restlichen Bevölkerung zu gewährleisten.
Wenn aber die Auflagen fortgesetzt missachtet werden, die Veranstalter nicht einschreiten, und so die restliche Bevölkerung gefährdet wird, dann geht es um den Schutz der restlichen Bevölkerung.
Diese wiederholten Demonstrationen zerstören die Erfolge, die wir Alle mit unserem Kontaktverzicht erreichen konnten. Sie schädigen Alle in Deutschland und verlängern die Pandemie. Solange wir sie laufen lassen, ist die politische Handlungsfähigkeit stark beeinträchtigt.
Fazit
Demos, bei denen Hygienemaßnahmen missachtet werden, sind Treiber der Pandemie und töten Menschen. Sie müssen gestoppt werden.
Die „Querdenker“ haben die Reaktionsfähigkeit Deutschlands auf externe Bedrohungen beschädigt.
Fußnoten:
Für Demos, bei denen Hygiene-Maßnahmen beachtet wurde, wurden die Black-Lives-Matter-Proteste betrachtet, bei denen die Fallzahlen eher zurückgingen. Allerdings sind sie nicht völlig vergleichbar, weil die BLM-Protestler größtenteils Masken getragen haben, während in den entsprechenden Regionen Leute ohne die Demo ohne Maske essen gegangen wären. Die Proteste hatten also weniger Infektionsrisiko als die sozialen Aktivitäten, die ansonsten stattgefunden hätten. Bei den „Querdenker“-Demos ist das anders, weil dort gezielt gegen Hygiene-Auflagen verstoßen wird, so dass Leute auf den Demos erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit haben.