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Der Entdeckungsmythos ist ein Symptom eines fundamentalen Versagens des Kapitalistischen Systems

Unzählige Jugendliche — und auch Erwachsene — träumen davon, entdeckt zu werden. In einer Castingshow die große Chance zu erhalten.

Doch hinter jedem so erreichten glücklichen Schicksal stehen hunderte, für die der Kapitalismus versagt.


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Denn die Entdeckung ist nicht die Unterstützung des Kapitalismus für kreative Leistung, sondern nur die Verwertbarmachung einer meist außerhalb kapitalistischer Strukturen aufgebauten Fähigkeit.

Die Entdeckung stellt diese Fähigkeit für kapitalistische Strukturen zur Verfügung, doch der Traum der Entdeckung verführt viele dazu, entgegen kapitalistischer Logik zu handeln — sie glauben falschen Versprechungen. Und da immer nur wenige entdeckt werden, erhalten die meisten von ihnen dafür nie einen Lohn aus kapitalistischen Strukturen.

Sie ziehen vielleicht Freude aus ihrer kreativen Leistung, und es ist ein Glück, dass es die Strukturen außerhalb des Kapitalismus gibt, in denen Menschen solche zwar nicht lukrativen aber doch wertvollen Fähigkeiten lernen, aber in kapitalistischer Logik ist ihre Investition in ihre Fähigkeiten ein Versagen. Das wird schon dadurch sichtbar, wie viele kreativ Arbeitende in kapitalistischen Systemen bitterarm sind — sogar noch in Mischsystemen wie der Deutschen sozialen Marktwirtschaft, in der zumindest die Künstlersozialkasse für ein Mindestmaß an Absicherung sorgt.

Ich kann keine zuende gedachte bessere Lösung anbieten, aber ich sehe inzwischen, wie sehr der Kapitalismus als System bei der Förderung kreativer Arbeit versagt. Mindestens braucht er Ergänzungen.

ArneBab 2021-11-27 Sa 00:00 - Impressum - GPLv3 or later (code), cc by-sa (rest)