Nachdem die Politik immer mehr auf Zensur von allem möglichen drängt, gibt es die Gefahr, dass das internet zu einem vollständig kontrollierten Raum wird und Redefreiheit völlig verschwindet, weil Alle ihre Aussagen vor dem Onlinestellen selber auf mögliche Zensurgefahr prüfen - und damit zensieren.
Das hat mit der Impressumspflicht angefangen, die sagt, dass jede Seite ein Impressum tragen muss, obwohl der Betreiber für die Polizei sowieso leicht zu ermitteln ist.
Dann ging es weiter mit Abmahnwellen.
Und jetzt kommt die direkte und nicht prüfbare Zensur.
Da die Entwicklung nicht so aussieht, als könnten wir sie in den nächsten Jahren rückgängig machen, sollten wir eine Möglichkeit haben, unseren Protest gegen die Zensur in einer zensursicheren Umgebung zu organisieren.
Freenet (das Programm, nicht der Provider) bietet dabei ein sicheres Baumhaus, in dem die Redefreiheit gewahrt bleibt. Es lebt auf den Rechnern der Beteiligten, und solange ein Beitrag Leute interessiert, kann er nicht entfernt werden. Gleichzeitig kann niemand herausfinden, von wem die Inhalte (Webseiten) geschrieben wurden und wer sie liest.
Wenn es im Darknet-Modus genutzt wird, kann außerdem niemand (ohne massiven Aufwand) herausfinden, ob jemand an Freenet teilnimmt, denn jeder kennt nur seine direkten Kontakte.
Und es ist frei lizensiert und für Windows, MacOSX und GNU/Linux verfügbar, so dass jeder sich an der Entwicklung beteiligen kann, wenn sie ihm wichtig ist (und er programmieren kann).
In anderen Ländern wurden schon zensurkritische Weblogs zensiert. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass das bei uns auch passiert.
(ich habe diesen Beitrag ursprünglich im Heise.de Forum geschrieben - als Kommentar zu einem Beitrag, darüber, dass Zypries das Recht auf Privatkopie in Frage stellt und rechtlich durchsetzbare "Good-Internet-Kodices" will.
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Censilia: Jetzt macht es Europa
Mit Censilia kommen Gesetze zur Internetzensur nun in die EU.
Wenn Zensur in Deutschland scheitert (naja, zumindest so halb), müssen die offensichtlich weiter hoch gehen.
Aber für diesen Kampf haben wir unsere Argumente bereits gesammelt, und es ist an der Zeit, sie den Politikern in die Nasen zu reiben.
Unpolitisch sein
heißt politisch sein
ohne es zu merken
- Arne Babenhauserheide
Rückmeldung auf heise.de
Antwort auf freenet=tot, langsam, falsche Programmiersprache.
Wow, wir leben in unterschiedlichen Welten - oder sehen sie nur nach unterschiedlichen Kriterien.
Bei mir funktioniert Freenet in inzwischen 5 Jahren Dauernutzung sehr gut.
Die 5 Flogs (anonyme Weblogs über Freenet), die ich verfolge, werden auch regelmäßig aktualisiert, und inzwischen ist selbst anonymes, verteiltes Programmieren problemlos möglich (über die "infocalypse" Erweiterung kannst du direkt Mercurial über Freenet nutzen).
Die Foren über Frost und FMS sind aktiv und ich habe schon lange nicht mehr die Zeit, all die zu verfolgen, die mich interessieren.
Und gestern habe ich mir kurz interessante PDFs gezogen.
Ich schaue FlickR lieber über Freenet an, weil ich da eine schönere Organisation habe (die neusten FlickR explore Bilder), und selbst freetube funktioniert (eine Video-Seite bei der jeder seine Videos einstellen kann - auch wenn sie aus Sicherheitsgründen nicht direkt im Browser gezeigt sondern heruntergeladen werden).
Trotzdem bleibt es natürlich deutlich langsamer als das normale Internet, aber das ist der Preis der Anonymität. Je sicherer du vor Rückverfolgung sein willst, desto mehr muss dein Computer machen, um deine Spuren zu verwischen.
Und Java mag zwar Ram fressen, aber es läuft gut, plattformunabhängig (die vielen Programme, die es nur für Windows gibt zeigen deutlich, dass die C Bibliotheken meist nicht plattformunabhängig sind) und hat sinnvolle Geschwindigkeit (solange es nicht um GUIs geht). Und seit Java 1.6 ist es frei lizensiert. Und die meisten Programmierer schaffen mit Java in der gleichen Zeit mehr (für den Benutzer sichtbares) als in C. Echt plattformunabhängiges C fände ich theoretisch perfekt, zumindest für Geschwindigkeit und auch für Portabilität, aber damit wäre Freenet heute noch lange nicht da wo es ist.
Und sowohl die doch noch etwas geringere Geschwindigkeit von Java als auch dessen Ramfressen werden immer weniger relevant, weil Rechner schlicht immer schneller werden und der verfügbare Speicher exponentiell steigt. Das gleiche gilt für die Festplattennutzung. Früher war 1GiB Plattenplatz mal viel...
Freenet braucht bei mir in den seltensten Fällen mehr als 16% Systemleistung und idled meistens zwischen 1% und 5%.
Aber es stimmt: Es war früher teilweise fast unbenutzbar langsam. Freenet 0.7 hat da allerdings einiges an Geschwindigkeitsverbesserungen gebracht.
Und meine Art freenet zu lesen unterscheidet sich deutlich von der, wie ich anderes lese. Bei Freenet öffne ich die Seiten und mache erstmal kurz was anderes, weil die Erstanfrage etwas Zeit braucht. Innerhalb einer Seite zu navigieren geht allerdings wieder schnell (weil die kleinen Dateien der Seiten als ein einzelner Container geladen werden).
Allerdings ist selbst das für die Zielsetzung von Freenet wenig relevant, denn die war es nie, das Internet zu ersetzen.
Das Ziel von Freenet ist es, eine zensurfreie Informationsquelle zu schaffen, in der Redefreiheit absolut gewahrt bleibt. Das ist der Grund, warum es Anonymität bietet und dezentral organisiert ist. Jede zentrale Stelle hätte die Möglichkeit, zu zensieren, und nicht-anonyme Kommunikation würde die Möglichkeit der nachträglichen Bestrafung eröffnen, so dass die Leute "mit der Schere im Kopf" schreiben würden - wie es bei mir im normalen Internet schon lange der Fall ist.
Anonymes Filesharing ist nur ein Nebeneffekt davon (funktioniert allerdings auch). Und 100 Dateien gleichzeitig ist seit dem neusten Release (0.7.5) auch kein wirkliches Problem mehr (habe ich sowieso immer gemacht, aber inzwischen geht es, ohne dass Freenet übermäßig viel Leistung frisst).
Hast du dir mal Thaw angeschaut? Das macht Filesharing über Freenet deutlich komfortabler.
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- Arne Babenhauserheide