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Das Problem mit Nazis ist, dass sie Nazis sind

Wir müssen aufhören, ihnen Subkulturen in die Arme zu treiben

Das Problem mit Neonazis ist, dass sie Neonazis sind. Nicht ihre Frisur, nicht ihre Kleidung, nicht ihre Hobbies, nicht ihr Musikgeschmack, und schon gar nicht ihre Herkunft, sondern dass sie Neonazis sind.

Wann immer sich Rechtsextreme unter eine Gruppe B mischen, steht in der Zeitung „Gruppe B ist gegen uns!“.

Als ob das Problem von Nazis sei, dass sie in Gruppe B sind. Das Problem von Nazis ist, dass sie Nazis sind.

Sobald Gruppe B dann ausreichend ausgegrenzt ist, haben Nazis leichtes Spiel dabei, einen Teil der Gruppe zu Nazis zu machen „schaut, wir akzeptieren euch noch“.


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Der Parabelritter beschrieb die Spaltung unserer Gesellschaft und jemand kommentierte „Es hat sich eine Parallelgesellschaft gebildet …“.

Eine Parallelgesellschaft gab es schon früher. Was sich geändert hat ist, dass sie mehr und mehr von rechter Propaganda gekapert wurde. Und auch in deren Arme getrieben wurde:

Medial wurde immer wieder eine Subkultur mit Rechtsextremen gleichgesetzt — üblicherweise von der Bild: Es wurde gesagt „XY haben Z“, wobei doch das Problem bei ihnen nicht war, dass sie XY waren, sondern dasss sie Neonazis waren — und damit wurde die Subkultur aus der Gesellschaft herausgetrieben. Erst Prepper, dann Esoteriker, dann Homöopathen, dann Heilpraktiker, dann Sachsen und Bauern. Die herausgetriebenen Gruppen wurden immer größer. Und ihnen wurde das Gefühl gegeben, dass nur noch die Rechten sie akzeptieren würden. Gleichzeitig wurden sie von den Rechten mit Propaganda bombardiert.

Was haben wir denn erwartet, was passiert? Wären wir vorsichtiger gewesen, wenn uns klar gewesen wäre, wozu Putin die Rechten finanziert?

Das ist wie üblich nicht einseitig: eine Gruppe, die sich nicht klar gegen Rechtsextreme abgrenzt, riskiert, von Rechtsextremen unterwandert zu werden. So ist ja schon die AfD von Eurofeindlich zum Rechtsextremismusverdacht (teils bestätigt) geworden.

Doch eine Gesellschaft, die jede Subkultur gleich generell als Nazis abstempelt, weil es dort wie in jedem Teil der Gesellschaft Nazis gibt, treibt die ganze Subkultur den Nazis in die Arme.

Wie sollen sich Leute gegen Nazis abgrenzen, wenn sobald eine einzelne Person aus ihrer Gruppe auf einer Nazidemo spricht, in allen Medien steht, „Person aus Gruppe B“ spricht — statt dem ehrlichen „Rechtsextreme spricht“. Das gibt Nazis die Deutungshoheit über Subkulturen.

Wann immer sich Rechtsextreme unter eine Gruppe B mischen, steht in der Zeitung „Gruppe B ist gegen uns!“.

Als ob das Problem von Nazis sei, dass sie in Gruppe B sind. Das Problem von Nazis ist, dass sie Nazis sind.

Sobald Gruppe B dann ausreichend ausgegrenzt ist, haben Nazis leichtes Spiel dabei, einen Teil der Gruppe zu Nazis zu machen „schaut, nur wir akzeptieren euch noch“.

Vielleicht sollten wir wieder mehr Akzeptanz gegenüber harmlosen anderen Einstellungen lernen — und ehrlichere Abgrenzung gegenüber den eben nicht harmlosen: Neonazis, die unsere Gesellschaft zerstören wollen. Das Problem mit ihnen ist nicht die sonstige Subkultur aus der sie kommen — egal ob Prepper oder Schwaben — sondern, dass sie Neonazis sind.

Das Problem mit Neonazis ist, dass sie Neonazis sind. Nicht ihre Frisur, nicht ihre Kleidung, nicht ihre Hobbies, nicht ihr Musikgeschmack, und schon gar nicht ihre Herkunft, sondern dass sie Neonazis sind.

Das Gute ist, dass Leute aufhören können, Nazis zu sein. EXIT hilft dabei:

EXIT-Deutschland ist eine Initiative, die Menschen hilft, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen.

EXIT-Deutschland arbeitet politisch und fachlich überparteilich und unabhängig von staatlichen Stellen und Polizei, Verfassungsschutz und Justiz. Informationen werden an keine Stelle weitergegeben. EXIT arbeitet auch nicht im Auftrag derartiger Behörden. Der Umgang mit Informationen ist absolut diskret.
EXIT: Ausstiege aus dem Rechtsextremismus

ArneBab 2024-01-05 Fr 00:00 - Impressum - GPLv3 or later (code), cc by-sa (rest)