Tauschbörsen sind für mich eine Revolution in der Art, wie wir Informationen und Daten wahrnehmen. Wo wir früher noch darüber nachdenken mussten, woher wir bestimmte Inhalte bekommen, müssen wir heute nur noch wissen, wie sie heißen.
Und das ist eine der Folgen eines wahrhaft freien Informationszeitalters: Um etwas zu finden, müssen wir nur seinen (wahren) Namen kennen.
Tauschbörsen sind dabei eine der großen Errungenschaften, weil sie von Menschen zu Menschen gehen und so zum ersten Mal eine Sammlung an Wissen eröffnen, das nur davon begrenzt wird, was die Teilnehmer des Netzes freigeben wollen.
Wenn sich die Gesetze in Richtung Freiheit ändern, wird das unsere Welt zu einem besseren Ort machen (auch wenn das abgedroschen klingt), an dem wir Kunstschaffende bezahlen, weil wir ihre Werke mögen, und an dem Kunst und Wissen für JedeN frei zugänglich sind, (fast) völlig unabhängig von Einkommen und Status.
Wenn die Gesetze sich damit noch etwas Zeit lassen, wird diese bessere Welt eine Weile lang illegal sein, bis die Kunstschaffenden selbst erkennen, dass sie ihr neues Zuhause sein kann und darauf ihre Werke unter freien Lizenzen [1] veröffentlichen.
Und falls das nicht sofort passieren sollte: Wir haben die bessere Welt erlebt. Lasst uns dafür kämpfen.
Oh, nicht zu vergessen: Tauschbörsen, p2p und alles was in ihrem Dunstkreis liegt, sind das Thema dieses Bereiches meiner Seite.
Gerade hat eine weitere Studie nachgewiesen, dass Tauschbörsen die Musikindustrie nicht schädigen, und sie kam im Gegenteil zu dem Schluss, dass Tauschbörsen den allgemeinen Wohlstand steigern.
Update: Inzwischen ist auch erwiesen, dass Tauschbörsennutzer fast 50% mehr Geld für Musik ausgeben [2] als andere.
Um die Auswirkungen von Tauschbörsen auf die Musikverkäufe zu prüfen, wurde der Effekt der deutschen Schulferien auf den Musikmarkt in Amerika geprüft. Da jede 6. von Amerikanern heruntergeladene Datei aus Deutschland kommt, steigt das Angebot von Musik in Tauschbörsen für Amerikaner in unseren Ferien merklich.
Aus diesen Untersuchungen ergab sich, dass der Effekt, den eine leichteren Verfügbarkeit von Musik in Tauschbörsen auf die Musikverkäufe hat, nicht von Null unterscheidbar ist. Nach Präsentation dieser Ergebnisse untersuchten die Forscher, welche anderen Ursachen der Rückgang der Musikverkäufe hatte, und sie kamen wenig überraschend zu dem Ergebnis, dass billigere Verkäufe und Diskounter, größere Konkurrenz durch andere Arten der Unterhaltung (Spiele, Filme, Internet, u.ä. z.B. sind DVD und VHS Verkäufe um 5 Milliarden Dollar gestiegen) und Handykosten sehr viel wahrscheinlichere Kandidaten für den Rückgang der Verkäufe sind.
Und sie vermuten, dass diese Ergebnisse auch auf andere Medien anwendbar sind.
Abschließend fügen sie hinzu, dass der soziale Nutzen von Tauschbörsen enorm ist, da durch sie der Zugang zu Kultur sehr viel leichter wird und Musik weit größere Verbreitung erfährt. Der effektive Wohlstand in der Gesellschaft nimmt durch Tauschbörsen also deutlich zu.
Genauere Infos zum Verfahren gibt es in dem Journal of Political Economy der Universität von Chicago: http://www.journals.uchicago.edu/JPE/journal/issues/v115n1/31618/31618.html (inzwischen hat sich wohl der Link geändert… erhaltet eure Links! [3])
Die Studie wurde das erste Mal 2004 veröffentlicht und 2007 noch einmal überarbeitet.
-> Artikel im Register in Großbritannien: Official: P2P music not harming Canada [4]
zu "Digitale Piraten" in der Wochenzeitung "Dar Parlament", die vom Bundestag und der Zentrale für politische Bildung herausgegeben wird:
→ http://www.bundestag.de/dasparlament/2008/14-15/Innenpolitik/19999681.html [5]
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe gerade ihren Artikel über die Gesetzesnovelle zu Tauschbörsen gelesen.
Sie schreiben darin, dass "nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer" jährlich "30 Milliarden Euro Schaden" durch Produktpiraterie entsteht und 75.000 Arbeitsplätze verschwanden.
Dabei haben sie jedoch zwei wichtige Informationen vergessen:
1) Was ist mit "Produktpiraterie" im Einzelnen gemeint?
Ist es der widerrechtliche Verkauf von Produkten (z.B. kopierten DVDs), oder ist es das kostenlose Kopieren in Tauschbörsen?
2) Wie sicher sind diese Informationen der Industrie- und Handelskammer, und welche Interessen stehen hinter diesen Zahlen?
Das heißt: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Industrie- und Handelskammer Zahlen zu ihren Gunsten rechnet und dabei Schäden aus sehr schlechter PR ("Ich kauf' nicht von denen, die meine Freunde verklagen") und Veränderungen der Marktsituation (immer mehr Künstler verkaufen ihre Alben im Internet selbst, statt zu einer Plattenfirma zu gehen) in angenommene Schäden durch (unklar definierte) Produktpiraterie hineinrechnet?
Eine Studie der Universität von Chicago belegt z.B., dass die Auswirkungen von Tauschbörsen auf Musikverkäufe nicht von Null unterscheidbar sind:
http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschbo... [6]
Ich würde mich über Antworten von Ihnen und Klärungen dieser Fragen im Artikel (oder einer Berichtigung) freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
--
Unpolitisch sein
Heißt politisch sein
Ohne es zu merken.
Natürlich habe ich nie eine Antwort bekommen.
Vielleicht haben Sie in einigen (fast schon antiken) Texten oder auf verschiedenen technischen Webseiten gelesen, dass ein Netzwerk wie Gnutella nicht skalieren könne, also nur bis zu einer bestimmten Zahl an Nutzern noch laufen würde. Als Gegendarstellung möchte ich ihnen zeigen, warum Gnutella heute sehr gut skaliert.
In früheren Versionen (bis zu 0.4) war Gnutella ein reines Broadcast-Netzwerk. Das heißt, dass jede Suchanfrage jeden Teilnehmer erreicht hat, so dass die Anzahl von Suchanfragen die jeden Knoten erreichen würde in einem idealen Netzwerk exakt gleich der Anzahl von abgeschickten Anfragen gewesen wäre, die alle Knoten im Netzwerk zusammen abschicken. Bei diesem alten Modell können Sie leicht sehen, wieso es nicht skalieren kann.
Aber das galt nur für Gnutella 0.4.
In der aktuellen Version von Gnutella (Gnutella 0.6), ist es nicht länger ein reines Broadcast-Netzwerk. Stattdessen wird nur noch der kleinste Teil der Netzwerklast durch Broadcast-Anfragen verursacht.
Wenn Sie genaueres über die Methoden nachlesen wollen, mit denen das bewerkstelligt wird, können Sie im GnuFU Leitfaden fündig werden (Deutsch [7], Englisch [8]).
Hier möchte ich die Informationen auf die drei Kernaussagen begrenzen,
In heutiger Zeit ist Gnutella also ein recht strukturiertes und sehr flexibles Netzwerk.
Um es weiter hochzuskalieren können Ultrapeers die Zahl ihrer Verbindungen über die aktuellen 32 hinaus erhöhen, wodurch Dynamische Anfragen (DQ) und das Anfragen-Lenkungs-Protokoll (QRP) noch ein gutes Stück effizienter werden.
Im Fall von DQ werden die meisten Anfragen nach verbreiteten Dateien nach der gleichen Zahl von angefragten Knoten gestoppt werden, also wird eine Erhöhung der Zahl der Verbindungen pro Knoten die Netzwerklast, die durch die ersten beiden Schritte von Anfragen nach verbreiteten Dateien verursacht wird, in keiner Weise erhöhen.
Im Fall von QRP werden Suchanfragen immernoch nur die Knoten erreichen, die passende Dateien haben können, und wenn Ultrapeers jeweils mit mehr Knoten verbunden sind (indem die Zahl der Verbindungen erhöht wird), kann jede einzelne Verbindung mehr Ergebnisse liefern, so dass DQ sogar früher stoppen wird als mit weniger Verbindungen pro Ultrapeer.
Hiermit ist Gnutella heute weit von dem Broadcast-Modell entfernt, und eine Erhöhung der Größe des Gnutella Netzwerkes kann seine Effizienz bei der Suche nach verbreiteten Dateien sogar erhöhen.
Bei seltenen Dateien schlägt QRP mit geballter Macht zu, und obwohl DQ wahrscheinlich bei allen direkten Verbindungen anfragen wird, stellt QRP sicher, dass nur solche Knoten erreicht werden, die die Inhalten auch wirklich haben können, und das können weit weniger als 0,1% des Netzes sein.
Hierbei bewirkt eine größere Anzahl von Verbindungen pro Ultrapeer, dass Knoten mit seltenen Dateien effektiv näher bei ihnen sind als vorher, so dass Gnutella auch für seltene Dateien effizienter wird, wenn die Größe des Netzwerks erhöht wird.
Hieran können Sie sehen, dass Gnutella inzwischen zu einem Netzwerk geworden ist, das für Anfragen über Schlüsselwörter extrem gut skaliert, so dass es auch für Suchen nach Metadaten und ähnlichen Konzepten sehr effizient genutzt werden kann.
Das Einzige, was Gnutella nicht gut kann, sind Suchen nach Zeichenketten, die nicht in einzelne Wörter geteilt werden können (zum Beispiel Datei-Hashes), weil dadurch QRP zusammebricht, daher werden sie wahrscheinlich kaum Knoten erreichen. Für diese Arten von Suchen arbeiten die Gnutella Programmierer an einem DHT (Distributed Hash table: Verteilte Hashtabelle), das nur für diese Arten von Zeichenketten genutzt werden wird.
Und damit ist das einzige verbleibende Problem der Spam, weil dadurch die Wirksamkeit von DQ für Suchen nach seltenen Dateien eingeschränkt wird (es kommen Antworten, die nicht sofort von sinnvollen Antworten unterschieden werden können), aber ich bin sicher, dass die Entwickler auch einen Weg finden werden, um Spam zu stoppen (zum Beispiel das Netzwerk nochmal zu vergrößern, weil dadurch die Kosten von effektivem Spammen steigen). Und selbst mit Spam ist Gnutella sehr effizient und verbraucht nur sehr wenig Bandbreite, wenn Sie als Blatt (Leaf) im Netz sind.
Ein paar Daten zum Abschluss:
Viel Spaß mit Gnutella!
— 15:29, 22. Nov 2006 (CET) —
Anmerkung: Dieser Leitfaden ignoriert, dass Suchanfragen nicht nur bei den Quellknoten Last verursachen, sondern auch bei den Leitungsknoten dazwischen. Da diese Leitungsknoten nur etwa 3% des Netzes ausmachen und davon nochmal nur 3% von einer Anfrage nach einer seltenen Datei erreicht werden, also die Last nur auf etwa 0,1% der Knoten entsteht (QRP auf den letzten beiden Schritten), wird davon die Gesamtrechnung allerdings kaum berührt.
Das hier ist keine Geschichtstheoretische Abhandlung, sondern ein unvollständiger Erfahrungsbericht1, wie sich Tauschbörsen entwickelt haben, und was die Versuche, sie zu zerstören, bewirkt haben.
Sie ist Teil meiner Antwort [9] auf die Begründung von Herrn Bütikofer zu seiner Abstimmung bei Gallo.
Um es sehr kurz zu machen: Tauschbörsen könnten nur um den Preis einer schlimmeren Zensur als der chinesischen gestoppt werden, denn jeder Datenaustausch müsste vollständig kontrolliert werden. Das ist möglich, aber nur auf Kosten der Privatsphäre und der Rede- und Pressefreiheit.
Schon ganz am Anfang des Internet gab es Tauschbörsen, auch wenn die noch nicht so genannt wurden und vor meiner Zeit waren. Damals wurden Dateien über Kanäle im Usenet (eine Art verteiltes Forum) und FTP-Server ausgetauscht, die gegen den Willen der Betreiber für diesen Zweck umfunktioniert wurden. (Geheime) FTP-Server sind immernoch das hauptsächliche Austauschmedium von verschiedenen Releasegruppen.
Tauschbörsen heißt es erst, seit Leute die Dateien nicht mehr hochladen und andere sie runterladen, sondern direkt von einem Rechner zum nächsten übertragen (p2p: peer-to-peer = Kumpel-zu-Kumpel).
Napster machte den Dateiaustausch für normale Nutzer zugänglich. Es gab einen einzelnen Server, der verbreitete, wer welche Dateien hat, und wie auch die späteren Tauschbörsen wuchs es exponentiell, denn es erfüllte ein Bedürfnis der Menschen. Es war werbefinanziert, hat nur den Tausch von Musik ermöglicht und man hat jede Datei nur von einem anderen einzelnen Nutzer heruntergeladen, wenn der offline ging, war die Datei weg und man musste eine andere Quelle finden (oder warten, bis er wieder online kam).
Als die Musikindustrie begann, auf Napster Druck zu machen, hat Napster ihnen angeboten, einen Teil der Werbeeinnahmen abzugeben, aber das wurde ausgeschlagen. Napster wurde verklagt, geschlossen und als wenig erfolgreiche Bezahlplattform wieder aufgemacht.
Die Chance, die dabei ausgeschlagen wurde ist, dass hier eine Kulturflatrate o.ä. extrem einfach gewesen wäre, dann bei Napster wusste der Betreiber noch genau, wer welche Lieder hatte. Diese Daten waren damit frei zugänglich, und es wäre trivial gewesen, eine ganze Reihe alternative Bezahlsysteme zu testen. Sogar Filter wären einfach gewesen.
Stattdessen wurde Napster verklagt und geschlossen, und es passierte das, was immer passiert, wenn man etwas zerstört, das ein Grundbedürfnis von Menschen erfüllt: Es gab Nachfolger, und die waren nicht so einfach zu verklagen, denn sie hatten keinen zentralen Server mehr und waren damit nicht mehr für das verantwortlich zu machen, was die Nutzer mit ihrem neutralen Werkzeug taten. Und die Nachfolger waren besser (also effizienter).
Gleichzeitig waren die Nutzer gelinde gesagt nicht allzu glücklich, dass ihre Quelle für Musik zerstört wurde, und die Band Metallica, die an der Klage gegen Napster beteiligt war, hatte teilweise einen so schlechten Ruf, dass im Internet das Gerücht weite Kreise zog, dass Metallica eine bestimmte Akkordfolge auf der Gitarre patentiert hätte (was recht deutlich zeigt, wie unglaublich schlecht ihr Ruf in der Netzwelt war).
Eins der Nachfolger-Systeme war Gnutella, ein vollständig dezentrales Netzwerk, auf das Nutzer mit einer ganzen Reihe oft freier Programme zugreifen konnten. Es baut darauf auf, dass sich jeder Nutzer mit ein paar anderen verbindet und dass sie Suchanfragen weitergeben, wie es bei einer Telefonlawine passiert: Einer fragt 5 andere, die fragen wieder 5 andere, usw. bis jemand eine Antwort hat. Trotz ein paar Erweiterungen ist das immernoch der grundlegende Suchmechanismus, wie Gnutella funktioniert. Zum herunterladen nutzt es das Standard-Protokoll HTTP, das auch bei fast jedem Download aus dem normalen Internet verwendet wird. Eine etwas ausührlichere Beschreibung der Grundprinzipien, die für normale Nutzer lesbar ist (und nicht nur für Entwickler), gibt es unter Gnutella für Benutzer [7] (das ist mein eigener Hauptbeitrag zu Gnutella).
Das zweite System war edonkey, ein unfreies Programm, das viele kleinere Server genutzt hat, aber nicht vollständig dezentral war. Es hat es zum ersten Mal einfach gemacht, riesige Dateien weiterzugeben, indem eine Datei in viele kleine Stücke zerhackt und dann von vielen Leuten gleichzeitig heruntergeladen wurde. Dieses System (swarming) wurde von Gnutella dezentralisiert (so dass es keinen Server mehr braucht: download mesh) und später von BitTorrent zentral gehalten und vereinfacht. Als die Musikindustrie anfing, edonkey-Server zu verklagen, wurde eine dezentrale Suchfunktion integriert. Edonkey hat damit gearbeitet, dass Links zu Dateien ausgetauscht oder auf den Servern gesucht wurden.
Die Firma hinter edonkey wurde verklagt und musste schließen. Da das Programm unfrei war, starb damit ein großer Teil des Netzes (wenn auch nicht alles, denn es gab bereits freie Programme, die das gleiche konnten). Die dezentrale Suche von edonkey lebt heute als VHT in BitTorrent fort – und als alternatives Suchsystem in Gnutella (das System heißt Kademlia und ist sehr effizient darin, exakt definierte Resourcen zu finden, während die normale Suche in Gnutella auf die Suche nach Wörtern optimiert ist).
Eine der Firmen hinter Gnutella musste schließen (Bearshare) und wurde von der Musikindustrie zu einem wenig erfolgreichen Bezahlsystem umfunktioniert (wird der gemeinsame Nenner zwischen Napster und Bearshare sichtbar?).
Eine weitere wird zur Zeit verklagt, hat aber ihr Programm seit langem unter freien Lizenzen (Limewire ist unter der GPL), so dass andere es weiterentwickeln können, wenn die Firma untergehen sollte. Limewire betreibt gleichzeitig einen Musikstore, über den die Nutzer legale Inhalte kaufen und dann via Gnutella zu vernachlässigbaren Bandbreitenkosten herunterladen können. Die Musikindustrie weigert sich, mit ihnen zusammenzuartbeiten (noch ein gemeinsamer Nenner), aber sie konnten viele unabhängige Künstler gewinnen.
LimeWire ist übrigens zusätzlich ein Beispiel dafür, wie Leute im Netz Geld verdienen können, ohne die Nutzer zu etwas zu zwingen, denn es gibt eine normale Version (gratis) und eine Pro-Version, die nur ein paar andere Einstellungen hat, die jeder etwas fortgeschrittene Nutzer auch mit der normalen Version machen kann (weil dank freier Lizensierung der gesamte Quellcode verfügbar ist).
Während Gnutella und edonkey noch verklagt wurden, tauchte ein weiterer Mitspieler auf: BitTorrent. BitTorrent ist wie edonkey teilzentralisiert, aber es ist sehr einfach, einen Server dafür aufzumachen.
Doch die großen Medienfirmen beschränkten sich nicht darauf, die Firmen zu verklagen. Stattdessen zielten sie auf normale Nutzer von Tauschbörsen ab, also genau auf die Leute, die auch ihre Medien kauften, und begründeten so ihren Ruf als Blutsauger. Wer seine eigenen Kunden verklagt und dann noch erwartet, dass die noch von ihm kaufen, ist entweder sehr naiv oder hält seine Kunden für dumm…
Dank der Sorge vieler Tauschbörsennutzer wurden nun verschlüsselte und anonymisierende Netze immer beliebter, bei denen es unmöglich oder zumindest sehr schwer ist, herauszufinden, von wem bestimmte Dateien kommen oder wer Dateien herunterlädt.
Die nächste Generation der Tauschbörsen lieferte zwei weitere Stärken: Gemeinschaft und Anonymität.
In BitTorrent braucht es nicht mehr viele Resourcen, einen Server aufzumachen, und da ein Torrentserver selbst keine Daten austauscht, sondern nur die Downloader koordiniert, ist ihm rechtlich schwer beizukommen. Zusätzlich gibt es viele Torrentserver mit Anmeldung, bei denen es ohne Anmeldung nicht möglich ist zu sehen, was die anderen haben. Da sich um die Server oft Gleichgesinnte sammeln und die Torrent-Server oft Bewertungsmöglichkeiten und Kommentare ermöglichen, bildete sich um BitTorrent eine deutlich stärkere Gemeinschaft als um die vorherigen Netze. Eine Gemeinschaft, die heute mit der Piratenpartei eine politische Ausprägung findet. Einen größeren Fehlschlag als eine neue, international organisierte Partei, die für die Rechte der Tauschbörsennutzer kämpft, hätte sich die Musikindustrie vermutlich kaum vorstellen können.
In BitTorrent gibt es keine global Sicht mehr darauf, welche Dateien heruntergeladen werden, so dass viele alternative Vergütungsmethoden nur noch über Gesetze oder Verträge mit einzelnen Servern möglich wären. Die großen Medienkonzerne waren also plötzlich darauf angewiesen, dass der Staat ihnen hilft, während sie vorher noch mit einzelnen Firmen oder Gruppen hätten zusammenarbeiten können. Allerdings können sie auch in BitTorrent einzelne Nutzer verklagen. Sie haben beides gemacht: Sie haben Lobbyismus betrieben, damit auch herunterladen illegal wurde (Novelle des Urheberrechtes) und sie haben im großes Stil Nutzer verklagt.
Und durch die Klagen werden mehr und mehr Nutzer überzeugt, in anonyme Netze zu wechseln, die zwar langsamer sind, aber dafür einen fast absoluten Schutz vor Klagen bieten. Beispiele dafür sind i2p und tor, die allgemeine Anonymisierungsebenen bieten, mit denen jede Art von Datenverkehr anonymisiert werden kann. Ein anderes Beispiel ist das Freenet Projekt, das ein allgemeines, nicht zensierbares, anonymes Neuigkeitenportal bietet und auch für den Austausch von Dateien genutzt werden kann, gleichzeitig vollständig dezentral ist und Foren und anonyme Webseiten bietet, durch die sich eine Gemeinschaft entwickelt hat.
Allen drei anonymisierenden Systemen ist gemeinsam, dass sie nicht mehr nur für das Tauschen von Dateien genutzt werden (und dadurch rechtlich kaum zu fassen sind), und dass sie die Nutzer vor Entdeckung durch konventionelle Mittel schützen (also durch das, was die großen Medienkonzerne legal machen dürfen).
Nebenbei: Natürlich sind i2p, tor und Freenet nicht die einzigen. Es sind nur die aktuell größten, die ich kenne.
Kurz gefasst: Nach den massiven Angriffen gegen Gnutella und edonkey bieten BitTorrent, i2p, tor und Freenet Nutzern nun zusätzlich eine Gemeinschaft und Anonymität. Und die Nutzer haben begonnen, sich politisch zu organisieren.
Aber da diese vollständig anonymen Netze deutlich langsamer sind als nicht-anonyme, suchten Leute nach Alternativen. Einige halb-legale Unternehmen sahen die Lücke, die sich dort auftat und begannen, für ein Entgeld ungeprüftes Hosting anzubieten, bei dem aus der Adresse nicht geschlossen werden kann, welche Dateien angeboten werden und bei dem der Betreiber zusichert, keine Daten zu speichern. Hier wurde zum ersten Mal richtig Geld mit dem Austausch von Dateien verdient2, und die Weitergabe von Dateien wanderte zurück auf normale Webseiten, wie früher auf FTP-Servern.
Ebenso kam das Usenet zurück (Sie errinnern sich an den Teil unter „Vorzeit“?). Hier werben nun Anbieter offen mit viel höheren Geschwindigkeiten über halb-legale Usenet-Server (die Werbung dazu findet sich auf vielen kostenlosen BitTorrent-Servern).
Youtube ist ein anderes Beispiel für ein Unternehmen, das die Lücke gesehen hat. Hier sehen sich die Nutzer durch die schiere Größe von Google vor Klagen der großen Medienunternehmen geschützt und Künstler wissen eh seit langem, dass Musikvideos auf Youtube ein Muss sind. Die Kosten für den Betrieb von Youtube sind allerdings erheblich, so dass auch Google deutlich mehr Geld umsetzen muss als beispielsweise Limewire mit Gnutella, denn die Bandbreite wird nicht mehr von den Nutzern, sondern vom Provider bezahlt.
Für ein einfaches Antesten von Medien zu zahlen, sehen Nutzer immernoch nicht ein. Seit nunmehr über 10 Jahren nicht.
Der „Erfolg“ der großen Medienkonzerne ist nun also, dass es inzwischen viele Seiten gibt, die oft illegales Hosting gegen Entgeld anbieten (z.B. rapidshare und kino.*) und mit Youtube eine Videoseite, die heute zur Jugendkultur gehört, aber einen großen Betreiber braucht – und hat. Gleichzeitig gibt es weiterhin Gnutella und anonyme Netze (und Gnutella über anonyme Netze), und auch BitTorrent hat inzwischen eine dezentrale Suchfunktion.
Und immernoch ist jeder Kinofilm bei Veröffentlichung bereits in den Netzen verfügbar – was sich wohl kaum ändern wird.
Früher hat die Musikindustrie versucht, den Kassettenrekorder zu verbieten, weil Leute damit Radiosendungen mitgeschnitten haben – und die Aufnahmen weitergaben. Heute haben sie es geschafft, dass kaum mehr ein Radiosender vor dem Lied sagt, was kommen wird, und dass meist über die Lieder gesprochen wird (die Gema will dann weniger Geld). Und, dass Leute ihr Bedürfnis nach Kultur auf andere Art befriedigen. Bei Youtube auf die ineffizienteste Art: Jedes Mal, wenn man ein Video schaut, wird es erneut heruntergeladen. In Tauschbörsen wird ein Video dagegen einmal heruntergeladen und kann dann ohne weitere Bandbreitenkosten immer wieder gesehen werden, und da fast jeder eine Flatrate hat, treffen die Kosten nur den Anbieter und Internetprovider, aber nicht die Kunden).
BitTorrent ermöglicht es Künstlern wie der Leuten von Blender, ihre Medien zu minimalen Kosten an Millionen Leute zu verteilen (und gleichzeitig mit DVD-Verkäufen Geld zu verdienen. Ein Beispiel ist Sintel [10]), und es gibt sehr viele Leute, die aus Prinzip nicht mehr von den großen Medienunternehmen kaufen.
Die großen Medienkonzerne hatten also den Erfolg, dass Systeme, mit denen die einfach hätten kooperieren können (Napster), durch Systeme ersetzt wurden, die nicht mehr kontrollierbar sind, und dass für Filme nicht die technisch effizienteste Möglichkeit genutzt wird, sondern eine gegen Klagen geschützte, mit der bei halb-legalen Hostern teilweise kriminelle Gruppen Geld verdienen, die die Resourcen haben, Geldströme so zu verschleiern, dass sie nicht gefunden werden, obwohl die Nutzer ihnen Geld geben (und viel Werbung für Angebote schalten, die andere Seiten nicht haben wollen).
Und von anderen Nutzern werden nun zum Tauschen Systeme genutzt, die selbst den chinesischen Zensurmaßnahmen widerstehen können (dafür wurde und wird Freenet entwickelt).
Und die großen Medienunternehmen haben hunderttausenden von Nutzern durch Klagen das Leben zur Hölle gemacht und eine Schmutzkampagne sondergleichen losgetreten, obwohl viele Studien bestätigen, dass Tauschbörsen den Medienunternehmen eben keinen Schaden zufügen (ich habe hier noch eine, die die Verkäufe in den USA mit den Ferien hier korrelliert haben, in denen viel mehr Dateien verfügbar sind, und herausgefunden haben, dass die Auswirkung nicht von null unterscheidbar sind. D.h. die Verfügbarkeit in Tauschbörsen hat keinen Einfluss auf das Kaufverhalten. Wenn Sie wollen, können Sie mich über die Kontaktseite [11] erreichen, dann kann ich Ihnen das PDF schicken).
Kurz gesagt: Die Maßnahmen der großen Medienunternehmen haben einige Nutzer in die Arme von Kriminellen getrieben, andere in komplett anonyme Netze, wieder andere in den Schatten von Google und anderen als Rechtsschutz und eine weitere Gruppe in die Politik, um sich den Medienunternehmen direkt entgegenzustellen. Alle diese Nutzer haben aber eins gemeinsam: Sie gehen weg von den großen Medienunternehmen. Ich kenne keine andere (legale) Branche, die so aggressiv gegen ihre eigenen Kunden vorgeht, und erwartet, dass die dann noch von ihnen kaufen.
Die Künstler haben so teilweise ein Werkzeug verloren, ihre Werke zu minimalen Kosten an möglichst viele Leute zu verbreiten (und so bekannt zu werden). BitTorrent ist weniger leicht zu nutzen als Gnutella (gerade für kleine Dateien), weil nicht einfach mit ein- oder zwei Klicks gesucht werden kann.
Mit jeder neuen Tauschbörse wurden die Programme besser und boten den Nutzern mehr Möglichkeiten:
Aus dieser Erfahrung bin ich sicher, dass Tauschbörsen nicht aufgehalten werden können, ohne ein System zu schaffen, dass nochmal deutlich restriktiver ist als die Internetzensur in China, denn jedes Mittel, das gegen Tauschbörsen genutzt werden kann, wird irgendwann auch für andere Zwecke genutzt werden. Also muss der Punkt als Ziel gar nicht erst bedacht werden. Es diskutiert ja auch niemand, ob wir eine Meldepflicht vor jedem Spaziergang einführen wollen (das wäre in etwa die gleiche Größenordnung an Kontrolle, eher sogar noch weniger restriktiv als das, was nötig wäre, um Tauschbörsen zu stoppen).
Tauschbörsen erfüllen das tiefsitzende Bedürfnis von Menschen nach kultureller Teilhabe und danach das weiterzugeben, was sie toll finden. Der einzige Weg, ihren Einfluss zu begrenzen ist es, ein legales Konkurrenzsystem aufzubauen, das den Nutzern die gleichen Möglichkeiten gibt (also auch die unbegrenzte Weitergabe) und es sehr einfach macht, für Inhalte zu bezahlen.
Ein Beispiel dafür ist die einzige wirkliche Innovation, die Apple mit dem iPhone geleistet hat: Bezahlen mit einem einzigen Klick. Wenn es einfacher ist, Musik zu kaufen, als sie herunterzuladen, dann werden all die Leute Musik kaufen, die keine Zeit damit verbringen wollen, ihre Lieblingsmusik erst zusammenzusuchen. Und das sind im allgemeinen diejenigen, die dank einem Vollzeitjob genug Geld haben, um für ihren Medienkonsum zu zahlen.
Der einfachste Weg, Tauschbörsen zu Geld zu machen: Ein einfaches Bezahlsystem schaffen und es jeder Nutzerin erlauben, über das System Medien zu verkaufen, solange sie 10%/20%/30% des Gewinns an die Rechteinhaberin abgibt. Tauschbörsenprogramme werden dann sehr schnell eine Bezahlfunktion integrieren. Es würde für die Betreiber schließlich genügen, eine einfache Serverquelle einzubinden, die nur freigeschaltet wird, wenn die Nutzerin bezahlt und die garantiert, dass man das gekaufte schnell findet.
Die Bezahlinformationen einfach als Metadaten in den Dateien: „Die Datei ist von der Künstlerin X und so kannst du ihr Geld geben“. Das Programm übernimmt dann die Bezahlung.
Aber das bedeutet, die Kontrolle über die Dateien aufzugeben und zu sagen „es ist uns egal, ob unsere Dateien auch kostenlos weitergegeben werden. Wir wollen mit ihnen Geld verdienen; kostenlose Weitergabe stört uns nicht.“
Und das zeigt eine der großen Krisen der großen Medienfirmen: Sie schaffen es immer weniger, dass Leute ihre Medien kaufen wollen. Inzwischen gibt es viele Nutzer, die offen sagen, dass sie den großen Medienunternehmen den Untergang wünschen. Und ein Künstler, der die Leute zwingen muss, ihm Geld zu geben, hat von vorneherein verloren, schließlich ist es gerade eine Eigenschaft von Kunst, dass sie Leute fasziniert und dazu bringt, dem Künstler etwas für diese Gabe zurückgeben zu wollen.
Durch die weitreichende Kontrolle der etablierten Medienkanäle (Fernsehen, Radio, Kino) haben die großen Medienunternehmen die Möglichkeit zu definieren, was die Mainstreamkultur ist, und sie versuchen alle Leute damit zu erpressen, dass sie nur dann an dieser Gemeinschaftskultur teilnehmen können, wenn sie ihnen Geld geben. Hätten sie dieses Machtmittel nicht, wären sie vermutlich längst Pleite gegangen – oder würden ihren Kunden einfach sagen „wenn ihr die Künstler unterstützen wollt, dann kauft ihre Platten“.
Zum Glück bildet sich aber im Internet Stück für Stück eine alternative Kultur, in der Künstler Geld verdienen, ohne ihre Kunden und Fans unter Druck zu setzen. Dazu aber später mehr…
Meine Erfahrung kommt von Jahren der Nutzung. Ich habe mit Napster angefangen, bin dann zu Gnutella gewechselt und habe nebenbei von Zeit zu Zeit edonkey verwendet und ein paar andere getestet. Seit einigen Jahren bin ich Moderator im GDF [12], der Mailingliste der Gnutella Entwickler, über die bis Mitte 2008 die Entwicklung koordiniert wurde und irgendwann 2004 habe ich Gnutella für Benutzer [13] geschrieben, das die Funktionsweise von Gnutella in allgemeinverständlichen Worten erklärt (Deutsch und Englisch). Zwischendrin habe ich verschiedene anonyme Netze getestet, z.B. ants und i2p, und BitTorrent als normaler Nutzer verwendet. Heute verwende ich das Freenet Projekt, weil ich darin die beste Versicherung dafür sehe, dass wir einen Ort haben werden, an dem wir den Kampf für die Rede- Meinungs- und Pressefreiheit koordinieren können, wenn die sich aktuell abzeichnenden Zensurgesetze beschlossen werden sollten (und ihre Anwendung sich ausweitet – wie leider zu erwarten ist). Kurz: Ich habe mehr oder weniger direkt all das erlebt, von dem ich hier schreibe. ↩
Geld verdienen vs. Anonymität: Prinzipiell gilt, dass die anonymen Tauschbörsen nur solange wirklich anonym sind, wie die Nutzer kein Geld damit verdienen. Ansonsten kann nämlich der Spur des Geldes gefolgt werden. Und diejenigen, die in der Lage sind, einen Geldfluss zu verschleiern, brauchen auch keine anonymen Tauschbörsen: Die können auch normale Webseiten so anmieten, dass ihre Identität nicht gefunden werden kann. ↩
Ich habe ein paar kleine "Tests" zu Gnutella gemacht.
"Test" ist in Anführungszeichen, weil diese Tests nur Stichproben sind und daher keine Statistisch signifikante Aussage haben.
Aber ich dachte, sie könnten trotzdem interessant sein.
Mit Einschränkung: Es werden nur Dateien über 20MiB angezeigt.
Suche nach "anime":
4s, bis die ersten Ergebnisse kommen, 6s bis eine recht große Menge da ist. Nach etwa 30s fließen nur noch wenige neue Ergebnisse rein.
Suche nach "amv" (anime music video):
nach 4s die Ersten 3, nach 23s 25 Ergebnisse, nach 60s ebbt der Fluss ab (77 Ergebnisse).
Suche nach "mpg" (mpg Videos):
Schon nach 1s einige Ergebnisse, nach 3s mehr als 100, nach 10s mehr als 300, bei 500 Ergebnissen stoppt die Suche.
Suche nach "avi":
Nach 1s erste Ergebnisse, nach 2s mehr als 10, nach 3s mehr als 100, nach 10s mehr als 250, nach etwa 30s über 500. Da stoppt die Suche.
Suche nach "mkv" (Matroschka Video):
5s: 6 Ergebnisse
20s: 23 Ergebnisse
30s: 23 Ergebnisse
60s: 39 Ergebnisse
120s: 70 Ergebnisse
180s: 70 Ergebnisse
Ende (etwa 5 min): 70 Ergebnisse
AMV - Invader Zim - Mindless Self Indulgence - Bring The Pain.mpg
Am Anfang: 5 Quellen
<2s: 10 Quellen
10s: 25 Quellen.
5min: 25 Quellen.
Ende (etwa 8 min): 32 Quellen.
AMV Naruto - Trapt - Headstrong.mpg
Anfang: 5 Quellen
3s: 30 Quellen
8s: 60 Quellen
Ende (etwa 7 min): 71 Quellen
Die Tests wurden mit Phex [14] erstellt, um einen sehr instabilen Referenzwert für die Metadatenleistung von Gnutella zu haben.
Ich habe gerade ein Experiment gestartet.
Ich habe mit Phex [16] (ein Gnutella p2p-Programm) einen sehr verbreiteten Film angefangen herunterzuladen (momentan hat er 150 Quellen, 4 davon aus dem Suchergebnis, der Rest aus dem Download-Mesh) und dann den Download gestoppt. Aktuell sind etwa 10MiB von knapp 200MiB heruntergeladen.
Ich habe ihn in kaffeine [17] geöffnet (in einem KDE [18] Film-Abspielprogramm) und das Abspielen nach 23 Sekunden gestoppt.
Direkt nachdem ich diesen Eintrag gespeichert habe, werde ich den Download wieder weiterlaufen lassen und den Film starten.
Ich will testen, ob ich einen Film dieser Größe bereits vollständig über Gnutella streamen, ihn also während dem Herunterladen betrachten, kann.
Meine Beobachtungen werde ich auf dieser Seite festhalten, Datum und Uhrzeit werden so in der Revisionstabelle aufgezeichnet.
Und natürlich werde ich währenddessen den Film genießen. :)
Experiment abgeschlossen.
Streaming über Gnutella ist für Filme mit niedriger Datenrate gut möglich, wenn es genug Quellen gibt. Größere muss ich ein ander Mal testen.
Filme mit 200MiB und 100 Minuten Laufzeit sollten recht sauber streamen.
Für Filme mit bis zu 600MiB und 100 Minuten Laufzeit sollte das gleiche gelten.
Anmerkung 1: Der Großteil der Quellen kam über das Download-Mesh, so dass die Suche nur für die ersten Quellen benötigt wurde.
Anmerkung 2: Die Download-Strategie "Anfang bevorzugen", die in Phex möglich ist, kommt dem Streaming sehr zu gute.
Auf den Artikel zu pay per use (zahlen für jede einzelne Nutzung) von Julia Hilden, der DRM bewirbt, gibt es eine Antwort, die ihre Punkte aufgreift und Schwachstellen ihrer Argumentation zeigt.
Für Deutsche Leser habe ich hier ihre Argumentation kurz zusammengefasst und die genannten Gegenargumente beschrieben.
Ursprungsartikel: Answering the Multi-Billion-Dollar Question [19]
Offener Brief dazu: Open Letter to Julia Hilden on her article about pay-per-use [20]
Sie schrieb, dass der Gedanke sterben muss, dass Käufern das Gekaufte wirklich gehört und dass sie damit machen können, was sie wollen.
Stattdessen sollten sie für jede Nutzung bezahlen, weil Unterhaltung durch ein Buch genauso eine Dienstleistung ist, wie eine Lesestunde bei der der Autor selbst anwesend ist, und daher auch jedes mal bezahlt werden sollte, wenn sie in Anspruch genommen wird.
In dem offenen Brief werden zwei Schwachstellen dieser Argumentation beleuchtet und eine einfache Anregung gegeben, wie ohne Fesselung der Käufer sichergestellt werden kann, dass diejenigen, denen ein Werk gefällt, auch dafür bezahlen.
Die erste Schwachstelle ist, dass kreative Werke erhalten bleiben müssen, damit sie der Gesellschaft wirklichen Nutzen bringen. Ob nämlich die Bezahlstelle, an die für jedes Lesen Geld überwiesen werden muss, in 20 Jahren noch existiert, wenn die Käufer das Buch ihren Kindern vorlesen wollen, kann nicht sichergestellt werden, und so könnten Werke für immer verschwinden, weil die Firma pleite geht, die sie vertrieben hat.
Und gleichzeitig ist fraglich, ob solche Regelungen mit dem aktuellen Urheberrecht verträglich sind, das festlegt, dass jegliche Werke 70 Jahre nach dem Tod des Autors Eigentum der Gemeinschaft werden, eine Regelung, die für die Medienlandschaft der Gesellschaft extrem förderlich ist (so wie zum Beispiel letztes Jahr die Werke von H.P.Lovecraft frei nutzbar wurden und sofort eine Reihe neuer Produkte zu seinen Werken auf den Markt kamen).
Die zweite Schwachstelle ist die technische Realisierung.
Um so ein System effektiv zu verwirklichen, muss festgestellt werden, wie oft ein Nutzer ein bestimtmes Werk nutzt, was heißt, dass irgendjemand Zugriff auf dessen Nutzungsverhalten erhält, was mit Datenschutz in keinster Weise vereinbar ist.
Gleichzeitig muss gesichert werden, dass die Käufer es nicht umgehen können, und im Fall von elektronischen Werken muss dafür das gesamte Computersystem kontrolliert werden, von den Festplatteninhalten bis zur Schnittestelle zu Lautsprechern und Monitor, weil ansonsten die Nutzer dieses System einfach umgehen können, indem sie zum Beispiel bei Hörbüchern einfach die Tonausgabe ihres Rechners digital aufnehmen oder eine Texterkennungssoftware über die Werke laufen lassen, die sie gerade lesen.
Und diese Kontrolle ist gerade, was DRM erreichen will: Digitales Rechte Management, das ich lieber Digitales Restriktions Management nennen will, weil das der passendere Name dafür ist, was es bewirkt.
Mit DRM wechselt die Kontrolle über den Rechner von seinem Besitzer auf den Hersteller oder den Überwacher des DRM-Systems und der Besitzer hat plötzlich nur noch bestimmte Nutzungsrechte, die nur gelten, solange das DRM-System sie ihm erlaubt.
Der Herrscher über das DRM-System kann damit dann den Einsatz des Rechners überwachen und kontrollieren, aber der Preis ist, dass der persönliche Raum der Benutzer dieses Systems damit in die Hände von Anderen gegeben wird, die nicht notwendigerweise vertrauenswürdig sind.
Weswegen DRM Systeme grundlegend schädlich sind, wird auf der Fairsharing-Seite zu DRM [21] und auf defective by design: what is DRM [22] eingehender behandelt.
Im Anschluss an eine Rückmeldung der Autorin wurde ihr die einfache Anregung gegeben, ihre Leser doch in ihrem Buch einfach direkt zu bitten, das Buch zu kaufen wenn es ihnen gefällt, weil sie weitere gute Bücher nur dann von ihr bekommen können, wenn sie es sich leisten kann, weitere Bücher zu schreiben, ein Konzept, das bereits von verschiedenen Leuten erfolgreich getestet wurde.
Ein Beispiel für den Erfolg dieser Strategie ist das Rollenspiel Degenesis, das sein gesamtes Werk als gratis Download im Netz anbietet und gerade deswegen zu Erfolg gekommen ist: Degenesis [23]
Freie Mediennutzung ist möglich, wenn die Rechteinhaber den nötigen Mut dafür aufbringen.
Um ihnen zu helfen, diesen Mut zu finden, gibt es das Konzept der Kulturflatrate, bei der eine geschwindigkeitsabhängige Allmende auf die Internetverbindung gezahlt wird, mit der dann diejenigen Künstler vergütet werden, deren Werke im Netz unkommerziell weitergegeben werden.
Und nein: Dafür muss nicht jede Nutzung festgestellt werden. Das einzig notwendige ist das ungefähre Verhältnis der Nutzung der Werke. Und das klappt beim Fernsehen auch schon, ohne jeden einzelnen Haushalt überwachen zu müssen.
» ein Programm so anpassen, dass es massenhaft Ausgaben mit zufälligen IPs zu erzeugt, die erfundene Musikstücke anbieten «
Am 19. April 2012 hat der Bundesgerichtshof entschieden [24], dass Internet-Provider die Daten der Nutzer von Tauschbörsen auch dann herausgeben müssen, wenn diese nicht gewerblich gehandelt haben - weil ja der Internet-Provider gewerblich handelt. Ich verlinke deren Erklärung nicht noch zusätzlich, weil sie die Namen der Lieder des Musikers nennt, der geklagt hat1
Internet-Law schreibt dazu [25], dass das Gericht dabei automatisch annimmt, dass es sich um eine „offensichtliche Rechtsverletzung“ handelt, dass also der Inhaber des Anschlusses das Recht absichtlich gebrochen hat.
Daher sollte ich vielleicht mal ein p2p-Programm so anpassen, dass es massenhaft Ausgaben mit zufälligen IPs zu erzeugt, die erfundene Musikstücke anbieten. Ist ja nicht wirklich schwer.
Und dann mache ich Fotos vom Bildschirm mit einer Uhr daneben und sage dem Richter
„Das Bild hier belegt eindeutig, dass die Datei angeboten wurde. Ich habe es sogar mit einer Polaroid-Kamera aufgenommen, so dass ich es gar nicht hätte fälschen können!“
Und schon habe ich die Adressen von allen Leuten, deren IPs ich im Netz gefunden habe, kann also Namen und Anschrift aller Leser meiner Webseite herausfinden.2
Mal sehen, wie lange es dauert, bis Richter merken, dass keine wie auch immer geartete Ausgabe eines Rechners irgendwelche Sicherheit bietet…
Wobei… bisher ist ihnen das ja auch nicht aufgefallen…
Xavier Naidoo, du bist nun aus noch einem weiteren Grund auf meiner Kotz-und-Boykott-Liste: Wer von Naidoo kauft, finanziert die Klagen gegen seine Freunde. Löscht seine Lieder, wenn ihr sie schon habt. Das schlimmste, was ihr jetzt machen könnt, ist noch Gratiswerbung für ihn zu machen, indem ihr seine Lieder weitergebt - ob nun absichtlich oder versehentlich. Schaut doch stattdessen mal bei Jamendo [26], ob ihr bessere Künstler findet - da gibt es sogar viele Alben, die ihr selbst verändern und weitergeben dürft [27]). Es gibt also genug Alternativen. Der erste Schritt ist die Abstimmung mit dem Geldbeutel, dann kommt die Abstimmung mit der Aufmerksamkeit (die wichtigste Währung im Netz) und danach politische Arbeit, um Kinder verklagenden Drecksäcken den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Also, schaut doch, ob ihr Alternativen findet [27]. Und gebt eure Funde an all eure Freunde weiter. Das dürft ihr dann nämlich - und die Musiker auf Jamendo freuen sich darüber! ↩
Ja, die Namen von allen Lesern abgreifen ist böse, weil damit kein halbwegs anonymes Lesen mehr möglich ist: Einfach einen Artikel über Seitensprünge schreiben und dann alle LeserInnen damit erpressen, dass man ihren Mann oder ihre Frau darüber informieren wird, wenn sie nicht… — Wenn ihr in Facebook seid, kann das der Seiteninhaber übrigens sowieso… (ich weiß, warum ich nicht in Facebook bin - wobei mich das ja heute verdächtig macht [28], wenn man dem Tagesspiegel glaubt3. ↩
Wer dem Tagesspiegel heute noch irgendwas glaubt, sollte den Artikel auch lesen: Der Tagesspiegel zitiert [29] den Psychologen Christoph Möller: „»Dass eine Abstinenz vom Internet Ähnliches bewirkt, lässt sich nicht behaupten.«“ und fährt dann fort mit „Trotzdem…“. … Umformuliert: „Der Experte sagt, »Das ist nicht so«, ABER ES IST WAHR“. Deswegen holen wir uns ja Experten dazu: Wir wissen es eh besser, aber wenn wir schreiben „der Experte sagt“, klingt gleich unser ganzer Artikel fundierter - selbst wenn wir dem Experten direkt nach dem Zitat widersprechen und ihm so seine Fachkenntnis absprechen. Wenn ihr sowas lest, erinnert euch daran, dass unser Unterbewusstsein ein „nicht“ meist übersieht. Der Tagesspiegel missbraucht also die medientechnisch ungeschickte Aussage des Psychologen, um dessen Meinung zu hintertreiben. Und damit höre ich auf. Wenn ich noch weiterschreibe, komme ich definitiv zu weit vom Thema4 ab5… ↩
Deswegen nochmal zur Erinnerung: Thema: Der BGH sagt, dass alle Inhaber von Internetanschlüssen absichtlich das Recht brechen, wenn über ihren Anschluss Urheberrechte verletzt werden (egal, ob sie das selbst gemacht haben oder nicht). Denn die Auskunftsansprüche gehen gegen den Inhaber des Anschlusses, nicht gegen den Nutzer! Ich hoffe, das Bundesverfassungsgericht schafft es lange genug, sich gegen solche Rechtsverzerrungen zu stellen, damit wir Zeit haben, politische Parteien zu etablieren, die wirklich für die Mehrheit arbeiten… (wie viel Prozent unserer Bevölkerung wollen, dass ihre Kinder, ihre Freunde oder die Kinder ihrer Freunde verklagt werden? Jetzt wisst ihr, wie viele Stimmen die CDU in einer funktionierenden Demokratie [30] kriegen würde…). ↩
Tut mir Leid, dass ich so weite Kreise gezogen habe. Es gibt inzwischen so viel, das mich aufregt, dass es mir schwer fällt, mich nur auf ein Thema zu fixieren und all den anderen Dreck zu ignorieren, der damit verbunden ist. Wenn ihr mir helfen wollt, mich etwas zu entspannen - und euch selbst auch zu entspannen - installiert euch Freenet [31] und nutzt es als Plattform für soziale Netze [32]. Das gibt uns zumindest einen sicheren Hafen, in dem wir uns organisieren können, wenn die Situation im normalen Netz noch weiter eskaliert… und ihr könnt dort meine neusten Beiträge lesen, ohne dass ich eure IP herausfinden kann - Freereader sei dank. ↩
Nachdem die Medienindustrie jahrelang die Nutzer von Tauschbörsen verleumdet, als Piraten beschimpft und verklagt hat, stellte gerade eine Studie der Industrienahen NPDGroup fest (Marktforscher - nicht die Partei…), dass US-Amerikanische Tauschbörsennutzer zwischen 18 und 35 fast 50% mehr Geld für Musik, Konzerttickets und Merchandise ausgeben als nicht-Nutzer (heise berichtete [33]1)2
Update: In Deutschland ist der Effekt sogar noch stärker [34]: Deutsche Tauschbörsennutzer kaufen fast 3x so viel wie Nicht-Nutzer. La Quadrature du Net verlinkt und bespricht eine Vielzahl weiterer Studien zum Thema [35].
Nachdem sie uns also jahrelang gejagt haben, wie wäre es mit einer Entschuldigung? Durch unsere meist unbezahlte Fan-Arbeit haben Musiker und Musikfirmen deutlich mehr verdient, als sie es ohne uns getan hätten.
Update: Nachdem Megaupload offline ging, haben die Filmfirmen weniger Umsatz gemacht als zuvor, und das kann auf verlorene Werbeeffekte zurückgeführt werden: “we find that the [Megaupload] shutdown had a negative, yet in some cases insignificant effect on box office revenues” — Piracy and Movie Revenues: Evidence from Megaupload, Christian Peukert und Jörg Claussen, SSRN, October 22, 2012 [36] / doi 10.2139/ssrn.2176246 [37]. Interessanter Nebenaspekt: Im Abstract wurde das “in some cases” weggelassen: aus einem “negative, yet in some cases insignificant effect” wurde ein “negative, yet insignificant effect”. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Ich habe seit ich 18 bin an verschiedenen Tauschbörsen mitentwickelt3, und ich wurde in Fernsehpropaganda als Pirat bezeichnet, mir wurde gesagt, ich würde im Knast vergewaltigt werden und meine Kinder würden ohne Vater aufwachsen.
Und jetzt geben diese Verleumder offen zu4, dass sie dank meiner unbezahlten Arbeit und der unbezahlten Arbeit vieler anderer Millionen und Abermillionen mehr verdient haben.
Wie wär’ es also mit einer Gewinnbeteiligung — oder wenigstens einer Entschuldigung?
Ihr habt behauptet, wir würden euch Schaden verursachen und dafür z.B. Greg Bildson von Limewire das gesamte Privatvermögen konfisziert. Und jetzt gebt ihr zu, dass er euch riesige Gewinne in die Kassen gespült hat. Habt ihr wenigstens den Anstand, ihm das Geld zurückzugeben?
Oder euch zumindest zu entschuldigen für die über ein Jahrzehnt lang mit Millionenbudget vorangetriebene öffentliche Rufschädigung?
Ich bezweifle es ja… die Erfahrung zeigt etwas anderes, aber ich lasse mich gerne überraschen. Meine Kontaktseite [11] steht für Entschuldigungen zur Verfügung. Gerne natürlich auch für anderes (das kein Spam ist).
Genauso bezweifle ich auch, dass diese Bestätigung des lange bekannten [38] Nutzens von Tauschbörsen für Kulturelle Teilhabe etwas an dem Kampf der großen Medienfirmen gegen Tauschbörsen ändern wird. Auch dass nun gezeigt wurde, dass die Medienfirmen nicht nur nichts verlieren, sondern dank Tauschbörsen jedes Jahr viele Millionen zusätzlich verdienen, wird nichts ändern. Denn es geht nicht um Geld, sondern um die Kontrolle des Vertriebskanals [39]. Sie wollen kontrollieren können, wer wann was konsumieren kann [40], denn dadurch können sie festlegen, mit welchen Werken Geld verdient werden kann und mit welchen nicht. Ansonsten könnten ja die Künstler den Vertrieb selbst in die Hand nehmen. Gesellschaftlich heißt das, dass wir uns an den Sinn des Urheberrechtes [41] erinnern und entsprechend die Gesetze anpassen sollten.
Die Studie selbst verlinke ich nicht, die ist vermutlich eh bald wieder offline, kennen wir ja schon [42]. ↩
Um meinem statistischen Gewissen gerecht zu werden, muss ich hier darauf hinweisen, dass das nur eine Korrelation ist, und dass die Mehrausgaben aus dem digitalen Bereich kommen (für CDs geben P2P-Nutzer und Nicht-Nutzer etwa gleich viel aus). Vielleicht sind P2P-Nutzer auch einfach nur diejenigen, die mehr Zeit haben. Oder Fans nutzen Tauschbörsen, weil sie nicht genug Geld haben, um sich alles zu kaufen, das ihre Idole produzieren. Und ein großer Teil der Mehrausgaben geht in Konzertkarten und Merchandise, die meist direkt an die Musiker gehen, nicht an die Musikfirmen (ohne das geben P2P-Nutzer 14% mehr Geld für Musik aus). Aber Scheiß drauf: Die bösen Piraten sind gleichzeitig diejenigen, die euch am meisten Geld geben. Und jetzt haben wir das selbst von einem Industrienahen Institut belegt. ↩
Angefangen habe ich mit der Übersetzung von Acquisition (das ist nicht frei, daher verlinke ich es nicht), dann kam ich zu Mitentwicklung und Moderation im Gnutella Entwickler-Forum [12], Übersetzung, Dokumentation und Support für Phex [14] und inzwischen Mitentwicklung and Wartung von dezentraler Versionsverwaltung über Freenet [31] (Infokalypse [43] - setup [44]), weil das den Schutz der in unserem Grundgesetz verankerten freien Meinungsäußerung als oberstes Ziel hat und dafür starke Anonymität liefert. ↩
Naja, sie geben es nicht ganz offen zu. Sie sagen, wir hätten nur 15% mehr ausgegeben, weil Konzerttickets und Merchandise nicht gelten würden (die bringen wirklich den Musikern Geld) und bei der Gesamtsumme verrechnen sie sich noch [45], weil sie das Zwischenergebnis mit rein rechnen und so nur auf 39% mehr kommen (1+2+3 = 9, weil 1+2=3+3…). Aber wenn man ihre Zahlen sauber nachrechnet5, kommt man auf 47% mehr Ausgaben durch Tauschbörsennutzer (jährlich 206$ gegenüber 140$). ↩
Kurz die Aufstellung (von Michael Geist [45]), damit sie nicht in Links verloren geht: Jährliche Ausgaben von P2P-Nutzern zwischen 18 und 35: CDs 23$, Bezahldownloads: 35$, Abogebühren: 5$, Merchandise: 52$, Konzertkarten: 91$. Nicht-Nutzer: CDs 24$, Bezahldownloads: 29$, Abogebühren: 2$, Merchandise: 20$, Konzertkarten: 63$. Nur für digitale Musik: P2P-Nutzer: 63$, Nicht-Nutzer: 55$ (P2P-Nutzer zahlen 14,5% mehr). Insgesamt für Musikgenuss: P2P-Nutzer: 206$, Nicht-Nutzer: 138$ (P2P-Nutzer zahlen 49,3% mehr). ↩
-> geschrieben im i2phex-forum [46].
> Woran erkenne ich, ob ich anonym unterwegs bin? Wenn unter "Entfernte Rechner" keine IP-Adressen auftauchen, sondern längere Zahlen/Buchstabenkombinationen?
Wenn du i2phex [47] verwendest, kannst du nur anonym unterwegs sein - der nicht-anonyme Netzwerkcode aus Phex [14] wurde komplett auf i2p umgestellt.
Wenn du nicht weißt, ob die Version i2phex oder Phex ist: Jupp, sobald da statt einer IP nur Buchstabensalat steht, bist du anonym verbunden.
Wichtig ist dabei noch, dass du deinen share prüfst - wenn du was sharest, das nur du haben kannst, ist deine Anonymität in ernsthafter Gefahr (solange es sich nicht verbreitet hat).
Um da auf Nummer sicher zu gehen, schau mal in die Bibliothek. Wenn da Dateien drin sind, die dich identifizieren könnten, entfern' entweder den Ordner aus dem Share (hide/verstecken), oder klick auf den "Filter"-Knopf und füg' eine Bedingung hinzu, die die entsprechenden Dateitypen ausblendet (regexp).
Beispielfilter:
.directory
.DS_Store
.dolphinview
> Muss ich irgendwas machen, dass das Programm eine Verbindung bekommt? Bei mir erscheint nur "verbinden".
Wenn im Netzwerktab keine Verbindungen auftauchen, musst du mindestens einen aktiven Knoten finden.
z.B. hier:
Links:
[1] https://www.draketo.de/lizenzen
[2] https://www.draketo.de/deutsch/tauschboersennutzer-geben-mehr
[3] https://www.draketo.de/licht/politik/erhaltet-eure-links
[4] http://www.theregister.co.uk/2007/11/05/birkbeck_canada_p2p_cd_sales/
[5] http://www.bundestag.de/dasparlament/2008/14-15/Innenpolitik/19999681.html
[6] http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschboersen-nicht-von-null-unterscheidbar
[7] http://de.gnufu.net
[8] http://en.gnufu.net
[9] https://www.draketo.de/licht/politik/begruendung-von-buetikofer-gallo
[10] http://www.sintel.org/wp-content/content/download.html
[11] https://www.draketo.de/contact
[12] http://groups.yahoo.com/group/the_gdf/
[13] http://gnufu.net
[14] http://phex.org
[15] http://gnet-specs.gnufu.net
[16] http://de.phex.org
[17] http://kaffeine.sourceforge.net
[18] http://kde.org
[19] http://writ.lp.findlaw.com/hilden/20070108.html
[20] https://www.draketo.de/light/english/open-letter-julia-hilden-her-article-about-pay-use
[21] https://web.archive.org/web/20090907025855/http://www.fairsharing.de/infos/drm/
[22] https://www.defectivebydesign.org/what_is_drm
[23] https://degenesis.com/downloads/books/
[24] http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=61281&pos=0&anz=667
[25] http://www.internet-law.de/2012/08/bgh-providerauskunft-in-filesharingfallen-auch-ohne-gewerbliches-ausmas-der-rechtsverletzung.html
[26] http://jamendo.com
[27] http://www.jamendo.com/de/search#qs=fq=license_cc:%28-nd%20AND%20-nc%29&q=*:*
[28] http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/nach-dem-attentat-von-denver-machen-sich-facebook-verweigerer-verdaechtig/6911648.html
[29] http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/nach-dem-attentat-von-denver-kein-facebook-profil-kein-job-angebot/6911648-2.html
[30] http://draketo.de/licht/politik/zu-grosse-vermoegensungleichheit-zerstoert-jede-demokratie
[31] http://freenetproject.org
[32] http://freesocial.draketo.de
[33] http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Marktforscher-verrechnen-sich-bei-Filesharing-Effekten-1751902.html
[34] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Filesharer-kaufen-mehr-Musik-als-Nicht-Filesharer-1730464.html
[35] https://wiki.laquadrature.net/Studies_on_file_sharing#The_.22pirates.22_are_better_consumers_of_.22legal.22_culture
[36] http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2176246
[37] http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.2176246
[38] https://www.draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschboersen-nicht-von-null-unterscheidbar
[39] https://www.draketo.de/licht/politik/brueckenwaechter-ohne-schlucht
[40] https://www.draketo.de/light/english/generation-cultural-freedom#fn:control
[41] https://www.draketo.de/licht/politik/geistiges-eigentum-sinn-des-urheberrechtes-und-staatlich-garantierter-monopolrechte
[42] https://www.draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschboersen-nicht-von-null-unterscheidbar#offline
[43] http://mercurial.selenic.com/wiki/Infocalypse
[44] https://www.draketo.de/light/english/freenet-and-why-i-use-it/install-and-setup-infocalypse-gnulinux-script
[45] https://www.michaelgeist.ca/2012/11/npd-data-on-p2p/
[46] http://forum.i2p2.de/viewtopic.php?p=20636#20636
[47] http://forum.i2p2.de/viewforum.php?f=25
[48] http://forum.i2p2.de/viewtopic.php?t=3735
[49] http://forum.i2p2.de/viewtopic.php?p=20216#20216