Frauenfeindlichkeit auf Hacker-Treffen

Ich lese gerade zum zweiten oder dritten Mal dieses Jahr von einer Frau, die sehr engagiert in die Hacker-Gemeinschaft eingestiegen ist und rausgedrängt und angegriffen wurde, ohne Hilfe zu bekommen.

Update: Asher Wolfs Seite wurde gehackt. Der Text ist auf pastebin gespiegelt. Ich habe ihn in freenet hochgeladen: asher-hacker-community-talk.txt.

Lest es selbst: Dear Hacker Community - We need to talk — Asher Wolf.

Inequality doesn’t just spring up without a context. And women don’t just opt out of hacking and hacker communities because of the tired rhetoric “maths and hacking is boys business.”

No, women stay the hell away from hacker-spaces, conferences and tech initiatives because of on-going experiences of misogyny, abuse, threats, put downs, belittlement, harassment, rape.

Last infosec conference I went to – there was six females and over 1000 males in attendance. My female friend roped me into pretending I was her lesbian lover, simply to get a guy to let-the-fuck-go of her hand.

Das ist ein Problem, das ich überwunden glaubte. Dass so was in der Gemeinschaft passiert, der ich mich zugehörig fühle, enttäuscht mich. Ehrlich gesagt frage ich mich bei sowas, ob ich wirklich in der richtigen Gruppe aktiv bin.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich von der Online-Hacker-Gemeinschaft enttäuscht bin. Aber es wird immer schwerer zu ertragen. Ich will eigentlich niemanden ausschließen, aber es wird wohl wieder notwendig das zu sagen:

Du kannst noch so toll zu einem Projekt beitragen. Wenn du frauenfeindlich bist, will ich nichts mit dir zu tun haben.

Und da hilft es auch nichts, auf die Leistungsebene zu wechseln. Selbst wenn du die Welt retten solltest oder mir helfen könntest, meine Ziele zu erreichen, wenn du Frauen diskriminierst, will ich dich nicht in meiner Nähe haben. Dann arbeitest du nämlich mit jeder deiner Handlungen gleichzeitig daran, eine Gesellschaft zu schaffen, in der ich nicht leben will.

Anders gesagt: Es gibt Grenzen der nur auf messbares schauenden Meritokratie.

Die sozialen Aspekte müssen mitbedacht werden. Ein Projekt mag ohne diskriminierende Arschlöcher langsamer vorankommen. Aber es bleibt dafür ein Projekt, für das ich mich mit ganzem Herzen einsetzen kann.

Und der Gesamt-Nutzen von Leuten, die durch ihr Verhalten 50% der Weltbevölkerung ausschließen, ist doch sehr fraglich.

Und auch wenn es immernoch Leute gibt, die vehement behaupten, es gäbe kein Sexismusproblem (ich hatte gerade wieder so eine Diskussion): Die Organisatoren von Cons scheinen zu realisieren, dass es das doch gibt - und zumindest etwas aktiv zu werden. Zumindest fühlt sich das für mich zur Zeit so an (auch wenn ich das leider gerade nicht durch einen Link belegen kann).

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