Hier sammle ich meine Anfragen, Leserbriefe und Kommentare (damit die nicht einfach irgendwo verschwinden, sondern weiterhin zur Verfügung stehen und gefunden werden können).
Der Link zum Originalartikel steht prinzipiell darüber (solange ich es nicht vergesse).
Viel Spaß beim Lesen!
→ zu einem Kommentar zu Alice und die Mädels [1] in der taz [2].
@Elisabeth: Wäre schön, wenn das Geschlecht heute wirklich so wenig Einfluss hätte.
~23% weniger Lohn für Frauen [3]1 sind aber auch isoliert betrachtet ein nicht kleinzuredender Batzen.
Seit Schwarzer in Bild ist, ist nur leider klar, dass sie nichts mehr zum Besseren bewegen kann, sonst hätte die Bild sie kaum reingenommen.
Wieder ein Link gestorben. Bitte macht das besser und erhaltet eure Links! [4] ↩
Bis gestern wusste ich, wen ich wählen will: Definitiv wieder Grün. Dann hat Agnes Krumwiede ihre Vision für die Zukunft der Musikbranche geschrieben [5].
Normalerweise würde ich ihr ihre Meinung einfach stehen lassen, aber sie wird als „Sprecherin für Kulturpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen“ vorgestellt.
Update 4: Da Agnes Krumwiede sich weigert, mir zu antworten, habe ich nun an den offiziellen Account der Grünen geschrieben. Ich habe sie gebeten, Agnes Krumwiede zu bitten, die Ergebnisse der Grünen Fachtagung zu beachten [6], ihnen den Link hierher gegeben und ihnen gesagt, dass ich selten so enttäuscht von einer Grünen Aussage war [7]. Letzteres war vielleicht nicht ganz so konstruktiv. Ich hoffe, sie erkennen dahinter, dass ich die Grünen Aussagen zum Thema Urheberrecht sonst meist wirklich gut finde, denn nur wer positive Erwartungen hat kann enttäuscht werden.
Update 3: Heise fragte zu dem Thema: Hat Agnes Krumwiede eigentlich die Fotografen der Bilder in ihrem PDF bezahlt? „Nach einer Urheberangabe gemäß § 13 UrhG sucht man bei Krumwiede vergeblich“ [8]. Wobei hervorgehoben werden sollte, dass die Musikwoche die Fotos in einer kommerziellen Veröffentlichung verwendete, und Agnes Krumwiede sie als Platform nutzte, um gegen nichtkommerzielle Privatkopien, zu sprechen. Dazu gab es noch einen Link zu einer Grünen Fachtagung zum Thema: „Schluss mit Weltfremd“ [9]. Der zeigte Echte Grüne Netzpolitik: „Vergüten statt Verfolgen“.
Update 2: Ich habe Agnes Krumwiede gefragt [10], ob sie eine Langtext-Klarstellung schreiben kann. Mit 144 Zeichen pro Nachricht kommt es mir zu schnell zu Missverständnissen (und ich habe gemerkt, dass mein Schreibstil ein bisschen zu weit ins piratig-flamige geht, obwohl Agnes Krumwiede und ich größtenteils auf der selben Seite stehen. Wenn wir die eigenen Delegierten ständig angreifen, überstehen nur die, die uns nicht zuhören…). Sollte sie diese Klarstellung schreiben, verlinke ich sie, sobald ich davon erfahre.
Update: Agnes Krumwiede hat auf meinen Text geantwortet [11].
Solange sie sich nicht deutlich von dieser Rolle distanziert (z.B. über „ich spreche hier als Privatperson, nicht für meine Partei“), sollte sie daher meiner Meinung nach ihr Parteiprogramm wiedergeben. Denn das was sie schreibt, zerstört meine Sicherheit in meine Wahlentscheidung.1
Sie beginnt damit, dass Google durch dezentrale Anbieter ersetzt wird - und kommt dann gleich dazu, dass es keine illegale Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke mehr gibt. Weil die Nutzer das nicht mehr wollen. Die Nutzerzahlen von Youtube und Torrents sprechen da eine völlig andere Sprache.
Im Gegenteil erkennen immer mehr Künstler, dass Verbreitung der eigentliche Schlüssel zum Erfolg ist. Und erlauben den Nutzern explizit die Weitergabe ihrer Werke. Ein klassisches Beispiel davon ist Gangnam Style [12], das dank gemeinfreier Lizenz und Verbreitung über Online-Starcraft-Turniere zum meistgesehenen Youtube-Video wurde und durch die Welt ging. Also (zum Glück) genau das Gegenteil ihrer „Vision“ (die in diesem Teil für mich wie eine Dystopie der austrocknenden Medienlandschaft wirkt).
Dann kommen ein paar meiner Ansicht nach gute Punkte. Bis sie zu freien Nutzungen kommt.
In Kooperation zwischen den Verwertungsgesellschaften und der Musikwirtschaft wurde ein Internetportal zur kreativen nicht-kommerziellen Weiterverarbeitung freigegebener Werke entwickelt.
— Agnes Krumwiede, Vision 2020 [5]
Richig gelesen: Nur von freigegebenen Werken. Das fällt sogar noch hinter das Parteiprogramm zurück, und schon das war ein für Kompromiss zwischen freier Kultur und den Ängsten einiger Musiker und Musikerinnen.
Aus der allgemeinen Erlaubnis zur nichtkommerziellen transformatorischen Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke im Grünen Parteiprogramm Seite 202 [13] wird das von Musikindustrie und Verwertungsgesellschaften aufgebaute Portal zur „kreativen, nicht-kommerziellen“ Nutzung von freigegebenen Werken.
Das klingt stark nach cc mixter [14], Indaba Music [15], Opsound [16], Tribe of Noise [17] oder, um auch andere Medien einzubeziehen, OpenGameArt [18], aber von der Musikindustrie organisiert und nur nichtkommerziell - die „Vision“ ist also sogar ein Rückschritt hinter den Status-Quo; ein Rückschritt in die Zeit vor Creativecommons [19] und Freedomdefined [20].
Und das, obwohl das Grüne Parteiprogramm im Endeffekt von einer allgemeinen Freigabe aller Werke unter cc-Namensnennung-Nichtkommerziell [21] spricht.
Die Plattform dafür will sie von Musikindustrie und Verwertungsgesellschaften organisiert haben. Sie will also eine von Wölfen2 gebaute Weide, deren Schafe auch noch so blöd sein sollen, ihre Abhängingkeit von den Wölfen mit der Nutzung nichtkommerzieller Lizenzen zu erhöhen, die sie zwingen, den Wölfen zu huldigen, wenn sie ihren Lebensunterhalt mit ihren Schöpfungen verdienen wollen.
Nach diesem Absturz ins tiefste Mittelalter (also die Zeit vor 30 Jahren…) kommt sie gleich nochmal darauf zurück, dass sich 2020 das Bewusstsein durchgesetzt haben wird, dass Musik einen Preis haben muss. Weil durch bessere Bildung noch mehr Leute musikalische Ausbildung haben. Also eigentlich mehr Leute Musik machen können, so dass es eher noch mehr Leute gibt, die Musik als Hobby betreiben.
Und gerade diese Leute geben ihre Musik heutzutage sehr gerne unter Lizenzen frei, die ihren Fans mehr Rechte geben. Oft sind das cc-Namensnennung [22], cc-Namensnennung-Weitergabe-unter-gleichen-Bedingungen [23], oder die GNU General Public License [24] - auf den genannten schon heute existierenden Plattformen. Wieso dadurch das Bewusstsein steigen soll, dass alle Kunst etwas kosten muss, und nicht etwa das Bewusstsein, dass alle Künstler auf anderen Werken aufbauen, macht sie nicht im geringsten klar.
Ich habe sie auf twitter mit meiner Kritik konfrontiert [25], aber leider größtenteils die Standardfloskeln gehört - und einer bin ich sogar kurzzeitig auf den Leim gegangen. Hier sind ihre Antworten - die Teile meiner Nachrichten, die nur wiederholen, was ich hier sage (und sonstiger zum Verständnis unnötiger Kram), erscheinen, wenn ihr den „mehr“-Knopf anklickt:3
@AgnesKrumwiede Da fehlt die Legalisierung der Privatkopie, Seite 202 des Grünen Wahlprogrammes 2013: http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Gruenes-Bundestagswahlprogramm-2013.pdf …
@AgnesKrumwiede und die Plattform aus Kooperation von Musikindustrie und Verwertungsgesellschaften ist wie eine von Wölfen gebaute Weide ☹
@AgnesKrumwiede und zu nichtkommerzieller „transformatorischer Nutzung“ steht im Grünen Wahlprogramm nichts von „freigegeben“.
@AgnesKrumwiede Vertreten Sie bitte das Wahlprogramm, oder sagen Sie deutlicher, dass Sie hier nicht die Position Ihrer Partei wiedergeben.
@ArneBab es handelt sich um eine Glosse-Schmunzeln ist ausdrücklich erlaubt!
@ArneBab Außerdem vertrete ich selbstverständlich darin das Grüne Wahlprogramm!
@AgnesKrumwiede Es gibt Themen, zu denen Schmunzle ich nicht. Verfolgung von Tauschbörsen ist eine davon. Das hat zu viele Freunde getroffen
@ArneBab deren vollständige Legalisierung steht nicht im Wahlprogramm. Tipp: Mehr Lachen hat noch niemandem geschadet!
@AgnesKrumwiede Erinnern Sie sich bitte daran, dass Tauschbörsennutzer mehr für Musik zahlen als andere: draketo.de/licht/p2p/gewinnbeteiligung-entschuldigung [26] …
@ArneBab jede Position hat da andere Studien. Menschen, die gerne Musik hören, zahlen manchmal dafür und manchmal nicht.
Die verlinkte Studie hat eine zentrale Besonderheit: Sie wurde von der Musikindustrie in Auftrag gegeben, und der gemessene Effekt ist so groß, dass er durch keine statistischen Tricks aufgehoben werden konnte: Tauschbörsen-Nutzer geben 50% mehr Geld für Musik aus. Das ist eine riesige Differenz. Und das meiste dieser 50% geht direkt an die Künstler: Über Fan-Artikel und Konzertkarten.
@AgnesKrumwiede Abmahnanwälte arbeitslos zu machen, indem man ihre Opfer umerzieht, ist meiner Ansicht nach ein politischer Missgriff.
@ArneBab Tatsächlich? Das sehe ich in diesem Fall anders. Es geht mir jedoch nicht um ein Umerziehen, sondern um einen Bewusstseinswandel.
@AgnesKrumwiede Bewusstseinswandel durch ein geändertes Bildungssystem. Wie definieren Sie umerziehen sonst?
@AgnesKrumwiede Abmahnanwälte arbeitslos zu machen, indem man ihre Opfer umerzieht, ist meiner Ansicht nach ein politischer Missgriff.
@ArneBab Tatsächlich? Das sehe ich in diesem Fall anders. Es geht mir jedoch nicht um ein Umerziehen, sondern um einen Bewusstseinswandel.
@AgnesKrumwiede Bewusstseinswandel durch ein geändertes Bildungssystem. Wie definieren Sie umerziehen sonst?
@ArneBab umerziehen wird staatlich verordnet, Bewusstseinswandel geht von der Gesellschaft selbst aus
@AgnesKrumwiede …von der Gesellschaft aus. Also doch nicht durch ein neues Bildungssystem, oder? Die Richtung ist extrem gefährlich.
@ArneBab natürlich brauchen wir ein Bildungssystem mit mehr Raum für Kreativität und Kunst-was ist daran denn gefährlich?!
@AgnesKrumwiede Gefährlich ist, dass dieses Bildungssystem dem Ziel dienen soll, dass Leute lernen, dass „Kultur…einen Preis hat“.
@ArneBab das habe ich so nicht geschrieben.Das kann ein Effekt sein, aber es geht dabei um viel mehr!
@AgnesKrumwiede Im Parteiprogramm steht etwas von Kulturflatrate. Parteiprogramm S. 200: Neue Schranke für privaten Upload
@ArneBab zentrale Frage ist doch: Wie können die Künstler besser daran beteiligt werden?Dazu gibts vielfältige Lösungen-
@ArneBab einige dieser Lösungen hab ich in der Glosse dargelegt
@AgnesKrumwiede Künstler profitieren von Tauschbörsen: Sie werden bekannt und finden mehr Fans - die zahlen, weil sie mehr Musik wollen.
@AgnesKrumwiede Es geht mir darum, den kulturellen Wohlstand zu steigern. Nicht um eine Beteiligung an nicht-existenten Gewinnen
@AgnesKrumwiede Werbefinanzierte Online-Portale und kommerzielle Tauschbörsen wurden nur groß, weil die unkommerziellen totgeklagt wurden.
@ArneBab Die Umsetzung der KFR hält meine Fraktion in nächster Zeit nicht für wahrscheinlich.Nachzulesen auf der Seite der BT-Fraktion.
@AgnesKrumwiede das ist nett. Steht so aber nicht im Parteiprogramm. Und das wurde von der Basis beschlossen.
@ArneBab Die Umsetzung der KFR hält meine Fraktion in nächster Zeit nicht für wahrscheinlich.Nachzulesen auf der Seite der BT-Fraktion.
@AgnesKrumwiede das ist nett. Steht so aber nicht im Parteiprogramm. Und das wurde von der Basis beschlossen.
@ArneBab doch, beachte die Formulierungen "perspektivisch" und Einführung Upload auf EU-Ebene (das kann dauern...)
@AgnesKrumwiede für eine Vision für 2020 wird es ja hoffentlich nicht zu lange dauern. Das sind fast 2 Grüne Legislaturperioden.
@AgnesKrumwiede Und die Urheberrechts-Schranke für privaten Upload ist wie ich das Programm verstehe nicht an die Kulturflatrate gebunden.
@ArneBab richtig. Privater Upload ist aber auch was völlig anderes.
@AgnesKrumwiede im Parteiprogramm steht nicht, dass die Fraktion die Kulturflatrate für unwahrscheinlich hält (Tipp: Wahl gewinnen).
@ArneBab doch, das steht so auch im Parteiprogramm, nochmal genau lesen.
@ArneBab kultureller Wohlstand funktioniert nur mit einer ausreichenden sozialen und wirtschaftlichen Basis für die WertschöpferInnen
@AgnesKrumwiede Ich kann in 144 Zeichen keinen komplexen Text kopieren. Ausführlich und ausgewogen: Sinn des Urheberrechtes [27] …
@ArneBab kultureller Wohlstand funktioniert nur mit einer ausreichenden sozialen und wirtschaftlichen Basis für die WertschöpferInnen
@AgnesKrumwiede Ich kann in 144 Zeichen keinen komplexen Text kopieren. Ausführlich und ausgewogen: Sinn des Urheberrechtes [27] …
@AgnesKrumwiede Das Ziel: Möglichst viele für Bürger zugängliche kreative Werke, die auf die Bürger zugeschnitten sind.
@AgnesKrumwiede was machen die, die nicht genug Geld für diesen Preis haben?
@ArneBab Und was machen dann die, die nicht mehr genug für ihre Leistung bekommen?Kulturelle Vielfalt bewahren geht anders.
@AgnesKrumwiede was machen die, die nicht genug Geld für diesen Preis haben?
@ArneBab Und was machen dann die, die nicht mehr genug für ihre Leistung bekommen?Kulturelle Vielfalt bewahren geht anders.
@AgnesKrumwiede von denen Geld kriegen, die genug Geld haben, um das zu fördern, was ihnen am Besten gefällt.
@AgnesKrumwiede oder dasseble wie heute schon 2/3tel der Bands: Von was Leben, für das ihnen Leute Geld geben wollen.
@AgnesKrumwiede Der Nachweis, dass durch freiwillige Zahlung Künstler weniger Geld bekommen, ist nicht erbracht (im Gegenteil).
@AgnesKrumwiede Künstlern Geld zu geben ist spätestens seit 2001 freiwillig, und die Musikindustrie schreibt
Rekordgewinnegute Umsätze - abgesehen von einem Einbruch der deutschen Musikindustrie 2003 als Apples iTunes Musik Store eröffnet wurde - begleitet von massiven Umsatzsteigerungen bei Apple.
Hier bin ich reingefallen. Klickt auf „…mehr“, wenn ihr es lesen wollt. Das folgende ist die Antwort, die ich gleich hätte geben sollen.
@AgnesKrumwiede Ich verwehre mich daher gegen Ihre Implikation, dass Musiker durch legale Tauschbörsen weniger verdienen würden.
@AgnesKrumwiede Für weitere Details: Tauschbörsen-Nutzer zahlen 50% mehr [28] … + Moderne Lösung [29] …
@AgnesKrumwiede Ich muss jetzt erstmal offline, die nächste Antwort wird etwas brauchen.
Ansonsten gibt es ein paar nette Abschnitte in dem Text. Aber da sie gerade an den Punkten, die ich für essenziell halte, hinter den schon sehr schwachen Stand des Parteiprogramms und sogar die heutige Realität zurückfällt, und sich gleich zweimal darüber auslässt, dass Leute „gelernt haben werden“, dass es Musik nicht kostenlos gibt, halte ich ihren Text im großen und ganzen für grässlich.
Etwas Reorganisation, ein paar Schritte rückwärts und ein bisschen Umerziehung der gesamten Bevölkerung, dann wird alles gut. Ja danke…
@ArneBab Da gibt's ja einige Wissenslücken:Dass es freiwillig ist,Künstlern Geld zu geben ist genauso falsch wie Musikindustrierekordzahlen
@ArneBab das ist eine unberechtigte Unterstellung.
@AgnesKrumwiede dann haben Sie sowohl die Tauschbörsen verschlafen (Tipp: heute gibt es sogar jedes Lied auf Youtube) …
@AgnesKrumwiede und das ist seit ~12 Jahren so (und immer stärker). Ist die Musikindustrie zusammengebrochen?
@AgnesKrumwiede zu Umsätzen: Kleiner Tipp: Einbruch deutscher Medienfirmen 2003. Eröffnung #Apple Music Store April 2003.
@AgnesKrumwiede ich begründe diese „Unterstellung“ sehr ausführlich.
@AgnesKrumwiede dann haben Sie sowohl die Tauschbörsen verschlafen (Tipp: heute gibt es sogar jedes Lied auf Youtube) …
@AgnesKrumwiede sie verwecheln die rechtliche Situation (alle Lieder müssen gekauft werden) mit der wirklichen Welt (alle gratis verfügbar)
@AgnesKrumwiede und das ist seit ~12 Jahren so (und immer stärker). Ist die Musikindustrie zusammengebrochen?
@AgnesKrumwiede zu Umsätzen: Kleiner Tipp: Einbruch deutscher Medienfirmen 2003. Eröffnung #Apple Music Store April 2003.
@AgnesKrumwiede Auch interessant: Privatkopien unter Freunden liefern heute 65% der Musikstücke [30]
@AgnesKrumwiede aber obwohl seit ~12 Jahren niemand mehr für Musik zahlen muss, kaufen die Leute. Kann es sein, dass das Fans sind?
@AgnesKrumwiede und Privatkopien zu legalisieren, sowie technische Maßnahmen dagegen zu verbieten, steht auch im Grünen Parteiprogramm.
@AgnesKrumwiede ich begründe diese „Unterstellung“ sehr ausführlich.
@AgnesKrumwiede Was ich noch nicht geschrieben hatte: Ich reagiere so heftig, weil bis gestern für mich feststand, dass ich Grün wähle.
@AgnesKrumwiede Das Parteiprogramm ist großteils gut - und es wurde von der Basis gemacht. Die Themen finde ich gut. Und dann dieser Artikel
@AgnesKrumwiede Was mich aufregt ist Ihre Aussage, dass alle Kultur einen Preis haben muss. Das schließt Leute aus - selbst Bibliotheken.
@AgnesKrumwiede Falsche Frage: „wie schaffen wir es, dass Leute für jedes Werk zahlen?“ Richtige Frage „Wie können Kreative Geld verdienen?“
@AgnesKrumwiede Nebenbei: Danke, dass Sie meinen Text gelesen haben. Ich bin anderer Meinung, finde die Diskussion aber wichtig.
(nicht ganz ein Fließtext, aber das passiert, wenn ich eigentlich schlafen sollte, weil mich vermutlich morgen um 5 meine Tochter weckt)
PS (update): (Zum Glück wurde es 6, so dass ich trotz politischer Aktivität wenigstens an mein minimal notwendiges Schlafpensum gekommen bin)
Das Grüne Wahlprogramm [31] ist beim Urheberrecht sehr ängstlich, geht aber in die richtige Richtung (und wurde wirklich von der gesamten Basis entwickelt - über ihr funktionierendes Delegiertensystem). Dank Agnes Krumwiede habe ich jetzt gesehen, dass ein ängstlich-schwammiger Text nicht reicht, weil er allzu leicht so weit ausgelegt werden kann, dass am Ende das Gegenteil von dem herauskommt, was er im Wortlaut sagt. Was ich mir gewünscht hätte ist das hier: Piratenpartei zum Urheberrecht [32]. Ich habe einige Gründe, aus denen ich die Piraten nicht wählen will (v.a. die wenig inklusive Diskussionskultur, das Thema Gleichberechtigung und dass sie sich in den Medien in die Rolle einer reinen Bürgerbeteiligungs-Partei drücken ließen). Aber mit Agnes Krumwiede habe ich jetzt einen wichtigen Grund, die Grünen nicht zu wählen (Wenn die Spitze nicht mitzieht, bringt das Parteiprogramm wenig. Stichwort Gewissensfreiheit). Sollte sich da bis zur Wahl nichts ändern, wähle ich wohl doch Piraten. Denn das Urheberrecht ist das zentrale Thema für kreative Freiheit im Internet. ↩
Entschuldigt bitte das abgedroschene Bild der Wölfe. Ich mag Wölfe sehr, und eigentlich sind es die menschlichen Monopole schaffenden Torwächter, die Probleme machen. Aber das Bild der Wölfe macht leichter verständlich, welche Rolle hier die Musikindustrie einnimmt. Und das, obwohl sie noch eine sinnvolle Aufgabe haben könnten: Als Helferin der Musikfans, die hilft, in der Vielfalt der verfügbaren Musik die für den einzelnen Musikliebhaber interessantesten Perlen zu finden. ↩
Togglebarer Text mit reinem CSS. Danke für diesen wundervollen Code geht an Jan und den frei lizensierten Trojitá Mail Client! → Collapsing long mail quotes in pure CSS and other new features in Trojita 0.3.92 [33] → Beispielcode [34]. ↩
-> geschrieben in dem Blogbeitrag über eine unberechtigte Festnahme Freiheit statt Angst oder Angst statt Freiheit [35].
Bis ich deinen Bericht gelesen habe, hätte ich nicht gedacht, dass mir sowas passieren kann, obwohl es mir schon einmal passiert ist, dass ich auf dem nächtlichen Rückweg nach Hause von Polizisten angehalten und mein Rucksack durchsucht wurde (lange Haare und Gitarre...), und danach bei jedem Abendspaziergang meine Sorge unterdrücken musste, dass das nochmal passieren könnte (ich gehe seitdem deutlich seltener raus).
Nachdem ich bei dir gelesen habe, zu was sich so etwas auf einer Demo schnell entwickeln könnte, sehe ich das deutlich kritischer.
Jeder Übergriff durch Polizisten ist ein Gewaltakt (zu dem der Staat allerdings das Recht hat, solange er sich an die Gesetze hält). Jeder Übergriff trotz völlig richtigem Verhalten ist ein Vertrauensbruch, der eigentlich niemals vorkommen dürfte und deshalb meiner Meinung nach gravierende Folgen für die Verantwortlichen haben müsste.
Wenn ich deinen Bericht richtig lese, hast du völlig auf den heutigen Rechtsstaat vertraut, und die Polizei hat dein Vertrauen mit psychologischer Gewalt (Freiheitsentzug) gebrochen.
@Denis und alle, die Markus selbst oder andere als die Polizei für den Vorfall verantwortlich machen wollen oder den massiven Eingriff in seine Rechte kleinreden: Er hat Polizisten vertraut, was in einem Rechtsstaat kein Fehler sein darf, und er hat einem Polizisten sein Werkzeug gezeigt, obwohl es vermutlich nie gefunden worden wäre. Stärker nach dem Recht kann man in der Situation nicht handeln!
Und Freiheitsentzug zusammen mit Ungewissheit ist schrecklich! Dazu Alleinsein in einer Zelle mit all den Ängsten, was passieren könnte.
Natürlich ist das nichts im Vergleich zu einem Gefängnis in einem Dritte-Welt-Land, aber den Vergleich anzustellen ist das gleiche, als würdet ihr sagen, dass wir uns nicht über verschimmeltes Essen im Supermarktregal beschweren sollten, weil es ja Leute gibt, die gar kein Essen haben. Die Aussage ist der Weg zum niedrigsten Standard für alle und damit schlicht und einfach dumm.
Wir haben hier eine Polizei, die den Gesetzen verpflichtet ist - das ist es, was der Begriff Rechtsstaat bedeutet. Unser Rechtssystem funktioniert allerdings nur, weil ein Großteil der Menschen der Polizei vertraut. Solche unberechtigten Grundrechtseingriffe zerstören aber dieses Vertrauen und damit die Grundlage auf der unser Staat funktionieren kann (ohne ein Vielfaches an Polizei einstellen zu müssen und jeden Bürger als Verbrecher zu behandeln).
Und ja: Die beteiligten Polizisten haben einen ganz klaren Fehler gemacht. Der Polizist, der gesagt hat, dass das kein Problem würde, hätte Verantwortung für seine Aussage übernehmen und Markus zur Not bis in die Zelle begleiten müssen. Er hat ein Versprechen gegeben, und als er gemerkt hat, dass er das Versprechen nicht einhalten kann, hätte er für die Folgen seines nun gebrochenen Versprechens Verantwortung übernehmen müssen.
Hätte er das Versprechen nämlich nicht gegeben sondern gesagt: "Wenn du mit dem auf die Demo gehst, müssen wir dich festnehmen", dann wäre das Werkzeug vermutlich einfach in einem Bahnhofs-Schließfach oder bei Bekannten zu Hause gelandet.
Erweiterung zu identi.ca [36]: Avatar Raubmordkopien laufen ab Tag eins, während Käufer in die schwarze Röhre schauen → Avatar: Kopierschutz sorgt für schwarze Bildschirme [37] (gulli) → Defective By Design [38].
Spätestens nachdem bei dem Release von Avatar [39] auf Blu-Ray der Abspielschutz Käufer daran hindert, den bezahlten Film zu schauen1, während Nutzer von Raubmordkopien2 ab Tag eins perfekte Qualität geliefert bekamen, frage ich mich ernsthaft, ob die Bosse der Medienverschiebeindustrie ihre Kunden absichtlich in Tauschbörsen treiben wollen, weil sie bei einer Klage mehr verdienen, als bei einem normalen Verkauf. Wer den Film gekauft hat, aber keinen Abspieler mit neuartigem Abspielschutz sein Eigen nennt, muss dadurch den Film illegal runterladen, wenn er ihn zu Hause schauen will, ohne gleich noch einen neuen Abspieler zu kaufen – der dann vielleicht mit der nächsten Neuerung im Abspielschutz wieder ersetzt werden muss…
Leute gehen massenhaft in die Kinos [40], direkt nachdem der Film auf DVD und Blu-Ray rauskommt, legal gratis herunterladbare Musik bringt riesige Gewinne [41] und gleichzeitig bringen sie Avatar (den ich im Kino in 3D geliebt habe) mit „neuartigem Kopierschutz“ raus, der auf vielen Blu-Ray-Spielern nicht läuft. Das lässt für mich nur zwei plausible Schlüsse zu3:
Sie machen mit Klagen mehr Gewinne als mit Verkäufen und wollen deswegen mehr Leute haben, die sie verklagen können4, oder
Es geht gar nicht um ihre jetzigen Gewinne, sondern um Kontrolle. Sie wollen von Politikern entgegen dem Gemeinwohl die Versicherung erhalten, dass sie weiterhin Geld scheffeln können, indem sie grundlegende Freiheiten zu einer knappen Resource machen [38]. Vermutlich weil sie Erkennen, dass die Verbreitung von Medien heute ohne sie effizienter geht als mit ihnen.
Um immer weiter wachsen zu können, muss in der Marktwirtschaft immer neues gefunden werden, für das man Geld verlangen kann. Und wenn man keine Ideen hat, was man Neues schaffen könnte, für das die Leute einem ihr Geld geben wollen, liegt es doch nahe den Leuten das zu verkaufen, was die bereits haben: Ihre persönliche Handlungsfreiheit5. Natürlich muss man sie ihnen vorher wegnehmen…
PS: Ihr findet in unvorhersehbaren Abständen was von mir auf identi.ca [42] und twitter [43] (identi.ca ist wie Twitter, aber mit Freier Software → Infos und Tipps zum Kombinieren [44].
Dafür haben sie ja auch kein Geld ausgegeben. Das Geld ist nicht für das Schauen des Films und erst recht nicht für den Besitz, sondern alleine für die Spannende Erwartung, wie der Spieler auf die Platte reagieren wird. ↩
Wenn schon gewalttätiger Überfall mit Entwendung des Eigentums, dann richtig. Denn genauso wie wir den Besitzern des „Intellektuellen Eigentums“ mit unserem bösartigen Kopieren ihr Eigentum entwenden6, nimmt ihnen bei unseren Schrecklichen Taten jeder einzelne von uns mit jeder einzelnen Kopie ihr Leben. Also denkt daran, wenn ihr das nächste Mal zusammen mit den hunderten von Millionen Piraten etwas kopiert: Jeder von euch hat mit jeder Kopie einen der paar hundert Plattenbosse auf dem Gewissen! Das meine ich, wie ich es sage: Jeder einzelne von euch tötet einen von ihnen! Mit jeder einzelnen Kopie! … … … Klon-Execs! Warnt die Jedi! ↩
Eine dritte Alternative wäre, dass sie einfach nur dumm sind, aber das bezweifle ich. Sie können zu viele Berater zu gut bezahlen, um wirklich gar keine Ahnung zu haben, was sie tun. ↩
Das Gegenmittel dazu heißt Freenet [45]. Damit können sie euch nicht dazu zwingen, euch verklagen zu lassen, um euren legal gekauften Film zu schauen (wenn auch vielleicht nicht die selbe Kopie, für die ihr Geld ausgegeben habt7). ↩
Aber wie das so ist in der Marktwirtschaft, muss das Produkt natürlich gestaffelt werden. Daher werden sich viele wohl nur die Handlungsfreiheit zweiter Klasse leisten können. Ansonsten wäre es ja nicht möglich mit dem Verkauf von Handlungsfreiheit erster Klasse Zusatzgewinne zu erwirtschaften… ↩
Was auch immer sie euch dazu erzählen, wie böse euer Kopieren ist: Wenn ihr die Werke, die ihr runterladet, gar nicht hättet kaufen können (oder eh nicht gekauft hättet), dann könnt ihr auch keinen Schaden verursachen. Ihr habt mehr, aber niemand hat weniger, denn sonst müsstet ihr annehmen, dass euer Geld, bevor ihr es überhaupt verdient habt, schon den Plattenbossen gehört und ihr es ihnen bösartig „raubt“, wenn ihr es ihnen nicht gebt. Um es mit Volker Pispers [46] zu sagen: Die Bosse der Medienverschiebeindustrie „verteidigen nicht, was ihnen gehört, sondern was sie gerne hätten“ (deswegen wird auch „unser Öl am Hindukusch verteidigt“…). Daher erhöhen Tauschbörsen ohne reale Kosten den allgemeinen Wohlstand und sind so um Größenordnungen effizienter als jedes staatliche Kulturförderprogramm. ↩
Sind deren Kopien eigentlich auch mit gewalttätiger Entwendung von Eigentum verbunden? Die Aussagen [47] einiger Künstler zu ihren Knebelverträgen [48] weisen darauf hin, dass die Medienverschiebeindustrie statt den bösen Piraten eigentlich nur ihr eigenes Spiegelbild sieht, wenn sie von Raubkopien redet. Wie das Sprichwort sagt: „Das worüber man sich am meisten aufregt ist oft das eigene Spiegelbild, das man in anderen zu sehen glaubt“ (wenn du das noch nicht kennst, hast du noch nicht allzu oft die Nacht mit mir durchphilosophiert :)). ↩
→ Kommentar [49] zum Text Der Bluff der Internetversteher [50] in der Taz [2].
Im ganzen Artikel klingt hier mit, dass das Internet nichts wesentliches ändert. Aus der Sicht einiger Weniger ist das auch wahr: Für einen bestimmten Personenkreis ändert das Internet nämlich (fast) nichts: Für diejenigen, die vorher bereits die Zeit und das Geld hatten, ihre Meinung mit anderen zu teilen.
Anders gesagt: Der Intelligenzia1 (Begriff aus dem Artikel) bietet das Internet nichts - außer der Möglichkeit, mit denen zu diskutieren, die früher nicht sprechen konnten.
Für den Großteil der Menschen bietet das Internet dagegen sehr wohl etwas Neues: Die Möglichkeit zu jeder Zeit mit jeder Person in Kontakt treten zu können.
Es heißt, die Druckerpresse gibt Redefreiheit denen, die sich eine Presse leisten können.
Das Internet gibt Redefreiheit allen, die sich einen Internetanschluss leisten können. Und das trifft in Deutschland auf einen breiten Querschnitt der Gesellschaft zu: Von Jugendlichen bis hin zu über 50 jährigen (von denen ihrem Artikel nach 50% bis 75% bereits online sind).
Entsprechend müssen diejenigen das Internet bekämpfen, deren Argumente sich nicht selbst tragen können:
Zensur: Die disruptive Kraft des Internet eindämmen und die Informationshoheit wiederherstellen, die in Europa seit 2000 Jahren bestand.
— Arne Babenhauserheide (2014-07-14 [51])
Wenn Politiker über das Internet Antworten geben, dann sind sie für deutlich mehr Menschen zugänglich, als wenn sie nur Briefe lesen.
Wenn Politiker auf einem eigenen Blog schreiben, können sie viele Menschen erreichen, ohne dass ihre Aussagen durch zentral kontrollierte Medien oder Kommunikationsplattformen verfälscht werden.
Und das gleiche gilt für jede Einzelperson. Es gibt damit keine strukturelle Informationshoheit der Politiker und Massenmedien über die Masse der Leute mehr. Informationshoheit wurde zu einem sozialen Effekt, der auf sozialem Weg durchbrochen werden kann. Es gibt finanzielle Verfälschungen des sozialen Informationsflusses, aber keine harten Grenzen mehr.
Um ihre Argumente zu verbreiten, muss die Intelligenzia sie jetzt so verfassen, dass die Masse sie lesen kann. Sie muss sich allerdings gleichzeitig nicht mehr notwendigerweise denen andienen, die den Informationsfluss kontrollieren. Auf diese Art ist auch die Intelligenzia unabhängiger geworden - allerdings nur der Teil von ihr, der Probleme mit den Herrschenden hatte. Auf lange Sicht, sind das alle: Wer sich informiert und die eigene Haltung regelmäßig kritisch hinterfragt, wird immer irgendwann in Konflikt mit Herrschenden kommen — schon alleine, weil Korruption bei Leuten mit Macht nie vollständig verhindert werden kann.
Nicht zuletzt macht es das Internet außerdem sehr einfach, Leute mit ähnlichen Interessen zu finden. Um das mal zu belegen:
» @ArneBab thank you!! Twitter makes things not-so-anonymous! it's like I have a whole bunch of gaming buddies I haven't met yet in my pocket! «
— growingupgamers [52]
Diese informelle Gemeinschaft zwischen Fremden können normale Leute nur dank des Internet erleben.
Allerdings ist sie praktisch bedroht, weil es durch ständige Angriffe auf Webseiten immer schwerer wird, selbst eine Infrastruktur für die Veröffentlichung im Internet zu erhalten. Als im Juni 2015 meine Webseiten wegen einem Crackerangriff für 4 Wochen offline waren [53] und ich sie nur retten konnte, weil meine Familie für 3 Wochen in Spanien war, habe ich erkannt, wie brüchig unsere Redefreiheit im Netz ist und wie die ständigen Sicherheitslücken uns drängen, unsere Infrastruktur zu zentralisieren — und damit kontrollierbar zu machen. Zum Glück gibt es Initiativen dagegen — wie z.B. eine Seite transparent über das anonyme Freenet Project zu liefern [54].
Angriffe auf die größere Freiheit des Internet werden heutzutage durch Machtkonzentration, Überwachung und Zersplitterung [55], durch einen Hagel von Desinformationen [56], und durch steigende Abhängigkeit der Medien von Drittfinanzierung [57] geführt.
Damit wird seine Rolle zerstört, eine weniger hierarchische Grundlage zu sein, um als Gruppen Entscheidungen treffen können, die unseren Interessen entsprechen [58].
Eine weitere Antwort dort auf einen Kommentar:
Wenn Politik nicht an unverhandelbaren, historisch gewachsenen Idealen und politischer Professionalität festgemacht ist, kann sie Umverteilungsprozesse zugunsten der Mehrheit weder legitimieren noch organisieren.
Wieso das? Man könnte ja auch über die Ideale abstimmen…
Massiv gestreute Desinformation zerstört die Grundlage dieser informellen Gemeinschaft im Internet. Wenn gegen die Tagesschau gefälschte Selbstbezichtigungen mit Entschuldigung im Stil von Maos Schauprozessen [59] in China über soziale Netzwerke verbreitet werden erzwingen die Fälscher eine Re-Hierarchisierung der Kommunikation.
Denn die Tagesschau ist — bei all ihren Schwächen — immernoch bei weiterm verlässlicher als die meisten anderen Informationen im Netz, weil sie nach journalistischen Grundsätzen arbeitet, die von unabhängiger Stelle kontrolliert und manchmal angemahnt werden. Dass sie manchmal angemahnt werden bedeutet damit nicht, dass sie weniger verlässlich sind als die, die gar nicht kontrolliert werden, sondern dass sie höheren Standards unterliegen, die sie nicht immer erreichen.
Ich traue eher denen, die manchmal ihre angestrebte Verlässlichkeit verfehlen, als denen, die gar nicht erst versuchen, so verlässlich zu sein.
Im Zweifel eher Tagesschau.
Wer sich an dem Ausdruck „Intelligenzia“ stört kann den Artikel lesen. Dort steht „Intelligentsia“, was sich für mich so fremdartig anfühlte, dass ich lieber eine gleich klingende aber einfacher lesbare Schreibung gewählt habe. Wikipedia verlinkt beides auf die russische Intelligenzija [60]. ↩
→ Leserbrief [61] zum Artikel Piraten auf dem tazlab 2012 [62] in der taz [2].
Ich denke, ein ganz wichtiger Punkt, der für die Piraten spricht, ist dass sie als einzige wirklich gemeinsam hinter Computer und Internet als Lebensraum stehen (interessante Lektüre dazu: Wir, die Netz-Kinder [63] (kopie [64])).
Außerdem sind sie die einzigen, die offen sagen, dass es in Ordnung ist, was heute die meisten Jugendlichen (und auch die meisten älteren) machen: Medien nutzen und nur für die Guten zahlen.1
Wenn eine Grünen-Politikerin Spiele verbieten und Seiten zensieren will, ist ihr damit vermutlich nicht klar, dass das für Leute, die mit dem Internet leben (statt es nur zu benutzen) gleichbedeutend ist mit dem Verbot von Büchern und der Überwachung ihrer Privatgespräche.
Bei den Piraten ist das (fast?) allen klar und damit können sie als einzige geschlossen eine Generation ansprechen, für die die Gefahr, wegen einem im Netz gefundenen Video verklagt zu werden, weitaus akuter ist als die Gefahr, von schlechtem Essen krank zu werden. Es passiert nämlich häufiger und die langfristigen Folgen sind meist schlimmer.
Beispiel: Keine der etablierten Parteien hat es kritisch begleitet, dass Megaupload dicht gemacht wurde. Zwei Tage später wollte ich an ein neues, legales System für mein Handy. Und wo war das gespeichert? Genau: Auf Megaupload. Keine Chance, da ran zu kommen. Für den ach so wichtigen Kampf gegen die ach so schädlichen Urheberrechtsverletzungen (die sich immer wieder als für die Firmen unschädlich [65] erwiesen haben) wurde die Datei vernichtet, die ich brauchte.
Beispiel: Die etablierten Parteien haben alle zusammen einen Bundespräsidenten gewählt, der das Netz als Gefahr für die Redefreiheit bezeichnet [66]. Das ist, als würden sie den Buchdruck als Gefahr für die Redefreiheit bezeichnen. Die wirkliche Gefahr für die Redefreiheit sind aber Zensur und Überwachung des Netzes. Und gegen die sprechen nur die Piraten und die Grünen (und bei den Grünen leider nicht alle). (EDIT: Hier stand etablierte Piraten statt etablierte Parteien. War wohl ein Freudscher…)
Beispiel: Alle Medien berichten über das kriminelle System kino.to2. Niemand spricht davon, dass kino.to Millionen Besucher hatte, dass also mit dem Offline-Nehmen von kino.to diesen Millionen von Menschen eine Plattform genommen wurde, über die sie ihre kulturellen Bedürfnisse erfüllt haben.3
Ich bitte die Größenordnung zu beachten: Millionen. Hier wurde einer ganzen Generation die Quelle für kulturelle Beteiligung genommen.
Und wenn die Grünen das nicht als Problem erkennen, müssen sie sich nicht wundern, wenn sie nicht so populär sind. Egal, was die Piraten sonst an Fehlern haben. UPDATE: Einige Grüne sehen das deutlich. Beispiel: Jörg Rupp [67].
Die Analogie dazu wären massenhaft geschlossene Parks, Jugendtreffs und Sportplätze. Nur dass kino.to den Staat im Gegensatz zu anderen kulturellen Einrichtungen keinen Cent gekostet hat… und niemandem schadet, sondern im Gegenteil wahrscheinlich die Einnahmen der Kulturschaffenden um 50% steigert [68].4
Es ist ein Kampf um Kontrolle und selbstbestimmtes Leben [69]. Und nur die Piraten sagen offen, was fast allen im Netz klar ist: Dass das aktuelle Urheberrechtssystem ein selbstbestimmtes, offenes und kreatives Leben im Netz fast unmöglich macht. Und dass das Netz ein echter Lebensraum ist, genau wie der Stadtpark und der Jugendtreff. Aber immer da.
Nein, das ist nicht alles, was die Piraten ausmacht. Aber es ist ein klares Alleinstellungsmerkmal. Es ist nicht nur eine weitergedachte Grüne Idee (wie Liquid Democracy), sondern eine wirklich aus der Lebenswelt der Menschen kommende Sichtweise. ↩
Ja, kino.to war illegal. Ja, ich habe es seit Jahren kritisiert, dass Leute sich von fremdkontrollierten Streaming-Plattformen abhängig machen. Aber: Wären die gleichberechtigt arbeitenden, dezentralen p2p-Netze nicht so massiv angegriffen worden, hätten diese fremdbestimmten Plattformen nie so eine Verbreitung erlangt. Auch das hat sich keine Partei zu kritisieren gewagt. ↩
Vom Selbstverständnis der Parteien her wäre es eigentlich die Aufgabe der Linken, zu kritisieren, dass hier ein Herrschaftsanspruch gegen die Mehrheit der Bevölkerung durchgesetzt wird. Sagt auch was über die Linke aus, dass sie nicht in der Lage sind, das einfach offen zu sagen. @Linke: Wird Zeit, dass ihr das ändert! ↩
Tauschbörsennutzer geben fast 50% mehr Geld für Musik aus [68] — gezeigt von der Industrienahen NPDGroup (Marktforscher, nicht die Partei). ↩
→ In Wer am Lautesten schreit, kriegt Recht [70] im Filterblog [71] schreibt Jan, dass die Polizei die Aufgabe hat, den Willen der Regierung durchzusetzen, zur Not auch gegen die Mehrheit der Bürger. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass in einer Demokratie die Legitimation politischen Handelns nur von den Bürgern kommt.
Die Polizeigewalt war in Stuttgart 21 nicht das letzte Mittel, sondern sie wurde genutzt, statt erneut demokratisch/politisch zu prüfen, ob die Planungen wirklich noch legitim sind. Also ob die Mehrheit sie wirklich noch will.
Und in dem Sinn kann die Aussage
“Fehlende politische Überzeugungskraft kann nicht durch polizeiliches Handeln kompensiert werden.”
auch verstanden werden als
„Die Polizei sollte nicht vorgeschickt werden, um Meinungen durchzuprügeln, die ein Großteil der Leute nicht will.“
Am Ende ist nämlich der Staat von den Bürgern eingesetzt, um Aufgaben zu übernehmen, die ohne größere Organisationsform nicht im Sinne der Bürger zu bewältigen sind. Und damit sollte er dem Willen der Bürger entsprechen, nicht umgekehrt.
Die Polizei setzt indirekt den Willen der Bürger durch. Wenn die Politiker diesem Willen nicht mehr entsprechen (weil der Großteil der Bürger nicht will, was die Politiker machen), dann verliert die Aktion der Polizei ihre Demokratische Legitimation.
Den Willen des Staates gegen die Mehrheit durchzusetzen ist nur in Diktaturen die Aufgabe der Polizei. In einer Demokratie („Herrschaft des Volkes“ – in unserem System: „Herrschaft der Mehrheit“) eben nicht.
Daher heißt es nicht, „wer am lautesten schreit hat Recht“, sondern „wenn der Großteil der Bürger seine Meinung zu einem Vorhaben ändert, sollte die Regierung das Vorhaben erneut prüfen und es nicht mit Polizeigewalt durchprügeln“.
Und demonstrieren ist dabei ein legitimes Mittel, um die Meinung der Mehrheit zu beeinflussen.
Gut, am Ende kann herauskommen, das trotzdem die Mehrheit für das Projekt ist (und dafür, es mit Gewalt durchzusetzen – erinnere dich daran, dass auch die notwendigen Mittel Teil der Entscheidung sind!), und dann muss die Polizei auch Gewalt anwenden. Aber ich sehe in unserer Bevölkerung keine Mehrheit dafür, für Stuttgart 21 Rentner und Kinder von der Polizei verprügeln zu lassen.1
Was auch legitim ist, denn wann wurde beschlossen, dass man seine Meinung nicht ändern darf, wenn der für eine bestimmte Handlung zu zahlende Preis sich als viel höher herausstellt als man dachte (dass man Kinder verprügeln muss ist ein höherer Preis, als dass man nur ein paar Milliarden Euro verschleudern muss)?
Und wenn es für das Durchprügeln keine Mehrheit gibt, es aber notwendig wäre, dann sollte das Projekt abgeblasen werden.
Die notwendigen Mittel müssen Teil der Entscheidung sein.
Im Gegensatz übrigens zur Bekämpfung von schweren Verbrechen. Natürlich ist die Mehrheit dafür, dass die Polizei Gewalt gegen einen Mörder anwenden darf (und soll!), um ihn aufzuhalten. Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Gewaltanwendung der Polizei gegen Mörder und Gewaltanwendung der Polizei gegen friedlich demonstrierende Bürger. ↩
→ Zu „Deutschland hätte zustimmen müssen“ [72] in der Taz [2].
Hat unser neues „starkes Deutschland“ eigentlich noch was besseres mit seiner Stärke vor, als wieder Angriffskriege zu führen?
Wenn wir eingreifen wollen, dann sollten vorher die Rebellengebiete als souveräner Staat anerkannt werden, der dann einen offiziellen Hilfsantrag stellen kann.
Aber in einen Konflikt innerhalb eines anderen Staates militärisch eingreifen geht nicht. Wir haben immernoch eine Verteidigungsarmee. Wer das nicht glaubt, soll mal das Grundgesetz lesen:
„Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“ – Artikel 26 Abs. 1 GG [73]
Und wer bei einem Eingriff in einen Bürgerkrieg einen Verteidigungsfall konstruiert, hat einen an der Klatsche.
(Ich zitiere das GG, weil selbst das noch schwammig ist. Das müsste eigentlich heißen „Von Deutschland darf nie wieder ein Krieg ausgehen“. Juristen können sich also sicher rausreden: „oh, eigentlich dürfen wir ja schon Kriege führen, wir müssen dafür nur erst Öl finden – ich beantrage Streichung des letzten Halbsatzes aus dem Protokoll – wir müssen dafür nur einen Verstoß gegen das Völkerrecht finden. Sowas wie steigende Studiengebühren oder so“)
Alternative: Der UNO offiziell mehr Rechte geben und eine Weltpolizei gründen, die bei jeglichen Menschenrechtsverletzungen eingreifen muss. Auch bei denen in Deutschland oder Amerika. Entweder wir haben eine Weltregierung und auch souveräne (westliche) Staaten dürfen nicht mehr alles, oder wir haben sie nicht, und wir müssen unsere Griffel aus den Konflikten in anderen Ländern lassen.
Und wenn wir unbedingt eingreifen wollen, dann können wir ja die Bedingungen angleichen und den Rebellen einfach so viele Waffen schenken, wie wir Gaddafi über die letzten Jahre verkauft haben.
Oh, klar, das geht nicht. Schenken. Da werfen wir die Bomben doch lieber selbst.
Oder wie wäre es, den Rebellen Truppen zur Verfügung zu stellen, unter deren Kommando?
Klar, geht auch nicht. Sind ja unsere Truppen nicht deren. Aber es ist deren Land, das wir hier angreifen, egal ob uns ein Teil der Leute ruft oder nicht!
Oder würden die USA auch Hessen bombardieren, wenn Bayern den bewaffneten Widerstand ausrufen würde? … … … Wenn Bayern nun Öl hätte …
Zu Warum leben wir nicht schon in der Zeit von Jean-Luc Picard?!? [74]:
> Oder was hätten viele zum Tauschen anzubieten? Startrek funktioniert doch ideell nur, weil jeder was zu bieten hat, eine Begabung, etc. und sich in die Gesellschaft einbringt. Solange es aber noch Mode ist den Staat abzuzocken und sich so "einzubringen", solange klappt das nicht. - CasiJustin
Frage: Wieviele machen das wirklich?
Und wie oft kommen die in den Medien, verglichen mit denen, die ehrlich bleiben?
-> Wie stark wird unsere Wahrnehmung unserer eigenen Gesellschaft von den Medien verzerrt?
Als Gegenbeispiel beschreibt die Psychologie "Anerkennung", "Erfolg" und "Kreativität" als Grundbedürfnis [75].
Sobald die körperlichen Grundbedürfnisse erfüllt sind, treten die psychologischen in den Vordergrund, und damit ist Geld unnötig, da es nur einen schwachen Ersatz für echte Anerkennung bietet.
Jeder hat etwas, mit dem er Anerkennung gewinnen kann (und sei es nur, dass er für jemand anderen da ist), aber unser Gesellschaftssystem ist notorisch schlecht darin, diesen einfachen Wunsch nach Anerkennung zu erfüllen.
Nach anderen psychologischen Studien ist übrigens innere Motivation deutlich effizienter und stabiler als durch Belohnung erzielte:
-> Motivation and Reward [76]1
und zu Re: Weil... [77]
> weil wir noch keine maschinen haben, welche die ganze drecksarbeit
erledigen, die nun mal erledigt werden muss.
- Frischer_Wind_macht_Fische_blind
Aber unsere Produktivität pro Arbeitsstunde steigt um durchschnittlich 2% pro Jahr.
Solange nicht jeder von uns immer mehr Zeug will, bedeutet das, dass alle 20 Jahre 1/3 weniger Leute gebraucht werden, um die Drecksarbeit zu machen (weil die Produktivität um 50% gestiegen ist: 1.02²⁰).
Und wir haben schon jetzt 10% Arbeitslose, die auf dem normalen Arbeitsmarkt einfach nicht gebraucht werden.
Entweder wir erfinden neue unnötige Bedürfnisse, für die Leute wieder Geld ausgeben (Stichwort Werbung), oder die Drecksarbeit wird uns Stück für Stück weglaufen, und bis dahin sollten wir besser unsere Gesellschaftsordnung so umgestellt haben, dass sie damit klar kommt.
Denn wenn es nicht mehr genug Drecksarbeit gibt, bei der Leute Geld dafür ausgeben, dass sie jemand anders macht, müssen Leute in der Lage sein, sich selbst eine für sie sinnvolle Beschäftigung zu suchen.
An dem Unsinn von Hartz 4 siehst du schon einen Anklang dessen, was sonst passiert: "Niemand braucht dich für bezahlte Arbeit, aber wir kürzen dir dein Geld trotzdem" - und das ist mit der Menschenwürde unvereinbar.
Überleg' einfach mal, was die andere, die positive Seite, der fehlenden Erwerbsarbeit ist: Leute, die für das arbeiten, was ihnen wichtig ist.
In der freien Softwaregemeinde siehst du schon einen Anklang davon.
Ein weiterer interessanter Artikel dazu: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“ [78].
This link about Motivation and Reward once went to a text on the philosophy pages of the GNU project [79]. But at some point the author of that text wanted it removed, so I recreated it’s message with stronger references to solid research [76] and released it under the GPL. ↩
-> Geschrieben zu einem Artikel [80] der Computerwoche [81].
Sehr geehrter Herr Hülsbömer,
Ihre Information zum GNU Hurd ist leider falsch, daher möchte ich sie bitten, sie zu berichtigen.
Der GNU Hurd funktioniert (wenn auch nicht perfekt) und ein GNU/Hurd System kann auf etwa 76% der in Debian vertretenen Pakete zurückgreifen, inklusive Xorg und GNUstep.
Das Hurd Projekt war die letzten 4 Jahre beim Google Summer of Code vertreten, 2008 mit 5 Slots, und es gab auf der diesjährigen FOSDEM zwei Vorträge dazu.
Liebe Grüße,
Arne Babenhauserheide
→ Hörerbrief zu Campus und Karriere zum Wissenschaftlichen Schreiben vom 12.07.2011 · 14:35 [88] im Deutschlandfunk.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe Ihren Beitrag in Campus und Karriere zum Wissenschaftlichen Schreiben vom 12.07.2011 · 14:35 mit großem Interesse verfolgt.
Leider musste ich dabei mit Schrecken feststellen, dass sie an zwei Stellen offensichtliche (und unwahre) Propaganda unreflektiert gesendet haben:
(1) „Was oft nicht gesehen wird, ist, dass geistiges Eigentum auch Eigentum ist. Wenn ich ein Auto klaue, ist das Diebstahl, und wenn ich Gedanken klaue, an denen jemand sehr lange gearbeitet hat, dann ist das kriminell.“
Hier wird der Diebstahl eines Autos mit dem Kopieren einer Idee gleichgesetzt und ausgeblendet, dass (a) der Schöpfer die Idee danach immernoch hat, und (b) sich das Urheberrecht nur auf die Ausführung der Idee erstreckt, nicht auf den Inhalt. Die Aussage ist also gleich zweifach falsch.
Alleine schon der Ausdruck „Eigentum“ ist irreführend, denn es geht nicht darum, dass die Idee nicht weggenommen werden kann (Eigentum kann gestohlen werden), sondern, dass niemand anders die Idee auch nutzen darf. Was sie beschreiben ist daher ein Monopolrecht - rechtlich gesehen ein Patent. Mit dem Diebstahl eines Autos hat das keine relevante Gemeinsamkeit. Nach den Plagiaten des Herrn von Guttenberg sind die kopierten Worte schließlich nicht auf magische Weise aus den kopierten Werken verschwunden sondern waren weiterhin in ihnen enthalten.
Sie schließen sich hiermit leider der inhaltlich falschen Argumentation großer Medienfirmen an, die versuchen den Unterschied zwischen Ideen, Informationen und physischem Besitz zu verschleiern, um so auf dem Umweg über Gesetzesänderungen größere Kontrolle über ihre Konsumenten zu erhalten.
Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten, den Begriff „Geistiges Eigentum“ vollständig zu vermeiden. Er ist stark irreführend und emotionalisierend. Passendere Begriffe sind Urheberrechte oder Geistige Monopolrechte; ersterer, weil er den Ursprung der Rechte beschreibt, letzterer, weil er deren Auswirkung zeigt.
(2) Als zweites ist mir aufgefallen, dass Sie den Wegfall der Schreibkurse an die Studiengebühren koppeln, obwohl der eigentliche Hintergrund die systematische Unterfinanzierung der Universitäten und die Prioritätensetzung der Unis sind.1
Bitte achten Sie darauf, dass Sie in Ihren Beiträgen nicht der Propaganda großer Medienfirmen auf den Leim gehen. Wir haben in Deutschland das große Glück, einen unabhängigen, öffentlich finanzierten Rundfunk zu haben. Diesen Rundfunk unabhängig von Finanzinteressen und nur der Wahrheit verpflichtet (soweit sie gefunden werden kann) zu halten braucht allerdings ständige Aufmerksamkeit.
Eine genauere Aufarbeitung des Themas liefert der Artikel „Geistiges Eigentum“ – Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte:
- http://draketo.de/node/256 [89]
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
PS: Klarer gefasst: Bei geistigen Werken können nur die erwarteten Gewinne ausfallen oder von anderen erzielt werden — und das ist gerade die Definition eines Monopols: Nur der Monopolhalter oder die Monopolhalterin darf versuchen, mit dem Monopol Gewinne zu erzielen.
Die Studiengebühren machten z.B. in Heidelberg wenige Prozent der Gesamtfinanzierung aus. Bei 30.000 Studierenden in Heidelberg kamen etwa 30 Millionen zusammen, gerade mal 6% des Gesamtbudgets von etwa einer halben Milliarde. Natürlich tat es weh, das nicht mehr zu haben. Aber alles, was davon finanziert wurde, hätte schon vorher finanziert werden können, wenn die Uni ihre Prioritäten anders gesetzt hätte. ↩
-> Zu dem Kommentar „Mehr Geld gegen Linksextremismus“ auf den Taz-Artikel Operation "Koukoulofori" - Bundesanwältin ermittelt gegen Linke [90].
Sehr geehrter Herr Gauss,
Ich möchte ihnen dazu ein wichtiges Zitat aus dem Artikel wiederholen: "Verletzt wurde niemand".
Daher die Frage: Was ist wichtiger: Mehr Mittel gegen Linksextremismus (Sachschäden) oder mehr Mittel gegen Rechtsextremismus (Tote, Verletzte und traumatisierte Menschen, oft völlig wahllos getroffen)?
Statt mehr Geld gegen Linksradikale würde ich mir mehr Geld für Jugendarbeit (wer für ihn selbst sinnvoll erscheinende Aufgaben hat, greift seltener zu Gewalt (mMn)) und mehr Geld für den Kampf gegen Rechtsextremismus wünschen. Da wären 2 Millionen sehr sinnvoll genutzt.
Gleichzeitig könnten die Vorratsdatenspeicherung gestoppt und Pläne für unnötige Jugend-Verdummungskampagnen (Internetzensur) fallengelassen werden. Das Geld, das dafür auf den Kopf gehauen wird, könnte besser in unsere Schulen investiert werden, damit die Lehrer den Schülern Medienkometenz vermitteln können.
→ Ein Kommentar zu der Video(-spiel)-Analyse Damsel in Distress [91]. Im ersten Teil beschreibt darin Anita Sarkeesian von Feminist Frequency [92], wie Frauen in Computerspielen vor allem in schwachen Rollen dargestellt werden („Damsel in Distress“ bedeutet in ihrer Beschreibung in etwa „Jungfrau, die Rettung braucht“). Im Zweiten spricht sie dann von Geschichten, in denen Männer auf Rachefeldzug gehen, nachdem ihre Frau oder Freundin getötet wurde.
Update (2013-08-11): In Folge 3 [93] der Serie hat Anita fast alles umgesetzt, was ich hier geschrieben habe - und Aquaria [94] beschrieben. Sehr cool!1
Inhalt:
Dem ersten Video stimme ich zu: Frauen werden weitaus häufiger als schwache Charaktere gezeigt, die gerettet werden müssen.
Was ich dabei nicht verstehe ist, warum noch nicht in 90% der Spiele beim Start das Geschlecht des Hauptcharakters gewählt werden kann.
Aber schauen wir doch einfach mal, an welche Spiele ich mich am stärksten erinnere - als Näherung für die Frage, welche Spiele mich am meisten beeinflusst haben:
Shining Force II. 30 Charaktere. Davon nur 6 Frauen. Eine davon (Sarah) allerdings in der Anfangsgruppe (4 Charaktere) und anders als im Video beschrieben, wird sie nicht irgendwann entmachtet, sondern kann ungefähr bei der Hälfte des Spiels zur stärksten Nahkämpferin werden. Sie startet als Heilerin und wird Kämpferin. Zu einer Zeit, in der Frauen in Deutschland noch nicht mal zur kämpfenden Truppe der Bundeswehr durften, selbst wenn sie wollten. Charaktere [95].
Seiken Densetsu 3. Das einzige Spiel, zu dem ich bisher ein Lied geschrieben habe [96]. Angela ist eine der 6 Hauptcharaktere von denen man am Anfang 3 wählen musste. Sie flieht vor ihrer Mutter (der Königin), die sie Opfern will, um den Tod ihres Landes aufzuhalten, entkommt durch ihre unterbewussten magischen Kräfte (sie kann anfangs nicht zaubern, was für ihre Mutter eine große Schande ist) und lernt diese Kräfte während des Spiels immer besser zu nutzen. Charaktere: 3 Männer [97] und 3 Frauen [98].
Suikoden I und II: Es geht um die Welt, nicht um Frauen. Allerdings bekämpfen sich zwei Männer und früher beste Freunde. Und es gibt die Stereotype „Frau stirbt“ Szene (allerdings keine Chance zur Rettung). Charaktere: Suikoden I [99] und Suikoden II [100]
Starcraft 1: Die wirkliche Heldin ist Kerrigan, deren Wille stark genug ist, dass sie am Ende den gesamten Schwarm der Zerg kontrolliert (sie war der Haupteinfluss auf meine Handlungen in einer unserer Rollenspielrunden - Prosa-Mitschrieb [101]). Starcraft 2 macht sie allerdings zumindest in der ersten Kampagne zur Frau, die gerettet werden muss… (später soll es besser werden, aber nach dem Update der AGBs weigere ich mich, es auf meinem eigenen Rechner zu spielen: Die wollen das Ram auslesen, in dem auch Passwörter stehen??? Soweit kommts noch. Vielleicht mal auf einer virtuellen Maschine - dazu habe ich die Rückmeldung erhalten, dass die AGBs es nicht verbieten…). Sarah Kerrigan [102].
Final Fantasy VII: Aerith (wird von Sephiroth geopfert, bleibt dann tot, hat aber über ihr Opfer wohl den Fall Sephiroths verursacht). Tifa (Nahkämpferin, braucht definitiv keine Hilfe). Yuffie (Diebin und Ninja. Ich wüsste nicht, dass sie Hilfe brauchte - sie kommt nur mit, wenn man ihr sagt, dass man ihre Hilfe braucht). Charaktere [103].
Street Fighter: Chun Li (immernoch sehr unschuldig - Yadda!). Mein Lieblings-Charakter [104].
Soul Calibur: Von Taki (Dämonenjägerin) bis Sophitia (von ihrem bayrisch-idyllischen Bergdorf-Gott auserwählt, gegen das Böse zu kämpfen. Entschuldigt sich, wenn sie gewinnt - auch, wenn sie dafür dem Gegner das Genick gebrochen hat). Alle Charaktere kämpfen. Liste [105].
…ich will wieder Soul Calibur spielen. Wieso müssen die nur ihre Konsolen so DRM-verseucht machen - und wieso gibt es das nicht einfach unter GNU/Linux?
Die meisten dieser Spiele haben starke Frauen.
Und vielleicht ist das ein Teil des Grundes, warum ich im Gegensatz zu der Mehrzahl der Leute vor 50 Jahren eine starke Frau will - und habe.
Im zweiten Teil der Video-Serie kommt „Ermordete Frau und entführtes Kind“ als Stereotyp. Da verstehe ich allerdings gut, warum der Stereotyp genutzt wird: Er erzeugt eine sofortige, heftige Reaktion in jedem Ehemann mit Familie. Das einzige Problem, das ich damit sehe ist, dass es das gleiche eben nicht andersrum gibt: Warum können wir nicht einfach auch Frauen in der gleichen Situation spielen?
Der Kommentar zu GTA war dagegen schwach: GTA ist das Spiel, in dem es Punkte dafür gibt, Kindergartenkinder zu überfahren, da sollte jedem Spieler klar sein, dass es eben kein sozial akzeptables Verhalten zeigt. Das gleiche gilt für Duke Nukem.
Grundlegend stimmt dabei meiner Erfahrung nach die Aussage, dass Frauen oft schwach dargestellt werden.
Der Abschluss „wenn es nur Gewalt im Spiel gibt, haben die Spieldesigner keine andere Chance, deswegen muss die Spielmechanik anders sein“ ist dagegen meiner Meinung nach ein Fehlschluss: Sex2 und Gewalt verkaufen sich gut, weil Leute das in Spielen erleben wollen.
Ich sehe aber nicht, dass sich weibliche Hauptcharaktere schlechter verkaufen. Zumindest nicht an mich - ich sage nur Kerrigan, für die ich immer wieder versucht bin, meine Ideale beiseite zu lassen und mir eine virtuelle Maschine zu installieren, auf der ich Starcraft 2 spielen kann, ohne dass es mir Probleme macht, dass Blizzard sich über die AGBs herausnimmt, mein Ram auszulesen - in dem alle Arten von persönlichen Daten stehen.
Daher denke ich, dass die richtige Frage für die Videos wäre: Warum gibt es weniger Spiele, die Frauen als starke Hauptcharaktere haben, als Spiele, die Männer als starke Hauptcharaktere haben?
Die Frage sollte sich nicht darum drehen, warum es bestimmte Arten von Spielen gibt (das würde in letzter Konsequenz in Verboten enden), sondern warum es weniger von anderen gibt.
Als Motivation: Robin D. Laws hat in Robins Laws of Good Gamemastering zu Rollenspielen geschrieben „Spiele geben uns die Möglichkeit, verantwortungslos zu handeln“.
Und das gilt für Computerspiele genauso: Spieledesigner brauchen die Freiheit, verantwortungslose Geschichten zu schreiben. Darunter werden politisch erwünschte Geschichten sein und Geschichten, von denen ich nicht will, dass meine Kinder sie miterleben, bevor sie alt genug sind, die Geschichten zu hinterfragen.
Jegliche Kulturschaffende brauchen die Freiheit, gesellschaftliche Konventionen in Frage zu stellen. Sonst landen wir in einer trockenen Wiederkäuerkultur.
Anders gesagt: Statt zu erklären „das darfst du nicht“ (als moralische Aussage) wäre es sinnvoller, erstens den Trend zu analysieren (das tun die Videos zum Teil) und zweitens, Spiele zu empfehlen, die einen anderen Trend erschaffen. Und nicht nur ein paar Indies (auch wenn ich Indies mag), sondern Spiele, die die gleichen Ansprüche erfüllen, wie die kritisierten Spiele.
Um das mal anzufangen: Es gab ein Review zu den Videos, das als Gegenbeispiel im Hintergrund eine aktuelle Version von Tomb Raider hatte. Und ich war überrascht, wie normal die Hauptcharakterin im neuen Tomb Raider wirkt.
Lara Croft war eine der ersten wirklich starken Frauen in Mainstream-Spielen. Sie war auch so unbalanciert, dass sie ihren Rucksack als Gegengewicht brauchte. Und darüber gab es zahllose Witze (und Beschwerden). Die aktuelle Visualisierung von Lara Croft ist dagegen völlig anders: Wie die meisten Frauen (und Männer) in jeglichem Medium sieht sie gut aus. Aber sie braucht keine dicken Brüste mehr, um das zu zeigen.
Das gleiche gilt übrigens für Sgt. Uhura in Star Trek: Lara Croft und Syota Uhura waren beide Vorreiter für starke Frauen. Und beide wurden später kritisiert, weil die Kritisierenden schlicht ignorieren, dass sie zu ihrer Zeit weitaus stärker waren als der Großteil der Frauen in ihren Medien.
Hm, Tomb Raider 5 gibt es für PC. Vielleicht sollte ich doch mal nach Steam auf GNU/Linux gucken. Auch wenn das nicht frei lizensiert ist.
Also, nochmal:
Warum gibt es weniger Spiele, die Frauen als starke Hauptcharaktere haben als Spiele, die Männer als starke Hauptcharaktere haben?
Ein Teil der Antwort: Es wurden nicht so viele davon geschrieben. Klingt offensichtlich, ist aber halt so. Allerdings gibt es eben doch viele Spiele, die starke Frauen haben. Statt also gegen Duke Nukem zu sprechen (das offensichtlich sexistisch ist, und zwar so übertrieben, dass es kaum ernstzunehmen ist), wäre es sinnvoller, Spiele zu beschreiben, die starke Frauen zeigen.
Wunsch: Venus, Goddess of War. Als Nachfolger von God of War (dessen Spielgefühl genial ist).
Spiele, die ich kenne:
(die letzten beiden sind Indies)
Ein weiterer Teil der Antwort: Die Heldenreise ist seit tausenden von Jahren ein vor allem für Männer wichtiges Thema. Denn „ein Mann, der nichts erreicht, ist nichts wert und wird keine Frau abbekommen“3. Das ist der gesellschaftliche Druck, unter dem Männer seit Jahrtausenden stehen, und deswegen ist es völlig logisch, dass Männer stärker auf eine Möglichkeit reagieren, das Gefühl des gesellschaftlichen Erfolges auf unkomplizierte Art zu erreichen. Daher erreichen Spiele, die diese Möglichkeit bieten, eben mehr Männer als Spiele, die sie nicht bieten.
Mit ähnlichem Hintergrund bleiben sehr viele Frauen vor der Auslage eines Modegeschäftes stehen. Frauen erleben in der heutigen Welt anderen Druck - nicht weniger aber anderen. Und Spiele sind zum Teil eben „Shopping for Superpowers“ (auch das ist aus Robins Laws…).
PS: Ich hatte ganz vergessen, wie cool einige der Geschichten in Computerspielen sind. Ich muss dringend wieder mehr spielen…
Part 3 of Damsel in Distress got much better than part 2, I think. Well worth watching!
With a (short) nod to Drakan (I only played the demo, but that was awesome) and a nice reference to Aquaria [94]. Though she leaves out Naija fighting against huge monsters and talks instead about cooking and learning about her backstory. But actually 80% of the game is spend diving through deep waters, battling hostile underwater creatures to beautiful music and using tunes to cast spells. At least that’s true as soon as you learn the self-transformation spells to switch into battle-forms.
On the story-idea in the end: I’d wish for an alternative start: The evil overlord who captured the princess comes to her to gloat about a prophecy which says she will be saved by a noble knight, and that this prophecy will never come true. Instead of hoping for a prince, she decides to leave, not intending to become anyones price.
PS: Preexisting Stereotype about men: dumb husband who never accomplishes anything meaningful and is laughing stock of his family. That’s the trope employed in many comedy shows on TV… ↩
Sie schreibt zu Crystal, dass sie in Starfox ein Objekt sexueller Begierde geworden wäre. Crystal wird dort als (sehr) verlockend dargestellt. Verführerische Frauen sind allerdings erstmal nicht schwach. Sie nutzen nur eine soziale Ebene, um ihren Willen durchzusetzen, statt auf Gewalt zurückzugreifen. Und sie können damit extrem erfolgreich sein. Verlockendes Verhalten als problematisch darzustellen nimmt Frauen eine Möglichkeit, Macht auszuüben. Und es zerstört eine Interaktionsebene, die es in der wirklichen Welt gibt. Ich lese allerdings immer wieder Feministinnen, die gegen Sexualität sprechen. Klar: Es ist ein Problem, wenn Frauen zu einem Lustobjekt reduziert werden. Genauso ist es aber auch ein Problem, wenn Frauen (oder Männern) die sexuelle Dimension ihres Lebens schlechtgeredet wird. Es ist egal, auf welchen Aspekt des Lebens jemand reduziert wird: Die Reduktion echter Menschen auf einen einzelnen Aspekt ist das Problem (wobei Personen in Geschichten eben keine echten Menschen sind). Sexualität ist ein emotionales Thema, weil es so viele Leute gibt, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Deswegen Geschichten mit sexuellen oder sexualisierten Inhalten zu verbieten, bedeutet allerdings, dass ein existierendes gesellschaftliches Thema aus unserer Kultur entfernt wird. Feministen und Feministinnen tun Frauen keinen Gefallen, wenn sie ihnen Sexualität schlechtreden. Sie sind damit aber sehr nah an christlich-konservativen Betonköpfen, die selbstbestimmte Lebensführung als zu bekämpfendes Übel ansehen. Warum wohl konnte Alice Schwarzer in der Bild schreiben? ↩
Dieser Satz ist natürlich ein Vorurteil. Deswegen steht er in Anführungszeichen. Ich distanziere mich hiermit explizit davon: Wesen haben für mich einen intrinsischen Wert, egal, was sie erreichen, und es gibt so viele Frauen, die an erfolglosen Männern hängen, dass auch der zweite Teil des Satzes offensichtlich falsch ist. Das hindert ihn aber nicht daran, als Muster zu wirken, das Männer unter Druck setzt. ↩
→ zu Spiele mit der Psyche oder ... Schach mit Worten [107].
Ich würde eher sagen, du hast bei ihr den Samen zum selbstbestimmten Leben gelegt (auch wenn das etwas platt klingt).
Nur wer sich selbst hinterfragt, kann sein Weltbild konsistent mit seinen grundlegenden Überzeugungen halten.
Es gibt genug Christen, die erzählen, dass ihnen Nächstenliebe am wichtigsten ist, dann aber einen Verbrecher gleich aufknüpfen wollen → inkonsistent.
Für mich ist das schönste, was in einer Diskussion herauskommen kann, dass beide für sich herausfinden, auf welchen Grundüberzeugungen ihre Meinungen fußen. Ob man danach der gleichen Meinung ist, ist irrelevant. Und wenn ich realisiere, dass ich selbst inkonsistent war, ändere ich gerne meine Meinung.
Daher sind die Fragen „warum willst du gläubig sein?“ und „hilft dir dabei eine Kirche?“ meiner Meinung nach sehr wichtig (für gläubige Menschen).
Drei meiner Grundüberzeugungen sind z.B.
Dazu kommt noch „was falsch ist bleibt auch dann falsch, wenn andere es auch tun“.
Für Diskussionen im gleichen Stil (konsistente Logik, auf Grundüberzeugungen aufbauend, siehe Ursprungsartikel), die aber sinnvoll sind, probier’ doch mal anstatt irgendwelche Grundüberzeugungen deines Charakters zu nehmen, die Grundüberzeugungen deiner Gegenüber zu finden und dann die Aussagen auf Konsistenz zu prüfen.
Das ist dann kein Manipulieren, sondern eine Hilfe dazu, die eigenen Vorstellungen konsistent zu bekommen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Und nur so können Menschen wirklich selbstbestimmt leben. Denn wenn wir unsere Überzeugungen nicht selbst prüfen, übernehmen wir sie von anderen und wundern uns am Ende, warum wir etwas tun, das wir eigentlich falsch finden.
Und sei es, weil uns unsere Kinder irgendwann fragen „du bist doch für Freiheit, also warum hast du eigentlich damals nichts gemacht?“ und wir nur antworten können „irgendwie war das schon falsch, aber wir alle haben geglaubt, es wäre richtig, obwohl offensichtlich hätte sein können, dass…“ (was auch schon einiges an Selbsterkenntnis braucht. Die schlimmste Antwort für das Kind ist ein „frag nicht so blöd“, denn das erzieht unsere Kinder zum hirnlosen Nachlaufen und zerstört ihnen so ihre Zukunft).
Grundfragen:
Ein Weg dahin:
Deine Gedanken werden deine Worte, werden deine Taten, werden deine Gewohnheiten, werden dein Charakter, werden dein selbstgewähltes Schicksal (im Rahmen deiner Handlungsmöglichkeiten).
Wenn du dabei irgendwann realisierst, dass du für das Leben, das du leben willst, deine Grundüberzeugungen ändern musst, dann kannst du auch das tun.
Nur ganz tief liegende Prägungen (z.B. „die Welt ist freundlich“ vs. „die Welt ist feindlich“) und Traumata lassen sich wirklich schwer lösen.
→ Kommentar zu einem Kommentar [108] in der Taz.
@Gieriger Leecher sind nicht nur die Banker: Und warum sollte nicht jeder Mensch die Werke der Künstler genießen können? Für den Kunstschaffende ist wichtig, dass sie Geld bekommen, aber nicht, dass sie für jede Nutzung Geld bekommen.
Tauschbörsen sind immernoch die effizienteste Kulturförderung [109], die wir je hatten, und wer sie verbieten will, sollte gleich weitergehen und öffentliche Bibliotheken verbieten.
Für Kunstschaffende ist nur wichtig, dass ein paar tausend seiner Hörer/Leser/… zu Fans werden, denen es wichtig ist, dass sie weitermachen, und die ihnen dafür Geld geben wollen.
Das nennt sich „1000 echte Fans“. Wenn jeder Fan 5€ im Monat zahlt, kann ein Künstler davon echt gut leben. Und mehr braucht ein Künstler auch nicht, wenn es ihm v.a. um seine Kunst geht (und er nicht gerade extrem kostspielige Techniken nutzt - in dem Fall müssten die halt so toll sein, dass er noch mehr Fans hat).
Und bevor Sie rufen „das kann ja gar nicht gehen“: Howard Taylor verdient genau damit genug Geld für sich und seine Familie - und zwar indem er das tut, was er liebt: Comics zeichnen → Schlock Mercenary [110]. Und zwar auch von mir (ich liebe seinen Comic).
Allerdings gibt es einen sehr leichten Weg, seine Fans zu verlieren: Seine Fans oder seine möglichen zukünftigen Fans zu verklagen.
Lennart Poettering hetzt gerade gegen die Freie-Software-Gemeinschaft wegen eines Problems das er mit verursacht:
»Much of the Open Source community tries to advertise the community as one happy place […] Well, it is not like that. It's quite a sick place to be in.« — Lennart Poettering, 2010-10-06 on G+ [111]
Er greift Leute an, die Boykottaufrufe starten [112] - weil systemd nicht dem entspricht, wie sie ihr System haben wollen, dessen Entwickler aber über Abhängigkeiten1 im Gnome Desktop, in pulseaudio, in udev und in dbus Distributionen unter Druck setzten [113], es zum einzigen Init-System zu machen [114] - und damit gleichzeitig Gnome auf nicht-Linux-Systemen wie *BSD und dem GNU Hurd [82] unbenutzbar zu machen drohen. Dann hetzt er gegen Linus („I'd actually put some blame on a certain circle of folks that play a major role in kernel development, and first and foremost Linus Torvalds himself“) und gegen die verbleibenden Distributionen, die systemd nicht zum Standard machen („communities that attract a certain kind of people (Hey, Gentoo!)“) — die Gentoo-Foren kenne ich persönlich als einen sehr technisch orientierten Ort mit vielen hilfreichen Leuten, aber Gentoo hat OpenRC, das alles kann, was systemd will, ohne dafür Shell-Skripte aufzugeben oder eine riesige Sicherheitslücke in PID1 zu brauchen.
Damit macht Lennart Poettering es sich sehr einfach - und lässt unerwähnt, wie er selbst einen Vortragenden mit rhethorischen Tricks vorgeführt und den gesamten Vortrag zerschossen hat [115].2
Jetzt gegen die Gemeinschaft zu hetzen, weil Leute ganz und gar nicht glücklich darüber sind, wie er über Kritik wegbügelt, wie er über Bande spielt um Leute zu zwingen, sein System zu nutzen, und wie er Alle angreift, die andere Vorstellungen von Freier Software haben als er, ist verlogen - und vermutlich Taktik: Polarisieren, um seine Fans gegen technische3, praktische4, pragmatische5, politische6 und strategische7 Kritik an Systemd zu immunisieren.
Das bedeutet nicht, dass in freier Software immer alles nett abläuft. Es gibt schlechten Kommunikationsstil, und es gibt Leute, die andere angreifen, um technische Argumente mit persönlichen Angriffen, Irreführung und Falschaussagen zu ersticken. Nur ist Lennart Poettering nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems, wie er mit dem Stil seines Artikels deutlich belegt hat.
Und er schreibt das sogar indirekt: »I have a thick skin (and so do most of the others involved in systemd, apparently)« — denn sie haben so viele Leute vor den Kopf gestoßen, dass sie ein dickes Fell brauchen. Dass jetzt manche Leute überreagieren liegt nicht daran, dass die Freie-Software-Gemeinschaft allgemein schrecklich ist, sondern daran, dass Lennart Poettering Leute gezielt verletzt und auch nicht vor gezielter Verleumndung zurückschreckt. Und sein Artikel zeigt, dass er deren Überreaktionen nutzt, um seine Agenda voranzutreiben. Er nutzt aggressive Kommunikation als Taktik.
Als Referenz dazu: Bei der Initsystem-Diskussion in Debian schrieb der OpenRC Champion das hier zum Vergleich zu systemd:
»I have decided to not write anything in this section, considering the aggressive tone I'm getting in return, which is all but fun. Anyway, the problems with Systemd have been debated a lot already, so it is useless to list them here again.« — Debian initsystem: openrc - OpenRC vs. Systemd [116]
Will heißen: Der Teil der Gemeinschaft um Freie Software, der von Lennart Poettering geleitet wird, ist gegenüber konkurrierenden Projekten wohl wirklich so übel, wie er es beschreibt. Auch durch ihn. Was Lennart Poettering mit seinem Rundumschlag gegen Alle, die ihm im Weg sind, wieder sehr deutlich belegt.
Zu guter Letzt zeigt er seine Sicht der Freie-Software-Gemeinschaft: “A fish rots from the head down”. Für ihn ist Linus Torvalds der Kopf der Gemeinschaft. Dass der Großteil Freier Software auch ohne Linux problemlos weiterläuft, lässt er unerwähnt - um genauer zu sein, bekämpft er das mit Systemd, denn Systemd soll nicht auf BSD oder Hurd laufen [117]. Auch das ist ein der Botschaften seines Artikels: Er meckert gegen Leute, die aus seiner Sicht in einer Hierarchie oben stehen und arbeitet gleichzeitig daran, Systemd unverzichtbar zu machen, um es ihm zu erlauben, Druck auf den Linux Kernel auszuüben - also Lennart Poettering in seiner imaginären Hierarchie nach oben zu bringen.
PS: In einer Diskussion zu dem Text von Lennart Poettering [118] habe ich eine weitere Antwort geschrieben: Lennart Poettering stellt möglichst viele Negativbeispiele auf, um im Vergleich dazu gut auszusehen:
the sentiment is not “if he is getting threats, it must be his fault”, but “if he repeatedly attacks other people, he shouldn’t be surprised that others don’t like him”. Threats are off-limits and should always be. But that he receives threats does not mean that his own actions is acceptable.
Don’t let him make you see him as good by contrasting him to people who issue threats. That’s a technique to look good in comparison. You can make a bully look good in comparison by putting him next to a rapist. But that does not make the bully a good person.
What Lennart is doing here is a masterpiece in manipulation.
He connects to current political debates on the internet, and tries to paint himself as being like Anita Sarkeesian and others, even though his writings betray exactly the kind of attitude he calls out in others.
To get out of that, check the tone of his text. This is the tone he sets. Is it a positive tone of cooperation? Or is it toxic and polarizing? Yes, we have problems. By pointing his finger on others, Lennart wants to hide that he is a major part of these problems. Lennart showed many times that he is well-versed in rhetorics, so this can’t be an accident.
PPS: Re-reading my own article one year later, I realized that my text itself isn’t as positive as I’d like it to be. I would prefer having more smiles in it. More fun. Systemd got to me, badly, and I pulled back from the discussion. I’d like to thank all the people who keep up their spirits and develop alternatives which allow me to keep my systems free from systemd. Thank you for all your hard work on clean init systems and tools!
Die Abhängigkeiten sorgen dafür, dass sich Leute entscheiden müssen, entweder aktuelle Versionen von Gnome, udev, pulseaudio und/oder dbus mit systemd zu nutzen, oder aber auf alten Versionen zu bleiben, die irgendwann mit aktuelleren Systemen nicht mehr funktionieren. Mit udev ist das schon passiert. Danach wurde es geforked: Es gibt jetzt eudev [119]. ↩
Datenwolf stolpert in dem Video [115] darüber, dass er Lennart regelmäßig fragt, ob er zustimmt. Damit gibt er ihm wieder und wieder die Diskussionshoheit, obwohl Lennart auf Irreführung und miese rhethorischen Tricks zurückgreift. ↩
Technische Kritik: Das Grundlegende Design von systemd ist unsicher und instabil (broken by design) [120] und viele der Argumente für systemd sind Trugschlüsse (Systemd: The Biggest Fallacies) [121]. ↩
Praktische Kritik: OpenRC schafft einen kompletten Start-Stop Zyklus in 0,6 Sekunden, durch einen Ein-Zeilen-Patch in inittab [122]. Auf diese art sollte der Bootvorgang optimiert werden, und nicht durch die komplette Übernahme immer neuer Dienste in ein riesiges Systemd-Init-Konglomerat. ↩
Pragmatische Kritik: A completely non-technical user’s perspective [123] ↩
Politische Kritik und die Kernel-Entwickler: Ts’o and Linus And The Impotent Rage Against systemd [124] ↩
Strategische Kritik: Systemd nimmt Distributionen die Handlungsfreiheit [125]. ↩
-> geschrieben vor ein paar Wochen, um Danke zu sagen - aber ich finde seine Mailadresse nicht mehr, daher jetzt hier...
Ich habe gestern Nacht meine Tasche zusammen mit Ausweis, Führerschein und allem anderen in der Bahn vergessen. Nach viel Panik in der Nacht (und telefonieren mit allen Fundbüros in der Gegend) habe ich heute morgen auf dem Rückweg vom Bürgerbüro Bernd getroffen, der mich (in etwa) gefragt hat "Haben sie ihre Tasche vergessen? Ich habe sie gerade bei ihrer Nachbarin abgegeben."
Ich bin ihm spontan um den Hals gefallen.
Dann sind wir noch zusammen zu seiner Bahn gegangen und haben uns eine halbe Stunde unterhalten. Er hat mir erzählt, dass er auch schon Sachen in der Bahn vergessen hat und dass die Sachen bei der Bahn nur verloren gehen oder es ewig dauert, bis man sie hat. Da er jeden Tag durch Friedrichsfeld fährt (er pendelt von Mannheim nach Karlsruhe) hat er sich entschlossen, sie mir einfach selbst zu bringen.
Und ich strahle jetzt regelrecht vor Glück. Meine größte Hoffnung war, dass meine Tasche bei einem Fundbüro landet, aber dass sie mir jemand direkt bringt übertrifft alles!
Menschen sind toll!
Daher nochmal hier:
Danke Bernd!
Du bist toll!
Belege für die Aussagen hier habe ich im Artikel Wahlprogramm der „Alternative für Deutschland“, kritisch gelesen [126] geschrieben.
Ich wollte heute einen Artikel zum Programm der „Anternative für Deutschland [127] schreiben und habe es geschafft, nach 3 Stunden Schreiben und Recherche den Artikel zu löschen. Aber die Nachdenkseiten treffen die Kritik in meinem Artikel zum Glück mit noch mehr Hintergrund, so dass ich stattdessen jetzt einfach auf den Artikel der Nachdenkseiten verlinke:
Hintergrund zur AfD von den Nachdenkseiten:
Können Marktradikale und Nationalchauvinisten eine „Alternative für Deutschland“ sein? [128]
— mit Unterstützerliste (und Hintergrund zu den Unterstützern).
Meine Kurzzusammenfassung zum Programm der AfD war in etwa: Euro weg, mehr Markt, weniger Staat, weniger Europa - und viele „Ziele“, die eh schon Gesetz sind.
Dazu zentral organisierte Bildung1, aber von der Familie gemacht (wie auch immer das gleichzeitig gehen soll), Streichung des Verursacherprinzips bei der Finanzierung der Förderung erneuerbarer Energieträger (stattdessen aus Steuern finanziert) und Schuldenbremse (was wohl heißt, dass die Förderung erneuerbarer Energien der Bremse zum Opfer fällt).
Asyl nur für „ernsthaft2“ politisch verfolgte und keine Einwanderung von Armen oder Qualifizierten, die ihre Kultur mitbringen wollen - zusammen mit Wortbruch gegenüber anderen Europäischen Staaten.
Das einzige, was auf den ersten Blick gut klang:
„Wir fordern, dass Bundestagsabgeordnete ihre volle Arbeitskraft der parlamentarischen Arbeit widmen. Das Mandat darf nicht unter bezahlten Nebentätigkeiten leiden“ (Hervorhebung von mir).
Auf den zweiten Blick blieb von dem Guten nicht viel übrig. Denn solange nicht nachgewiesen werden kann, dass das Mandat unter den Nebentätigkeiten leidet, ist jede Tätigkeit erlaubt. Und das ist gerade, was schon heute im Gesetz steht: Abgeordnetengesetz, § 44a: Ausübung des Mandats [129]:
(1) Die Ausübung des Mandats steht im Mittelpunkt der Tätigkeit eines Mitglieds des Bundestages. Unbeschadet dieser Verpflichtung bleiben Tätigkeiten beruflicher oder anderer Art neben dem Mandat grundsätzlich zulässig.
Also bleiben von dem ganzen Programm nur Ziele, die schon heute Gesetz sind, Europafeindlichkeit, Aufkündigung jeglicher Solidarität, Marktgläubigkeit und rückwärts gewandte Politik (bei Bildung, Familie und Energie).
Der Euro ist toll: Dank ihm können normale Leute kurz in ein anderes Land fahren und dort etwas kaufen, ohne von Banken abhängig zu sein.
Dass damit den Staaten ein Wirtschaftspolitisches Werkzeug verloren geht, und dass das zu Problemen führt, hätte klar sein müssen. Statt nun aber einen Ersatz für dieses Werkzeug zu suchen, gibt die AfD lieber gleich den Euro auf. Denn so ein Werkzeug würde es Staaten ja ermöglichen, den Finanzmarkt effektiv zu regulieren, und das kann ja nun wirklich niemand wollen, oder?
Zum Abschluss noch ein schöner Witz auf der Seite selbst:
Der Bundestagswahlkampf hat de facto schon begonnen, so dass jedes Vorstandsmitglied diesem Gremium und der Partei seine volle Arbeitskraft wird widmen müssen.
…
Die Arbeit im Vorstand der Alternative für Deutschland erfolgt ehrenamtlich, d.h. ohne Vergütung.
Aber mit der vollen Arbeitskraft… wer sich das wohl leisten kann? Entweder Hartz IV Empfänger (dürfen die das eigentlich?) oder Leute, die genug Geld dafür haben (oder Nebenverdienste). Doch eine recht harte Vorauswahl der möglichen Vorstände… Nenn mich zynisch, wenn du willst: Für mich sieht das nach Absicht aus.
Und nochmal zum Grinsen: Der Grad an Zwiedenken in den Argumentationen der AfD, zusammen mit ihrem Seitendesign, erinnert mich sehr an ein Plakat von Arnulf Rating:
[130]3
☺
PS: Nun ist der Artikel doch wieder etwas länger geworden. Ich hoffe, er hat euch beim Lesen etwas gegeben!
orientiert an den „besten“ Ländern - wie auch immer gemessen. Hinweis: In den PISA-Gewinnern werden Kinder noch mit dem Rohrstock geschlagen. Dadurch ist es sehr fraglich, ob wirklich sinnvolle Dinge gemessen werden, aber wer diese Entscheidung trifft, hat politisch große Reichweite … ↩
Das hat mich gleich an Mitt Romneys “legitimate rape” erinnert: Wenn eine Frau sich nicht stark genug gewehrt hat oder schwanger geworden ist, kann das laut Mitt Romney angeblich keine echte Vergewaltigung gewesen sein… ↩
Das Plakat von Arnulf Rating steht nicht unter der GPL und ist auch nicht Teil dieser Seite. Ich habe es nur über hotlinking hier eingebunden und auf die Seite verlinkt. ↩
Ich habe inzwischen von mehreren Leuten gehört, diese Professoren von der AfD wären ja gebildet und hätten ein gutes Programm.
PDF (drucken) [131]
Org [132] (bearbeiten)
Um nicht nur meine Meinung zu schreiben [133], sondern sie auch zu belegen, habe ich das Programm nochmal Schritt für Schritt gegengelesen und kommentiert.
Ich bin nicht auf viel gestoßen, dem ich zustimmen kann (dafür auf einige Horrorstellen) - abgesehen von Punkten, die eh schon Gesetz sind.
Jetzt aber zum Programm.
Das ist alles gesunder Menschenverstand und damit sollte die Eurozone stabil sein. Aber ich habe den Anfang des Abschnitts weggelassen:
Wieso brauchen wir das noch, wenn wir die Eurozone stabilisiert haben?
Außerdem habe ich einen weiteren Punkt weggelassen, damit die Punkte logisch aufeinanderfolgen:
Der Staat, der von der Krise profitiert, soll jetzt also die Not der anderen nutzen, um sie zu zwingen die europäischen Regeln zu ändern?
Was hat das miteinander zu tun? (sie haben es anders formuliert, aber das ist der Kern der Aussage, wie ich sie verstehe)
Und siehe den letzten Punkt des vorherigen Abschnitts. Das ist eine tolle Vorstellung von Freundschaft.
Alles in allem: Markt statt Europa. Ganz toll…
Was so eine Politik bringt sehen wir an den USA: Leute, die mit einem gebrochenen Bein arbeiten gehen, weil sie sonst nichts zu essen haben und sie sich eh keinen Arzt leisten können, oder die in der Kanalisation wohnen, weil sie da zumindest nicht erfrieren.
Hier lasse ich mal alles weg, das eh im Grundgesetz steht. Dann bleibt nur noch:
Wenn ihr das wollt, dann tretet doch den Grünen bei. Aber die haben so nervige Standpunkte zu sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Ökologie…
Die AfDer behaupten außerdem, für den Rechtsstaat zu sein. Konsequent wäre daher die Forderung nach Strafen für Abgeordnete, die wissentlich das Grundgesetz brechen. Aber das werden sie wohl kaum wagen, da sie schon Artikel 7 des Grundgesetzes angreifen wollen: Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates (siehe Abschnitt Bildung).
Steuererklärung auf dem Bierdeckel, in Anlehnung an Kirchhoff: Spitzensteuersatz bei 25%, dazu noch die Mehrwertsteuer.
Kurz gesagt: Weniger Steuereinnahmen, und die noch stärker von den Wenigverdienern getragen als bisher. Natürlich wird nichts von Sozialabgaben gesagt. Wieso denn auch? Die treffen schließlich v.a. Wenigverdiener…
Damit gibt es weniger Geld für staatliche Aufgaben. Das halte ich hier nochmal fest, weil unter Energiepolitik neue Ausgaben dazukommen.
(nur den letzten Punkt halte ich nicht für schädlich, solange Fördermöglichkeiten nicht „Stipendien statt Bafög“ bedeutet)
Kein Euro, mehr Markt, weniger Europa, weniger Staat, weniger Steuern für Reiche, weniger Förderung regenerativer Energien - und die nicht mehr nach Verbrauch, sondern aus Steuermitteln, von denen es durch die Reformen weniger gibt.
Und ein paar Punkte, die eh schon Gesetz sind, also untauglich als Ziel einer Partei (die nur Gesetze machen oder ändern kann).
Außerdem das an Bürgerbeteiligung, was die Grünen schon bieten, aber bei der AfD nicht gelebt.
Kurz: Viel Müll - und das wenige gute machen die Grünen auch.
AfD: Alptraum für Deutschland. Reaktionäre Bildungspolitik, asoziale Steuerpolitik und kurzsichtige Energiepolitik. Europa für Firmen („den Markt“), aber nicht für die Bürger.
Dazu Hofierung des Rechten Randes im Stil von “Wir, Deutschland, Familie”.1
Und das ist nur das offizielle Wahlprogramm…
PS: Was bringt Europa normalen Bürgern? Für mich sind das die gemeinsame Währung (kein Umrechnen und Banken Bezahlen an der Grenze mehr) und die Freizügigkeit. Was will die „Alternative für Deutschland“ beides abschaffen? Genau… Statt einem Europa für die Bürger wollen sie ein Europa für große Firmen. Denn die wollen keine Regulierung durch Regierungen, sondern geben für den Markt lieber den Euro auf.
PPS: Wer denkt, dass ich hier zu kritisch lese, muss sich nur die Unterstützerliste [128] anschauen. Deren Unterstützer sprechen sich unter anderem gegen Alleinerziehende aus, für die Verherrlichung von preussischem Krieg, für Zweiklassenmedizin, gegen das passive Wahlrecht der Mitglieder der „untersten Klassen“ (!!!) und gegen den Sozialstaat. Dazu haben sie viele Marktradikale und Leute von der Initiative neue Soziale Marktwirtschaft (=Stiftung Bertelsmann: denen können wir für den verbockten Bachlor und Master danken, durch die nun Unis ihre Grundgesetzlich als frei garantierten Lehrpläne von Privatfirmen zertifizieren lassen) und Kolumnisten und Interviewpartner der Jungen Freiheit (=Rechtsradikale). Ich denke daher, dass diese kritische Sichtweise voll und ganz gerechtfertigt ist. Sie könnte höchstens zu unkritisch sein, immerhin verwende ich die Worte, die diese Leute selbst gewählt haben, um sich zu beschreiben.
Da sich manche AfDer beklagen, sie wären ja gar nicht rechts: Wer asoziale und reaktionäre Thesen vertritt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich Arschlöcher um ihn sammeln. Erklärung (da manche sie brauchten): (1) Wir → Abgrenzung, (2) Deutschland → Abgrenzung (3) Familie → reaktionär normativ und Abgrenzung. Abgrenzung der „eigenen Gruppe“ heißt Ausschluss von anderen. Wen wollen sie ausschließen und warum? ↩
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2013-04-23-Di-wahlprogramm-afd.org [132] | 7.43 KB |
2013-04-23-Di-wahlprogramm-afd.pdf [131] | 151.67 KB |
Der Psychologe Georg Sieber, der eine eigene Methode zur echten Deeskalation für Polizeieinsätze entwickelt hat, beurteilt im Deutschlandradio den Polizeieinsatz in Rostock.
„Es ist eigentlich in Rostock alles lehrbuchgerecht so gemacht worden, wie es nicht sein soll.“
— Eine "einsatztechnische Dummheit" [134], Interview im Deutschlandradio Kultur.
Da fragt man sich doch, wer den Einsatz so geplant hat, und ob das einfach nur ein Fehler oder Absicht war.
Denn unsere Meinungen sind gefährlicher als jegliche Molotov-Cocktails, Steine und Verletzungen unter Polizisten und Demonstranten. Unsere Meinung entscheidet die Wahl, und solange wir eine Demokratie haben, bestimmt unsere Wahl die Richtung unseres Landes.
→ geschrieben zum Artikel D&D und Amokläufe [135]1, in dem sich cyric beschwert, dass Journalisten mal wieder Zusammenhänge zwischen Nischenhobbies und Kriminalität erfinden.
Ich sehe das als die Realitätsflucht des Mainstreams:
„Nein, unsere Welt ist gut, und die Schuld kann gar nicht in irgendwas liegen, mit dem ich selbst auch zu tun hatte/habe!”
Und natürlich auch nicht mit der immer unmenschlicher werdenden Gesellschaft, die uns das wundervoll billige Essen und die tollen Sonderangebote bringt, die sich eigentlich realistisch gesehen weder für den Hersteller, noch für den Verkäufer rechnen können.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob das unserem Hobby [136] geschadet hat. Was die Alten verteufeln, wird für den rebellischen Teil der Jugend interessant. Ich denke, es ist kein Wunder, dass sich DnD gerade in den Unis in Amerika so verbreitet hat, denn oft sind die Gebildeten auch die, die ihre Welt kritisch hinterfragen und rebellieren. Zumindest sollte es so sein…
Wieder ein Link gestorben. Bitte macht das besser und erhaltet eure Links! [4] ↩
→ Kommentar zu Alice Schwarzer zur WM „Ohne Feminismus kein Frauenfußball!“ [137]
Seit Schwarzer für die Bild schreibt ist für mich klar, dass es ihr nicht um den Kampf gegen Unterdrückungen geht.
Dass sie in der Bild über Feminismus schreiben kann heißt doch nur, dass sie es geschafft hat, ihre Sicht auf Feminismus von Gerechtigkeitsfragen komplett abzukoppeln.
Ist ja egal, wenn die Mehrheit der Frauen arm ist und kaum Freiheiten hat. Hauptsache ein paar Priviligierte können behaupten, das wär jetzt alles gerecht.
Der Feminismus hat viel erreicht, und Alice Schwarzer arbeitet inzwischen in der Bild daran, dass es damit nun auch gut zu sein hat (und enden soll). „Sie hat die Fronten gewechselt, alle finden sie wunderbar…“ — Bye bye Alex, Tote Hosen
→ Ein offener Brief an Herrn Reinhard Bütikofer von den Grünen, der gegen seine Wähler und gegen seine Fraktion für Gallo gestimmt hat [138]. Ich habe ihn ihm über das Kontaktformular [139] auf seiner Seite geschrieben.
Sehr geehrter Herr Bütikofer,
Mit Ihrer Zustimmung zu Gallo setzen Sie ein verheerendes Signal für alle netzaffinen Wähler der Grünen: Die Basis ist gegen Gallo, die Fraktion ist gegen Gallo, aber gerade Sie als Leiter der Europagruppe der Grünen und Ihre Stellvertreterin Helga Trüpel stimmen für Gallo.
Warum Gallo gefährlich und sowohl für die meisten Ihrer Wähler als auch für Kreative schädlich ist, haben andere bereits ausführlich geschrieben1, deswegen will ich mich kurz fassen:
Tauschbörsen verursachen keinen Schaden. Die Argumentation, dass Leute kaufen würden, was sie herunterladen, ist eine bewusste Irreführung, die schon alleine dadurch offensichtlich wird, dass der Preis der heruntergeladenen Werke auf CD oder DVD oft ein Vielfaches des Einkommens der Nutzer wäre. Gleichzeitig geben aber Tauschbörsennutzer überdurchschnittlich viel Geld für Medien aus. Die stärkere Verbreitung von Medien durch Tauschbörsen hat daher keine signifikant negative Auswirkung auf die Verkäufe, denn nur weil jemand ein Lied nicht herunterladen kann, hat er nicht plötzlich mehr Geld, um sich Musik oder Filme zu kaufen. Im Gegenteil ist es wahrscheinlich, dass die Medienunternehmen von dem gesteigerten Interesse an ihren Werken profitieren. Wie sonst erklären Sie es sich, dass die Unternehmen überleben, obwohl sie ihre eigenen Kunden als Kriminelle bezeichnen?
Tauschbörsen ermöglichen jedem und jeder Deutschen, der/die einen Computer hat, in den Genuss von kulturellen Werken zu kommen, unabhängig von Einkommen und Vermögen. Auf die Art sind sie eine weitaus erfolgreichere Kulturförderung als öffentliche Bibliotheken, und für den Staat dazu noch kostenlos.
Tauschbörsen ermöglichen es Künstlern, außerhalb der etablierten Vertriebskanäle bekannt zu werden und machen die Kreativen unabhängiger von großen Medienunternehmen. Auf die Art fördern sie selbstständige Künstler. Ein Beispiel dafür aus Amerika sind Tom Smith2 und Howard Taylor3, die beide ihre Werke frei im Internet anbieten und damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Gallo will stärkere Repressionen gegen die etwa 30% Tauschbörsen-Nutzer in unserem Land. Da die Grünen viele junge Wähler haben, sind Ihre Wähler davon überdurchschnittlich stark betroffen.
Gallo fordert „nichtlegislative Maßnahmen“, um Tauschbörsen zu bekämpfen. Das bedeutet, Firmen sollen am Staat vorbei Sanktionen gegen Nutzer anderer Firmen verhängen können. Dass hierbei die Beweislast kaum mehr bei den Firmen liegen kann wird schon dadurch deutlich, dass kaum ein Computer im Internet sicher ist (zumindest fast keiner auf dem Windows läuft). Wollen Sie wirklich, dass tausende von Internetnutzern ihre Internetverbindung verlieren, weil ihr Computer einmal von einem Virus befallen war? Oder weil jemand in Ihr lokales Netz eingebrochen ist? Und wollen Sie wirklich, dass private Firmen ohne staatliche Kontrolle Strafmaßnahmen verhängen dürfen?
Aus diesen Gründen, und weil es ein verheerendes Signal sendet, wenn die beiden Leiter der Europagruppe gegen ihre eigene Fraktion stimmen, möchte ich sie bitten, in Zukunft die Folgen Ihres Abstimmungsverhalten für Ihre Wähler und Ihre Fraktion gründlicher zu überdenken oder einfach ihren internetaffineren Fraktionskollegen zu vertrauen.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
PS: Wenn auch du ihm schreiben willst, was du von seiner Abstimmung hältst, kannst du das Kontaktformular [139] auf seiner Seite nutzen. Wenn du stattdessen Helga Trüpel schreiben willst (die beiden sind die einzigen Grünen, die für Gallo gestimmt haben), findest du ihre E-Mail-Adresse auf ihrer Kontaktseite [140]. Sie müssen hören, was wir von ihrer Abstimmung halten, wenn sie realisieren sollen, dass sie sich mit ihrer Abstimmung nicht nur gegen ihre Fraktion, sondern gegen ihre eigenen Wähler gewandt haben. Manchmal braucht das freie Gewissen etwas Nachhilfe um zu realisieren, was falsch und was richtig ist, v.a. in Bereichen von denen die Betreffenden wenig Ahnung haben.
PPS: Ich habe auch einen offenen Brief an Frau Trüpel [141] geschrieben.
Gefahren durch Gallo [142] ↩
Tom Smith [143]: Selbstständiger Musiker, der das Internet als Vertriebskanal nutzt. ↩
Howard Taylor [110]: Webcomic-Autor, der sein Geld damit verdient, seinen Comic gratis ins Netz zu stellen und ihn nachträglich als Buch an seine Fans zu verkaufen – während die Comics im Netz sind. ↩
Reinhard Bütikofer hat mir auf Abgeordnetenwatch eine Begründung für seine Entscheidung geschrieben [144], und die Antwort hat meinen Respekt.
UPDATE: Maha (Martin Haase), Professor für Sprachen, hat auf dem 27c3 [145] in seinem Vortrag Ich sehe nicht, dass wir nicht zustimmen werden – Die Sprache des politischen Verrats und seiner Rechtfertigung [146] die Antwort analysiert. Mein Respekt war offensichtlich fehlgeleitet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so leicht auf rhetorische Tricks reinfalle. Nächstes Mal bin ich vorsichtiger.
Er hat dabei wiederum Fragen gestellt, und es gibt ein paar Punkte bei meinem Text, die wohl unklar waren. Ich fange erstmal mit dem Unklaren an:
Mit „gegen ihre Wähler“, meine ich nicht, dass jeder Wähler und jedes Mitglied der Grünen zwangsläufig gegen Gallo ist und die Entscheidung für Gallo verdammen würde, sondern dass Gallo jedem Wähler und jedem Mitglied der Grünen schadet, indem es Bürgerrechte aushebelt und den Ruf der Grünen bei der Netzgemeinde beschädigt – obwohl die Grünen und die Netzgemeinde sehr gut zusammenpassen. Auch wenn 1000 Leute per E-Mail schreiben, dass sie gegen Gallo sind, könnten immernoch die anderen einfach stumm bleiben. Selbst wenn aber Wähler für Gallo sind, schadet es ihnen, auch wenn sie es wegen ungenügend Überblick über den Einfluss des Internet auf ihr Leben noch nicht sehen. Nach Jahren in Tauschbörsen und vielen Diskussionen über sie – mit Nutzern und Entwicklern – denke ich, dass ich die Probleme halbwegs überblicke und eben sehe, was die Folgen des Versuches sind, Tauschbörsen zu verbieten.
Gegen ihre Fraktion schreibe ich, weil meines Verständnisses nach die Grünen grundlegend gegen Verschärfungen des Urheberrechts sind. Sauberer wäre gewesen: „Gegen Ihre Fraktion und zum Schaden Ihrer Wähler“.
Dass es keine Grundsatzdebatte zu dem Thema gab finde ich schade, ich hoffe aber, dass es sie spätestens jetzt geben wird. Das Thema ist zu invasiv, um nicht diskutiert zu werden. Dafür dürfte es ein großer Vorteil sein, dass Sie Leiter der Europagruppe sind. Und ich finde es klasse, dass Sie eben nicht der Herde nachlaufen, sondern sich eine eigene Meinung bilden wollen (selbst wenn sie mal anderer Meinung sind als ich)! Das gehört für mich mit zu den Gründen, die Grünen zu wählen. Ich hoffe natürlich, dass ich ihnen nahebringen kann, warum Gallo und ähnliche Versuche der Aushöhlung der Bürgerrechte in der digitalen Welt schädlich sind und warum dem Großteil der Künstler mit einem aggressiveren nicht geholfen ist. Den internetaffinieren in der Fraktion zu vertrauen heißt hier, sie zu fragen, warum sie ihrer Meinung sind, und ihrer Einschätzung der Bereiche zu vertrauen, in denen Sie selbst nicht so firm sind. Es heißt nicht, ohne Rückfragen hinterherzulaufen (bzw. sollte das nicht heißen). Die haben nihct nur Recht (meiner Ansicht nach), sondern vermutlich auch Erfahrung (im Internet) und Argumente.
Ich bin der Meinung, dass es legale digitale Kulturangebote geben muss. Stärkere Repressionsmaßnahmen halte ich aber für den falschen Weg, weil sie erstens nichts bringen (sie werden seit Jahren verstärkt und Tauschbörsen wurden immer größer) und zweitens vor allem denen Schaden, die den Künstlern Geld geben wollen. Die Rahmenbedingungen von Kultur im digitalen sind völlig andere als in der physischen Welt, denn es gibt kaum mehr natürliche Kosten der Weitergabe von Werken und es braucht viel weniger Mittelsleute, um den Künstlern Geld zu geben. Die Haltung gegen die großen Medienunternehmen ist keine Antikapitalistische, sondern eine Haltung gegen Gesetze, die unsere Bürgerrechte beschneiden, um eine Industrie zu retten, die die Zeichen der Zeit verschlafen hat (im Gegensatz übrigens zu vielen innovativen Künstlern, die das Internet als Medium nutzen und damit Geld verdienen oder zumindest über das Internet so bekannt werden, dass sie auf andere Art Geld verdienen können).
Es geht nicht um ein Eigentum, dass den Künstlern natürlich gehört, sondern um ein Vorrecht, das der Staat Künstlern gibt und das es ihnen erlaubt, die Handlungsfreiheit Anderer einzuschränken, wenn diese mit Werken arbeiten, die von dem Künstler geschaffen wurden. Sie haben also nicht das „Eigentum“ an den kopierten Werken (schließlich wird ihnen beim Kopieren nichts weggenommen), sondern ein vom Staat gegebenes Monopol zur Kontrolle der Nutzung der Werke. Dieses Monopol hat ein einfaches Ziel: Das Gleichgewicht zwischen Rechten der Künstler und Rechten der Nutzer finden, bei dem gleichzeitig die Künstler möglichst viel Geld verdienen und die Bürger möglichst viel Zugriff auf Kultur haben, die ihnen gefällt. Diese Monopolrechte als „Geistiges Eigentum“ zu bezeichnen assoziiert die Frage des Urheberrechtes fälschlicherweise mit der Angst, etwas weggenommen zu bekommen und lenkt so von der Frage ab, was wirklich gut für die Kulturförderung ist. Deswegen nenne ich diese Rechte lieber „geistige Monopolrechte“. Dazu, wann welche Rechte sinnvoll sind, habe ich schon vor einiger Zeit einen längeren Artikel geschrieben: „Geistiges Eigentum“ – Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte → http://draketo.de/licht/politik/geistiges-eigentum-sinn-des-urheberrecht... [27]
Ich meine nicht nur deutsche Bürger, sondern jeden Europäer (und eigentlich jeden Menschen, aber für Nicht-Europäer kann das EU-Parlament halt wenig tun…). Ich hätte das sauberer formulieren sollen.
Da meine restliche Antwort etwas länger werden dürfte, versuche ich, sie über die nächsten Tage in einzelnen Abschnitten zu schreiben:
„Dank“ Stuttgart 21 [151] könnte es aber etwas dauern, bis ich sie alle geschrieben habe.
11k2 hat in seinem Blog gefragt [152], was wir davon halten, dass Helga Trüpel und Reinhard Bütikofer gegen ihre Fraktion für Gallo gestimmt haben.
Was ich davon halte ist einfach: 8 haben dagegen gestimmt, 2 dafür. Die zwei haben sich zu erklären, und zwar ihren Wählern und ihrer Fraktion.
Helga Trüpel hat das getan und dabei gezeigt, dass sie wenig Ahnung davon hat, wie die sozialen Strukturen im Internet funktionieren und was Urheberrechte dort anrichten, ohne den Urhebern wirklich einen Nutzen zu bringen. Ich habe ihr das öffentlich geschrieben1.
Reinhard Bütikofer hat es nichtmal für nötig befunden, sich zu erklären. Daher habe ich ihm einerseits geschrieben, dass er seinen Fraktion und seinen Wählern geschadet hat und dass er mehr über die Folgen seiner Entscheidungen nachdenken und im Zweifelsfall seinen internetaffineren Fraktionskollegen vertrauen soll2 und ihn andererseits auf Abgeordnetenwatch aufgefordert, sich zu erklären3.
Das interessante für mich: Mein tweet zu dem offenen Brief wurde viel weitergeben, auch von Grünen4, und eine Antwort auf den Brief war:
„@ArneBab Hi Arne, dein Brief an @bueti ist angemessen in Ton und Inhalt […] [153] – Wolfgang G. Wettach, Vorstand Grüne Tübingen“
Was die Abstimmung für mich deutlich zeigt:
Ein Abdriften nach Rechts sehe ich da also nicht, sondern eher, dass das Drittel der Grünen-Politiker, das keine Ahnung vom Internet hat, leider immernoch nichts dazugelernt hat (ich lasse mich da gerne eines besseren belehren). Bei der Zensur haben sie sich enthalten (und argumentiert, dass nur die Zustimmungszahlen zählen, was soweit ich es mitbekommen habe, sogar richtig war, so dass in dem Fall Enthaltung=Ablehnung war). In der jetzigen Abstimmung haben zwei dafür gestimmt. Und wenn wir uns die Begründung von Helga Trüpel ansehen, klingt es schwer danach, als wären Lobbyisten an sie herangetreten (was bei Gallo anscheinend sehr aggressiv geschehen ist5) und hätten sie davon überzeugt so zu stimmen, denn es ist doch seltsam, wenn nur der Leiter und die stellvertretende Leiterin der Fraktion gegen ihre Fraktion stimmen und die stellvertretende Leiterin danach Verbände von Kreativen als Unterstützer nennt. Zitat: „hat die Unterstützung von zahlreichen Künstlerverbänden (u.a. FERA, EWC [154], FSE, FIM, ECA, SSA) und namhaften Künstlern wie den Regisseuren…“.
Um mal beispielhaft den EWC zu zitieren (weil die anderen alle nicht in den ersten Suchergebnissen von Google waren): Die Ziele des EWC sind „promoting awareness of issues such as copyright protection, licensing agreements, fair remuneration for authors, and the importance of individual creativity“. Anders gesagt: Der von Frau Trüpel genannte EWC ist eine europäische Lobbyorganisation für ein aggressiveres Urheberrecht.
Frau Trüpel hat daher vermutlich Lobbyisten mehr vertraut als ihrer eigenen Fraktion. Die Grünen haben zu dem Thema also offensichtlich einigen internen Diskussionsbedarf.
Die Statistiken auf votewatch zeigen, dass sowohl Bütikofer als auch Trüpel meist mit ihrer Fraktion stimmen67, d.h. ich vermute, dass sie Lobbyisten richtig auf den Leim gegangen sind und deswegen bei dem Thema wirklich glauben, dass ihre Fraktion unrecht hat. Ich hoffe entsprechend, dass die anderen Grünen die beiden entweder überzeugen können, dass sie sich einen Bären haben aufbinden lassen, oder sie aus der Leitung der EU-Gruppe nehmen. Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen verpflichtet, nicht ihrer Partei, und manchmal braucht das Gewissen etwas Nachhilfe, bevor es erkennt, was richtig und was falsch ist – und wo Leute versuchen, es hinters Licht zu führen.
Was ich als Konsequenz ziehe: Ich habe mir gerade Informationen zu einem Parteieintritt bei den Grünen schicken lassen8. Die Grünen vertreten mich fast überall sehr gut. Was Internet angeht brauchen aber offensichtlich einige von ihnen noch Nachhilfe, und ich denke, dass sie von innen sehr viel leichter zu erreichen sind als von außen. Und falls nicht, dann gehört das auf die Liste der Nachhilfethemen, denn die Grünen haben mit einem ähnlichen Fokus auf parteiinterner Demokratie angefangen wie die Piraten, und wenn dieses Ziel in der Realpolitik verwässert wurde, muss sich das wieder ändern, denn Parteien bleiben dann stark, wenn sie ihren Visionen treu bleiben, auch wenn das manchmal schwer ist. Sie können, was das Miteinander im Internet angeht, von den Piraten einiges lernen, und bei den Grünen ein System aufzusetzen, das dieses Miteinander ermöglicht, hat gesellschaftlich nochmal viel mehr Sprengkraft als bei den Piraten, weil es wegen der 30% nicht-internetaffinen bei den Grünen auch für Normalleute direkt nutzbar sein muss – und wenn es klappen sollte, auch genutzt werden wird.
Eine andere Frage, die sich dadurch aufdrängt ist, welche weiteren Wege es gibt, um zu verhindern, dass so etwas nochmal passiert. Es darf nicht sein, dass Lobbyisten unsere Politiker gezielt anlügen und damit auch noch durchkommen. Wenn ihr Ideen dazu habt, schreibt bitte einen Kommentar [155]. (wegen viel Spam schalte ich die Kommentare von Hand frei, es kann daher leider etwas dauern, bis der Kommentar hier auftaucht)
Bitte um Stellungnahme an Herrn Bütikofer auf Abgeordnetenwatch [144] ↩
Musikdieb hat dazu eine Analyse von Torrentfreak [159] zu Lobbyismus bei Gallo übersetzt und kommentiert: Lobby at its best: Toter und 7-Jährige unterzeichnen für Urheberrechts-Verschärfung [160]. ↩
Parteieintritt bei den Grünen: Informationen oder Eintrittsunterlagen schicken lassen [163] ↩
Update (2018): Die Grünen sind zwar lernfähig, Helga Trüpel scheint es aber nicht zu sein:
Zu true oder nicht true hatten wir doch schonmal was. Oh ja, 2010. Da habe ich auch schon belegt, wo Sie falsch lagen: https://t.co/lm6MOqBHNL [164] — aber ich hatte gedacht, Sie hätten dazugelernt—und das in einem Update geschrieben ("ist doch wählbar"). War das auf der BDK13 fake? ☹
— ((λ()'Dr.ArneBab)) (@ArneBab) May 4, 2018 [165]
Update (2013-04-28): Ich habe gestern die Rede von Helga Trüpel auf der BDK13 [166] zur Netzpolitik gesehen, und sie hat meine Befürchtungen widerlegt [167]. Grüne sind also lernfähig - und zum Glück sind Artikel im Netz nicht in Stein gemeißelt, so dass ich der Änderung hier Rechnung tragen kann: Was sie auf der BDK13 gesagt hat, ist für mich wählbar (wenn auch nicht meine Wunschaussage, aber das wäre auch etwas zuviel verlangt, wenn ich bedenke, wie weit unsere Positionen noch vor nur 3 Jahren auseinanderlagen). Und was matthi_bolte [168] sagte, war genau das, was ich mir wünsche: „Nicht entweder Netz oder Kultur. Wir haben Modelle!“ [169].
→ Ein offener Brief an Frau Helga Trüpel von den Grünen, die gegen ihre Wähler und gegen ihre Fraktion für Gallo gestimmt hat [170]. Ich habe ihn ihr per E-Mail geschickt ⇒ ihre Kontaktseite [140].
Sehr geehrte Frau Trüpel,
Ich habe gerade ihre Begründung [171] dafür gelesen, dass sie für Gallo [142] gestimmt haben, das eine private Internetpolizei gegen Urheberrechtsverletzungen schaffen will und unentgeltliche Weitergabe im Internet mit kommerzieller Produktpiraterie gleichsetzt, und ihre Argumentation spricht leider von Unkenntnis der Lage.
Die Kreativen werden durch härtere Gesetze nicht im Mindesten unterstützt, denn sie verdienen ihr Geld durch Konzerte und treue Fans, die Dinge kaufen, um sich mit den Kreativen zu identifizieren und sie zu unterstützen (damit sie mehr tolle Werke schaffen). Und diejenigen Künstler, die im Internet Geld verdienen sind interessanterweise eben die, die ihren Fans sagen „gebt es weiter! Und wenn ihr es mögt, kauft doch unsere Sonderausgabe oder gebt uns eine Spende.“
Durch das Verklagen seiner/ihrer Fans hat noch kein Künstler und keine Künstlerin mehr Fans gewonnen.
Gleichzeitig ist die nichtkommerzielle Weitergabe im Internet die effizienteste Kulturförderung, die es in unserem Land je gab. Nie zuvor hatten so viele Leute so einfachen Zugriff auf so viele kulturelle Werke. Diesen riesigen Fortschritt greift Gallo an.
Erkennen sie die Hybris darin, dass der deutsche Staat viel Geld für öffentliche Bibliotheken ausgibt, in denen ich mir die Werke der Kreativen gratis holen kann, gleichzeitig aber eine Technologie angreift, die genau das gleiche ermöglicht, allerdings ohne jegliche Kosten für den Staat?
Die Medienindustrie erzählt dabei, dass sie durch Tauschbörsen Verluste macht, schreibt gleichzeitig aber Rekordumsätze. Woher deren Verluste kommen? Das ist leicht erklärt:
„Nehmen wir an, jeder, der in der Bücherei ein Buch ausleiht, würde es auch kaufen. Dann machen wir pro ausgeliehenem Buch 15€ Verlust! Was meinen sie, was wir für Umsätze machen würden, wenn es keine Büchereien gäbe!“
Genau das ist die Argumentation der großen Medienkonzerne (wenn sie „Büchereien“ mit „Tauschbörsen“ ersetzen). Und das unterstützen sie mit ihrer Stimme für Gallo.
Daher möchte ich sie bitten, das nächste Mal die Konsequenzen ihrer Abstimmung noch etwas weiter zu bedenken, und im Zweifelsfall ihren interneterfahreneren Fraktionskollegen zu vertrauen.
Es gibt im Internet weniger eine Umsonst-Kultur, sondern eher eine „Ich zahle erst, wenn ich weiß, dass es mir gefällt“-Kultur. Denn es gibt keinen Grund mehr, die Katze im Sack zu kaufen.
Den erhofften Effekt, Tauschbörsen zu bekämpfen wird ihre Stimme übrigens auch nicht haben. Es wird genauso kommen, wie die letzten Male, wenn eine Tauschbörse geschlossen wurde: Die Nutzer wandern in besser geschützte Tauschbörsen ab. In diesen besser geschützten Tauschbörsen kann nun aber niemand mehr nachvollziehen, wie oft ein Musikstück heruntergeladen wurde, so dass alternative Vergütungswege für Kreative wie eine Kulturflatrate viel schwerer zu realisieren sind. Und glauben sie nicht, dass sich die anonymen Tauschbörsen ohne massive Grundrechtseingriffe verhindern lassen. Sie wurden teilweise gegen die Internetzensur in China entwickelt. Um sie zu stoppen müsste unser Staat daher deutlich restriktiver werden als China es heute ist, und ich hoffe, dass das nicht in ihrem Interesse liegt.
Mit freundlichen, wenn auch etwas grumpfigen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
--
unpolitisch sein
heißt politisch sein,
ohne es zu merken.
- Arne (http://draketo.de [172])
PS: Wenn auch du ihr schreiben willst, was du von ihrer Abstimmung hältst, findest du ihre E-Mail-Adresse auf ihrer Kontaktseite [140]. Wenn du stattdessen Reinhard Bütikofer schreiben willst (die beiden sind die einzigen Grünen, die für Gallo gestimmt haben), kannst du das Kontaktformular [139] auf seiner Seite nutzen. Sie müssen hören, was wir von ihrer Abstimmung halten, wenn sie realisieren sollen, dass sie sich mit ihrer Abstimmung nicht nur gegen ihre Fraktion, sondern gegen ihre eigenen Wähler gewandt haben. Manchmal braucht das freie Gewissen etwas Nachhilfe um zu realisieren, was falsch und was richtig ist, v.a. in Bereichen von denen die Betroffenen wenig Ahnung haben.
PPS: Ich habe auch einen offenen Brief an Herrn Bütikofer [173] geschrieben.
Update (2018): Die Grünen sind zwar lernfähig, Helga Trüpel scheint es aber nicht zu sein. Sie hat zwar Ihrer Partei auf der Bundesdelegiertenkonferenz gesagt, sie wäre jetzt doch nicht für Zensur, fühlt sich aber nicht daran gebunden, nachdem sie für Ihre Partei ins EU-Parlament eingezogen ist. Kurz, sie hat ihre Partei belogen:
Zu true oder nicht true hatten wir doch schonmal was. Oh ja, 2010. Da habe ich auch schon belegt, wo Sie falsch lagen: https://t.co/lm6MOqBHNL [164] — aber ich hatte gedacht, Sie hätten dazugelernt—und das in einem Update geschrieben ("ist doch wählbar"). War das auf der BDK13 fake? ☹
— ((λ()'Dr.ArneBab)) (@ArneBab) May 4, 2018 [165]
Update (2013-04-28): Ich habe gestern die Rede von Helga Trüpel auf der BDK13 [166] zur Netzpolitik gesehen, und sie hat meine Befürchtungen widerlegt [167]. Grüne sind also lernfähig - und zum Glück sind Artikel im Netz nicht in Stein gemeißelt, so dass ich der Änderung hier Rechnung tragen kann: Was sie auf der BDK13 gesagt hat, ist für mich wählbar (wenn auch nicht meine Wunschaussage, aber das wäre auch etwas zuviel verlangt, wenn ich bedenke, wie weit unsere Positionen noch vor nur 3 Jahren auseinanderlagen). Und was matthi_bolte [168] sagte, war genau das, was ich mir wünsche: „Nicht entweder Netz oder Kultur. Wir haben Modelle!“ [169].
Helga Trüpel hat eine zweite Argumentation zu ihrer Abstimmung für Gallo [174] geschrieben. Ich habe mir die Zeit genommen, die Fehlinformationen der Lobbyisten aufzuzeigen. Den Text habe ich ihr auch als Kommentar auf ihrer Seite [175] geschrieben. Sollte er irgendwann verschwinden, wird er hoffentlich hier weiterleben.
Sehr geehrte Frau Trüpel,
Da sie die Unterstützerlisten als Argument nutzen: Haben sie die Listen geprüft? Eine Analyse dazu1 von laquadrature.net, gibt es inzwischen zusammengefasst auch auf Deutsch2. Kurz: Die „Unterstützer“ wurden oft nicht gefragt, existieren teils nichtmal oder sind seit Jahren tot.
Allgemein werfen Sie hier viele Probleme zusammen und schreiben Tauschbörsen die Schuld zu.
Beispielsweise den Rückgang der Albenverkäufe. Gerade in den USA ist das ein riesiges Problem für die Musikindustrie. Allerdings nicht wegen Tauschbörsen, sondern wegen Singleverkäufen im Internet. Nachdem die Musikindustrie seit Jahren einzelne Lieder hyped statt konsequent starke Künstler aufzubauen, haben nun Musikfans die Möglichkeit, nur noch diese Lieder zu kaufen statt immer die ganze CD kaufen zu müssen. Was dabei auffällt ist, dass das in Deutschland noch sehr viel weniger passiert als in anderen Ländern. Unsere Tauschbörsennutzung ist allerdings mindestens genauso hoch wie in anderen Ländern. Die zurückgehenden Albenverkäufe sind also schlicht ein Hausgemachtes Problem und nicht auf Tauschbörsen zurückzuführen. Und wenn Leute nicht mehr 10 Lieder kaufen müssen, obwohl sie nur eins wollen, sinkt logischerweise auch der Umsatz, weil eben nur noch eins verkauft wird.
Dann stützen sie sich auf den Tera-Report3. Ich lese ihn gerade, und er liest sich wie eine Zusammenfassung all der Fehlinformationen, die in den letzten Jahren gestreut wurden. Fangen wir ganz einfach an:
„Im Szenario 1 wird davon ausgegangen, dass die digitale Piraterie parallel zum Filesharing-Traffic weiter zunehmen wird, was zu einer konservativen Schätzung der erwarteten Verluste führt.“
Grundfehler: Die Medienindustrie verliert kein Geld, wenn Leute mehr Medien tauschen. Sie verliert nur dann Geld, wenn Leute weniger Medien kaufen. Und nachdem bereits heute alle Medien im Netz verfügbar sind, und zwar schneller als man zur Videothek kommt, ist die Aussage einfach Unsinn: Der erhöhte Traffic geht auf größere Dateien zurück, nicht auf weniger Verkäufe.
Wie schafft man es nun aber am schnellsten, dass Leute einem kein Geld mehr geben wollen? Ein sehr effizienter Weg ist, sie alle als Kriminelle zu bezeichnen.
Und als ob das nicht verlogen genug wäre, fügen sie in der Methodik an:
„Wir setzten dann auf das Gesamtvolumen der jährlichen Copyrightverletzungen eine Ersatzrate an. Diese Ersatzrate entspricht der Anzahl von Einheiten, die aller Wahrscheinlichkeit hätten verkauft werden können, wenn es keine Piraterie (mehr) gäbe.“
Ersatzrate: 10%. Das heißt, für je 10 Lieder, die jemand runterlädt, hätte er eins gekauft. Denn weil jemand mehr Lieder runterladen kann, hat er automatisch mehr Geld für Medien… Bei TV wird es ganz verrückt: Da rechnen sie mit 30% Ersatzrate…
Ich wünschte, wir wären damit bereits fertig und Tera hätte so einen Unsinn gar nicht erst verzapft. Sind wir aber leider nicht. Die rechnen nämlich gerade mit diesen Methoden. Und sie rechnen mit seltsamer Mathematik (Seite 37):
Verluste in Deutschland 2008: 121 mio€ (Musik) + 251 mio€ (Filme) + 74 mio€ (TV) = 740 mio€.
Das ganze nochmal mit Taschenrechner: 121+251+74 = … 446. Genau.
Bei 420 Millionen genanntem Umsatzrückgang seit 2004. Ob die falsche Rechnung nun Absicht war, möchte ich nicht beurteilen.
Aber das ist noch nicht so krass, immerhin liegen genannter umsatzrückgang und behaupteter Verlust in der gleichen Größenordnung. Also schauen wir uns Italien an. Die Umsätze gingen von 2004 bis 2008 nach den Zahlen von Tera um 300 Millionen € zurück, auf etwa 1800 mio€. Durch Tauschbörsen verloren die Medienkonzerne aber angeblich 637 mio€. Anders gesagt: Die Medienindustrie rechnet uns vor, dass sie ohne Tauschbörsen nicht 15% kleiner sondern 15% größer wäre. Erklärt aber nicht, woher Leute dieses zusätzliche Geld haben sollten.
Ganz krass wird es, wenn wir uns Spanien anschauen. Da rechnen sie mit 1,3 Milliarden Verlusten durch Tauschbörsen, während sie 2004 insgesamt nur knapp 2,17 Milliarden Gesamtumsatz hatten, 2008 noch 1,65 Milliarden, ein Rückgang von gerade mal 0,52 Milliarden. Wenn also die Kunden keine Medien kopieren würden, dann wären die Umsätze der Medienindustrie auf 2,95 Milliarden € gestiegen? Das wäre ein Zuwachs um etwa 36%! Also nochmal die Frage: Von welchem Geld?
Die ganze Zahlenspielerei greift aber immernoch zu kurz. Sie rechnet nämlich immer wieder mit den Gesamtverlusten und nennt danach Tauschbörsen als Ursache. Leider haben wir keine Daten dazu, wie viele Leute keine CDs mehr kaufen, weil ihre Freunde verklagt wurden (die Industrie vor den Auswirkungen ihres Klagenwahns zu schützen ist nicht Sache der Politik, eher sollte die Politik die Kriminalisierung von 30% des Gesellschaft verhindern), und auch keine Daten dazu, wie viel Geld die Medienindustrie verliert, weil Leute jetzt Singles kaufen können, statt die ganze CD kaufen zu müssen. Aber wir können legale Downloads vs. CDs prüfen.
Um einen kleinen Anklang davon zu erhalten, nehmen wir einfach nochmal die Zahlen für Deutschland. Digitale Musikverkäufe stiegen um knapp 100 Millionen. Physikalische fielen um knapp 300 Millionen. Ein einzelnes Lied kostet im Netz etwa 1€. Eine CD kostet 15€. Wenn also nun die legalen Downloader statt einer ganzen CD einfach nur ihre 5 Lieblingslieder gekauft haben, erklärt sich bereits der gesamte Verlust des Musikgeschäftes: Die Firmen machen sich selbst Konkurrenz, indem sie das, was die Leute haben wollen, für geringere Kosten anbieten.
Alles in allem lässt sich mein Kommentar zum Tera-Report zusammenfassen als: Traue keiner Statistik, die von Lobbyisten einer großen Industrie gemacht wird, vor allem von keiner Industrie, die sich in den letzten Jahren einen einwandfreien Leumund erworben hat: Durch ständige Klagen gegen die eigenen Kunden, Kriminalisierungskampagnen und verlogenen Lobbyismus für Gesetze, mit denen sie ihre eigenen Kunden noch besser verklagen können.
Nun aber wieder zu ihrer Begründung.
Sie sprechen von Zwangsenteignung: Die Künstler würden enteignet, wenn sie nicht mehr jeden Vertriebsweg ihres Werkes kontrollieren können. In Wirklichkeit reden wir aber von einem Monopolrecht. Der Staat gibt den Künstlern ein Monopolrecht auf bestimmte Verwertungsarten. Und dieses Monopol ist nur sinnvoll, wenn es den Kulturellen Wohlstand in Deutschland steigert. Ich habe dazu vor einiger Zeit einen Text geschrieben, der analysiert, wie das Urheberrecht dieses Ziel am Besten erreichen kann: Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte, der sie hier vielleicht interessieren könnte4. Kurzform: Das Urheberrecht sollte einen Ausgleich zwischen drei Zielen erreichen:
Das ideale Gleichgewicht zwischen diesen Zielen zu finden ist die einzige legitime Begründung für ein staatliches Monopolrecht. Es gibt kein „natürliches geistiges Eigentum“, denn „geistiges Eigentum“ bedeutet immer, dass einem Menschen das Recht eingeräumt wird zu beschränken, was andere Menschen tun dürfen. Daher sind es Monopolrechte: Wer das geistige Monopolrecht auf ein Fahrrad hat (Patent), kann anderen verbieten, sich selbst ein Fahrrad zu bauen. Wer das geistige Monopolrecht auf ein Lied hat, kann anderen verbieten, dieses Lied zu singen oder weiterzugeben, und beides ist ein staatlich geregelter Eingriff in die individuelle Handlungsfreiheit.
Durch die geringeren Prouktions- und Verbreitungskosten von Medien im Internet, brauchen die Künstler deutlich geringere Monopolrechte, um die Kosten für den Vertrieb der Werke zu zahlen, so dass der Kompromiss in Richtung individueller Handlungsfreiheit verschoben werden sollte. Dass der Teil der Industrie, der sich auf die reine Verbreitung von Werken gründet, anderer Meinung ist, ist zu erwarten.
Haben Sie sich die Webseite des European writers Council angesehen? Da steht fast wortwörtlich „wir sind für ein aggressiveres Urheberrecht“. Dass die Gallo unterstützen ist klar. Die anderen haben gesagt „wir wollen nicht, dass für sie finanziell spürbare Änderungen gemacht werden, ohne dass sie klar definiert sind“. Da steht nirgendwo, dass sie gegen Änderungen sind, sondern nur, dass sie wissen wollen, worum es genau geht.
Zusätzlich sind die Unterstützerunterschriften teilweise schlicht und einfach gefälscht. Ein Toter kann keine Petition für Gallo unterschreiben und wer nicht gefragt wurde kann das ebensowenig (siehe 5: das wurde gemacht).
Zum Abschluss werfen sie „wir können Werke herunterladen“ zusammen mit „wir wollen nicht bezahlen“. Das ist aber eine falsche Schlussfolgerung.
Die funktionierende Schlussfolgerung wäre: „Wir müssen nicht mehr bezahlen“.
Wie aber z.B. Magnatune6 zeigt, ein Online-Label bei dem niemand bezahlen muss, aber so viel zahlen kann, wie er will, wollen viele Musikfans für ihre Musik bezahlen, teils sogar deutlich mehr als das, was eine einzelne CD kostet. Wir können alle Musik gratis hören, und Leute bezahlen dafür – nicht trotzdem, sondern gerade deshalb. Wer einen Künstler mag, gibt ihm Geld, damit der Künstler mehr gute Musik produzieren kann. Dass die Fans wissen, dass die meisten Künstler von jeder CD nur ein paar Cent erhalten, hilft den CD-Verkäufen logischerweise nicht, aber das ist kein Fehler der Fans sondern der Medienfirmen.
Als Abschluss will ich noch eine letzte Frage stellen: Wie passt es zusammen, dass Avatar der finanziell erfolgreichste Film aller Zeiten ist, und gleichzeitig die Medienfirmen erklären, sie würden Umsätze verlieren? Offensichtlich bezahlen ihre Kunden gerne für wirklich gute Werke. Und das, während in den letzten 4 Jahren so gut wie jeder neue Kinofilm in tauschbörsen verfügbar war, bevor er im Kino kam, Avatar genauso.
Die Medienindustrie versucht, ihre abgrundtief schlechte PR („Gib mir Geld, denn ich verklage deine Freunde!“) und ihr völliges Verschlafen des Onlinemarktes dadurch wettzumachen, dass sie alternative Vertriebswege blockiert.
Tauschbörsen erhöhen nicht nur den Zugriff auf Kultur (kulturelle Diversität ist nur etwas wert, wenn sie die Leute auch erreicht), sondern bieten Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke zu vernachlässigbaren Kosten selbst zu veröffentlichen, so dass sie von großen Firmen unabhängig werden. Und neue Bezahlmöglichkeiten im Internet ermöglichen es ihnen, von ihrer Kunst zu leben, ohne Zwischenhändler zu brauchen. Indem die Künstler so unabhängig von den wenigen großen Kontrollinstanzen (große Medienfirmen) werden, steigt die kulturelle Diversität deutlich.
Und ein persönliches Beispiel: Ich habe bis 2001 etwa eine CD pro Jahr geschenkt bekommen, und das war alles an Musik, was ich gehört habe. Dann habe ich in Tauschbörsen die Musik gefunden, die mich noch heute fesselt (Filk: Science-Fiction- und Fantasy-Folkmusik). Inzwischen kaufe ich 4-6 CDs im Jahr; direkt von den Künstlern. Ohne Tauschbörsen hätte ich diese Musik nie gefunden, was ein sehr schönes Beispiel dafür ist, wie die Kulturelle Diversität und die Umsätze der Künstler gerade durch nichtkommerzielles Tauschen im Netz gesteigert werden. Und ich bin kein Einzelfall.
Die Wise Guys7 haben auf ihren Konzerten eine persönliche Erhebung gemacht: „Wie viele von euch sind hergekommen, weil sie von einem Freund eine Platte gebrannt bekommen haben? … Also empfehlt uns weiter!“
Die ihnen vorgelegten Statistiken sind zurechtgefälscht, und auch noch dreist und ungeschickt, Gallo wird, falls es umgesetzt wird, der Kreativwirtschaft mehr schaden als nutzen und gleichzeitig die Bürgerrechte in unserem Land massiv aushöhlen, zusammen mit einer noch stärkeren Kriminalisierung von etwa 30% der Bürger.
Sie haben mit ihrer Zustimmung weder sich selbst, noch den Grünen, noch der Gesellschaft einen Gefallen getan.
Bitte überdenken sie das nächste Mal, mit wem sie reden, wenn ihnen ein Lobbyist eine Statistik in die Hand drückt. Ihre Fraktionkollegen wissen vermutlich deutlich besser, was wirklich sinnvoll für unser Land ist, als ein Lobbyist, der nur an seine eigenen Pfründe denkt und dafür auch mal Statistiken fälscht8.
Mit freundlichen Grüßen, Arne Babenhauserheide
Anti-Pirates List Dead and Pre-Teen Artists as Petition Signatories [159] ↩
Lobby at its best: Toter und 7-Jährige unterzeichnen für Urheberrechts-Verschärfung [160] ↩
Der Tera-Report (PDF) [176] ↩
„Geistiges Eigentum“ - Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte [27] ↩
Anti-Pirates List Dead and Pre-Teen Artists as Petition Signatories [159] ↩
Die Wise Guys [178] ↩
Anti-Pirates List Dead and Pre-Teen Artists as Petition Signatories [159] ↩
Eine Antwort auf Nicht Softwarepatente sondern Trivialpatente regen mich auf [179]:
Auch wenn ein Entwickler Jahre in einen Algorithmus steckt, baut er trotzdem auf alten Algorithmen auf und nutzt andere Mechanismen.
Außerdem ist ein Algorithmus nur Mathematik, und wer anfangen will, Mathematik zu Patentieren, kann gleich wieder Ideen patentieren - denn etwas anderes ist Mathematik nicht.
Das einzige, was möglich wäre, ist die Anwendung eines Algorithmus für eine bestimmte Aufgabe zu patentieren, aber damit wird dann das patentiert, was am wenigsten Aufwand ist, so dass das Patent zu einem reinen Blockadepatent wird.
Ein weiteres Problem hier ist, dass Software sich viel schneller weiterentwickelt als andere Gebiete der Technik, und das Patente für Software schlicht zu lange halten.
Die meisten Programme sind nach 3 Jahren überholt, das Patent würde aber ein Monopol auf Jahrzehnte zugestehen.
Nehmen wir mal folgende Situation: Ich schreibe ein Programm, das die Privatsphäre wirklich innovativ schützt und lasse es patentieren.
Dann verkaufe ich mein Patent an Microsoft/Google/... und stelle die Entwicklung des Programmes ein. Als nächstes verklage ich jeden, der ein ähnliches Programm schreibt.
Voilà: Die Entwicklung von Programmen, die die Privatsphäre schützen ist komplett aufgehalten, obwohl die Entwicklungszeit für ein ähnliches Programm jetzt vielleicht nur noch bei einem Jahr liegt.
Wenn die Entwicklungszeit von Programmen auf über 10 Jahre anwachsen sollte... wird es bereits bessere Programmierumgebungen geben, mit denen auch diese Programme schnell geschrieben werden können (sollte das nicht der Fall sein, ist da eine Marktlücke, die sehr schnell geschlossen werden wird - es sei den es hält jemand ein Patent darauf).
Gleichzeitig würden Softwarepatente die freie Softwareentwicklung komplett zerstören, da dort Programmierer als Hobby arbeiten und definitiv kein Geld haben, um eine Patentrecherche durchzuführen.
Patente sind ein Werkzeug, um der Gesellschaft stark nutzende Entwicklungen zu fördern. Dafür gibt die Gesellschaft dem Patenthalter das Privileg, ein zeitlich begrenztes Monopol auf seine Entwicklung zu haben. Im Gegenzug muss der seine Entwicklung offenlegen und Geld bezahlen (um zu zeigen, dass seine Entwicklung entsprechend viel Geld abwirft -> krude Art um den Nutzen der Entwicklung für die Gesellschaft zu beziffern).
Softwarepatente würden der Gesellschaft aber weniger nutzen als sie schaden, zumindest solange der Nutzen von Patenten nicht den Gesamtnutzen freier Software übersteigt; auch den zukünftig zu erwartenden - und dieser Gesamtnutzen ist enorm (siehe Google, Webserver, ... der Großteil nutzt freie Software).
Wie oben geschrieben widersprechen Softwarepatente auch dem grundlegenden Programmierkonzept, da beim Programmieren die Nutzung von früheren Werken direkt zum Handwerkszeug gehört (wer anderer Meinung ist: Compiler sind auch frühere Werke, genau wie Skriptumgebungen. Viel Spaß beim Tippen von Nullen und Einsen... ).
→ zu „Bio überzeugt immer weniger…Grund: kritische Studien“ [180] in der Taz [2].
Ich erinnere mich an diese Studien.
Eine sagte „Pestizide haben wir nicht untersucht, sondern nur Vitamingehalt“. Anders gesagt „Vielleicht vergiften sie sich mit konventionellen Lebensmitteln oder züchten Antibiotikaresistente Erreger, das haben wir nicht aber geprüft.“ bzw. „Bio enthält viel weniger Gift, hat aber nicht mehr Nährstoffe, deswegen ist es nicht gesünder“.
Ein Artikel über die gezielte Meinungsmache durch Studien, die sich nur mit Teilbereichen beschäftigen, dann aber allgemeingültige Aussagen ableiten, wäre sicher interessant.
Um den Unfug der Studien nochmal ganz deutlich zu machen eine Analogie aus der Physik:
„Wenn wir die Schwerkraft ignorieren, fällt ein Stein mit einem Kilo Masse nicht nach unten. Ein 10 kg schwerer Stein fällt dann auch nicht. Darum fallen schwerere Objekte nicht schneller als leichtere.“
Und eine aus der Biologie:
„Ein schlafender Gepard ist nicht schneller als ein schlafendes Faultier, daher sind Geparden nicht schneller als Faultiere.“
→ Kommentar zu dem Artikel Innenminister sagen Massenpartys Kampf an Verbot von Facebook-Partys gefordert [181] aus der taz [2].
Jetzt wollen sie also verbieten, dass sich irgendwelche Leute spontan irgendwo treffen.
Das neue ist, dass sich inzwischen 1000 Leute ohne großen Aufwand verabreden können.
Und vor dieser Organisationsmacht haben die Politiker natürlich Angst, denn bisher konnten sowas halt nur die Boulevard-Schwätzer (wieviele Leute tauchen auf, wenn ein Promi zu Besuch kommt und die Hetz-Zeitung darüber schreibt?).
Ich denke, wovor die Scharfmacher wirklich Angst haben, ist dass die Parties politisch werden. Dann würden sie sich nämlich plötzlich einer politisierten Gruppe von Leuten gegenübersehen, die genug Freizeit haben, um einfach zu irgendjemand fremden auf den Geburtstag zu fahren. Nicht abzusehen, was passieren würde, wenn die ihre Zeit für Politisches nutzen würden…
Also besser gleich im Keim ersticken. Denn nichts fürchten undemokratische Politiker mehr, als dass sich viele Leute einfach so treffen. Im 19. Jahrhundert ist daraus die Arbeiterbewegung mit dem Ideal des gebildeten Arbeiters hervorgegangen, und sowas muss unbedingt verhindert werden, wenn sie nicht riskieren wollen, dass die Perversionen enttarnt werden, die sie in unser Staatssystem hineingemogelt haben.
Diese komischen Leute aus dem Internet haben schon die Lügen von Guttenberg und Koch-Merin enttarnt und so öffentlich gemacht, dass sie sich nicht mehr ignorieren ließen. Nicht abzusehen, was passieren würde, wenn so viele Leute realisieren würden, dass einige Politiker sehr aktiv dabei sind das Grundgesetz zu durchlöchern [182] und merken würden, dass sie was dagegen tun können.
Also besser gleich verbieten, dass sich Leute treffen, ohne dass Politiker oder irgendwelche Firmen (also wichtige Personen und nicht so ein Unterklassen-Kroppzeuch) dazu aufgerufen haben. Am besten gleich jeden, der seine Wohnung verlässt, zwingen sich zu registrieren und sich eine Erlaubnis für seinen Zielort ausstellen zu lassen, dann kann sowas gar nicht passieren…
Ich hoffe, dass auch zukünftige Generationen das noch als Sarkasmus erkennen und es nicht für den Normalfall halten.
Die Angst der Politiker vor der Bevölkerung ist umso größer, je weiter sich ihre Politik davon entfernt, die Interessen der Bevölkerung zu vertreten.
→ Kommentar [183] zu Gauck in der Filterbubble oder wie wir lernten den Kontext zu ignorieren [184].
Dein Beitrag impliziert, dass Vereinfachung bedeutet, dass die getroffenen Aussagen falsch sind und es keinen Hintergrund gibt.
Doch den Hintergrund gibt es, und damit ist dein Beitrag gewollt oder ungewollt Teil einer Maschine der Meinungsmache pro-Gauck: Invalidierung der Beiträge der Gauck-Gegner indem sie mit Bild-Niveau gleichgesetzt werden und behauptet wird, sie würden alle von der gleichen Quelle abschreiben, statt zu prüfen, ob eine detailliertere Auseinandersetzung mit der Thematik vielleicht zum gleichen Ergebnis kommt.
Die Aussage „wenn es einen guten Grund für Vorratsdatenspeicherung gäbe, wäre sie OK“ ist eine sehr intellektuelle Art zu sagen, dass man Vorratsdatenspeicherung will, ohne sich eine Blöße zu geben. Er ignoriert dann einfach die Erfahrung, dass Begehrlichkeiten entstehen, sobald die Daten da sind.
Den Namen Montagsdemonstration als geschichtsvergessen zu bezeichnen und gleichzeitig zu verlangen, dass DDR (Überwachung) und Nazis (Vernichtung und Weltkrieg) nebeneinander gestellt werden, bedeutet doch einfach nur, dass er Armen nicht das Mittel gönnen will, das er selbst nutzt.
Und was du nicht vergessen solltest ist der Kontext der verkürzten Aussagen über Gauck: Sie werden getroffen, um zu zeigen, dass Gauck nicht als Bundespräsident geeignet ist.
Wenn jemand zurücktritt, weil er der Bild gegenüber ungeschickt reagiert hat und Gefälligkeiten an Freunde gab, dann muss sein potenzieller Nachfolger damit rechnen, dass die Unterstützung der Veröffentlichung eines rassistischen und diskriminierenden Buches ein Grund ist, nicht gewählt zu werden. Und ja: Zu sagen, dass jemand mutig ist, der volksverhetzende Thesen salonfähig macht, ist eine Unterstützung dieser Thesen. Egal, wie viel danach außenrum geschwurbelt wird.
Und wenn dir die Aussagen zu sehr verkürzt sind, dann lies doch einfach einen Artikel der Nachdenkseiten zu Gauck [185].
Du findest da vieles reflektiertes über ihn: Alle Artikel auf Nachdenkseiten, die Gauck erwähnen [186].
Dass vereinfacht geschrieben wird heißt nicht, dass es keine reflektierten Hintergründe gibt, sondern nur, dass nicht jeder die Zeit hat, alles ständig zu wiederholen.
-> Kommentar zu Urheberrecht - Kein Denkmalschutz [187] im Börsenblatt.
Ich habe ein Online Taz-Abo, obwohl ich alle Inhalte auch Gratis kriegen könnte (auf taz.de [2] ). Warum? Weil ich die Taz toll finde und unterstützen will.
Ich bezahle Dinge, wenn ich sie mag - nachdem ich sie "konsumiert" habe.
Was mir bei ihnen fehlt ist ein Grundvertrauen in die Qualität der eigenen Werke. Ein Vertrauen darein, dass ihre Kunden ihre Werke so unterstützenswert finden, dass sie ihnen Geld geben wollen, damit sie weitermachen.
Solange sie ihre potentiellen Kunden erstmal als potentielle Feinde behandeln ("wir brauchen DRM" = "Wir müssen unsere Kunden ihrer digitalen Freiheit berauben"), können sie kaum erwarten, dass die sie unterstützen wollen.
Statt "ihr müsst uns bezahlen" würde ich mir wünschen, dass sie sagen "so könnt ihr uns mit nur einem Klick geben, was euch das Werk wert war".
Es gibt sogar Restaurants, die genau damit gut verdienen.
Ein Gesetz, das dafür einen sinnvollen Rahmen schafft (leichtes, sicheres Bezahlen, wann der Kunde will), könnte wirklich was bewegen.
Und nein: DRM ist nicht notwendig. Es ist gesellschaftsschädigend, weil es uns unsere Handlungsfreiheit nimmt und so das Gewaltmonopol des Staates verletzt.
Und "Kosten für das Hosting" werden durch neue Techniken immer vernachlässigbarer. In p2p Netzen zahlen z.B. die Nutzer selbst für die Bandbreite, weil alle Inhalte von Privatleuten hochgeladen werden. Die Urheber haben keinerlei Kosten, erreichen aber Menschen, die ihre Werke anders nie kennengelernt hätten, so aber vielleicht zum gerne zahlenden Fan werden.
PS: Ich habe entschieden, das jetzt auch für mich umzusetzen. -> Spenden [188].
→ Kommentar zu Schreddern wir Europa? [189] in der Taz [2].
Ich dachte gerade „endlich mal wieder ein richtig guter Artikel zu Europa in der Taz“ - bis zum letzten Absatz.
„Wir müssen Zeit gewinnen, brauchen soziale Bewegungen,damit Europa bei allen ankommt“, usw. Ja, ja und ja!
„Deswegen müssen wir den Euro abschaffen“, der als einziges wirklich bei allen ankommt, weil jetzt Jede in jedem Land ohne umtauschen kaufen kann - zur Not übers Netz.
Hä? Hallo? Wir brauchen soziale Bewegungen, deswegen brauchen wir endlich wieder eine Taz, die weiter denkt als bis zur nächsten Stammtischthese. Die Visionen entwickelt und wirklich durchdenkt. Die die Ursachen von Krisen gründlich hinterfragt und Alternativen aufzeigt.
Wir brauchen keine weiteren „Politiker macht das so“ Artikel, sondern „wir haben keine Chance, also ergreifen wir sie!“
Wir brauchen eine Tatze mit Krallen, und wenn wir sie nicht bei der Taz bekommen, dann schreiben wir die Krallen selbst.
Wir brauchen Nachdenkseiten [190], die leicht zu verstehen sind.
Ihr habt gerade jetzt alle Möglichkeiten. taz.de [2] ist eine der größten Nachrichtenseiten im Netz. Zeigt uns, dass ihr Chancen auch dann nutzen könnt, wenn ihr sie euch erarbeitet habt.
Damit ihr diese Chancen habt, gebe ich euch jeden Monat 20€ für ein Online-Abo, und damit bin ich nicht alleine. Eure Tatzen stehen nicht alleine. Ihr werdet von vielen getragen, die nicht die Chance haben, Hauptberuflich die Gesellschaft direkt über Nachrichten zu verändern, die euch aber diese Chancen geben wollen.
Ihr habt diese Chancen. Nutzt eure Tatzen, um gegen den Strom zu klettern, euch durch alle Verschleierungen in das Zentrum der Fragen vorzukämpfen und wirklich etwas zu bewegen!
Noch vor 5 Wochen wusste ich, dass ich Grün wählen würde. Dann kam Agnes Krumwiede [191], die Kulturpolitische Sprecherin der Grünen, und erzählte mir, dass die Legalisierung der Privatkopie gar nicht im Grünen Wahlprogramm stünde (Sie steht dort aber! Ich habe das mehrfach geprüft!)
Da das Urheberrecht ein meiner Ansicht nach extrem wichtiges Thema ist und die Privatkopie mit dem Aufkommen von 3D-Druckern bald nicht mehr nur für digitale Güter wichtig sein wird, sondern auch für physische Alltagsgegenstände (und damit essenziell für unsere physische Handlungsfreiheit), habe ich mich entschlossen, am Sonntag den Piraten meine Zweitstimme zu geben.
Denn dank Gewissensfreiheit sind die Spitzenleute der Grünen (die im Parlament landen) nicht an das Wahlprogramm gebunden. Und ich nehme nach den Erfahrungen der letzten Jahre den Spitzenleuten der Grünen nicht mehr ab, dass sie selbst für die Privatkopie eintreten wollen (obwohl die Grüne Basis das klar will). Nicht, wenn Agnes Krumwiede Kulturpolitische Sprecherin sein kann… Den meisten Piraten glaube ich dagegen das Engagement für die Legalisierung der Privatkopie.
Die Grünen bekommen allerdings immernoch meine Erststimme.
Ich habe mir im Kandidatencheck von Abgeordnetenwatch [192] die Kandidaten in Karlsruhe-Land angesehen und Linke (Heinz-Peter Schwertges) und Grüne (Danyal Bayaz) waren gleichauf (wenn ich ignoriere, dass Danyal Bayaz von den Grünen häufiger bei Themen keine Meinung hatte, zu denen ich zwar eine Meinung hatte, die mir aber nicht so wichtig waren).
Vanessa Ries von der SPD hat auch ganz gut abgeschnitten. Aber solange die SPD daran festhält, auf keinen Fall mit der Linken zusammenzuarbeiten, will ich sie nicht wählen, auch nicht taktisch.
Danyal Bayaz von den Grünen bekommt meine Erststimme, weil ich einerseits damit ein (ideelles) Zeichen für die Energiewende setzen will (die Erststimme ist zumindest sichtbar) und andererseits, weil ich mich bei Aktivisten der Grünen wohler fühle: Sie sind eher aus meinem Milieu. Anders gesagt: Die Entscheidung, meine Erststimme nicht den Linken sondern den Grünen zu geben hat keinen politischen Hintergrund, sondern einen persönlichen. Sie lässt sich daher nicht verallgemeinern: Macht einfach den Kandidatencheck ;)
Der Kandidatencheck [192] ist übrigens Klasse. Er hat mir gezeigt, dass die Freien Wähler wirklich so unerträglich sind, wie meine Vorurteile mich glauben ließen.
AfDoderNPD.de [193] nimmt der AfD die Maske ab und enthüllt ihre hässliche Fratze dahinter. Hilf mit, die Seite zu verbreiten!
Wenn ihr die letzten 2 Tage vor der Wahl noch nutzen wollt, um Europa zu verbessern, dann werft einfach euren Drucker an und druckt ein paar Kopien von AfD oder NPD? Erkennst du die Parolen? [194]. Dann noch etwas Tesafilm und deren dummdreiste Parolen zerbröseln im Nu!
[194]
(für das druckfertige PDF [194] Bild oder Link anklicken, vielleicht Rechtsklick und „Speichern unter“)
Wenn ihr das hier seht und toll findet, dann gebt diese Seite bitte in allen Netzen und an alle Leute weiter, die es auch toll finden könnten.
Und dann druckt es und klebt es zu AfD-Plakaten!
Online können wir uns gut organisieren, aber wenn wir diejenigen erreichen wollen, die von der AfD verarscht werden, dann müssen wir das offline tun. Und das heißt: Drucken und Ankleben. Etwas Tesafilm und ein paar Ausdrucke sind schnell in die Tasche geworfen, und ihr könnt auf dem Weg zur Arbeit oder zum nächsten Laden ohne großen Aufwand aktiv werden.
Wundert euch dabei nicht, wenn eure Drucke verschwinden: Von den drei ersten, die ich um 18:00 aufgehängt habe waren am nächsten morgen um 6:00 schon zwei abgerissen. Das ist halt Meinungsfreiheit für die AfD. Wenn euch das auch passiert: Einfach Neue aufhängen, am Besten mehr!
Unser Vorteil: Im Gegensatz zu den AfD-Plakaten sind unsere Drucke schnell und billig. Argumente ziehen bei so klaren Lügen auch ohne viel drumrum.
Und schaut auch selbst mal auf afdodernpd.de [193] vorbei. Die Seite ist toll! (und ihr solltet wissen, worauf ihr Leute verweist)
Wenn ihr tolle weitere Ideen für die die Plakate habt, dann nehmt einfach die AfD oder NPD-OpenDocument-Datei [195], werft Open-Office oder Libre-Office [196] an und ändert sie! Noch auf “als PDF exportieren” klicken und schon habt ihr eure eigene, verbesserte Druckvorlage. Aber seid schnell: Sonntag ist Wahl.
(ich gebe sie hiermit rechtlich zur Änderung frei)
PS: CDU, SPD, CSU, Grüne, Linke, Piraten und selbst die FDP sind besser als die AfD. Am Sonntag ist in Deutschland Europawahl. Jede Stimme für eine andere Partei schwächt die AfD. Geh Wählen!
Anhang | Größe |
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afdodernpd-zum-drucken.png [197] | 99.75 KB |
afdodernpd-zum-drucken.odp [195] | 1.4 MB |
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afdodernpd-plakatiert-gross.jpg [199] | 33.25 KB |
afdodernpd-abgerissen-neu-aufhaengen.jpg [200] | 16.25 KB |
Der Spiegel hat heute die ultimative Theorie aufgestellt, wie man Amokläufer erkennt.1 Was alle Amokläufer vereint:
Sie sind UNAUFFÄLLIG
Wenn du also jemand UNAUFFÄLLIGEN bemerkst, nimm dich in Acht!
Es sind immer die UNAUFFÄLLIGEN!
Die Theorie ist so genial wie perfide: Nun ist auch jeder gefährlich, den man nicht vorher schon im Verdacht hatte. Also ist jeder gefährlich: Entweder, weil er aufgefallen ist. Zum Beispiel durch Killerspiele wie PacMan. Oder weil er eben NICHT aufgefallen ist.
Letzteres ist sogar noch schlimmer, denn das sind dann ja die Schul-Amokläufer!
Deswegen müssen wir alle jetzt unsere Freiheit aufgeben, v.a. wenn KEIN Grund dafür erkennbar ist2! Denn in dem Fall sind wir UNAUFFÄLLIG. Und jeder weiß ja, dass alle Schul-Amokläufer UNAUFFÄLLIG sind.
Was also tun, wenn du nicht in Verdacht geraten willst, der nächste Schul-Amokläufer zu werden? Ich würde empfehlen, mit was eigentlich harmlosem aufzufallen. Es muss nur offiziell festgehalten werden.
Wie wär’s, wenn du mal ein paar Autos von Spiegel-Redakteuren demolierst? Oder besser noch: Gleich ein paar Autos der Familie Bertelsmann: Denen gehört über Stiftung Bertelsmann der Spiegel schließlich zu über 25%, also sind sie für die Berichte mit verantwortlich. Am Besten kriegst du dafür ein oder zwei Bußgelder. Vielleicht auch ein paar Monate Knast auf Bewährung.
Denn dann kannst du ganz klar nachweisen, dass du aufgefallen bist. Und du weißt ja: Alle Schul-Amokläufer sind UNAUFFÄLLIG, also bist du jetzt aus dem Visier der Fahnder.3
Solltest du dagegen nicht auffallen, dann bereite dich schon mal darauf vor, dass sie deinen Rechner verwanzen. Denn dann bist du UNAUFFÄLLIG. Und alle Schul-Amokläufer sind UNAUFFÄLLIG.
Oder hinterfrag’ vielleicht lieber die Qualität des Spiegel. Wenn dir jemand einen Link zum Spiegel schickt, erinner’ dich einfach an deren jetzige Artikel - und klick nicht. Das ist ganz einfach. Du sparst damit sogar Zeit!
Der Beste Weg, ihnen ihre Macht zu nehmen, ist, sie einfach nicht mehr zu lesen und das auch all deinen Freunden zu empfehlen. Denn wenn niemand den Spiegel liest, funktioniert deren Meinungsmache nicht. Mit diesem Artikel gehe ich die erste Hälfte des Weges: Ich verlinke sie nicht. Die zweite Hälfte kann ich erst danach gehen: Nicht mehr über Artikel im Spiegel schreiben (weil ich sie nicht mehr lese).
Um dich zu entscheiden, was du tust, musst aber nicht nur mir glauben. Statt einem Link auf den Artikel (der ihnen Besucher bringen würde) habe ich ein paar andere Meinungen gesammelt:
Eltern dürfen sich wieder gruseln - und es ist vor allem mal wieder der Spiegel*, das Hausblatt für den verklemmten deutschen Oberlehrer in uns allen, der die subtilen Ängste vor allem [schürt], was einem seltsam und unnormal vorkommen könnte…
— Jens Scholz [201]Spon setzt unter den tendenziösen Artikel eine noch tendenziösere "Entschuldigung", anstatt den Mist richtigzustellen. m(
— myko [202]Kein anderes von mir bislang entdecktes Medium hat heute bezüglich des Amoklaufs in Newtown derart ins Klo gegriffen wie SpOn!
— Phodopus Sungorus [203]Beschwerde beim Presserat ist raus. pic.twitter.com/wQdL2CKV [204]
— myko [205]+1 (Presseratsbeschwerde) RT @mykke_ @JoergRupp Meldung ist raus, ich hoffe, es ist nicht die einzige.
— Jörg Rupp [206]
Und ein paar Informationen darüber, wie lange das schon so geht:
2009: Das Spiel des SPIEGEL [207] — Oder: Die unkritische Postille der Herrschenden.
2011: Der Spiegel vermarktet die Bertelsmann Stiftung [208] — „Deutscher Lernatlas“ stellt den Zusammenhang von Bildung und Wohlstand auf den Kopf
… und viele mehr [209]
— Nachdenkseiten [190]
Aber, so traurig das auch ist, ich vermute, wir werden noch mehr vom Spiegel lesen… Wie weit die wohl noch runtergehen können, bis die letzten Leser merken, dass verantwortungsvoller Journalismus beim Spiegel tot ist.
Da die Artikel ansonsten unter aller Sau waren, sich die Aussage in mehreren Artikeln wiederfand und SpOn die Artikel fröhlich umschreibt, verlinke ich hier nicht darauf. Da der Spiegel für ein Leistungsschutzrecht [210] ist, kann ich außerdem nicht sicher sein, ob sie in Zukunft für den Link Geld von mir verlangen könnten (auch meine Seite hat eine Suchfunktion - und ich verwende Flattr…). Dafür habe ich ein paar unabhängige Stimmen zu den Artikeln und zur Meinungsmache beim Spiegel aufgenommen. Da findet ihr auch Links… ↩
Das Stichwort dazu ist Rasterfahndung. Oder auch Vorratsdatenspeicherung. Wenn jeder verdächtig ist, muss auch jeder überwacht werden. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie nach Verdachtsunabhängiger Onlinedurchsuchung rufen. Denn einen Verdacht hat man ja nur bei den Auffälligen, aber die wirklich schlimmen Täter, die Schul-Amokläufer, die sind ja UNAUFFÄLLIG… ↩
Nur zur Sicherheit, falls hier irgendein sozial unfähiger Abmahnanwalt vorbeischaut: Das hier ist Sarkasmus. Bissiger Sarkasmus, aber Sarkasmus. ↩
Ich höre das Lied und denke an den Gauckler, der wieder nach Krieg ruft, und Tränen von Zorn fließen über meine Wangen.
Und ich denke an die AfDer, wie sie die Wut der Menschen auf die Schwächsten lenken, und die Tränen versiegen und der Ärger verwurzelt sich.
Und dann denke ich daran, dass ich heute Mittag Übungsgruppe gebe und vorm Rechner schreibe statt zu kämpfen, und ich hasse mich dafür.
zu Ein Polizist pro Demonstrant [211]:
Auch wenn Attac nicht offiziell zur Demo aufgerufen hat, habe ich davon über den Verteiler von Attac-Karlsruhe erfahren, und es waren außer mir auch einige weitere anwesend, die sich am ehesten Attac zugehörig fühlen.
Ich weiß nicht, warum Attac nicht offiziell dazu aufgerufen hat, aber ich weiß dass Attac über die Ortgruppe Karlsruhe beteiligt war.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
→ Kommentar zum Artikel Doch Vertrauen in "lästige Übel" [212] in der Taz [2].
Betriebsräte sind keine Freunde der Unternehmen. Sie sind Vertreter der Arbeitnehmer, die deren Rechte gegen das Interesse der Arbeitgeber durchsetzen.
Dass sie bei uns gesetzlich verankert sind macht sie genausowenig zu Freunden der Unternehmen wie das Kartellamt.
Betriebsräte sind für die Arbeitnehmer da und das Kartellamt für Verbraucher. Beide hindern Unternehmen daran völlig frei schalten und walten zu können. Sie reduzieren die Macht der Eigentümer, um die Interessen der Allgemeinheit zu wahren.
Wenn ein Unternehmen einsieht, dass die Rechte der Arbeitnehmer legitim sind, können die Betriebsräte durch ihren tieferen Einblick in das Unternehmen helfen, es zu optimieren. Das ist aber nur ein positiver Nebeneffekt eines fairen Verhaltens des Unternehmens.
Denn die einzige Aufgabe von Betriebsräten ist die Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer.
→ Kommentar [213] zu Piratendemokratie [214] von Jörg Rupp [215].
Für mich zeigt das erstmal nicht, dass „die Piraten“ eine inkonsequente Sicht zur Demokratie haben, sondern dass dieser Pirat äußerst elitär denkt - und Demokratie nicht verstanden hat.
Demokratie ist ja gerade die Herrschaft des Volkes. Dr. Joachim Paul will aber die Herrschaft der Intellektuellen.
Sich in den anderen hineinversetzen zu können ist bei einer Wahl nicht nötig. Das braucht man nur bei der Suche nach einem Kompromiss. Bei einer Wahl muss man nur wissen, was man selbst will.
Die Grundempathie ist allerdings sehr hilfreich, wenn man versuchen will, andere zu überzeugen, dass die eigene Position die bessere ist, also wenn man nicht nur wählen, sondern das Wahlergebnis im eigenen Sinn beeinflussen will.
Eine Bedingung für Demokratie und Mitbestimmung darf sie allerdings nicht sein. Sonst haben wir keine Demokratie [216], sondern Meritokratie [217] oder Politie [218]. Und wer Bildung definiert hätte die absolute Macht im Staat…
Gauck hört auf [219] — JA! Dann ist endlich das Kriegs-Verantwortungs-Gauckeln vorbei.
Jörg Rupp schlägt Kretschmann vor (wohl, um ihn in BW loszuwerden). Ich halte das für gefährlich: Der nimmt das noch ernst!
Daher schlage ich Claudia Roth vor — wenn sie wieder Punk-Konzerte veranstaltet!
Erben der Scherben, Die Toten Hosen und Früchte des Zorns im Schloss Bellvue zur Begrüßung von Trump/Clinton, das wäre stilvoll. Vielleicht noch etwas Böhmermann Deutsch dazu und eine Begrüßungsrede von Max Uthoff und Claus von Wagner (die Anstalt):
Dear President, this is what we learned from US. Now live with it.
Das wäre eine Geste echten Deutschen Selbstbewusstseins.
→ Kommentar zu Frei, nicht wurscht [220] in der Taz.
Ich würde mir zu dem Artikel auch mehr Recherche wünschen. Wer hat abgemahnt? Was hat der Abgemahnte getan? Gab es vorher andere Versuche einer Einigung? …
Hintergrund ist, dass copyleft Lizenzen wie CC by-sa das Ziel haben, das aktuelle Urheberrecht auf den Kopf zu stellen: Es geht darum, dass jeder alles ändern kann, solange er sagt, von wem es kommt.
Im aktuellen Urheberrecht darf niemand etwas ändern, es sei denn es wird ihm explizit erlaubt. Mit copyleft-Lizenzen darf jeder alles unter dieser Lizenz ändern. Das ist ein Alternativ-Urheberrecht, für das unter CC by-sa, GPL u.ä. publizierende Kreative mit ihrer kreativen Arbeit kämpfen.
Und dieses politische Ziel wird durch Missachtung der Lizenz beschädigt.
Der Journalist Marvin Oppong hat ein Crowdfunding gestartet, um sich für einige Zeit auf das Thema AfD und Wikipeda konzentrieren zu können:
Unterwandert die AfD die Wikipedia?
https://www.startnext.com/afd-wikipedia/ [221]
„Eine Recherche über schreibende Helfer der Rechtspopulisten“
Im höchsten Entscheidungsgremium der Online-Enzyklopädie hat bereits ein AfD-Funktionär Platz genommen. Insider behaupten, die Alternative für Deutschland (AfD) versuche, die Wikipedia zu infiltrieren. Wieviel AfD steckt drin in der Wikipedia? Ausgehend von Accounts mit auffällig vielen und in sich verdächtigen AfD-Editierungen will diese Crowdfunding-Recherche die Frage klären, welchen Einfluss die AfD auf Wikipedia nimmt.
Das Projekt braucht aktuell nur noch 148€, um starten zu können.
→ Projekt Unterstützen [222]
-> Leserbrief zu Scheinfreiheit: Bollwerk der eigenen Blogosphäre [223] in der Stuttgarter Zeitung.
Ihre Aussage, dass die traditionellen Medien uns vor Rüpeleien bewahren, das Internet aber nicht, ist so nicht ganz korrekt. Zumindest in größeren Neuigkeitenseiten wie z.B:. den Neuigkeiten zu KDE [224] gibt es oft Methoden, mit denen Kommentare demokratisch bewertet werden, so dass die Normen nicht mehr vom Redakteur vorgegeben werden (müssen), sondern durch (interessens-)demokratische Bewertungen bei jedem Beitrag neu entstehen. Wer zu schlecht bewertet wird, dessen Beitrag wird eingeklappt (Nutzer können die Beiträge allerdings ausklappen, um sie trotzdem zu sehen - die Information bleibt also erhalten, wird nur als irrelevant gekennzeichnet).
Was sich geändert hat ist auch nicht unbedingt der Umgangston, sondern nur, dass jetzt auch die Meinungen öffentlich sind, die früher nur am Stammtisch geäußert wurden.
Auf die Art bildet das Internet ein authentischeres Stimmungsbild des Teils der Bevölkerung, der seine Meinung kundtun will, als die traditionellen Medien.
Wer im Internet "gute" Diskussionen will, muss allerdings selber Regeln schaffen, was "gut" eigentlich bedeutet. Wenn z.B. eine Gruppe konstruktive Diskussionen führen will, dann kann sie sich die Regel auferlegen, dass jeder rausfliegt, der nur beleidigt. Ein Beispiel dafür sind die Regeln, die viele E-Mail-Listen verwenden:
Einer der komplexeren Leitfäden ist How To Ask Questions The Smart Way [227].
Effektiv beschreibt der Text auch Mechanismen, mit denen Diskussionen von vielen Programmieren in der Freie Software Gemeinde auf der positiven Ebene gehalten werden, auf der sie diskutieren wollen.
-> Antwort [228] auf eine Belegung der Arbeitslosen- und Stellenzahlen [229] in den heise.de-Foren:
Carsten001 schrieb am 17. November 2009 00:43
> Woher die Zahlen? Na die offiziellen Zahlen. ...
> Also für sie nochmal zusammengerechnet 3,7+5,2+2,1+1,2=12,2 Mio. ...
> Offene Stellen gemeldet,je nach Monat zwischen 700.000-800.000
> Quellen sind Agentur für Arbeit und diverse Medien(offziell). ...
> Aber ich mach wohl die Mühe für umsonst
Nö - schließlich lesen das auch andere, und für mich ist die Belegung der Zahlen verdammt interessant! Danke!
Die Lösung weniger (bin anderer Meinung :) ), aber die Zahlen sagen klar: Es gibt nur für jeden 15. Arbeitnehmer eine Stelle.
Wenn also jetzt 90% der Arbeitslosen aufhören würden, sich zu bewerben, dann würde das in den Unternehmen Geld sparen, weil die Personalabteilung nicht mehr 90% der Bewerbungen wegwerfen müsste.
Nehmen wir (um das noch schlimmer zu machen) einfach den gewünschten Idealfall an: Jeder Arbeitnehmer schreibt 10 Bewerbungen im Monat. Das sind dann 120 Millionen Bewerbungen im Monat, bzw. 150 Bewerbungen pro Stelle.
Wie soll irgendeine Personalabteilung 150 Bewerbungen pro Stelle wirklich prüfen?
Schon alleine das ist ein grundlegender Systemfehler. Mehr als 10 Bewerbungen pro Stelle sind im allgemeinen für die Unternehmen schlichtweg Geld- und Zeitverschwendung.
Wenn wir noch die Motivationsverluste der Arbeitslosen einrechnen, die nie eine Antwort auf ihre Bewerbungen kriegen, fällt die Rechnung noch viel schlechter aus.
Aber da ist auch eine klare Nische für die Arbeitsagentur: Sie könnte selbst prüfen, welche Arbeitnehmer für welche Stelle passen und dann nur Stellen anbieten, bei denen wirklich eine Chance besteht, dass der Arbeitslose sie wirklich bekommt. Die Daten sind schon alle da, und das Personal auch (zumindest von der Anzahl her).
Allerdings kommen wir da natürlich in ein weiteres Datenschutzproblem: Wenn die ArGe weiß, welche Mitarbeiter in welches Unternehmen passen, dann hat sie definitiv interne Infos, und die dürfen nicht rauskommen (da wären dann nicht nur "unproduktive Arbeitslose" betroffen, sondern "wertvolle Firmengeheimnisse").
Das wäre nicht schwer zu lösen (ich weiß spontan zwei Lösungen), aber dafür müsste man in hohen Stellen wirklich wollen, dass die Arbeitslosen motiviert bleiben und gute Jobs finden.
-> auch interessant dafür: Psychosoziale Wirtschaftsförderung [230]
David gegen Goliath: Die eigene Stärke erkennen.
Die Geschichte David gegen Goliath wird heute erzählt als ein Kampf des Schwachen gegen den Starken. Der Schwache stellt sich gegen den Starken, nur bewaffnet mit einer Schleuder, und er siegt durch die Macht Gottes.
Doch diese Erzählung ist grundfalsch, denn sie verkennt die Stärke [231] der Schleuder [232] als Waffe.
Wir sehen heute die Schleuder als Spielzeug, doch in den richtigen Händen ist sie tödlich: Eine höhere Feuerrate als ein Bogen und eine Durchschlagskraft, die nur durch das Gewicht und die Form des Geschosses und die Kraft des eigenen Arms begrenzt ist.
David gegen Goliath ist eine Geschichte komplexer Fertigkeiten und überlegener Waffentechnik. David wusste, dass er auf 40m Entfernung einem Löwen den Schädel brechen konnte.
Die Schleuder hat nur eine Schwäche: Sie zu meistern braucht Jahrzehnte der Übung.
Und diese Übung hatten Hirten, denn sie nutzten die Schleuder täglich um Tiere abzuwehren, und sie hatten viel Wartezeit zum Üben. Nicht alle trainierten ständig, aber die, die es taten, wurden tödliche Kämpfer. Die Geschichte David gegen Goliath machte ihnen das bewusst.
Daher ist David gegen Goliath keine Geschichte von Gottvertrauen, sondern davon, dass die Meisterung überlegener Werkzeuge — in der Freizeit oder im Berufsalltag — auch den härtesten Drill überwindet.
Die Geschichte David gegen Goliath ist ein Aufruf, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein, sie gegen Gewalt und Unterdrückung zu nutzen, und nicht zuletzt, die Interpretation eines Sieges nicht den Priestern zu überlassen sondern selbst zu übernehmen.
→ Kommentar zu einem Kommentar [233] bei dem Artikel auf Netzpolitik [234], der beschrieb, dass deep packet inspection in Deutschland bereits genutzt wird: „Der Unterschied zwischen Internet in Diktaturen und Deutschland ist eine Konfigurationsdatei [235]“
@Meikel: Der ISP kennt meine reale Leitung erstmal gar nicht. Er weiß nicht, ob ich mit einem Proxy arbeite, ob ich das Video runterlade, ob ich es vielleicht nur vorcachen will, um es später im Familienkreis in voller Auflösung zu schauen, usw.
Meine reale Leitung ist nämlich von der Quelle zu dem Programm, das die Daten nutzen will.
Und die kenne erstmal nur ich und als zweites vielleicht noch das Programm, das ich verwende.
Wenn der ISP die Auflösung eines Youtube-Videos verringert, nimmt er mir diese ganzen Möglichkeiten. Und das gilt auch für jede andere Art der DPI: Es ist Bevormundung, durch die mir Möglichkeiten genommen werden, die ich in einem echten Netz [236] habe.
Youtube kennt dabei meine Leitung definitiv besser als mein ISP, denn Youtube kann ich einfach sagen, dass ich niedrige Qualität will.
Sobald irgendein Dienst bevorzugt werden soll, müssen Daten überwacht werden, an die der Provider nicht ranzugehen hat.
Statt GSM Umkodierung könnte ja auch einfach einem Handy gesagt werden „es gibt hier wenig Leistung, nimm einen kleineren Codec“. Das wär auch end-to-end - mit einem Nebenkanal, um anzufragen, was wohl klappen wird.
Ein Provider hat nur fürs Routing zu sorgen, sonst sind weder Datenschutz noch Zensurfreiheit gewährleistbar.
→ Kommentar zu Roth kandidiert erneut [für den Fraktionsvorsitz] [237] in der taz [2]
Jetzt mal halblang. Ein viertel der Grünen hat für sie gestimmt - in einer Entscheidung, wer als Spitzenkandidat antreten soll.
Könnte es sein, dass viele einfach taktisch gedacht haben? Dass sie sich vielleicht überlegt haben, dass Claudia Roth bei nicht-Grünen nicht so gut ankommt und daher im Parteivorsitz mehr bewegen kann als als Spizenkandidatin?
Falls ja: Was wäre daran falsch? Dass die Grüne Basis eine andere Sicht der Stärken von Claudia Roth hat als Claudia selbst?
Falls Du, verehrter Leser, taktisch gedacht hast - oder auch nicht - wäre es toll, wenn du einen Kommentar schreiben [238] würdest. Dann wissen wir bald etwas mehr ☺
Kommentar zu Massenabmahner nehmen Flüchtlinge ins Visier [239] in der c't.
Es ist für Flüchtlinge normal, Medien entgegen urheberrechtlichen Begrenzungen zu genießen?
Das gleiche gilt auch bei Deutschen — nur dass viele hier auf Streamingseiten ausgewichen sind, bei denen nur die Seiten illegal (und noch dazu kommerziell) sind, die Nutzer aber nicht gegen das Urheberrecht verstoßen (seit 2014, dank Europäischem Gerichtshofa [240]b [241]c [242]1).
Sollten wir also „so könnt ihr online beliebige Filme schauen, ohne erwischt zu werden“-Kurse anbieten? Moment, nein, das wäre ja illegal. Also müssen wir Flüchtlingen erzählen „HIER in DEUTSCHLAND halten wir uns an das Urheberrecht, denn WIR SIND — so verlogen, dass wir nicht nur Kinder abmahnen, bis höchstrichterlich festgestellt wird, dass das nicht zulässig ist, sondern auch behaupten, wir würden uns an Gesetze halten, die so offensichtlich falsch sind, dass es nach 13 Jahren sogar der Europäische Gerichtshof feststellt.“
Ja, das sollten wir Flüchtlingen erzählen. Und, dass es hier einen Weg gegen schlechte Gesetze gibt: Parteien wählen, die die Privatkopie legalisieren wollen.
Ich warte darauf, dass Gerichte erkennen, dass bei Torrents die Uploads auch ein “Integral and essential part of a technological process and carried out for the sole purpose of enabling either efficient transmission in a network between third parties by an intermediary…” sind, also ebenfalls keinen Urheberrechtsverstoß darstellen können.
Gibt es außer der weit höheren Effizienz von Popcorn time aus dieser rechtlichen Sicht einen echten Unterschied zwischen Popcorn time und regulären Streamingseiten?
“efficient transmission in a network between third parties by an intermediary” — ja, genau das ist BitTorrent. ↩
Gerade musste Tomo Ni Fansubs einige tolle Serien offline nehmen, weil sie für Deutschland lizensiert wurden. Einige Fans beklagen sich darüber. Ich sehe das positiv [243].
Ist zwar schade, dass jetzt die qualitativ hochwertigeren Gratis-Animes durch schlechtere Kaufanimes ersetzt werden, aber das ist der Kompromiss durch den Fansubs der Verwertungsmafia entkommen (Hintergrund: Ehrenkodex [244] und Lizenz [245]). Leider gibt es keine sinnvolle Urheberrechts-Schranke für „Ein Werk unentgeltlich einer neuen gesellschaftlichen Gruppe zugänglich machen“.
Solange die Rechtslage so grausig ist, ermöglicht der Kompromiss wenigstens Zugang zu einer Kultur, die uns sonst verschlossen wäre - solange es Leute gibt, die ihre Zeit investieren, um in liebevoller Kleinarbeit und außerhalb der Verwertungsmaschinerie Kunstwerke anderer Kulturen für uns zugänglich zu machen.
Natürlich wäre es noch schöner, wenn die Firmen einfach den Fansubbern etwas anbieten würden, um die Fansubs nutzen zu dürfen - zumindest wenn die Fansubs viel besser sind als die Werke der Firmen. Wobei damit natürlich das Argument der nicht-kommerzialität schwieriger zu halten wäre. Nicht viel schwieriger allerdings: In der Qualität von guten Fansubs kann vermutlich schlicht nicht kostendeckend gearbeitet werden kann. Die sind oft einfach wahnsinnig gut gemacht - eben echte Kunstwerke, denen man ansieht, wie viel Liebe in ihnen steckt.
Danke für eure wundervollen Fansubs, Tomo Ni!
PS: Auf die Rhetorik der Verwerter gehe ich hier nicht ein. Sonst rege ich mich nur wieder wegen der Menge an dreisten Lügen auf. Außerdem habe ich meine Argumentation schon im Artikel Tauschbörsennutzer geben mehr [68] sehr deutlich geschrieben.
PPS: Eine interessante Frage wäre, wie viel zusammenkommen würde, wenn Anime-Produzenten Ausländern die Möglichkeit bieten würden, ihnen direkte Spenden zu geben.
Der Grundschulverband verstrickt sich in Widersprüche und die Datenlage ist grausig. Auf dieser untragbaren Grundlage wollen sie radikale Änderungen im Schrifterwerb durchdrücken.
Aktualisierung (2016): Die wissenschaftliche Unterstützung der Grundschrift scheint äußerst zweifelhaft [246]. In dem verlinkten Artikel wird der wissenschaftliche Hintergrund der Grundschrift kritisiert: Nach der im Artikel aufgearbeiteten Datenlage könnte die Grundschrift der Schreibentwicklung signifikant schaden. Auf meine Nachfrage1 hin konnte der Autor des Papiers, das der Artikel kritisiert, meine Zweifel daran nicht ausräumen, sondern hat sie deutlich verstärkt. Kinder werden hier zu Versuchskaninchen von Leuten, die nicht bereit sind, die notwendigen robusten Daten zu Vor- und Nachteilen der vorgeschlagenen Umbrüche im Schreiblernen zu erheben. Und das, nachdem die gleichen Leute mit der Einführung der vereinfachten Ausgangsschrift schon einmal etwas Vergleichbares gemacht haben, das sich selbst in ihrer eigenen Auswertung nicht als sinnvoll herausgestellt hat.
→ Kommentar zu dem Artikel Keine pädagogischen Interessen [247] aus der Taz [2].
Nach etwas setzen lassen: Gedanken zur Grundschrift [248]. → Schreibschrift aus Grundschrift entwickeln klingt möglich, aber es wird meiner Meinung nach allzuviel außenrum aufgeblasen, während die Frage fehlt, wie die Schrift am Ende schön wird.2
Ich habe seit der 3. Klasse eine grausige Handschrift, seit ein Lehrer mir schlechte Noten gegeben hat, obwohl ich so sauber wie möglich geschrieben habe: Meine Schrift war ihm zu breit, alles andere war ihm egal. Ich habe das nie ganz verwunden, und heute sieht meine Normalschrift so aus:
(weitere Infos zu der Schriftprobe [250])
Meine Briefe an meine Freundin sahen allerdings ganz anders aus: Für sie habe ich alles reaktiviert, was ich in der Grundschule gelernt hatte, um wirklich schön zu schreiben, und sie haben ihr gefallen.
Ich habe sie später (nachdem wir geheiratet haben) gefragt „hättest du es lieber, wenn ich in meiner Normalschrift schreiben würde“, und sie hat mir gesagt, dass sie viel lieber Briefe liest, die ich für sie wirklich schön geschrieben habe.
Diese Möglichkeit wollen die Schulbuchverlage den heutigen Kindern vorenthalten - aus welchen Gründen auch immer.
Schreiben ist die zentrale Zivilisationsfähigkeit. Aus ihm ergeben sich alle weiteren Errungenschaften der Wissenschaft und des Rechtsstaates, denn ohne Schreiben zu können, lässt sich nichts festhalten und auch nichts an wirklich viele Leute weitergeben. Den heutigen Kindern die Fähigkeit vorzuenthalten, Texte so zu schreiben, dass sie wirklich schön sind, halte ich für einen Diebstahl an den Errungenschaften unserer Zivilisation.
Ich halte es zwar auch heute noch für sinnlos, wenn Leute bei Mitschrieben in der Schule in Höheren Klassen auf Schönschrift achten statt auf Geschwindigkeit, schließlich schreiben sie nur für sich selbst.
Ich halte es aber für wichtig, dass sie in der Lage sind, wirklich schön zu schreiben, wenn sie es wollen. Daher ist es meiner Meinung nach schädlich für Schulkinder, ihnen die Schreibschrift nicht beizubringen. Vor allem, wenn einer der Gründe ist, dass dann Schulbücher angeblich billiger zu drucken sind (heutige Drucker können auch Bilder drucken und jeder Einzelne kann von zu Hause aus an seinem Privatrechner ein Druckreifes PDF mit Bildern erstellen3, das dann via Internet billig in den Druck gegeben werden kann).
(sonst heißt es doch immer „für die armen Kinder“ - wird halt nur dann genutzt, wenn es den Kindern eigentlich nicht hilft. Sonst würde es ja heißen „für glückliche Kinder“)
PS: Für manche Leute ist die Druckschrift besser geeignet als die Schreibschrift (zumindest fällt sie ihnen später leichter). Ich verstehe nicht, warum Lehrer in dem Fall nicht einfach auf die einzelnen Schüler eingehen sollen und warum stattdessen das ganze System umgebrochen werden sollte - und damit dann den Kindern geschadet wird, für die die Schreibschrift besser funktioniert.
Um beide Seiten zu hören, habe ich Prof. Brügelmann angeschrieben und wir haben einige längere E-Mails ausgetauscht. Ich hatte erwartet, dass er gute Antworten auf meine Fragen hat und damit meine Zweifel ausräumen kann. Die hatte er allerdings nicht. Stattdessen ist er v.a. auf kleinen handwerklichen Schnitzern des Artikels herumgeritten — obwohl die Arbeitsweise von Herrn Götz Taubert deutlich sauberer war als die von Prof. Brügelmann selbst. ↩
Es kann sein, dass ich hier etwas zu heftig reagiere. Die Schrift ist ähnlich Grundlegend wie die Sprache, und auch da sind bei jeder noch so kleinen Änderung starke Reaktionen zu beobachten - beispielsweise bei Esperanto als Zweitsprache. Ich merke auf jeden Fall, dass ich emotional reagiere und eben nicht völlig rational. Wer noch andere Meinungen dazu lesen will, sollte die Kommentare zu dem Taz-Artikel [251] lesen. Der Grundschulverband hat übrigens geantwortet [252]: „Erprobung, kein durchdrücken“, „individuelle Unterstützung“ (was muss dafür weichen und warum haben wir das bei Schreibschrift nicht?) und „Pflege der Handschrift als beständige Aufgabe in der gesamten (Grund-)Schulzeit“ (verdammt, hätte ich das gehasst) (leider in M$-Word geschrieben - Stück für Stück sollten alle progressiven Gruppen zu freier Software übergehen - mindestens zu LibreOffice [196] u.ä., die für Normalnutzung kein Stück hinter ihren unfreien Gegenstücken zurückstehen). ↩
→ zu Jugendmedienschutz-Novellierung endgültig gescheitert [254] in heise [255].
Die Information im Artikel, dass die Grünen vor der Entscheidung der CDU dem JMStV zustimmen wollten ist schlicht falsch.
(der einzige Weg, als Land nicht zuzustimmen, ist die Ablehnung)
Dass CDU und FDP sich entschieden haben, dagegen zu stimmen, ist dagegen schlicht Wahltaktik, um zu verhindern, dass offensichtlich wird, dass Grünen das Netz vor dem neuen JMStV gerettet haben. Was, wie der Artikel zeigt, ja auf fruchtbaren Boden fällt.
Im Gegensatz zu CDU und FDP hören die Grünen nämlich zu, wenn die Netzöffentlichkeit (laut) spricht. Auch wenn sie manchmal noch etwas brauchen :)
Hätten die Grünen und die SPD zugestimmt, dann wäre der Staatsvertrag übrigens durchgegangen, wie heise selbst berichtet [257] (im update).
2 CDUler wollten abwesend sein. Da nur eine Mehrheit der Anwesenden benötigt wird, hätten die 90 Stimmen von Grünen und SPD genügt, um dem JMStV zuzustimmen (die Opposition hatte zusammen 91, von denen 2 fehlen wollten… böseste Wahltaktik).
Zu dem Indymedia-Artikel Rostock: Wer war Schuld? [258]:
Abgesehen von "Knochenbrüche heilen" hat mir der Artikel richtig gut gefallen.
Und als kleine Ergänzung:
Der Wasserwerfer rückte, nachdem auf böse Gewalttäter gehalten (und jede brennende Mülltonne ignoriert) wurde, plötzlich in Richtung der Demo vor und hielt ein paar mal in die Menge rein.
So schaffen die sich ihre nächsten Gewalttäter.
Ich frage mich, ob da einfach ein Bulle die Beherrschung verloren hat, oder ob das geplant war. (Im Stil von "Eine Demo beruhigt sich sicher schneller, wenn wir mal reinhalten" oder "Wir brauchen endlich was, das verhindert, dass die Medien die Inhalte der Demonstranten bringen"?)
Danke für den Artikel!
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Ein Artikel zu Fehlern der Polizei ist übrigens: Campinski: Polizei eskaliert weiter.
Dazu auch:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,486816,00.html [259]
"Aus der Kavala-Pressestelle war am späten Nachmittag zu erfahren, dass die Flüssigkeit zurzeit in einem Berliner Labor analysiert werde. Nach ersten Erkenntnissen handle es sich nicht um eine Säure, sondern ein alkalische Lösung, sagte ein Sprecher SPIEGEL ONLINE. Ist die Lauge, mit der die Clowns während der Demo Seifenblasen in die aufgeheizte Luft pusten, Schuld an den Sorgen der Polizei?"
In einem Interview mit der Taz [260] sagt Giorgos Chondros von Syriza: "Die Linke muss in Deutschland die Machtfrage stellen". Das wirft eine wichtige Frage auf:
Was brauchen wir, um eine Mehrheit abseits der CD/SU1 zu bekommen — also die Machtfrage stellen zu können?
Aktuell kommen in Umfragen SPD+Grüne+Linke+FDP auf 47%. Da gleichzeitig durch die Fünfprozenthürde etwa 5,5% der Stimmen verloren gehen, könnte das knapp für eine Mehrheit reichen.
Wenn die CSU die 5% Hürde verfehlen würde, hätten die 4 Parteien eine starke Mehrheit. Die 49,3% in Bayern in der Bundestagswahl 2013 [261] entsprachen etwa 8.9% der Mandate, ich bin nicht ganz sicher, wie sich das in für die 5%-Hürde relevante Zahlen übersetzt.
Wenn die Piraten in den Bundestag kommen würden und die FDP drin bliebe, hätten die 5 Parteien eine halbwegs stabile Mehrheit, aber 4 Parteien zusammen würden ohne CD/SU keine Mehrheit mehr bekommen.
Sollten die Piraten in den Bundestag kommen und die FDP nicht, hätten SPD, Grüne, Linke und Piraten eine Mehrheit. Und die 4 Parteien passen gut zusammen [262].
Wenn die Grünen und Linken ihr Ergebnis von 2009 wieder erreichen und die SPD nicht noch viel mehr verliehrt, gibt es eine Mehrheit ohne CD/SU und FDP.
Wenn die FDP die 5% Hürde verfehlt, könnte es auch klappen — das Schicksal der FDP ist also für die Mehrheit egal, solange SPD, Grüne und Linke ihr eine Zusammenarbeit anbieten.
Wenn die AfD auf 5-6% zurückfallen würde, gäbe es eine stabile nicht-CD/SU Mehrheit.
Je stärker allerdings die AfD wird, desto eher wird es wieder eine Regierung mit der CD/SU geben (es sei denn, die CSU kommt nicht über die 5% Hürde). Wer also eine Alternative zu Merkel will, sollte auf keinen Fall die AfD wählen.
Und das ist ein trauriges Paradox: Die Partei, die am lautesten gegen Angela Merkel skandiert, ist die wichtigste Machtgarantie für Merkel (außer in Bayern).
Als Fazit: Es gibt praktische Möglichkeiten für eine knappe Mehrheit abseits der CD/SU in der Bundestagswahl 2017. Je nachdem, wie die Wahl läuft, kann diese Mehrheit stärker oder schwächer werden. Die Parteien brauchen nur den Mut, darauf hin zu arbeiten.
CD/SU als Kurzform von CDU / CSU — ohne die redundanten Zeichen. ↩
Kommentar zum Artikel Die digitale Befreiung [263] aus der taz [2].
Erstmal finde ich es toll, dass die Taz darüber berichtet!
Nach den Erfahrungen mit dem iPod ("Wie, ich darf nicht an die Lieder, um nach dem Plattencrash meine Musik wiederzubekommen?") und jetzt dem Kindle ("Die haben einfach mein gekauftes Buch gelöscht?!") sehe ich als einzige sichere Lösung nur Geräte, die komplett auf freier Software aufbauen, zusammen mit offenen Datenformaten ohne jegliche Art von DRM.
Nur auf die Art kann sichergestellt werden, dass das was wir kaufen auch wirklich uns gehört.
Und die Erfahrung mit Tauschbörsen zeigt deutlich, dass die Leute selbst dann kaufen, wenn sie das gleiche auch auf anderen Wegen erhalten können. Es sei denn derjenige, dem sie gerne Geld geben würden, bezeichnet sie als Verbrecher und versucht sie zu aufzuspüren und zu verklagen.
Sobald es eine einfache Möglichkeit gibt, Kontrolle über andere zu gewinnen, wird sie genutzt werden. Das gilt für den nächsten Ebook-Reader genauso wie für Internetzensur und 1€ Jobs.
Daher ist die einzig sinnvolle Lösung, niemand anderem diese Kontrolle zu geben, weder durch unfreie Software, noch durch irgendeine Art von DRM (indirekte Fernsteuerung des Computers).
→ Hörerbrief an den MDR zum Beitrag Kann man mit der neuen Tastaturbelegung "Neo" wirklich schneller tippen? [264]
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe gerade ihren Beitrag zu dem Neo-Layout gelesen und möchte einen Fakt korrigieren: Es gibt zwar noch keine Tastatur mit Neo-Layout im regulären Handel, aber sie lässt sich Online bestellen:
→ neo-tastatur.de [265]
Meine sieht zum Beispiel so aus: Neo-Tastatur - Mit GNU, Plussy und Infinite Hands [266]
Außerdem würde ich gerne die Eingangsfrage beantworten: Wir haben in der Neo-Liste herausgefunden, dass die Geschwindigkeit meist eher durch das Gehirn begrenzt wird als durch die Hände. Daher ist es möglich, dass man mit Neo schneller tippen kann, allerdings nicht, wegen den besseren Positionen, sondern wegen der logischen Anordnung der Tasten, so dass sie leichter gelernt werden können und der Tipper schneller zu hohen Geschwindigkeiten kommt. Außerdem bewirken die häufigen Handwechsel, dass die Sequenzen von Tasten, die jede Hand lernen muss (Tippmuster), deutlich kürzer sind als bei Qwertz, was erneut den Lernaufwand verringert.
Um herauszufinden, ob mit Neo schnelleres Tippen möglich ist, brauchen wir mehr Neolinge - und sie müssen sich regelmäßig in Tippwettbewerbe stürzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
Gestern habe ich versucht, herauszufinden, was die GDL im Streik eigentlich will. Auf ihrer Seite gibt es dazu wenig Infos und normale Zeitungen haben sich als nutzlos erwiesen.
Sinnvolle Informationen habe ich erst in der Streikzeitung bekommen - die ich euch hiermit wärmstens ans Herz legen möchte:
Verwandte Notiz: Erzieherinnen im Kindergarten mit Ausbildung als Fachkraft aber ohne Leitungsaufgabe verdienen 2,797 bis 3,042€ BRUTTO - im Durchschnitt 2,880 [268]. Das liegt liegt deutlich unter dem Durchschnittsgehalt in Deutschland von 3,527€ [269] (laut Statistischem Bundesamt).1 Das sind die Leute, die unsere Kinder in der prägendsten Phase begleiten und wir bezahlen sie in etwa so gut wie Automechaniker (in Tarifgebunden Betrieben).
Ein mittleres Brutto-Monatsgehalt (den Median des Brutto) habe ich leider vergeblich gesucht. ↩
→ Zu Filme im Kino - und im Netz [270] in ver.di-Publik [271].
Sehr geehrte Publik-Autoren,
Ich habe schon vor einem Jahr mit Schrecken zur Kenntnis nehmen müssen, dass ver.di den Verwertern das Lied singt und erzählt, dass die Mehrheit der Leute in Deutschland dafür kriminalisiert werden soll, das sie offen das weitergeben, was sie lieben - und dafür nebenbei eine vollständige Überwachung jedes einzelnen hier geschaffen wird.
Anders geht es nicht. Und wenn ihr das nicht glaubt, dann fragt irgendwen, der von der Technik Ahnung hat. Fragt nach DRM.
Um es euch ganz offen zu sagen: Tauschbörsen sind die Form, wie kultureller Austausch und kulturelle Teilhabe im Netz funktionieren sollte. Und Künstler würden gut daran tun, statt die Plattformen zu bekriegen, die ihre Fans mögen, lieber Wege zu suchen, wie ihre Fans ihnen über diese Plattformen freiwillig Geld geben können. Und immer mehr Künstler machen das auch.
Statt ein Video offline zu nehmen einfach einen Spendenlink für den Künstler daneben packen. Das wäre echte Kulturförderung - und würde vermutlich Millionen in die Kassen spülen.
Das würde aber den Verwertern nicht helfen, denn die Künstler könnten es einfach selbst tun - ohne von einer Firma abhängig zu sein.
Solange ihr so etwas nicht versteht könnt ihr weder mich noch die 66% anderen Tauschbörsennutzer in unserer Gesellschaft vertreten. Ihr seid der Feind der Mehrzahl der Menschen im Netz - vermutlich auch der Mehrzahl eurer Mitglieder. Und ich glaube, das wollt ihr nicht sein.
Also denkt bitte nocheinmal darüber nach. Als Anstoß sind hier ein paar Links mit Infos:
- „Geistiges Eigentum“ – Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte [272]
- Brückenwächter ohne Schlucht: Die Misere der Medienunternehmen [273]
- Studie: Auswirkungen von Tauschbörsen auf Musikverkäufe nicht von Null unterscheidbar. [275]
- Haben Kulturschaffende das Recht zu bestimmen, was mit ihren Kreationen passieren darf? [276]
- KünstlerInnen brauchen keinen Zwang, sondern echte Fans [277]
- Vertrauen in die Qualität der eigenen Werke - „bezahlt, was es euch wert ist“ [278]
- Alternative Geschäftsmodelle im Netz: Eine Million Dollar mit dem Humble Indie Bundle [279]
- Kickstarter für Deutschland: Startnext — was auch bereits genutzt wird. [281]
Ich hoffe ihr honoriert die Zeit, die ich mit dem Zusammenstellen der Artikel verbracht habe, und lest sie. Ich habe mir die Zeit genommen, weil ich hoffe, dass ihr die Fehler in der Propaganda der großen Medienunternehmen seht.
Es ist leicht, sich in der Propaganda der Leute zu verfangen, die mit Grund zu den größten Medienverkäufern unseres Landes gehören und jeden Trick der Meinungsmache kennen - inklusive falscher Freunde wie einiger weniger Kulturschaffender, die sich einspannen lassen, um gegen die Interessen des Großteils der Kulturschaffenden und des Großteils der Bevölkerung zu arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
PS: „Netzsperren wird es mit ver.di nicht geben“ - „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ - aber drin halten müssen wir die Leute ja schon, wenn nötig halt gegen ihren Willen.
Die Sprache des politischen Verrats und seiner Rechtfertigung [146]
Kino.to ist Vergangenheit - und mit ihm die Quelle für Kulturelle Teilhabe einer ganzen Generation. Kino.to hat im Netz realisiert, was Bibliotheken offline tun. Vorher waren das nichtkommerzielle Plattformen wie Gnutella. Aber die wurden bereits zerstört. Was bleibt, wenn man den Menschen die Erfüllung ihrer Wünsche auf nichtkommerziellem Weg verwehrt? Sollte offensichtlich sein: Kommerzielle Plattformen erfüllen die Wünsche. Was passierte, als in den USA Alkohol verboten wurde? Genau…
PPS: ACTA bitte auch selbst recherchieren. Frank Werneke hat entweder keine Ahnung oder lügt, wenn er sagt, das es für uns nichts ändern würde. Stichwort: Aktive Rechtsdurchsetzung durch die Netzbetreiber. UPDATE: ACTA wurde abgelehnt! 478 zu 39! Das Europaparlament funktionierte!
PPPS: Es ist Werneke selbst, stellvertretender Vorsitzender von ver.di, der so einen Mist verzapft. ver.di ist für mich durch sowas untragbar, solange solche Leute Chefs sind. Ich bin froh, dass für mich die GEW [282] eine gute Alternative ist. Wäre ich allerdings nicht in Wissenschaft tätig (so dass nur ver.di mich vertreten könnte), wäre ich in ver.di: Lieber eine blöde Gewerkschaft als keine Gewerkschaft, denn die Gewerkschaft ist das stärkste Mittel, das wir als Arbeitnehmer haben. Langfristig würde ich wohl schauen, ob ich eine andere Gewerkschaft gründen könnte. Kurzfristig weiß ich, dass der Schutz einer Gewerkschaft für jeden Arbeitnehmer Gold wert ist und dass ich dumm wäre, nicht in einer Gewerkschaft zu sein.
-> geschrieben in heise.de [283]. Kommentar zur Aussage:
> Extrem verdünnte homöopathische Medikamente sind UNMÖGLICH!
Solange du es nicht gemessen hast, gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass etwas drin ist.
→ Observable und Zustände [284]
Zustandsfunktionen können sich überlagern und interagieren, obwohl sie nur die Wahrscheinlichkeit beschreiben, dass an einem bestimmten Ort ein Teilchen gemessen werden könnte (genauer: Ihr Betragsquadrat ergibt die Wahrscheinlichkeit; noch genauer: < Zustand|Operator|Zustand > ergibt die Wahrscheinlichkeit. Wenn der Operator der Ortsoperator ist, ergibt es die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen an bestimmten Orten zu finden).
Allerdings ist die einzige physikalisch messbare Wirkung eben dieses Betragsquadrat der Zustandsfunktion. Bei einem einzelnen existierenden Teilchen ist das Integral über das Betragsquadrat dieses Teilchens über den gesamten Raum gleich eins (d.h. das Teilchen ist auf jeden Fall irgendwo - solange wir keine Vernichtung oder Erzeugung miteinbeziehen).
Wenn du aber vor der Gabe des Homöopathischen Medikaments misst, wieviele Teilchen wirklich drin sind, dann ist eine Interaktion zwischen Zustandsfunktionen nicht mehr möglich, denn dann wechselt die Zustandsfunktion in eine Eigenfunktion der Observablen (das Teilchen ist da):
-> Messprozess [285]
Wenn also geprüft werden soll, ob es "Feinstoffliche Wirkungen" gibt (wenn du sie als quantenmechanische Effekte annimmst), dann darf vor der Gabe der Homöopathika nicht gemessen werden, ob wirklich Moleküle drin sind.
Ob es quantenmechanische Wirkungen in der Homöopathie gibt kann ich nicht sagen. Darüber maße ich mir keine Aussage an, denn ich habe keine Experimente dazu gemacht.
Wenn aber Experimente gemacht werden, um solche Wirkungen zu widerlegen, dann müssen sie physikalisch sauber gemacht werden.
Und eine Argumentation damit, "dass gar nichts drin sein kann", muss miteinbeziehen, dass unsere Realität nicht auf unserer klassischen Mechanik aufbaut, sondern auf Quantenmechanik - die klassische Mechanik ist nur der Grenzfall für sehr viele Teilchen.
Wenn ein einzelnes Teilchen eine Auswirkung haben kann, dann könnte das auch für ein Präparat gelten, in dem nur mit 20% Wahrscheinlichkeit ein Teilchen ist.
Hier ist ein schönes Experiment, um zu prüfen, ob Homöopathische Medikamente durch Überlagerung von Zustandsfunktionen wirken.
Mach zwei Versuche:
Wenn homöopathische Wirkungen auf Überlagerung der Zustandsfunktionen beruhen, dann sollte Versuch 1 deutlich geringere Wirkungen haben als Versuch 2.
Solange den Versuch niemand gemacht hat, können Homöopathen über die Wirkungen frei spekulieren. Sie sollten allerdings nicht behaupten, Wirkungen dieser Art wären belegt.
Deine Aussage, dass extrem verdünnte Präparate unmöglich sind, ist allerdings in jedem Fall falsch. Nur wenn Versuch 1 und Versuch 2 das gleiche Ergebnis bringen, ist die messbare Anzahl von Teilchen im Präparat relevant für die Möglichkeit einer Wirkung.
PS: Jupp, ich verlinkte hier zur Wikipedia und nicht in meine Physikbücher. Der Grund ist einfach, dass die Wikipedia im Netz frei verfügbar und den meisten Internetnutzern vertraut ist. Meine Aussagen beruhen allerdings nicht auf der Wikipedia, sondern auf dem Sakurai und Konsorten.
PPS: Und wenn du jetzt sagst, dass Homöopathie mit seltsamen Begriffen arbeitet: In der Physik wird eine Zustandsfunktion als teilweise imaginär betrachtet. Sie wird rein real (und damit messbar), wenn wir sie mit ihrem konjugiert komplexen multiplizieren (=Betragsquadrat von komplexen Zahlen). Anders gesagt: "Es gibt rein imaginäre Zustände, die mit anderen Zuständen interagieren können. Unter bestimmten Umständen können wir die Auswirkungen dieser imaginären Zustände messen."
Viel seltsamer klingt "feinstoffliche Wirkung" nun auch nicht.
Also lassen wir doch anderen Forschern ihre seltsamen Begriffe, solange sie nicht behaupten, dass diese Begriffe mit denen aus anderen Wissenschaften übereinstimmen müssen, ohne das wirklich getestet zu haben.
PPPS: Der hier beschriebene Versuch klammert die Schwierigkeit aus, die Wirkungen von Homöopathika genau zu bestimmen, denn das ist eine Herausforderung für sich. Will heißen: Ich kenne noch keinen Versuch, in dem eine Wirksamkeit Homöopathischer Mittel wissenschaftlich sauber belegt worden wäre, sondern nur einen, der für Rheuma eine signifikante Wirkung der Behandlung zeigt [286] (Veröffentlichung [287], Artikel in Sciencedaily [288], Artikel im Telegraph [289]), allerdings keine signifikanten Effekte der Homöopathika selbst findet.
PPPPS: Nur damit es nicht überlesen wird, wiederhole ich das hier nochmal:
Ob es quantenmechanische Wirkungen in der Homöopathie gibt kann ich nicht sagen. Darüber maße ich mir keine Aussage an, denn ich habe keine Experimente dazu gemacht.
Wenn aber Experimente gemacht werden, um solche Wirkungen zu widerlegen, dann müssen sie physikalisch sauber gemacht werden.
Dieser Text wird in den Kommentaren auf noch tieferer Ebene weitergeführt: Folgediskussion [290].
Diese Frage habe ich Dr. Gerhard Schick auf Abgeordnetenwatch.de [291] gestellt. Danke an die FSFE für den Aufruf [292] dazu!
Sehr geehrter Herr Schick,
Nach den Erfolgsversuchen von München (und eigenen Erfahrungen) würde ich gerne Ihre Meinung zu freier Software und freier Lizensierung erfahren.
Wie beurteilen Sie die Bedeutung von freier Software für Gesellschaft und Politik? Und wie schätzen Sie Ihre Möglichkeiten ein, auf die Wahl der Software in Bundesämtern (und dem Bundestag) und auf Lizenzen von Auftragsarbeiten Einfluss zu nehmen?
Haben Sie eigene Erfahrungen mit freier Software, und was ist Ihre Vorstellung dazu, wie der Bund mit freier Software umgehen sollte? Wie gliedert sich diese Vorstellung in das Grüne Gesamtkonzept ein?
Als einen kleinen Blick auf größere Zusammenhänge wüsste ich gerne noch, wie sie allgemein zur Lizensierung von öffentlich bezahlten oder geförderten Werken stehen. Wäre für Sie die Verpflichtung zur freien Lizensierung solcher Werke (nicht nur Software) eine Option?
Für mich sind Sie der geeignete Ansprechpartner, weil ich dieses Jahr in Mannheim wähle und ich gerne weiß, wie diejenigen, die ich wählen will, zu den Themen stehen, die mir wichtig sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
→ Kommentar zu Das gescheiterte Linux-Projekt [293].
Update (2017):
- 2008: 8.6 GNU/Linux Nutzer pro 1000 Windows Nutzer (GNU/kw)
2009: 11 GNU/kw
- 2010: 10 GNU/kw
- 2011: 11 GNU/kw
- 2012: 12 GNU/kw
- 2013: 14 GNU/kw
- 2014: 19 GNU/kw
- 2015: 18 GNU/kw
- 2016: 22 GNU/kw
- 2017: 25 GNU/kw
- 2018: 21 GNU/kw
- 2019: 24 GNU/kw
- 2020: 41 GNU/kw
Mal mit Zahlen: Das ist wohl die Quelle: OS market share [294].
Erweitern wir mal die Statistik auf die Zeit seit August 2008:
Absolut 0.1% mehr als 2008. Anders gesagt: Eine Zunahme um 12% in zwei Jahren.
Und wenn wir uns mal nicht July anschauen (in dem viele Deutsche Urlaub haben – und hier gibt es viele GNU/Linux Nutzer), sondern Mai, dann sind es dieses Jahr schon 1,13%.
Allerdings ist in den gleichen Zahlen auch ein Java ME mit 0,7% im August 2010 und ein iPhone mit 1,2%, was darauf hindeutet, dass die Gesamtzahl der Geräte, die genutzt werden, deutlich steigt.
Vergleichen wir also doch einfach mal Windows vs. Linux.1
Anders als der Artikel es darstellt, hat Linux also gegenüber Windows kräftig gewonnen. In Zahlen:
Und das ist eine Zunahme um 19,2%!
Und dann schauen wir noch einen Schritt weiter: Woher kommen diese Daten?
NetMarketShare [295] beschreibt das so:
We collect data from the browsers of site visitors to our exclusive on-demand network of live stats customers. The data is compiled from approximately 160 million visitors per month. The information published is an aggregate of the data from this network of hosted website statistics.
Das heißt, es geht hier um eine Stichprobe, die dadurch verzerrt wird, wie oft Leute mit diesem System auf Live Stats Seiten zugreifen.
Der einzige Punkt, mit dem der Artikel Recht hat, ist, dass viele Leute aus der Freie Software Bewegung als Ziel haben, unfreie Betriebssysteme zu verdrängen. Das beinhaltet Windows, aber eben auch MacOSX, das iPhone OS und jegliches andere Betriebssystem, das nicht frei lizensiert ist.
Also machen wir noch eine letzte Auswertung, diesmal zum prüfen, ob wir diesem Ziel näher kommen: GNU/Linux vs. Windows + MacOSX.
2008 hatten wir 8,31 GNU/Linux Nutzer auf 1000 Windows oder MacOSX Nutzer. 2010 sind es bereits 9,65.
Das ist 1% Wachstum in einem Jahr. Im Vergleich zu dem Wachstum von 2008 bis 2009 (15%) ist das relativ wenig, aber wenn wir bedenken, wie das iPhone immernoch gehyped wird (und damit die MacOSX-Verkäufe anheizt) ist es beachtlich.
Zusammen sind es 16% Zuwachs gegenüber MacOSX und Windows in zwei Jahren.
Und sauberer Journalismus, der erstmal nach der Herkunft der Daten fragt, hätte das auch gezeigt.
PS: Nochmal zum grundlegenden Fehler des Artikels, damit das in Erinnerung bleibt: Der Autor hat nur auf den Gesamtanteil von GNU/Linux gegenüber allen Geräten geachtet und dabei außer Acht gelassen, dass die Menge der Geräte massiv zugenommen hat. Die Steigerung von JavaME (Java Platform, Micro Edition) von 0% auf 0,7% hätte eine deutliche Warnung sein können – genau wie das Aufführen des iPhone. Hier werden Handies und Desktop-Rechner zusammen gerechnet.
Wird hier Android als Linux gewertet? Das würde die Desktop-Statistik zu Gunsten von Linux verzerren. Da sie auch einen iPod,iPad,Android,Linux Vergleich [296] haben und Linux sowohl 2009 als auch 2010 einen Mai-Abfall hat, während Android im Mai 2010 gleichmäßig steigt, ist das allerdings vermutlich nicht der Fall. ↩
Anhang | Größe |
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gnu-linux-desktop-share.png [297] | 5.16 KB |
-> geschrieben auf yigg: http://www.yigg.de/937546 [298]
Erinnert ihr euch noch, wie hart die Leute hier in Deutschland kämpfen mussten, damit so was bei uns nicht mehr passiert?
Denkt mal an die Hexenverbrennungen zurück. Nach Wikipedia ist das nichtmal 250 Jahre her, Das war noch 150 Jahre nach der Entdeckung Amerikas und grade mal ein Jahr vor deren Unabhängigkeitserklärung.
Nur weil in Deutschland der Kampf um sexuelle Selbstbestimmung schon weiter ist als im Iran, sind wir nicht besser.
Auch wenn es nicht mehr der Staat macht, verlieren auch bei uns noch Frauen wegen "zu freizügigem Verhalten" ihre Zukunft, und manchmal ihr Leben - auch Selbstmorde haben Ursachen.
Damit will ich übrigens nicht sagen, dass dieser Mord durch Erhängen in irgendeiner Art gerechtfertigt wäre.
Es wurde aus niederen Motiven (einem Land die eigenen Moralvorstellungen aufzwingen) ein Mädchen ermordet, und das ist absolut inakzeptabel.
Ich will nur vor moralischen Höhenflügen warnen.
Update: Scheinjugendlichkeit wurde durch spätere Gerichtsentscheidungen von „wenn jemand Zweifel an der Volljährigkeit hat“ zu „wenn niemand Zweifel an der Minderjährigkeit hat“. Das rettet Anime. Jugendlichen, die ihre eigenen Erfahrungen verarbeiten, wird weiter die Stimme genommen, denn wenn, was sie schreiben, als „grobe Darstellungen des Sexuellen, die in einer den Sexualtrieb aufstachelnden Weise den Menschen zum bloßen, auswechselbaren Objekt geschlechtlicher Begierde degradieren [299]“ interpretiert wird, kann das bis zu drei Jahren Gefängnis bedeuten.
zu "SPD denkt über Internetsperren auch für Jugendpornos [300] nach"
Alleine schon mit dem Verbot von Jugendpornographie (übrigens auch in Schriftform und als gezeichnetes Bild) haben sie mich damals verloren, aber da hätte ich vielleicht noch taktisch gegen die CDU gewählt.
Mit der Idee, jugendpornographische Seiten zu zensieren, sind sie mich endgültig los.
Bei der letzten Wahl hatte die SPD meine Zweitstimme. Die werden sie auf absehbare Zeit nicht mehr bekommen.
Ich hoffe nur, die Grünen lassen sich nicht zu so einem Unsinn herab, dann bliebe nur noch die Piratenpartei.
Beispiele dafür, was zensiert werden könnte:
Und die Seiten sind Teil der Jugendkultur.
Genauso wie "jugendpornographie" schon immer Teil der Jugendkultur war. Sollen Jugendliche nur erotische Geschichten mit Erwachsenen lesen? Und ist es verwerflich, wenn Jugendliche über sich selbst schreiben und das ihren Freunden geben? Das dann vielleicht unter Pseudonym ins Netz stellen? Das künstlerisch verfälscht zeichnen?
Was wird eine 15 jährige Schülerin wohl eher zeichnen: Ein erwachsenes Paar oder ihren Schwarm und sich? Und wenn sie von Sex träumt, warum soll sie nicht davon schreiben dürfen?
Weil wir sie davor schützen wollen, dass Erwachsene ihre Texte erregend finden? Nach der Logik sollte sie auch keine Musik mehr machen dürfen - und erst recht nicht ohne Burka auf die Straße.
Das gleiche gilt natürlich für jeden Schüler, denn auch Männer können erotisch sein.
Wir verbieten damit einer ganzen Generation ihre Stimme.
Ist leider nicht schön zu sehen, dass meine Sorgen zum neuen Jugendschutzgesetz voll und ganz berechtigt waren :(
Aber wenn es hier anfängt, wo hört es auf?
Wenn wir die Zensur nicht hier stoppen, was wird ihr dann als nächstes zum Opfer fallen?
Der Preis, den du selbst dafür zahlen könntest, ist deine Online-Identität, und die wird in der heutigen Welt für immer mehr Leute zu einem Teil ihrer Lebensgrundlage.
Damit ist genau jetzt der Zeitpunkt, etwas dagegen zu tun!
Wenn du mitmachen willst, unterschreib' auch bei der ePetition gegen die Internet-Zensur [301]
Ich habe schon unterschrieben.
Es geht um die Stimme aller deutschen Jugendlichen - und um die Stimme jedes Erwachsenen, denn du weißt nicht, was als nächstes Missfallen erregen könnte.
→ Antwort auf den Kommentar „nicht alles kopiert“ zum Artikel Gauck zu digitaler Gesellschaft [302] in der Taz [2]
@grafkoks2002: Erstens darf der Autor des Artikels nicht komplett zitieren. Ist urheberrechtlich verboten. (was ich davon halte [303])
Zweitens wird das Vorwort leider nicht besser, wenn man es ganz liest.
„Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
— Joachim Gauck im Vorwort der „Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet [304]“ vom „Deutsche[n] Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet“ (Divsi)
Er redet über Datenschutz als ein Problem, kommt dann aber schnell darauf, dass das Internet ein Problem für das Recht auf freie Meinungsäußerung ist.
Nur ist das leider weder begründet, noch irgendwie motiviert.
Erst Pseudo-Intellektuelle Sprachkritik. Machen wir die Aussagen mal konkret: „Datenschützer haben in unserer Sprache einen viel zu guten Namen.“ Anders gesagt: Er findet, wir sollten abschätziger über die Leute reden, die es wagen, sich zum Schutz unserer Privatsphäre mit Großkonzernen anzulegen.
Danach geht er gleich gegen das ganze Internet. Ist ja nicht so, als würde er keine saubere Argumentationslinie beherrschen. Erst Angst schüren und diejenigen unterschwellig angreifen, die das Internet für uns sicherer machen. Dann das Internet als ganzes angreifen.
Und schlussendlich auch mal das Wort Menschenwürde benutzen. Vielleicht hat er ja mitbekommen, dass manche Leute nicht so glücklich darüber sind, dass er Freiheit über Menschenwürde stellt. Also bedroht das Internet die Menschenwürde. Denn wenn er davor warnt, dass die Menschenwürde bedroht ist, zeigt das ja, dass er ein Freund der Menschenwürde ist.
Aber zum Glück findet er gleich wieder zur Freiheit zurück. Die durch das Internet bedroht ist.
Auch interessant: In der Studie sind unter den Digital Natives keine Leute, die Datenschutz fordern. Die werden den Digital Immigrants zugerechnet. Also zum Beispiel Leute von der Electronic Frontier Foundation oder der Free Software Foundation.
Waren das nicht diejenigen, die das Internet wie es heute ist mitgestaltet haben?
Dass hier diejenigen, die die Risiken des Internets kennen, als diejenigen angesehen werden, die weniger im Internet zu Hause sind, spricht für eine bestimmte Sicht des Internets. Genau wie die Interpretation der Fragen:
„Anbieter und Dienstleister im Internet sollten verpflichtet werden, die Haftung für Schäden zu übernehmen.“
wird gedeutet als
„Aktive Sicherheitsorientierung aufgrund von Misstrauen und Gefühl der Bedrohung.“
Es könnte aber schlicht und einfach auch ein Erfahrungswert sein, der sich mit einem langen Leben im und mit dem Netz einstellt - und daher ein Indikator für Erfahrung mit dem Internet. Die Unterscheidung in Natives und Immigrants ist daher seltsam und wirkt auf mich gewollt.
Alles in allem klingt was Gauck sagt nach einem weiteren üblen Fehlgriff. Er zeigt zwar wieder, dass er eine Argumentationslinie aufbauen kann. Aber es klingt wie eine geschickte Predigt gegen das Internet und nicht wie ein informiertes Vorwort zu einer Studie über das Internet.
Die Leute in Misskredit bringen, die das Internet sicherer machen wollen. Dann vor dem Internet warnen, das angeblich die Grundrechte in Deutschland bedroht. Zum Beispiel das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Huh? Genau das Recht gibt mir das Internet erst. Wie sonst könnte ich hier Gaucks Aussagen kritisieren? Vor dem Internet hätte ich diesen Kommentar für viel Geld drucken müssen. Heute kann ich ihn einfach schreiben.
Aber gut: Diejenigen, die viel Geld haben, oder deren Worte in Kirchenblättern oder von der Kanzel verbreitet werden - oder als Vorwort von Studien zum Internet - haben durch das Internet vielleicht nicht viel mehr Möglichkeiten zur freien Meinungsäußerung. Sie müssen sich dieses Recht jetzt mit all den normalen Leuten im Land teilen [305]. Was heißt, dass sie sogar für ihre Aussagen kritisiert werden können.
Aber schließlich heißt es nicht „Monopol auf freie Meinungsäußerung“, sondern „Grundrecht auf freie Meinungsäußerung“. Das steht allen zu. Und das haben wir erst durch das Internet wirklich erreicht. Denn dank dem Internet kann heute JedeR JedeN erreichen, wenn die Information nur interessant genug ist. Egal ob das Gauck passt oder nicht. (solange wir die Pläne zur Zensur des „gefährlichen“ Internets [306] stoppen können)
Gauck polemisiert also mit geschickten Worten gegen das Internet und geht sogar so weit, es als Bedrohung unserer Grundrechte zu bezeichnen. Und da wundert er sich, dass viele Leute ihn nicht als ihren Bundespräsidenten wollen.
Eine weitere lange Antwort meiner selbst in einem Forum, die ich für Wert befinde, archiviert zu werden.
Ich finde die Angriffe auf Gegner des Impressums hier etwas heftig.
Wenn ich eine Seite betreibe, auf der ich meinen echten Namen habe, muss ich damit rechnen, dass Arbeitskollegen von mir die Seite im Handumdrehen finden, weil es meinen echten Namen nämlich nicht allzu oft gibt. Wenn du jetzt Klaus Meier heißt, musst du dir keine Sorgen darum machen, aber so heißen eben nicht alle (allerdings viele). Such mal nach Arne Babenhauserheide und sag mir, was du findest.
Rechtlich darf mein Arbeitgeber mich nicht diskriminieren, nur weil ich in meiner Freizeit seltsamen Hobbies nachgehe (in meinem Fall Rollenspielen, aber was wäre, wenn es Sadomaso wäre?), ob er sich daran hält, und ob ich ihm das nachweisen könnte, ist eine ganz andere Frage.
Ich halte es so, dass mein Arbeitgeber damit zurechtzukommen hat, was ich auf meiner persönlichen Homepage schreibe, ansonsten würde die Arbeit da eh' nicht gut laufen, aber was ist mit meinen Kollegen?
Diejenigen, die sich die Impressumspflicht überlegt haben, waren wohl nie Opfer systematischen Mobbings, sonst würden sie das ganz anders sehen.
Was mache ich, wenn meine Kollegen herausfinden, dass ich ein regelmäßiger Rollenspieler bin, und Geschichten schreibe, in denen Gott nicht allzugut da steht?
Für mich ist meine Seite ähnlich, als würde ich jemandem das Lied, das ich gerade geschrieben habe, vorspielen. Da verlangt auch niemand, dass ich meine Telefonnummer in die letzte Strophe packe (es sei denn, das Lied ist so gut, dass es plötzlich alle haben wollen).
Das Internet ist keine regelmäßig rausgegebene Zeitung, die ich an Leute ausliefere. Ich schicke die Seite nicht ungefragt an irgendwen. Wer auf meine Seite geht, hat sie gesucht, oder hat sich zumindest die Mühe gemacht, auf einen Link zu klicken. Ich habe ihm diese Seite nicht angeboten (mit Ausnahme derjenigen Leute, denen ich Zettel mit der Homepageadresse gegeben habe, aber die wissen eh', wer ich bin).
Ein fehlendes Impressum mag zwar illegal sein, es kann deswegen aber sehr wohl legitim sein, keins zu haben. Wenn diese Unterscheidung nötig wird, bedeutet das, dass an unseren Gesetzen etwas nicht stimmt. Wer sich nur sklavisch an alle Gesetze hält, weil es eben Gesetze sind, übersieht IMO, dass Gesetze zwar Recht sind, aber deswegen noch lange nicht richtig sein müssen.
Da ich mich in verschiedenen Foren, mit Leuten unterhalte, die so weit von mir weg wohnen, dass ich mich nicht einfach mit ihnen treffen und ihnen meine Geschichtensammlung zeigen kann, habe ich eine Homepage dafür.
Würde ich ihnen die Geschichten zu hause zeigen, würden meine Kollegen nichts davon mitkriegen, wenn ich aber eine Webseite ins Internet stelle, und irgendwer sie verlinkt, ist die Chance groß, dass meine Kollegen sie über Google finden, allerdings nur, wenn mein echter Name im Impressum steht.
Damit wäre eindeutig meine Privatsphäre verletzt, die im Internet, wo privates meistens offen zugänglich ist, und nur durch Spitznamen geschützt wird, noch mehr geschützt werden muss, als in der physischen Welt, weil die Barriere "Entfernung" und die Barriere "Türschloss" nicht gegeben sind (und auch nicht gegeben sein sollen, weil ich ja will, dass Leute, die mich im Netz oder persönlich kennen auf meine Seite können, ohne erst umständlich ein Passwort eingeben zu müssen).
Also bleibt nur die letzte Barriere: Unwissen.
Solange meine Kollegen (die ich jetzt schon oft genug herangezogen habe, also kommt als nächstes meine Konkurrenzfirma dran, und danach, falls ich noch mehr Argumente finden sollte, unter der Annahme ich wäre der Amerikanische Präsident (brr) der Staatschef von China, der besser nicht wissen sollte, dass ich im Online Club der Anonymen Alkoholiker bin, und auf meiner privaten Seite Links zu den Seiten meiner Freunde in dem Club schreibe), also solange meine Kollegen nicht wissen, wo meine Seite ist, weil sie nicht einfach in Google nach meinem Namen suchen können, kann auch die Konkurrenzfirma meine Privaten Aussagen auf meiner Homepage nicht nutzen, um den Auftrag zu bekommen, weil der Auftraggeber keine Mitglieder von Myrias [307] will, weil die vielleicht seltsame Ansichten haben, und der Chinesische Staatschef kann mich auf dem nächsten Treffen nicht damit unter Druck setzen, dass er Schnapsflaschen "ausversehen" auf den Boden wirft, um mich in den Verhandlungen um die Auslieferung des Sacks Reis, der meinem Vize auf den Fuß gefallen ist, und damit die Sicherheit meiner Staatsbürger bedroht, abzulenken, was nämlich die Nationale Sicherheit beeinträchtigen würde.
Wer nicht mehr weiß, wie der obige Satz angefangen hat, sollte ihn aufgliedern, wie wir es im Deutschunterricht gelernt haben (sollten). Ich musste nach der Hälfte nachlesen, wie ich eigentlich angefangen hatte.
Ich weiß, dass ich hier drastische Beispiele verwende, aber auf alle diese Beispiele trifft das Recht zu. Mal davon abgesehen, dass es nur um Deutsches Recht geht. Außer GWB könnte Deutsch und wäre im Deutschen Anonymen Club der Besoffenen Autobahnliebhaber (DAChBAr).
Aber mal kurz wieder zurück. Bei einer Seite, die darauf ausgelegt ist, Geld zu bewegen (mal neutral ausgedrückt) ist ein Impressum IMO nötig, weil die Betreiber damit Geld machen, und ich wissen will, wohin das Geld geht. Sonst kauft da nämlich niemand mehr (hoffe ich).
Bei einer Seite dagegen, die meinem privaten Bedürfnis nach Information der anderen Mitglieder von Travar/meiner Starcraft Community (wenn ich denn eine hätte)/anderer MacUser/sonstiger mir privat übers Internet bekannter Personen dient, bedeutet ein Impressum mit meinem echten Namen, meinem Wohnort und vielleicht sogar meiner Telefonnummer, dass diese Seite nicht länger privat, sondern öffentlich ist. Damit wird durch das Gesetz jede Private Seite zu einer Öffentlichen gemacht, indem jede private Seite als öffentlich definiert wird.
Solche Zirkelschlüsse erzeugen in der Logik einige der härtesten Rätsel. In der Gesetzgebung bewirken sie allerdings nur Wirrwar, und ich bin dagegen (ein meiner Meinung nach nicht zu unterschätzender Punkt).
Eine Impressumspflicht ist also ein Angriff auf meine Privatsphäre, denn eine Webseite ist keine Zeitung, und die Informationen, die ich dort habe, sind oft nicht für alle Personen bestimmt, die meinen Namen kennen und mal sehen wollen, was ich denn noch so mache, um sich zu überlegen, ob sie mich einstellen wollen. Ich muss ja auch nicht angeben, ob ich täglich in die Kirche gehe, was aber sehr wohl auf meiner Webseite unter dem Nick Messmisser stehen mag.
Der Gesetzgeber gibt mir sogar extra das Recht, auf entsprechende Fragen nicht zu antworten.
Daher mag es (und ich weiß, dass ich mich wiederhole) illegal sein, kein Impressum zu haben, aber es ist voll und ganz legitim. Also muss dieses Gesetz geändert werden. Auch die Rassentrennung in Amerika war übrigens legal. andere Beispiel bringe ich jetzt nicht. Illegitime Gesetze existieren, und die Aufgabe jedes politisch aktiven Menschen sollte es sein, ihre Anzahl so gering wie möglich zu halten.
PS: Auf meiner Webseite steht mein Name mehrfach, Ich bin Zivi, aber ich habe Kollegen, von denen ich nicht weiß, was sie über meine Geschichten denken würden, ich leite kein Unternehmen, und genausowenig bin ich Präsident der Vereinigten Staaten (Puh! Glück gehabt!). Außerdem spiele ich (leider) selten StarCraft (und habe es auch noch legal gekauft). Ich bin auch kein SadMaso-Fan und nicht Mitglied im DAChBAr, den ich nebenbei erfunden habe, und hoffe, dass er nicht existiert.
PPS: Teile dieser Forumsnachricht sind Ironisch gemeint. Andere Teile nicht. Im Impressum finden sie eine genaue Auflistung dieser Teile. Falls sie Anstoß an diesem Text nehmen sollten, schauen sie bitte ins Impressum, dort stehen meine Adresse, mein Name und meine Telefonnummer, unter der sie sich beschweren können. Falls sie das Impressum nicht finden sollten, finden sie die benötigten Informationen im Impressum. Sollten sie der Präsident der Vereinigten Staaten, sein Vize, oder der Chinesische Staatschef sein, bitte sehen sie davon ab, mir ihren Geheimdienst auf den Hals zu hetzen, es sei denn, er bringt eine Pizza mit.
PPPS: Das Schreiben dieses Textes hat mir Spaß gemacht. Ihr findet ihn bald auch unter meinem echten Namen auf meiner Webseite: http://draketo.de [172]
PPPPS: Nur für Freunde zugängliche Seiten sind auch keine Lösung, denn sie zerstören eine der größten Stärken des Internet, nämlich dass Informationen gefunden werden können, wenn sie jemand sucht. Und wenn jemand etwas Strafbares macht, kann er von der Polizei über seine IP gefunden werden, für die Einhaltung der Gesetze brauchen wir also kein Impressum. Wer meint, überall ein Impressum zu brauchen, ist in der analogen Welt gefangen, in der ein Flugblatt von der Polizei nicht zurückverfolgt werden kann und deswegen einen Verantwortlichen "braucht".
Meine Seite ist öffentlich. Ich achte darauf, was dort steht.
Kennt ihr übrigens http://freenetproject.org [308] ?
Zu Das große Löschen [309] von DRadio Wissen [310].
Sehr geehrte DRadio Wissen Redaktion,
Ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht, dass sie den Gema-Vertretern ermöglichen, in ihrer Sendung eine direkte Realitätsverzerrung als das letzte Wort zu bringen.
Mit ihrer Mitarbeit konnte die Gema sehr wirkmächtig die schlichte Lüge verbreiten, dass sie bei einem Youtube-Stream Geld verlieren. Sie gehen dabei davon aus, dass die Nutzer ohne Youtube Geld für die Musik ausgeben würden, das sie wegen Youtube nicht ausgeben (oder sich werbegespickte Radioprogramme antun würden – statt ihre eigene Musik vom USB-Stick zu hören).
Gleichzeitig verbirgt die Aussage, dass die Youtube-Fans sich schlicht anderen Musikern zuwenden können. Beispielweise die Musik auf Jamendo.com von jedem gratis heruntergeladen und weitergegeben werden, und was Jamendo dabei wirklich im Weg steht ist, dass über Youtube auch die Lieder von Gema-registrierten Gruppen gratis verfügbar sind.
Das heißt, die Gema sollte froh sein, dass ihre Künstler gratis Werbung bekommen und dafür nichtmal etwas tun müssen.
Statt nun aber zu sagen „Youtube ist klasse, unsere Fans lieben es, und sie geben uns sogar Geld!“ wird gelogen, dass beim Stream eines Liedes der Gema Geld gestohlen wird – natürlich ohne zu hinterfragen, warum der Gema das Geld eigentlich zustehen soll und ob sich mit neuen Wegen der Kommunikation zwischen Musikfans nicht vielleicht die Regeln ändern.
Und diese Realitätsverzerrung lassen sie traurigerweise unhinterfragt als letzten Satz in ihrer Sendung.
Mit freundlichen Grüßen, Arne Babenhauserheide
PS: Wer noch Argumente dazu braucht, dass die Gema den Mund wirklich nicht so voll nehmen und erst Recht nicht im Namen der Künstler sprechen sollte, muss nur die ePetition zur Gema [311] mit über 100.000 Unterschriften lesen. Zitat aus der Petition: »Die GEMA wird zunehmend vom „Kultur-Schützer“ zum „Kultur-Vernichter“.«
→ Kommentar zu einem Kommentar zu Religion vs. Kinderrechte [312] in der Taz.
Nana behauptete [313], säkular aufgewachsene würden sich nicht vermehren und Verstümmelung würde der Fortpflanzung nutzen.
@Nana: Ich habe zwei Kinder und meine Frau will unserer Tochter Ohrlöcher stechen - in Spanischer Tradition.
Wir haben abgemacht, dass wir das machen, sobald sich die Kleine selbst dafür entscheiden kann [314] (und das tut). Immerhin habe ich selbst ein Ohrloch, und ich finde es bis heute gut, dass mir meine Eltern erlaubt haben, es mir stechen zu lassen - während ich noch im Kindergarten war.
Ein Ohrloch ist allerdings keine Vorhaut: Dadurch verliert man keine Millionen an Nervenzellen an einem der empfindsamsten Teile des Körpers. Die möglichen Spätfolgen sind, dass das Ohrloch sich manchmal entzünden könnte (braucht halt etwas Alkohol o.ä.), oder dass sich darin etwas Talg ansammelt.
Die Folgen einer Beschneidung können ein für immer reduziertes Gefühl bei Sexualität sein. Und das wird dann als „der Fortpflanzung dienend“ verkauft, nein danke.
Ich lebe säkular und will unsere Kinder auch so erziehen. Und ja, ich bin auch schon säkular erzogen worden. Und ich habe Kinder.
Daher: Idiotische These durch Gegenbeispiel widerlegt: Säkular (und in WG!) aufgewachsener Mann, der nicht verstümmelt wurde, hat eigene Kinder.
Also reißen Sie ihre Klappe doch bitte nicht so weit auf. Wenn Mitgliedschaft in einer Religion nur für Verstümmelte möglich ist, ist das vermutlich keine sinnvoll gelebte Religion. Und das wo der Islam doch im Gegensatz zum Christentum Wege hat, wie er weiterentwickelt werden kann. Das wäre eine Stärke Ihrer Religion, warum nutzten Sie sie nicht?
Bis vor 100 Jahren war es normal, dass Kinder geschlagen werden. Das haben auch Atheisten gemacht. Irgendwann wurde aber erkannt, dass dadurch die Entwicklung der Kinder nicht gefördert sondern gehemmt wird. Vielleicht war das mal sinnvoll, als Kreativität egal war, dafür aber Gehorsam überlebenswichtig. Heute ist das aber nicht mehr so.
Das gleiche gilt für Genitalverstümmelung. Die Beschneidung von Jungen war mal sinnvoll, als sie sich noch nicht regelmäßig waschen konnten. Das ist sie aber nicht mehr, denn heute hat jeder in Deutschland das Recht auf ein Dach über dem Kopf und fließend Wasser.
Also aktualisieren sie doch mal ihre Rituale. Das geht. Es braucht nur eine sinnvoll gelebte Religion. Denn ein allwissender Gott wird erkennen, dass der Sinn der Beschneidung immernoch erhalten wird, auch wenn sie nur noch symbolisch durchgeführt wird.
→ Kommentar zu dem Video Precht Precht und Lindner: Was ist gerecht [315] und Precht und Lindner - Was ist gerecht? [316] (zwei Fassungen), in dem Precht nach Ranking über objektive Leistung fragte und Lindner vom Markt sprach.
→ Neuer Link: draketo.de/politik/leistung [317] ←
Einstufung nach Leistung hat das Problem, dass sich echte Leistung nicht objektiv messen lässt. Nicht mit Geld, und auch nicht mit irgendetwas anderem. Wir können nicht alles messen (ohne dass die Messung das Gemessene verzerrt — und sei es durch die Kosten der Messung), daher werden die Kriterien der Leistung immer nur eine unvollständige Repräsentation der wirklichen Leistung sein. Und selbst diese Kriterien werden kein Konsens sein, weil Leute unterschiedliche Grundwerte haben.1
Sobald aber bekannt ist, anhand welcher unvollständiger Kriterien Leistung bemessen wird, gibt es einen starken Anreiz für Leute, mit einem Minimum an Leistung das Maximum an Bewertung anhand dieser Kriterien zu erfüllen. Also ihre Leistung zu minimieren.
Um das kurz zu halten:
When a measure becomes a target, it ceases to be a good measure. — Goodhart’s law → http://www.draketo.de/zitate#measure-target [318]
Geld und einen Markt zu verwenden, um keinen Konsens über die Kriterien für Leistung zu brauchen, ist eigentlich eine spannende Idee. Das geht aber aus vier Gründen schief:
Allerdings gibt es Methoden, die diese Selbstzerstörung und Verzerrung von Marktsystemen reduzieren und damit den Markt besser machen als z.B. ein Feudalsystem, in dem die Herkunft darüber bestimmt, wer Leistung bewerten darf. Dazu gehören unter anderem
Mit diesen Korrekturen kann ein Markt gut funktionieren. Allerdings produziert er immer den Anreiz für starke Marktteilnehmer, daran zu arbeiten, diese Korrekturen zu reduzieren und so ihre eigene Bewertungsmacht zu erhöhen. Es ist also ständige politische Arbeit nötig, um einen Markt als dezentralen Bewertungsmaßstab für gesellschaftliche Leistung am funktionieren zu halten — gegen die durch ihn am besten Bewerteten. Ein Markt ist daher immer mit Vorsicht zu genießen und jede Ausweitung der Macht eines Marktes kann dessen eigene Grundlage zerstören.
(Diese Gedanken sind noch nicht ganz abgeschlossen. Zum Beispiel fehlen Überlegungen zum Geldsystem als erheblicher staatlicher Förderung des Marktes und Überlegungen zu staatlicher Regulierung, um Informationsdefizite und -ungleichgewichte zwischen Marktteilnehmern zu reduzieren)
Auch relevant:
Hintergrund zu den Grundwerten: http://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/was-gibt-dir-kraft [321] ↩
Punkt 1 gilt, solange wir annehmen, dass bei der Bewertung von Leistung die Meinung aller Menschen mit gleichem Gewicht eingehen soll. Diese Annahme stammt aus dem Gleichheitssatz [322], einer der zentralen Grundlagen der Demokratie, die durch Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte [323] für Deutschland rechtlich bindend ist. ↩
Das Problem wird am besten durch den Spruch gezeigt "Die erste Million ist die schwerste": http://www.draketo.de/die-erste-million-ist-die-schwerste [324] ↩
→ Kommentar zu Aus der Gewerkschaft austreten? Kann mir jemand einen Grund sagen, warum ich das nicht tun sollte? [325]
Wer mit Preissteigerung kommt, um Lohnsteigerungen zu verteufeln, ist entweder kurzsichtig¹ oder verlogen. Genau wegen solchen Leuten brauchen wir die Gewerkschaft.
¹: Der Anteil des Lohnes an den Produktkosten steigt. Das ist der Anteil, von dem sich die Arbeitnehmer etwas kaufen können. Wenn der auf 0 fallen sollte, würde das Bedeuten, dass nur der Arbeitgeber Geld hat, sich etwas zu kaufen. Würde der bei 100% liegen, könnten die Arbeitnehmer sich Produkte kaufen, die genau soviel Wert sind wie die, die sie herstellen.
Wenn der Lohnanteil bei einem 10€ Produkt von 10% (1€) auf 20% steigt (2€), wird das Produkt nur 10% teurer, der Arbeitnehmer hat aber 100% mehr Geld. Wenn das bei allen Produkten passieren würde, könnten sich alle Arbeitnehmer 81% mehr Waren kaufen.
Jede Steigerung des Lohnanteils führt also dazu, dass Arbeitnehmer sich mehr kaufen können - selbst dann, wenn sich der Lohnanteil bei allen Produkten erhöht.
→ Google hat eine Petition gegen das Leistungsschutzrecht gestartet - auf der Startseite [326] und einer eigenen Kampagnenseite [327] (die Taz [2] berichtete [328] - auch von 30min Besprechungszeit im Bundestag…). Ich habe unterschrieben - mit dem folgenden Kommentar:
Das Urheberrecht ist schon jetzt undurchsichtig genug - und macht es bereits heute schwer, sich auf dem Boden des Gesetzes zu bewegen, wenn man Informationen weitergeben will. Mit einem Leistungsschutzrecht wird eine weitere Hürde eingezogen, die dem Medium nicht im Geringsten gerecht wird.
Wenn ihr nicht gefunden werden wollt, nutzt halt eine robots.txt
Es geht nicht um Weiternutzung, sondern darum, dass Verlage von der Infrastruktur und Arbeit anderer profitieren und dafür von denen auch noch Geld bekommen wollen.
Insofern: Danke Google, dass ihr es uns ermöglicht, eure Infrastruktur zu nutzen, um noch deutlicher hörbar zu machen, was wir davon halten. Natürlich habt ihr ein Eigeninteresse. Aber heute deckt sich das mit meinem Interesse.
PS: Mein Sohn liebt die Musik im Video [329]. Könntet ihr die unter einer cc-Lizenz freigeben (gerne auch Apache), so dass ich sie mit anderen teilen kann, ohne die dazu zu verleiten, ihre eigene Freiheit einzuschränken?
PPS: Wissenschaftler gegen Leistungsschutzrecht: “Gefahr unabsehbarer negativer Folgen” [330]
Die Taz nennt es einen Misserfolg Googles, dass an einem Tag 25.000 Leute gegen das Leistungsschutzrecht unterschrieben haben, weil kaum jemand zum Telefon gegriffen hat.
Ich habe ihnen daher das folgende geschrieben:
Wieso hätte ich anrufen sollen? Ich habe mich in die Petition eingetragen und darüber gebloggt.
Ich vermute, so haben es viele andere auch gemacht.
Und Googles Seite war auch so strukturiert, dass das Verhalten gefördert wird: Petition, dann optional noch die Möglichkeit anzurufen. Von „auf den Bundestag hetzen“ kann also keine Rede sein.
Vielleicht rufe ich als Reaktion auf den Artikel hier aber doch noch an…
Erstmal habe ich jetzt Ingo Wellenreuther geschrieben. Der ist zwar CDU (=ich wähle ihn nicht), vertritt mich aber aktuell leider trotzdem. Also ist er der richtige Ansprechpartner.
Sehr geehrte Herr Wellenreuther,
Ich hatte eigentlich vor, Sie nicht persönlich zu behelligen, sondern einfach meine Meinung online kundzugeben. Nachdem aber die Taz 25.000 Unterschriften an einem Tag als „Misserfolg“ Googles interpretiert [331] hat, habe ich mich entschieden, Sie doch anzuschreiben.
Bitte stimmen Sie gegen das Leistungsschutzrecht. Es führt eine weitere Unsicherheit im Urheberrecht ein, das bereits jetzt undurchsichtig genug ist - und es schon heute schwer macht, sich auf dem Boden des Gesetzes zu bewegen, wenn man Informationen weitergeben will. Mit einem Leistungsschutzrecht wird eine weitere Hürde eingezogen, die dem Medium nicht im Geringsten gerecht wird.
Verlage, die nicht wollen, dass Kurzzitate aus ihren Artikeln automatisiert erstellt werden, können einfach eine kleine Textdatei auf ihren Server legen, in der steht, auf welche Seiten Google zugreifen kann. Wenn die Verlage Google gar nicht haben wollen, können sie einfach das folgende eintragen:
User-agent: *
Disallow: /
Die Textdatei heißt robots.txt.
Ich bin nur ein Hobby-Webautor, aber ich bin dazu problemlos in der Lage: http://draketo.de/robots.txt [332].
Daher lassen Sie sich bitte nicht von den Verlagen vorgaukeln, sie bräuchten ein Gesetz dafür. Was die Verlage bräuchten wäre einfach nur eine eigene gute Suchmaschine (dafür gibt es bereits freie Projekte, z.B. das Karlsruher ScienceNet).
Liebe Grüße, Arne
Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
Ich hatte eigentlich vor, Sie nicht persönlich zu behelligen, sondern einfach meine Meinung online kundzugeben. Nachdem aber die Taz 25.000 Unterschriften an einem Tag als „Misserfolg“ Googles interpretiert [331] hat, habe ich mich entschieden, Sie doch anzuschreiben.
Bitte stimmen Sie gegen das Leistungsschutzrecht. Es führt eine weitere Unsicherheit im Urheberrecht ein, das bereits jetzt undurchsichtig genug ist - und es schon heute schwer macht, sich auf dem Boden des Gesetzes zu bewegen, wenn man Informationen weitergeben will. Mit einem Leistungsschutzrecht wird eine weitere Hürde eingezogen, die dem Medium nicht im Geringsten gerecht wird.
Verlage, die nicht wollen, dass Kurzzitate aus ihren Artikeln automatisiert erstellt werden, können einfach eine kleine Textdatei auf ihren Server legen, in der steht, auf welche Seiten Google zugreifen kann. Wenn die Verlage Google gar nicht haben wollen, können sie einfach das folgende eintragen:
User-agent: *
Disallow: /
Die Textdatei heißt robots.txt.
Ich bin nur ein Hobby-Webautor, aber ich bin dazu problemlos in der Lage: http://draketo.de/robots.txt
Daher lassen Sie sich bitte nicht von den Verlagen vorgaukeln, sie bräuchten ein Gesetz dafür. Was die Verlage bräuchten, um nicht mehr von Google abhängig zu sein, wäre einfach nur eine eigene gute Suchmaschine (dafür gibt es bereits freie Projekte, z.B. das Karlsruher ScienceNet [333]).
Ich weiß, dass eine Lesung um 0:15 Uhr sehr spät ist, trotzdem bitte ich Sie, dabei zu sein.
Liebe Grüße, Arne
Update (2019-02-16): Und jetzt „will“ „die EU“ das [334]. Nachdem es bisher überall schiefgegangen ist, probieren wir es nochmal im größeren Rahmen. Denn eine schlechte Idee wird ja umso besser je mehr Leute sie umsetzen … wir müssen auf die Straße, damit das EU-Parlament diesen Wahnsinn ablehnt.
Update (2014-10-01): Und jetzt machen die das [335]: »Pressemitteilung der VG Media: "Google erpresst Rechteinhaber [336]."«
Sie fordern den Umgekehrten Brückenzoll. Und natürlich kein Wort dazu, dass es auch Rechteinhaber gibt, die ein Leistungsschutzrecht gar nicht wollen, weil sie dessen idiotie erkennen.
Googles Meldung dazu: News zu News bei Google [337]. Google geht hier indirekt auf das Kartellrecht ein: „Andere große deutsche Anbieter haben die Inhalte von Mitgliedern der VG Media sogar vollständig entfernt.“ ← Wer erpresst also wen?
Die Taz schrieb, was Verlage angeblich wollen [338]:
Oder es Google eben verbieten, auf die jeweiligen Angebote zu verlinken
Eben nicht. Das können sie nämlich schon: Einfach eine einzelne kleine Datei auf den Server legen:
Name: robots.txt
Inhalt:
User-agent: *
Disallow: /
Die Taz hat so eine übrigens schon, nur verbietet die Google nicht, auf Inhalte zuzugreifen (was ja auch dumm wäre):
Blöd und Spüngel haben auch eine:
Und die Geld natürlich auch:
Um Google auszusperren bräuchten sie also nur einen Texteditor. Er muss nichtmal Dateien erstellen können - es reicht, die bestehenden zu ändern.
Google irgendwas zu verbieten kann also nicht Sinn der Sache sein.
Vielmehr kann es nur darum gehen, entweder das Geschäftsmodell der Suchmaschinen zu ruinieren, oder eine Zwangsabgabe zu schaffen, die diejenigen zahlen müssen, die Leute zu ihnen bringen.
So etwas wie einen umgekehrten Brückenzoll: Statt dass der Besitzer der Brücke Geld bekommt, wenn jemand die Brücke verwendet, muss er für jeden Benutzer der Brücke Geld bezahlen, wenn auf der anderen Seite das Land des Verlages beginnt. Weil man von der Brücke aus ja sehen kann, wo man hingeht…
Damit das gelingt, müssen die Verlage den Brückenbesitzer natürlich zwingen, weiter Leute zu ihnen zu bringen. Aber wofür gibt es das Wettbewerbsrecht…
»Pressemitteilung der VG Media: "Google erpresst Rechteinhaber [336]."«
Mit diesem Schritt haben die in VG Media organisierten Verlage den Übergang von Brückenwächtern ohne Schlucht [149] zu Mafiamethoden geschafft. Geld dafür verlangen, Inhalte zu nutzen, und sich dann auf Gesetze berufen, nach denen die Inhalte genutzt werden müssen.
Ich wünschte, das wäre nicht so vorhersehbar gewesen…
→ Kommentar zu „Die GRÜNEN“ [340] von Pantoffelpunk über die Enthaltung der Grünen zur Volksabstimmung über Stuttgart 21.
Die Grünen hatten einen Änderungsantrag [341] gestellt. Anscheinend waren sie also mit dem Volksentscheid, wie die SPD ihn wollte, nicht zufrieden – was auch sehr sinnvoll sein kann. Wenn der Volksentscheid dafür da war, um „die dringend notwendige breite Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zur Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart und zur Neubaustrecke Wendlingen/Ulm zurückgewinnen“ (Titel des Antrags der SPD!), sollte kein Gegner von Stuttgart-21 dafür stimmen.
In Karlsruhe gab es einen Volksentscheid zur U-Strab: „Wollt ihr Verkehrschaos in der Fußgängerzone oder U-Strab UND Kriegstraßentrasse?“.
Das war allerdings schon der zweite zum Thema. Der erste hieß ein paar Jahre vorher „Wollt ihr eine U-Strab?“. Die Antwort war: „NEIN!“
Als Alternative wurde die Kriegstraßentrasse genannt: Legt für weniger als ⅕ der Kosten die Autos unter die Erde und baut eine Parallelstrecke – und belebt damit zusätzlich die Kriegstraße (in der zur Zeit wegen Verkehrslärm kaum jemand wohnen will und fast alle Geschäfte nur in Hinterhöfen sind).
Das hat die Stadtverwaltung dann einfach an die U-Strab drangehängt und gesagt „wir fanger aber mit dem an, das zuerst fertig geplant ist“, was natürlich die U-Strab war. Ich kann schon vorhersagen, dass danach dann das Geld für die Kriegstraßentrasse fehlen wird („die U-Strab wurde unerwartet teurer als geplant“…).
Aber was haben die Bürger in der zweiten Volksabstimmung gesagt? Natürlich „Ja“ (knapp) – dank (meines Wissens nach) einem Werbebudget von einer Million Euro und Hochglanzprospekten an jeden Haushalt.
Dass die Grünen nicht wollen, dass sich sowas wiederholt, sollte ja wohl klar sein.
Ihr Änderungsantrag sagte zum Beispiel:
Der Landtag wolle beschließen, den Antrag der Fraktion der SPD – Drucksache 14/6896 zu ändern:
I. Die Überschrift des Antrags der Fraktion der SPD neu zu fassen: „Mit einer Volksabstimmung zur Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart (Stuttgart 21) und zur Neubaustrecke Wendlingen/Ulm weiteren Schaden für die politische Kultur in Baden-Württemberg und in der Landeshauptstadt Stuttgart abwenden!“
(Die Überschrift der SPD hieß: „Mit einer Volksabstimmung die dringend notwendige breite Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zur Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart (Stuttgart 21) und zur Neubaustrecke Wendlingen/Ulm zurückgewinnen“ – und zu sowas kann man als Gegner von Stuttgart 21 ja wohl kaum zustimmen)
PS: Die Nachdenkseiten dazu: Stuttgart 21 PLUS – ein raffinierter Zug, die Gegner schachmatt zu setzen [342].
Eine Auswahl guter Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes:
Tagesschau: Uber muss die Regeln von Taxis einhalten [343]
Heise: "EuGH kippt Störerhaftung" [345]
Taz: Ein Asylverfahren zu verschleppen zerstört nicht den Anspruch auf Familiennachzug [346]
Tagesschau: Bei verkündungsfernen Aufgaben dürfen Kirchen keine Religionszugehörigkeit verlangen [347]
Taz: "Der EuGH erklärte das „Safe-Harbor“-Abkommen für ungültig" [348] und Spiegel: "In dem Urteil geht es auch um die Praktiken von US-Geheimdiensten - die das Gericht erstaunlich deutlich kritisiert" [349]
Heise: "Urteil: Europäische Normen dürfen nicht hinter die Paywall" [351]
Auf indymedia gibt es einen Film, der möglicherweise einen der Ausgangspunkte für die Gewalt in Rostock zeigt:
Rostock: Polizei inszeniert Festnahme [352].
Viel Spaß beim schauen...
→ Antwort auf den Kommentar Denkt bitte an diesen Unsinn hier, wenn ihr nächstes Mal von Sony was kauft [353] zum Artikel Klage gegen Sony wegen Linux-Aussperrung von der PS3 weitgehend abgewiesen [354] auf Heise [255].
Ich habe aufgehört von Sony zu kaufen, als ich Ersatz für Wattepads meiner 70 Mark Kopfhörer brauchte, und Sony dafür 50 Mark pro Pad wollte.
Langfristig hat sich das als richtig erwiesen, auch wenn ich die Spiele der Playstation vermisse…
Die konsequente Reaktion ist übrigens, keine unfreie Hardware oder Software zu kaufen. Alles, das ich nicht vollständig selbst kontrollieren kann, gehört mir nicht wirklich.
→ Wo immer möglich nur freie Software [355] nutzen, also auch kein Windows oder MacOSX, sondern nur GNU/Linux, BSD, GNU Hurd oder ähnliche.
Unfreies nur dort nutzen, wo es egal wäre, wenn es morgen schon nicht mehr existieren würde.
→ Kommentar [356] zu Keine guten Noten für Schulcomputer [357] aus der taz [2].
Die Studie zum Erfolg des OLPC [358] bescheinigt, dass Kinder mit OLPC intelligenter und sprachgewandter sind als Kinder ohne OLPC. Sie sind ihren Altersgenossen fast ein halbes Jahr vorraus. Und das nach 15 Monaten. Das heißt sie haben sich in 15 Monaten so weit entwickelt wie andere in 20 Monaten!
Die Taz nennt das im Titel keine gute Note, weil die Kinder in Mathe und Spracherziehung nicht signifikant besser wurden (die Sprache aber flüssiger verwenden).
Für mich klingt das Ergebnis allerdings nach einer sehr guten Note. Das ist ein halbes Jahr Vorsprung in allgemeinen geistigen Fähigkeiten! Und das unter widrigen Bedingungen: Oft nichtmal Internet und oft keine Möglichkeit, den Laptop zu Hause zu nutzen. Was kann man sich mehr an Erfolg wünschen?
Oder hatte wirklich irgendwer Verbesserungen in Mathe erwartet, wo selbst Studenten lieber auf Stift und Papier zurückgreifen statt auf den Rechner?
Daher: Klasse Arbeit! Weiter so!
Mehr infos zum OLPC auf laptop.org [359].
Disclaimer: Ich schreibe seit über 3 Jahren auf einer Vorversion des OLPC XO 1 und bin vollauf zufrieden, seit ich Gentoo [360] darauf am Laufen habe.
PS: Ich bezweifle, dass sich das Ergebnis auf Deutschland übertragen lässt, da hier sowieso fast jede Zugriff auf einen Rechner und Internet hat.
→ Kommentar [361] zu Missbrauchsinitiativen gegen Grüne-Politiker [362], in dem Jörg Rupp aufs Übelste diffamiert wurde, weil er im Rahmen geforderter Internetzensur von „der alten Kinderpornoleier“ gesprochen hat.
Zitat in der Taz, durch Christian Füller:
«Realer Missbrauch habe meistens irgendwann ein Ende, sagte Enders, „die kinderpornografischen Bilder aber lassen die Kinder nicht mehr los“»
Übersetzung: Der Missbrauch lässt die Kinder wieder los, die Bilder aber nicht… Na wenn das ein Experte sagt, kann der Missbrauch ja nicht so schlimm sein…
- bissigster Sarkasmus Ende -
Nein, Missbrauch lässt Kinder nicht wieder los! Im Gegensatz zu Bildern verletzt echter Missbrauch das gesamte Leben, von dem Moment des Missbrauches bis zum Tod.
Und Leute, die solche Sprüche bringen, erdreisten sich, über die Wortwahl von anderen meckern.
Wenn eine andere Gruppe von Gefahren des Netzes für Kinder gesprochen hätte, wäre das vielleicht interessant. Aber, um es einfach und offen zu sagen:
Innocence in Danger ist verbrannt.
Seit sie Internet-Zensur massiv gefordert und alle Gegner der Zensur als Pädo bezeichnet haben, ist voll und ganz klar, dass sie Kinder instrumentalisieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Daher: Wenn Innocence in Danger von Kinderpornos redet, dann ist das „Die alte Kinderpornoleier“. Und echte Kinderschutzvereine sollten es sich zweimal überlegen, ob sie mit Innocence in Danger in Verbindung gebracht werden wollen.
Was Jörg Rupp darauf antwortete ist also genau richtig:
«Rupp sagte auf Anfrage der taz, man müsse Kinderpornografie bekämpfen, „aber das kann man nicht in der Art und Weise tun, wie Innocence in Danger das tut. Die haben meines Erachtens keine Ahnung.“ Der Netzpolitiker der grünen Regierungspartei in Baden-Württemberg erklärte seinen Satz so: „Mit den Worten ’die alte Kinderpornoleier‘ habe ich gemeint, dass Kinderpornografie stets verwendet wird, um andere politische Ziele zu erreichen – zum Beispiel, um die Bürgerrechte im Netz einzuschränken.“»
Und da die Initiative von Innocence in Danger kommt, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass er damit Recht hat.
Dass Innocence in Danger nun versucht, Jörg Rupp zu verleumnden, war natürlich zu erwarten. Denn er hat zu offen die Wahrheit über den Verein gesagt. Und es kann ja nicht sein, dass ein Politiker die Wahrheit sagt. Da wäre ja die ganze Lobbyarbeit umsonst…
Die Antwort von Jörg Rupp dazu: der dritte Streich [363]
Als Erinnerung, weil das sich leider immer wieder als wahr erweist:
«Whenever a politician starts talking about “the children”, keep one eye on your wallet and the other on your liberty.»
Lest mal die Kommentare zu dem Artikel der Taz [364] über das Buch von Innocence in Danger. Da haben viele verstanden, was hier wirklich passiert.
Mein eigener Kommentar zu dem Artikel war:
Der Verein Innocence in Danger ist die Gruppe, die die amerikanische Sendung “How to catch a predator” in Deutschland wieder aufleben ließ, nachdem sie in Amerika gestoppt wurde, weil sich ein angeblicher Pädophiler umgebracht hatte. Die Polizei einzuschalten hielten sie allerdings nicht für nötig: Das hätte vermutlich die Einschaltquoten gesenkt. Wirksame Anonymisierung war ihnen auch gleich: Die ersten der Gezeigten waren schnell identifiziert und so deren Leben ruiniert, ohne polizeilich verwertbare Beweise.
Innocence in Danger hat außerdem immer wieder für Internetzensur geworben, gerne auch mit falschen Zahlen wie zum Beispiel der „Millionenindustrie“ Kinderpornos.
Daher würde ich mir eine Betrachtung der Hintergründe des Vereins wünschen und nicht nur unkritische Werbung für das Buch.
Mal als Erinnerung: 3 von 4 missbrauchten Kindern wurden von den eigenen Eltern oder Verwandten missbraucht. Und die brauchen dafür kein Internet…
Das wollen die Leute von Innocence in Danger aber wohl nicht wissen. Es würde es ihnen nämlich erschweren, Kinder zum Erreichen von Zielen zu missbrauchen, die diesen Kindern kein Stück helfen.
Wenn ein Kinderschutzverein sich auf sie einlässt, bedeutet das, dass er es unterstützt, dass Spenden eher an Innocence in Danger gehen als an den eigenen Verein. Und diese Gelder sind für Kinder schlicht und einfach verloren.
Also lasst euch nicht vereinnahmen. Weder als Vereine, noch als Privatpersonen, denen das Wohl von Kindern wirklich wichtig ist.
→ Antwort auf „Gibt es Wunder? [365]“, den Streit der Woche in der Taz [2].
Um die Frage zu beantworten, ob es Wunder gibt, müssen wir erst beantworten, was der normale Gang der Welt ist, denn ein Wunder muss immer mindestens eine starke Abweichung vom realistisch zu erwartenden Ablauf von Ereignissen sein.
Solange die Kirche Wunder zur Legitimation des Glaubens nutzt, ist es damit für sie von Interesse, dass unser Wissen darüber, was alles möglich ist, möglichst begrenzt bleibt. Denn nur wenn es Ereignisse gibt, die wir als unmöglich betrachten, können sie „durch ein Wunder“ geschehen.
Die Kirche braucht also möglichst viele Ereignisse, die eigentlich möglich sind (wie auch immer), die aber allgemein als unmöglich betrachtet werden.
Wer etwas Schönes wahrnimmt, das er für unmöglich gehalten hat, kann das als Gott interpretieren. Wenn er aber weiß, dass die Wahrnehmung völlig normal ist, wird er sie kaum als Wunder interpretieren, sondern einfach nur als wunderschön.
Das heißt, für jedes Wunder braucht es Unwissen. Solange es großes Unwissen gibt, wird es Wunder geben. Einer auf Wunder bauenden Kirche ist es damit ein zentrales Interesse, die wissenschaftliche Untersuchung der Grundlage von „Wundern“ zu verhindern.
Denn ein Wunder, das wir als Naturgesetz verstehen, ist kein Wunder im Sinne der Kirche mehr und kann nicht missbraucht werden, um eine Machstruktur zu rechtfertigen.
Und ein Wissenschaftler, der bei einem Bericht eines „Wunders“ antwortet „das ist völlig unmöglich“, spielt diesem Missbrauch des Unwissens in die Hände.
→ Kommentar zu der Mail „FWD: Kritik am Bedingungslosen Grundeinkommen [366]“ auf der Haupt-Mailing-Liste von attac-karlsruhe [367].
Hallo alle,
Ich habe diese Mail gerade zufällig gesehen und mich für den Inhalt interessiert.
Dabei habe ich mir die Freiheit genommen, die Punkte zu kommentieren, die mir am meisten ins Auge gesprungen sind.
Die Ideologie eines „Green New Deal“, der uns einreden will, dass wir mit einer intelligenteren Technik, mehr Effizienz und Energie aus erneuerbaren Quellen unseren bisherigen Wachstumspfad weiterverfolgen können, ist hoffnungslos naiv und längst widerlegt.
Da die Kosten für Energie aus Windkraftwerken schon heute billiger ist [368] als die aus Kohlekraftwerken und gleichzeitig die Effizienz unserer Geräte steigt, also für die gleiche Leistung weniger Energie benötigt wird, fällt diese Aussage der Mail in den Bereich der Spekulation.
Allerdings baut auf dieser Aussage der gesamte Text auf. Das heißt, die gesamte Argumentation der Mail wird von der Angst getragen, dass wir ohne fossile Energieträger in einen Zustand zurückfallen, in dem die Produktivität weit unter dem aktuellen Stand liegt.
Und das ist eine Vermutung, die durch die Entwicklung der letzten Jahre widerlegt wurde.
(Die immer sichtbarer werdenden Grenzen des BIP-Wachstums, die geologischer und physikalischer Natur und deshalb objektiv unüberwindlich sind, sind im Übrigen auch die letzte Ursache der derzeitigen Weltfinanzkrise.)
Mich wundert etwas, dass ich hier der erste bin, der antwortet. Attac hat immer wieder gezeigt, dass die wirklichen Hintergründe der Krise eben nicht in einem vermeintlichen Sachzwang liegen, sondern in menschengemachten Strukturen, die Instabilität befördern und einige wenige massiv bereichern. Es sind eben keine geologischen oder physikalischen Grenzen, und die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir sie objektiv bereits überwinden.
Damit hat der Text für mich vollständig seine Argumentationsgrundlage verloren, so dass ich mich jetzt nicht weiter um seine Kernaussage kümmern werde, sondern vielmehr um die im Text mitgelieferten Nebenaussagen. Und die sind gruselig.
Es wird für die Gesellschaft kein Anlass bestehen und es werden auch nicht die Mittel dafür vorhanden sein, in hohem Maß Menschen zu alimentieren, die ungeachtet ihrer entsprechenden Fähigkeiten ihren Beitrag … verweigern.
Das ist erneut Angst. Unbelegte Aussagen:
Wer sich die freien Stellen und die Arbeitslosenzahlen ansieht, wird immernoch klar erkennen, dass der Beitrag nicht verweigert wird, sondern gar nicht die Möglichkeit besteht, unter menschenwürdigen Bedingungen einen sinnvollen Beitrag zu leisten. Aber die Angst, dass der Großteil der Arbeitslosen die Arbeitenden durch eine Verweigerung ausnutzen, ist weit verbreitet1 und falsch2.
Es gibt für eine solche anarchistische Selbstorganisation durchaus ermutigende historische Beispiele. Zu vermuten ist allerdings, dass sie nur … überschaubaren Rahmens …
Das ist erneut eine Vermutung ohne Beleg.
Als einzigen Zweck dieses Absatzes erkenne ich das Schüren von Unsicherheit und Zweifel bei Leuten, die positive Erfahrungen mit selbstbestimmtem Leben gemacht haben - und den Versuch der Entwertung all dieser Erfahrungen, ohne Belege zu liefern.
Es steht aber zu befürchten, dass für den finanziellen Mehraufwand, der dafür erforderlich ist, die Mittel genau dann nicht vorhanden sind, wenn man in großem Stil Menschen alimentiert, die keinen entsprechenden Beitrag leisten wollen.
Die eben geschürte Angst führt also zu Arbeitszwang…
Erneute unbelegte Aussagen:
Widerlegt durch die Beiträge, die ich bereits vorhin verlinkt habe.
Eine solidarische Gesellschaft, wie wir sie anstreben, wird aber nur funktionieren können, wenn dem „Jedem nach seinen Bedürfnissen“ das „Jeder nach seinen Fähigkeiten“ als notwendige Ergänzung zur Seite gestellt wird.
Dazu ein aktueller Kommentar: Menschenfeindliche Systeme: Du musst alles tun, was du kannst. [369]
Ergebnis: Du hast keine Entscheidungsfreiheit mehr.
Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens verweisen gern darauf, dass damit die Möglichkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit großzügig eröffnet würde. Hier sitzt man offensichtlich der neoliberalen Ideologie auf, indem man unkritisch einen Ehrenamtsbegriff rezipiert, den der Kapitalverwertungsprozess als notwendige Ergänzung braucht. Notwendige gesellschaftliche Arbeit wird dem freiwilligen Engagement Einzelner aufgebürdet. Damit wird die profitorientierte Kapitalverwertung entlastet, bzw. es werden kostenlos deren gesellschaftliche Voraussetzungen bereitgestellt.
Eben nicht kostenlos: Leute haben schließlich das bedingungslose Grundeinkommen.
Vielmehr wird hier gesagt, dass ein Staat nicht von oben nicht alle Informationen darüber haben kann (oder sollte), was wirklich benötigt wird, und diese Entscheidung daher den Einzelnen überlässt.
Anstatt das parasitäre Verhalten in solidarischen Gesellschaftsstrukturen möglichst einzudämmen
Der einzige Grund, so eine Eindämmung zu fordern, den ich erkennen kann, liegt in der Angst und Unsicherheit begründet, die die vorherigen Absätze gezielt zu schüren versuchen.
Diese „Eindämmung“ wird allerdings keine positive Auswirkung haben, da es bereits jetzt um ein vielfaches mehr aktiv nach Arbeit suchende Arbeitslose gibt als freie Stellen.
Dafür wäre so eine „Eindämmung“ mit massiven Kosten und Einschnitten in die Privatsphäre verbunden.
Genau das merken wir ja mit Maßnahmen wie Hartz 4. Wer aus Angst vor wenigen Parasiten die Mehrheit kontrollieren will schadet am Ende Allen.
Das Netzwerk Grundeinkommen wird nicht müde zu betonen
…
Die Verfechter eines existenzsichernden, bedingungslosen Grundeinkommens verweisen auf
…
Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens verweisen gern darauf
…
Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens erheben für ihre Position in der Regel den Anspruch
…
Bei nicht wenigen Verfechtern eines bedingungslosen Grundeinkommens drängt sich der Eindruck auf
…
Das „Netzwerk Grundeinkommen“ hingegen offenbart ein Menschenbild
Diese Absatzeinstiege habe ich alle zusammengefasst, weil sie in mir den Eindruck wecken, dass es bei dem Artikel nicht nur um das Thema Grundeinkommen geht, sondern auch um einen Kampf gegen einige Vertreter des bedingungslosen Grundeinkommens. Also um persönliche Animositäten. Gleichzeitig werden Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommens mit einer bestimmten Gruppe gleichgesetzt, gegen die Bruno Kern eine Abneigung zu haben scheint.
Zusätzlich zum Schüren von Angst, Unsicherheit und Zweifel werden also Personen angegriffen und dieser Angriff wird dann auf alle Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens ausgeweitet.
Das wirklich emanzipatorische Gegenkonzept zu einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre deshalb ein verfassungsmäßig garantiertes, einklagbares Recht auf existenzsichernde, menschenwürdige und sinnvolle Arbeit. Integration in die Gesellschaft also, und nicht alimentierter Ausschluss. Solange die Gesellschaft dieses Recht nicht garantieren kann, ist sie selbstverständlich verpflichtet, die Betroffenen ohne Gegenleistung mit allem auszustatten, was zu einem guten Leben in gesellschaftlicher Teilhabe gehört.
Also ist ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Notwendigkeit, solange die Gesellschaft nicht für alle eine sinnvolle, existenzsichernde und menschenwürdige Arbeit garantieren kann?
Da unsere Gesellschaft während meiner gesamten Lebensspanne nicht dazu in der Lage war, klingt das für mich nach einer fast uneingeschränkten Unterstützung des bedingungslosen Grundeinkommens, auch wenn Bruno Kern das vermutlich ungerne hören wird.
Ich verstehe daher nicht, warum er überhaupt gegen das Bedingungslose Grundeinkommen argumentiert. Das ist in etwa so, als würde ich sagen „kauft euch kein spritsparendes Auto, selbst wenn ihr aktuell auf ein Auto angewiesen seid, sondern nehmt lieber einen Spritschlucker, denn in einer richtigen Gesellschaft, könntet ihr alles zu Fuß erreichen“.
Der Kampf für ein Recht auf Arbeit steht nicht automatisch in Konflikt mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen. Vielmehr könnte dieses Bedingungslose Grundeinkommen es erleichtern, alternative Arbeitsstrukturen zu testen, und damit dieses Ziel sogar unterstützen. Diese Möglichkeit auszublenden wirkt für mich wie der Versuch, eine künstliche Abgrenzung zu erzeugen.
Liebe Grüße,
Arne
taz.de/!120809 [370] — „Laut einer Allensbach-Studie glaubt ein Drittel der Befragten, Arbeitslose wollten nicht arbeiten.“ ↩
taz.de/!103709 [371] — Eine weitere Allensbach-Studie: „Fast ebenso viele [75%] würden daher Arbeit annehmen, für die sie überqualifiziert sind. 62 Prozent sprächen auf Eigeninitiative bei Arbeitgebern vor“ (Erinnerung: Auf jede freie Stelle kommen 10 Arbeitslose) ↩
→ Zum Artikel Computerspielkritiker über den Gamer Breivik [372] in der Taz [2].
Bei Computerspielen funktioniert man genausowenig als eine Maschine wie beim Sport. Man baut Reflexe auf, die man nutzen kann, um… naja, um… die Maus schneller zu nutzen.
Sogar wenn man eine Plastikwaffe hat lernt man… naja… eine Plastikwaffe auf den Monitor zu richten.
Die körperlichen Reflexe sind also bestenfalls wertlos.
Die taktischen Elemente werden auf das Spiel abgestimmt, haben also nichts mit der Realität zu tun, in der die eigene Hand zittert und man die Szene real erlebt. Um die Grundlegende Taktik zu lernen ist ein Grundwehrdienst sicher weitaus nützlicher. Solange Leute zur Armee können, brauchen wir uns also um Computerspiele keinerlei Gedanken zu machen.
Bleibt das Argument der emotionalen Abstumpfung. Aber da halte ich es lieber mit den Kommentatoren @AlucartDante und @cyctologie. Also auch Humbug (zwei Metastudien - mit gegensätzlichen Ergebnissen).
Wenn ihr das nächste mal einen Spielekritiker zur Sprache kommen lasst, fragt bitte auch Fangruppen des kritisierten Spiels - und macht ein Pro/Kontra o.ä., das sind nämlich meist eure interessantesten und tollsten Artikel!
Fangruppen der Spiele sind schließlich meist nur eine Suchanfrage entfernt, und es gibt fast sicher schon viele unter Ihnen, die über genau die Problemstellungen bereits viel diskutiert haben und dadurch sehr informierte Meinungen liefern können.
-> zu http://www.winfuture.de/news,38837.html [373]
Ich habe an dem Artikel zwei Hauptkritikpunkte:
1) Er verschweigt seine Quelle (es sei denn, ich hätte die Quellenangabe übersehen): http://www.computerworld.com/action/article.do?command=viewArticleBasic&... [374]
Die Informationen sind fast die gleichen, aber computerworld war weit früher dran.
2) Seine Informationen über Gnutella sind genauso falsch wie die im englischen Artikel.
Die Geschwindigkeiten bei verbreiteten Dateien sind oft deutlich höher als bei vergleichbar verbreiteten Torrents (eigene Erfahrung). Es besitzt seit Jahren einen swarming Mechanismus, der BitTorrent ähnelt, aber komplett dezentral realisiert ist.
Informationen dafür gibt es (auf Deutsch und Englisch) auf
- http://gnufu.net [375]
Gleichzeitig skaliert das Netzwerk gut. Es könnte ohne große Probleme die zehnfache Anzahl von Nutzern aufnehmen:
- http://gnufu.net/Warum_Gnutella_gut_skaliert [376]
Sicher ist man dabei weder mit BitTorrent Downloads, noch mit Gnutella oder edonkey. Man tauscht sich in offenen, unverschlüsselten Netzen aus, und damit kann jeder _Teilnehmer_ nachschauen, was man runterlädt. Polizisten dürfen nun zwar nicht hochladen, aber die Medienindustrie hindert nichts daran, ihre eigenen Dateien über Gnutella, BitTorrent, edonkey, oder irgendwas sonstiges runterzuladen und die Sharer dann zu verklagen.
Nebenbei: Veraltete Clients machen in Gnutella nur einen winzigen Bruchteil aus, und entsprechend ist auch ihr Einfluss vernachlässigbar.
Ich nutze übrigens nicht LimeWire, sondern Phex (auch ein Gnutella Programm):
- http://phex.org [377]
Update: Macron hat mit 65% der Stimmen gewonnen, gleichzeitig haben 4.2 Millionen ihre Stimme ungültig gemacht [378] (8,9%). Damit ist das klare Fazit: Mélenchons Unterstützerinnen und Unterstützer haben richtig entschieden. Ihre Stimmen wurden gegen Le Pen nicht gebraucht und wären so fälschlicherweise als Unterstützung von Macrons Politik gewertet worden.
Aller Angstmache zum Trotz haben diese 4,2 Millionen Franzosen nach ihrem Gewissen entschieden — und sich nicht von dem ihrer Meinung nach kleineren Übel vereinnahmen lassen.Update: Macron wurde gehackt, eine Stunde bevor die französischen Medien die Berichterstattung zur kommenden Wahl stoppen. Buzzfeed charakterisiert das passend als politische Sabotage [379] — Vorsicht mit den Gerüchten, die aufkommen, besonders mit denen, die Empörung hervorrufen sollen. Es wird kaum etwas relevantes geben, das wir nicht bereits vermuten, aber viele Falschdarstellungen und Faktenverzerrungen, die nur mit mehreren Wochen an Recherche wirklich geprüft werden können.
→ in der Taz werden gerade Linke dafür angegriffen, Macron nicht unterstützen zu wollen (¹ [380] ² [381] ³ [382] …). Die Nachdenkseiten haben das Problem thematisiert [383]. Das hier habe ich in der Taz dazu geschrieben.
Wer Macron nicht wählt, geht das Risiko ein, dass zu viele so entscheiden.
Wer Macron wählt auch.
Hat Macron zu wenige Stimmen, gewinnt Le Pen, was schrecklich¹ wäre.
Hat Macron zu viele Stimmen, kann er das als umfassende Unterstützung seines Programms umdeuten, was auch schrecklich¹ werden kann — wenn auch wahrscheinlich nicht so schrecklich¹ wie Le Pen.
¹: Persönliche Einschätzung.
Was auch erklärt, warum bei 20% Abstand zwischen Macron und Le Pen eine riesige Panik aufgebaut wird — gleichzeitig Macron aber keinen Schritt von seinen für die Linken unerträglichen Forderungen zurücktritt.
[384]
von nachdenkseiten.de/?p=38150 [383], nicht frei lizensiert.
Das ideale Ergebnis für Linke ist, dass Macron mit gewissem aber nicht zu großem Abstand gewinnt. Das lässt sich aber nicht erreichen, indem man Alle zur Wahl von Macron aufruft.
→ Kommentar [385] zum BeHaind Video Soziale Massenmanipulation - Politiker flippt aus - Sailor Moon [386]
Ganz klar, es gibt Manipulation. Und die wird es immer geben, wenn die Kommunikation von anderen kontrolliert wird.
Ich verwende deswegen zusätzlich zu Twitter und G+ auch GNU social und Sone. GNU social ist wie twitter, läuft aber auf meinem eigenen commodity Server und tauscht mit anderen Servern Daten aus, Sone ist wie G+ und läuft auf meinem Rechner mit Freenet als Backend, um wirklich anonyme Kommunikation ohne zentrale Schwachstelle zu ermöglichen.
Logischerweise ist beides freie Software, denn unfreie Software kann niemals vertrauenswürdig sein, weil niemand prüfen kann, ob sie wirklich das macht, was sie behauptet zu tun.
Das einzige, was ich damit an Manipulation fürchten muss, ist dass Fake-Benutzeraccounts angelegt werden, die von Chatbots [391] oder unterbezahlten Meinungsmachersklaven betrieben werden.
Für die Suchen hoffe ich irgendwann endlich auf YaCy umsteigen zu können: Eine dezentrale Suchmaschine, die auf meinem eigenen Rechner läuft: http://yacy.net/de/index.html [392]
Und nicht zu vergessen: E-Mail ist auch größtenteils frei, und Verschlüsselung ist einfach: https://emailselfdefense.fsf.org/de/ [393]
geschrieben auf: WDR - Monitor - Kontaktform [394]:
Sehr geehrte Monitor-Redaktion,
Ich habe gerade versucht, ihren WebTV Dienst zu nutzen, musste aber feststellen, dass dieser Dienst sowohl Flash als auch Javascript benötigt und damit unter meinem GNU/Linux nicht läuft.
Können sie die Sendungen auch auf andere Art zur Verfügung stellen? Ein Beispiel dafür ist die der Standardmethode des VodCasts, der auch auf der FAQ-Seite des WDR genannt wird:
http://www.wdr.de/themen/global/hilfe/media.jhtml?rubrikenstyle=hilfe#podc [395]
Der WebTV-Dienst schließt viele Nutzer aus, da er proprietäre Flash Software benötigt, die unter anderen als den Standardsystemen (Windows, MacOSX, Linux auf x86) nicht gut oder gar nicht nutzbar ist.
VodCast dagegen nutzt einfache Standardtechnologien, die unter so gut wie allen Plattformen genutzt werden können, da eine ganze Reihe freie PodCast-Programme existieren, die auch mit VodCasts problemlos klar kommen (und der videolan client und der mplayer sind zwei freie Videoabspielprogramme, die fast alle Filmformate anzeigen können und ebenso auf fast allen Plattformen nutzbar sind:
- http://www.videolan.org/ [396]
- http://www.mplayerhq.hu/ [397] ) .
Deswegen möchte ich sie darum bitten, einen VodCast von Monitor in's Netz zu stellen, vorzugsweise in Standardformaten wie mpeg4 oder freien Formaten wie ogg theora: http://www.theora.org/ [398] .
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
→ Offener Brief an die Redaktion von Monitor (Kontakt [399]).
Sehr geehrtes Monitor-Team,
In der Urheberrechts-Sendung vom 26.04.2012 [400] stellten Sie einige seltsame Aussagen auf:
„Wenn das geschieht wird das gesamte Musikalische Programm aus Tauschbörsen frei erhältlich sein“
Das ist doch schon seit Jahren so…
„und das wird dazu führen, dass nur noch sehr wenige Konsumenten aus legalen Quellen diese Musik erwerben“
Realitäts-Check: Die Musikverlage verdienen mehr Geld denn je.
Und das ist bereits belegt:
→ http://draketo.de/licht/p2p/gewinnbeteiligung-entschuldigung#fn:rechnen [401]
Aus der p2p-Generation (18-35) zahlen die Nutzer von Tauschbörsen 50% mehr Geld für Musik als die Nicht-Nutzer.
Um das noch einmal festzuhalten: In Tauschbörsen ist bereits seit über 10 Jahren alle Musik der Welt zugänglich. Und diejenigen, die sie nutzen zahlen einem industrienahen Marktforschungsinstitut zufolge 50% mehr Geld für Musik.
Die Vorstellung, dass freie Zugänglichkeit dazu führt, dass keine Musik mehr gekauft wird, ist also offensichtlich an der Realität gescheitert. Und dafür würde ich bei Ihnen gerne eine Richtigstellung sehen.
Und was die Piraten angeht, frage ich mich, wie sie es geschafft haben, drei Piraten zu finden, die der Kernaussage der Piraten widersprechen: Legalisierung der Tauschbörsen.
Vielleicht müssen die Piraten noch lernen, die richtigen Leute zu wählen…
Liebe Grüße, Arne
PS: Dass Sie in der gleichen Sendung über Lobbyismus sprechen, gibt dem ganzen noch einen ganz besonders unangenehmen Beigeschmack.
PS: Hey Piraten, schaut euch mal die Aussagen der Leute in dem Beitrag [400] an. Das sind die, die ihr gewählt habt. Und sie sagen „nein, Tauschbörsen legalisieren wollen wir nicht“. Um mal Namen zu nennen: Wolfgang Dudda und Joachim Paul - Bernd Schlömer sagt effektiv nichts.
Zum Artikel Scharfe Kritik an Rostocker G8-Ausschreitungen [402]:
Sehr geehrte Reporter vom NDR,
Ich lese gerade ihre Nachrichten über die Auftaktdemo gegen den G8-Gpfel, und ich möchte etwas ergänzen:
Ich war auf der Demonstation und bin vor zwei Stunden wieder nach Hause gekommen, und obwohl ich die "bisher nicht gekannte Brutalität" nicht direkt kommentieren kann (ich bin schon um 20:00 wieder zum Bahnhof um meinen Zug zurück zu erwischen), verfehlt ihre Beschreibung der Beteiligten deutlich die Realität.
Sie sprechen von einem Gewaltausbruch tausender Autonomer.
Dabei übersehen sie jedoch, dass in Schwerin ein großer Naziaufmarsch verboten wurde, und dass Schwerin leider Rostock sehr nahe ist, so dass wir vermuten, dass einige Neonazis versucht haben, sich bei der Demo einzuschleichen, um Gewalt zu provozieren, und es spricht leider einiges dafür.
Eine Demonstrantin, mit der ich im Zug zurück gefahren bin, hat mir zum Beispiel erzählt, dass sie etwa zwanzig exakt gleich Angezogene aus dem schwarzen Block gesehen hat, die aus der Sicht der Polizei gingen und plötzlich wie einstudiert gleichzeitig die schwarzen Pullis verschwinden ließen und bunt gekleidet wieder rauskamen.
Ihre Meinung war, dass sie bei echten Autonomen zumindest einen bestimmten Grad an Individualität kennt, so dass jeder doch etwas anders angezogen ist (und nur die Schals wohl alle gleich waren, wahrscheinlich die billigsten).
Daher liegt es nahe, dass zumindest diese eine Gruppe keine Autonomen waren, sondern vielmehr Neonazis, die den Gipfel in Gealt ausarten sehen wollten. Denn Angst hilft den Neonazis in ihrer verqueren Argumentation.
Deswegen möchte ich sie bitten, nochmal etwas tiefer zu schauen und zu prüfen, wieviele der angeblichen Autonomen in Wirklichkeit Faschisten waren, die den Gipfel für sich missbrauchen wollten.
Die Demoleitung hat sich übrigens deutlich von jeglichen Faschisten abgegrenzt. O-Ton: "Hier ist kein Platz für Nazis!" Wir demonstrieren für Frieden und Solidarität, und diese Ziele sind mit Nazis und braunem Gedankengut unvereinbar.
Was natürlich die Nazis nicht davon abhält trotzdem zu versuchen sich einzuschleichen oder friedliche Demonstationen zu diskteditieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
→ Kommentar zu Auf feindlichem Gebiet [403], in dem Arno Frank für die Taz mit den Titeln der Bücher von Neonazis nicht gerade sparsam umgeht und verantwortungsvollen Umgang mit Nazis feiert.
Es ist nicht nötig, Buchtitel zu wiederholen, es sei denn, sie sollen ins Bewusstsein getragen werden.
Statt Namen zu nennen, lieber sagen, was die Autoren falsch machen. Braucht etwas mehr Platz, vermeidet aber Zustimmung durch "habe ich schonmal gehört".1
Das wäre ein verantwortungsvollerer Umgang damit. Würde aber voraussetzen, all diese Bücher wirklich gelesen zu haben.
Ich kann das nicht. Journalisten sollten dafür aber genug Zeit haben. Dass sie die oft nicht haben zeigt ein Problem in unserer gesellschaftlichen Kommunikation.
Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die wirklichen Probleme unserer Zeit soziale Probleme sind [404]. Wir brauchen Wissensquellen, die uns helfen, mit verträglichem Aufwand handlungsrelevante Informationen zu erlangen und zu durchdringen, ohne fürchten zu müssen, dass sich durch unzureichendes Verständnis der das Wissen Vermittelnden im Subtext ganz anderes in unserer Psyche festsetzt. Und wir versagen seit Jahrzehnten mehr und mehr dabei, das zu finanzieren.
Experiment zum Glauben an Fake News [405]: Wir glauben, was wir schon einmal gehört haben. „Allgemein kann man sagen: Geschichten, die Menschen vertraut vorkommen, halten sie eher für wahr. Dieser Effekt ist unabhängig davon, ob man eher kritisch denkt oder nicht.“ (auch aus der Taz, Quellartikel: Pennycook and Rand 2017 [406]) ↩
→ zu Retten wir die Futurezone [407] in der Taz [2].
Das heißt, ich kann wegen einem §ℓ$€ Gesetz WDR2 Kabarett in meinem Podcast nur 7 Tage zurück abrufen und verpasse tolle Inhalte, wenn ich vergesse vor dem Urlaub das PodCast-Programm zu starten und auf auto-download zu stellen?1
Das ist eine verdammte Unverschämtheit!
Und die Taz zeigt, dass eine gute Zeitung die öffentlich rechtlichen nicht fürchten muss.
Wenn sich ein linkes Blatt mit klar begrenzter Zielgruppe „trotz“ der öffentlich rechtlichen halten kann, dann kann die Situation der „Massenzeitungen“ nicht so schlecht sein, sondern höchstens der Mehrwert für deren Leser so gering, dass niemand dafür Geld ausgeben will.
Wie mit dem Kampf gegen Tauschbörsen wird mal wieder versucht, mit Gesetzen eine Industrie zu retten, die die Zeit verschlafen hat und jetzt allen anderen Schlafmittel verordnen will.
…und sowas macht mich verdammt wütend.
Info dazu auf nachdenkseiten.de [408]2 ↩
Irgendwie hatte ich das verpasst, obwohl es mich heftig betrifft :( ↩
→ zu Warum Sie nicht mehr finden, was Sie suchen [409] in der Tagesschau [410].
Die Beiträge zu löschen, für die ich die letzten Jahre jeden Monat GEZ gezahlt habe, ist für mich schlicht und einfach Diebstahl.
Das gleiche gilt für die PodCasts im WDR. Ich habe seit Monaten mein PodCast-Programm mindestens einmal die Woche an, damit ich keine Kabarett-Sendung verpasse. Letztes Jahr habe ich vor dem Urlaub vergessen, es anzuschalten, und prompt zwei Folgen vollständig verloren. Die Beiträge von Volker Pispers höre ich auch Jahre später noch sehr gerne. Sie sind für mich ein Rückblick in die Realität der letzten Jahre, und die beiden vepassten Folgen tun weh.
Ich zahle gerne GEZ, weil ich die Inhalte der öffentlich rechtlichen denen in den privaten Sendern vorziehe (und Deutschlandfunk immernoch der beste Musiksender ist – trotz 80% Wortanteil!). Außerdem will ich eine von Finanzinteressen unabhängige Presse. Woher sollen sonst halbwegs unparteiische Informationen zum Fehlverhalten von finanzstarken Gruppen kommen? Von den von ihnen finanzierten Sendern?
Und die Politiker, die mir die bereits gezahlten Inhalte wegnehmen und so die Monopolinteressen der Privaten über den Bildungsauftrag der öffentlich rechtlichen stellen, sind für mich schlicht und einfach Diebe.
Tauschbörsennutzer werden als Raubkopierer bezeichnet, obwohl sie niemandem etwas wegnehmen.
Was sind dann Politiker, die uns ganz direkt unsere bereits bezahlten Inhalte stehlen?
Für Mikroblogger: Filesharer sind Raubkopierer, obwohl sie nichts entfernen. Was sind Politiker, die bezahlte Inhalte stehlen? → http://draketo.de/node/333 [411]
PS: Die Kommentare auf der Seite der Tagesschau wurden bereits depubliziert. Ich bin froh, dass ich meinen hier bewahre.
→ zu Depublizieren [412] aus dem Tagesschau Blog [413]. Sollte der Beitrag nicht mehr existieren, dann wurde er bereits depubliziert.
Ich möchte mich der Anfrage anschließen, alle Inhalte, für die Sie ausreichend Rechte haben, unter freie Lizenzen zu stellen.
Lizenzen, die sich eignen:
GPLv3: Jeder kann es nutzen und muss seine Änderungen wieder freigeben. Die verbreitetste Lizenz von Freier Software → http://gnu.org/licenses/gpl.html [414]
cc-by-sa: Wie GPL, nur mit etwas schwächerem Schutz und mehr schönen Bildern :) → http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ [415]
cc-by-nd: Darf nicht geändert werden → http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/ [416]
(Sie können auch mehr als eine Lizenz nutzen, wenn sie möglichst breite Weiternutzung ermöglichen wollen)
Damit könnten Sie einfach arbeiten wie bisher und nach der Produktion prüfen, ob Sie ausreichend Rechte für freie Lizensierung haben.
Wenn ja, einfach frei lizensieren (die stärkste Lizenz, die sie nutzen können: GPL > cc-by-sa > cc-by-nd), aber für spätere Nutzung auch unfreie Nutzung möglich halten (wenn die Nachricht später mit unfreien Bildern bereichert werden soll). Durch saubere Quellenangaben könnte das sogar automatisiert werden.
Unfreie Nutzung möglich halten heißt einfach, vom Macher der Sendung vorlangen, dass er auch unfreie Nutzung erlaubt. Wenn die Lizenz erst nachträglich hinzugefügt wird, dürfte das automatisch so sein, da die Macher dann alle verschiedenen Nutzungen erlauben sollten (um keine inkompatibilitäten mit Archivmaterial zu erzeugen, also alle Materialien zu nutzen).
Nebenbei finde ich es klasse, dass Sie die Informationen dazu in der 20:00 Uhr Tagesschau gebracht haben. So ein tiefgreifender Eingriff in die Pressefreiheit und Ihren Bildungsauftrag ist definitiv wichtig genug dafür!
Und so habe ich ihn im Video-Podcast gesehen.
PS: Nur nichtkommerziell nutzbare cc-lizenzen sind dafür sinnlos. Damit könnten Sie nämlich die Werke nicht nutzen, die andere mit Ihren Beiträgen erstellen.
PPS: Zusätzliche Infos zu Problemen von Creative-Commons Lizenzen für freie Werke [417].
→ Kommentar zu den Beiträgen Brennende Wasserhähne: Wie gefährlich ist Fracking? [418] und alles andere als irreführend [419] von Panorama.
Mir kam bei ihrem Beitrag komisch vor, dass Fracking immer wieder mit konventioneller Gasförderung verglichen wurde und es hieß, es sei nicht viel gefährlicher.
Die Frage, ob konventionelle Gasförderung in eng besiedelten Gebieten zu Gefährdungen führt, haben Sie allerdings nicht gestellt. Jegliche Öl- und Gasförderung ist eine Risikotechnologie. Das Wort „unbeherrschbar“ kam in dem Zitat nicht vor, dass in dem Beitrag von Frau Krautzberger gezeigt wurde. Vielleicht hat sie das wann anders gesagt, aber gezeigt wurde es nicht. Nach dem Zitat auf etwas nicht gezeigtes einzugehen, finde ich handwerklich schwach.
Auch gefehlt hat mir die Frage, ob der Boden, in dem Atombombentests gemacht wurden, denn repräsentativ für gashaltige Gesteinsschichten ist.
Oder ob die Information, dass das Gas aus dem Wasserhahn in einem Fall Oberflächengas war, bedeutet, dass das für die anderen Fälle auch gilt, und dass Fracking nichts damit zu tun hatte.
Zu Erdbeben wurde nur geantwortet, dass die Erdbebengefahr geringer sei als bei konventioneller Förderung. Also nicht etwa gering, sondern geringer. Ich bin mir sicher, dass Prof. Kümpel dieses Wort mit viel Bedacht gewählt hat.
Und das Schnappsglas mit 0.14% Cholinchlorid und 0.6% Butylglycol sieht zwar werbetechnisch gut aus, aber es beantwortet nicht, in welchen Mengen das am Ende im Gestein landet. Irreführend war, dass der Eindruck erweckt wurde, das wäre die Chemikalie, die zugesetzt würde. Zumindest erweckte der Beitrag beim ersten Sehen bei mir diesen Eindruck. Wenn ich es beim erneuten Anschauen aber richtig verstanden habe, war es die Gesamtmischung. Die Bilder selbst haben mich an den Yogurt-essenden Politiker nach dem Tschernobyl GAU erinnert.
Auf mich wirkte der Beitrag unausgeglichen.
PS: Die Antwort des Umweltbundesamtes [420] hat Panorama meiner Ansicht nach falsch wiedergegeben: Sie haben mit keinem Wort erwähnt, dass das erste Gutachten eher eine Gefahrenabschätzung war und das zweite eher eine Technologiestudie. Alles in allem sieht das gerade aus, als würde es zu einer Schlammschlacht ausarten. Schlechte Zeiten für Objektivität.
Neue Fassung unter draketo.de/politik/plan-b.html [421]
Kommentar zu „dann ist die Meinungsmacht zu groß“ [422] von Le Floid.
Dass die jetzt Youtube zensieren wollen, war zu erwarten. Wir haben ihnen die Macht dazu gegeben, als wir uns alle auf zentralen Plattformen versammelt haben. Aber warum seid ihr noch nicht alle zumindest auch in dezentralen Systemen? Warum finde ich eure selbstgeschaffenen Videos nicht im Freenet Projekt? Zumindest als zusätzlichen Zugang?
Gut, ich weiß, dass Geld zu verdienen auf eigenen Seiten viel schwerer ist als auf den größten Plattformen, und dass das und viel zu viele unterschiedliche Fähigkeiten gleichzeitig fordert, und ja, wir wurden in die Plattformen gedrängt und die Infrastruktur im Netz wurde so entwickelt wie die Riester-Rente: Die, die mitmachen, sind die Verarschten und die, die nicht mitmachen, verlieren noch mehr (beim Internet, weil sie außen vor sind).
Und ja, die großen Plattformen haben viel mehr Annehmlichkeiten und man kann leichter Geld verdienen, usw. — goldene Käfige eben, die manchmal nötig sind, um überhaupt über die Runden zu kommen — aber verdammt, wenn wenigstens die meisten einen Plan B am Laufen hätten, wären wir so viel weiter.
Insofern: Mein Plan B ist das Freenet Projekt. Vielleicht gibt es ja ein paar Leute, die anfangen, ihre Videos da hochzuladen. Und sei es nur, um auch einen Plan B zu haben — um auch dann noch da zu sein, wenn unsere Regierung völlig durchdreht. Insofern: schaut bitte vorbei!
→ https://freenetproject.org [423] ←
Vielleicht reicht die Zeit ja noch. Immerhin hat es auch 15 Jahre gedauert, bis meine Vorhersage zur Zensur von Streamingplattformen eingetroffen ist ("die kommt, sobald die nichtkommerziellen peer-to-peer-Netze unbedeutend geworden sind, weil kommerzielle Streamingplattformen so viel leichter zu nutzen sind").
Das ist die andere Seite des Tale of Foxes and Freedom [424]: Die Abhängigkeiten, in die wir uns treiben lassen, sei es über Infrastruktur oder über zentrale Moderation oder auch über Finanzierungsstrukturen, sind die goldenen Ketten, durch die wir Stück für Stück den Klang wirklicher Freiheit vergessen.
Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, sind wir alle unwiderruflich gefesselt. — Capt. Jean-Luc Picard [425]
Einen Weg aus den goldenen Ketten findet ihr über das Freenet Projekt, von einem non-profit entwickelte Freie Software, mit der ein Kommunikationsnetz ohne zentrale Kontrolle aber mit einfachst möglicher Veröffentlichung geschaffen wird:
→ https://freenetproject.org [423] ←
Nutzt es bitte, und sei es nur als Plan B.
→ zu Musiker sind im Netz arm dran [426] in dradio Wissen [427].
Ich fand ihren Beitrag sehr interessant zu hören, bin dann aber leider über einen gravierenden Schönheitsfehler gestolpert:
Sie haben gezeigt, wie online Geld sammeln funktioniert, und dass viele Künstler wenig darüber wissen, wieviel sie eigentlich online verdienen. Dann erzählen lassen, dass das Leben ohne Label schnell profitabler sein kann, wenn man seine CDs selbst verkauft.
Und dann kam plötzlich der völlig unbelegte (und faktisch falsche) Satz „das Hauptproblem sind aber die illegalen Downloads“.
Faktisch falsch, weil inzwischen viele unabhängige Studien belegt haben, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen illegalen Downloads und schwindenden Umsätzen gibt (die übrigens selbst unbelegt sind). Abgesehen davon, dass es logisch ist, dass jemand Umsatz verliert, der routinemäßig seine eigenen Kunden verklagt, bedroht und beschimpft („Musikpiraten“ sind auch die stärksten Musikkäufer), wurde in der neusten Studie, die ich gelesen habe, deutlich gezeigt, dass der von Ihnen im Bericht sogar erwähnte Effekt, dass im Netz mehr Singles gekauft werden, die weniger bringen als ganze CDs, für die Umsatzrückgänge verantwortlich ist. Die Methode war der Vergleich USA (sehr viele Singles) und Deutschland (immernoch hauptsächlich CDs verkauft).
Wer sagt, die Downloads seien das Problem, setzt fälschlicherweise „gratis herunterladen“ mit „nicht kaufen, was man sonst gekauft hätte“ gleich. Und das ist einfach Unsinn. Ich kenne keine einzige Person, die weniger Musik kauft, seit sie Tauschbörsen nutzt. Im Gegenteil kaufen die meisten mehr, aber eher von Nischenkünstlern. Teils weil der Musikgeschmack durch sehr viel mehr Musikerfahrung spezifischer wurde. Teils aber auch, weil es viele so wie ich nicht einsehen, von einer Firma zu kaufen, die sagt, wir wären ein Problem, obwohl wir ihr Geld geben.
Statt aber an ihrem Geschäftsmodell zu arbeiten, greifen die Plattenfirmen weiterhin ihre eigenen Kunden an.
Dagegen halte ich: „Gebt uns einen einfachen Weg, dem Künstler ein paar Euro zu geben und dafür was in erster Linie symbolisches Extra zu kriegen, und ihr werdet deutlich besser Geld verdienen. Solange ihr nicht behauptet, 60% eurer Kunden währen Verbrecher.“
Ich würde mir für den nächsten Beitrag wünschen, dass sie die Aussagen derer, die ein starkes finanzielles Interesse daran haben, die Vertriebskanäle von Künstlern zu kontrollieren, besser gegenprüfen statt sie einfach zu übernehmen. Allgemein: Wenn jemand sehr stark davon profitiert, wenn eine behauptete „Tatsache“ geglaubt wird, sollte die „Tatsache“ lieber doppelt geprüft werden.
Was illegale Downloads nämlich bringen ist, dass Künstler immer unabhängiger von Plattenfirmen Verbreitung erlangen können. Um hier mal die Wise Guys bei einem Konzert aus dem Gedächtnis zu zitieren:
„Und wie viele sind hergekommen, weil sie von einem Freund eine Platte gebrannt bekommen haben? Also: Bitte empfehlt uns weiter!“
(Kommentare in einer Diskussion zu den RedTube-Abmahnungen gegen Streaming-Nutzer [428])
Es ist egal, ob du streamst oder Tauschbörsen nutzt: Illegal herunterzuladen ist für Gerichte halt erstmal illegal (egal wie falsch ich es finde, dass es illegal ist) - ich kenne die ganzen Argumente mit Logik und gesundem Menschenverstand. Nach Logik und gesundem Menschenverstand kannst du auch niemanden haftbar machen, wenn mehrere Leute den gleichen WLAN nutzen. Ist aber egal: Nennt sich Störerhaftung. Will heißen: Logik ist wertlos, es gilt nur, was die Richter am Ende entscheiden. Und beim Streamen ist auch noch an einer zentralen Stelle bekannt, was du geschaut hast.
Dass bei modernen Tauschbörsen automatisch weitergegeben wird, hat dabei keine Relevanz: Du gibst weiter, während du runterlädst, bist aber nicht die Quelle. Damit funktionierst du wie ein transparenter Proxy - und die sind legal (die meisten Unis haben so einen, um die verbrauchte Bandbreite zu reduzieren - deswegen müssen manche Webseiten oder Dateien zweimal geladen werden, um aktuell zu sein).
Das ist also wieder nur ein irrelevantes Implementierungsdetail, das die Bandbreitenkosten des Anbieters reduziert. Klar kann man deswegen abmahnen - aber eben nur weil Richter was Tauschbörsen angeht großteils immernoch ahnungslos sind. Sonst würden sie auch über Screenshots lachen - genau wie über jegliche anderen „Beweise“, die von Computern produziert werden…
Die einzigen, die wirklich etwas anderes tun als reine Downloader sind diejenigen, die aktiv fertig heruntergeladene Dateien anbieten (früher wurden die mal als Uploader bezeichnet). Eigentlich sogar nur, wenn sie die Dateien vorher geprüft haben (ansonsten laden sie nämlich immernoch nur etwas hoch, von dem sie nicht wissen können, was es ist - arbeiten also als transparente Proxies).
Zwischen dem was wir sagen gibt es einen großen Unterschied: Ich sage, dass das sharen von unvollständigen Dateien bei modernem p2p keine Relevanz hat, weil es dich nicht zu einem Anbieter macht, sondern zu einem Proxy.
Bei Youtube gibt es die Trennung „Uploader“ (lädt Videos hoch), „Anbieter“ (Zeigt dir Videos und gibt dir die Daten; Youtube selbst), „Proxy“ (Zwischenspeicher für Daten; lässt dein ISP laufen, um seine Bandbreite nach außen zu reduzieren, siehst du nicht, ist aber da) und „Konsument“ (Lädt Videos herunter - es gibt technisch gesehen keinen Unterschied zwischen Stream und Download, nur die AGBs von Youtube sagen, dass du letzteres nicht darfst, und deren Gültigkeit ist sehr zweifelhaft).
Bei z.B. Gnutella gibt es die Trennung „Sharer“ (bietet Dateien an), „Ultrapeer“ (leitet deine Suchanfragen weiter, so dass du die Sharer finden kannst), „Downloader“ (lädt Dateien herunter und lässt andere Teile von unvollständigen Dateien herunterladen).
Bei BitTorrent gibt es „Torrent-Ersteller“ (erzeugen die BitTorren-Datei), „Torrent-Server“ (Koordinieren das Herunterladen, bieten selbst nichts an), „Seeder“ (Bieten vollständige Dateien an) und „Leacher“ (Laden Dateien herunter und lassen andere Teile von unvollständigen Dateien herunterladen).
„Downloader“ und „Leacher“ haben hier die Rolle von Youtube-„Konsumenten“ + „Proxies“.
Wenn bei Gnutella kein Sharer existiert oder bei BitTorrent weder Torrent-Server noch Seeder (für das dezentrale Protokoll), dann kann die Datei nicht heruntergeladen werden.
Zusätzlich gibt es bei allen Systemen noch Router dazwischen, die Daten weiterleiten (aber nur prüfen, ob sie beschädigt sind, nicht was drin ist).
Grundlegend müssen wir, um das wirklich zu klären, erst auf den Sinn des Urheberrechtes eingehen, um dann zu klären, welche Regelungen gesellschaftlich sinnvoll sind. Denn im Gegensatz zu physischem Eigentum lassen sich Verwertungsrechte nicht aus einem irgendwie gearteten Naturrecht herleiten: Sie sind ein Werkzeug zur Kulturförderung, und als solches müssen sie an ihrem Nutzen für die Gesellschaft gemessen werden. Ist es wirklich ein Nutzen für die Gesellschaft, wenn jetzt 2 Millionen Leute ihren Unterhaltungskanal verlieren und dafür ein paar Künstler ihr Ego damit streicheln, dass sie anderen die Benutzung ihrer Werke verbieten können? (absichtlich hart formuliert)
Als weniger provokanten Hintergrund hierzu: „Geistiges Eigentum“ – Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte [27].
Die Bezeichnung der Kosten als „Strafmaß“ halte ich für falsch. Das Urheberrecht hat den Zweck, die Schaffung Kultureller Werke zu fördern - und zwar nicht nur der Hobbymäßigen. Jemanden für die Schaffung neuer Werke zu bestrafen steht damit im Widerspruch. Das aktuelle Urheberrecht versagt leider in der digitalen Welt vollständig.
Zu Werken, die für sich alleine stehend nicht gut zu vermarkten sind: Solche Werke können aus zwei (in sich logischen) Gründen veröffentlicht werden: Entweder, weil jemand dafür bezahlt hat (z.B. damit sie Teil eines vermaktbaren Gesamtwerkes werden), oder als Werbung, um Mitstreiter zu finden, oder Leute, die für zukünftige Werke bezahlen wollen. Und die Bezahlung nur mit Bekanntheit und Reichweite sehe ich nicht: Ich zahle für Werke und viele andere tun das auch. Wenn Verlage das nicht tun, dann zeigt das, dass das aktuelle Urheberrecht für diese Verlage eine falsche Lenkungswirkung hat.
Die Kommerzialisierung halte ich nicht für ein Problem an sich. Vielmehr sollten alle, die für sich etwas gefunden haben, das sie mit Herzblut tun, versuchen, ihren Traum in Vollzeit zu realisieren. Und dafür müssen sie kommerziell sein.¹ Frage: Warum wird denn auf den letsplay keine Werbung für das Originalprodukt geschaltet - durch das der letsplay-Spieler dann Geld von den Herstellern des Originalproduktes erhält?
Abgesehen davon halte ich selbst nichts davon, mit Werbung Geld zu verdienen: Werbung ist die Lenkung der Aufmerksamkeit durch diejenigen, die viel frei verfügbares Geld haben - und damit toxisch in einer Gesellschaft, in der das Einkommen extrem ungleich verteilt ist: Sie erlaubt die direkte Beeinflussung der Gesellschaft durch diejenigen, die viel Geld haben. Hintergrund dazu: „Zu große Vermögensungleichheit zerstört jede Demokratie“ [429] — Werbung ist einer der Mechanismen, die das bewirken, und wer denkt, nicht davon beeinflusst zu werden, sollte sich mal mit Werbeleuten über deren Erfolgsstatistiken unterhalten.
Durch einen Klick zahlen zu können, wäre dagegen toll - nicht nur für Lizenzgebühren. Stattdessen könnte doch im Urheberrecht stehen, dass bei einem Werk eine Bezahlmöglichkeit für alle verwendeten Werke geboten werden muss. Ich bin sicher, dass damit die Urheber der verwendeten Werke fair an wirklichen Gewinnen beteiligt würden (denn die meisten Menschen wollen fair sein).
¹: Als Hintergrund zu Kommerzialisierung: „Der will ja nur Geld machen“ [430]
PS: Ich sehe die Ironie dahinter, diesen Text auf dem werbefinanzierten G+ zu schreiben. Ihr seid aber herzlich eingeladen, die Diskussion stattdessen auf sn.1w6.org [388] zu führen: Meinem selbstfinanzierten, frei lizensierten GNU Social Knoten.
Das hier ist mal ein Zitat: “Was Ihr braucht ist eine den Namen verdienende, starke Gewerkschaft, kein Monster aus Verwertungsgesellschaften, die dann Youtube langjährig verklagen, weil sie kostenlos Werbung für Euch machen und Euch damit zukünftige Aufträge verschaffen.” [431]
Oder das hier: Sir Arthur Conan Doyle schrieb dazu: »Wenn jeder Autor, der ein Honorar für eine Geschichte erhält, die ihre Entstehung Poe verdankt, den Zehnten für ein Monument des Meisters abgeben müßte, dann ergäbe das eine Pyramide so hoch wie die von Cheops.«
Bei dem ersten: Du meinst, bisher würden viele Geld verdienen? Nach meinem aktuellen Wissensstand verdienen mindestens 2/3 der Bands mit ihrer Musik (netto) kein Geld. Dagegen verdient aber Netzpolitik inzwischen Geld über Flattr.
Was nicht heißen soll, dass Werbung ein Garant fürs Geldverdienen ist. Hast du mal versucht, einen Urheber direkt zu bezahlen? Ist in deinen Rollenspiel-PDFs ein Flattr-Link?
Andererseits zeigen aber viele sehr erfolgreiche Kickstarter-Kampagnen, dass Bekanntheit eben doch Erfolg und Geld bringt. Dafür braucht es aber die richtigen Strukturen, und da sind wir mit Kickstarter (und startnext) erst ganz am Anfang.
Und es braucht den Willen der Urheber, Geld mit ihren Werken zu verdienen (da bin ich selbst bisher ein Negativbeispiel: Ich habe weniger Zeit als Geld…). Ich habe dir das zwar vermutlich schon geschickt, aber es kann nicht schaden, es nochmal zu schreiben: „Der will ja nur Geld machen“ [430]
Die Torwächter haben ihre absolute Macht verloren, aber sie leben immernoch in den Köpfen fort.
Weißt du, wann Deutschland als das Land der Dichter und Denker bekannt wurde? Als wir hier kaum Urheberrecht hatten - und die Kulturproduktion blühte (bis das Urheberrecht angezogen wurde) [432]
Und was die Werbung angeht (habe jetzt das Video geguckt): Sobald du an dem Punkt bist, dass Leute sich wünschen, dass du ihnen etwas erschaffst, bist du schon weit. Auf so eine Mail wäre meine Antwort: „Ich nehme 20€ die Stunde. Wenn sie das zahlen, bin ich dabei“.
Für einige von Battle for Wesnoth klappt das inzwischen (die zeichnen inzwischen oft auf Kommission - also bezahlt).
Übrigens ist das Video in dem Punkt auch klar und richtig: Es spricht nur von neu zu schaffenden Werken - hat also mit dem Urheberrecht nichts zu tun.
Das Urheberrecht regelt nur, wie du diejenigen einschränken darfst, die dein Werk erhalten haben: „Ich male das Bild für dich, du darfst es dann aber niemandem zeigen“ oder „ich schreibe die Geschichte für dich, aber online stellen darfst du sie nicht“ oder „ich schreibe dir das Programm, aber jedesmal, wenn du es verwendest, musst du mir 10 Cent geben“.
„Ich male dir das Bild für 100€“ braucht kein Urheberrecht - nichtmal ein minimales. Um aber überhaupt die Aufträge zu bekommen, muss es ein Urheberrecht geben, das sicherstellt, dass niemand behaupten darf, dein Werk wäre von ihm (besser noch: Mit dem er sagen muss, von wem das Bild ist).
Ich kann Einzelfälle zur Motivation nennen und Studien zur Untermauerung. Mehr Möglichkeiten habe ich nicht. All das, was ich schreibe, kann dich nur zum Nachdenken anregen, aber ich kann dein Denken nicht ändern - das kannst nur du.
Das ist, was die Studie zu Deutschland um 1800 für Bücher widerlegt hat - und was auch in neueren Studien zu Musik immer wieder widerlegt wurde.
Wie gesagt: Ich mag Einzelfälle nennen, aber ich stütze mich auf die Ergebnisse von breiten Studien.
Nur weil Leute Werke gratis bekommen können, geben sie nicht weniger Geld für Kultur aus. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Referenz von 2007: Studie: Auswirkungen von Tauschbörsen auf Musikverkäufe nicht von Null unterscheidbar [434]
Noch deutlichere Referenz von 2012: Tauschbörsennutzer geben fast 50% mehr Geld für Musik aus [26]
(ich nenne die beiden Studien, weil ich über die geschrieben habe und sie daher leicht finde)
Ein Kommentar mit ein paar Ideen im Forum [435] der Petition zur Reformierung der Gema [311].
Wenn die Gema euch aktuell so kontraproduktiv erscheint wie mir, unterzeichnet die Petition doch auch - ihr habt noch bis zum 17.7. Zeit dafür.
Ich persönlich hatte bisher erst einmal direkt mit der Gema zu tun: Ich wollte ein selbsteingespieltes (aber nicht selbst geschriebenes) Lied auf meine Webseite stellen. Ich habe es dann aufgegeben, weil ich nicht abschätzen kann, wie oft es heruntergeladen worden wäre, so dass ich potenziell vor einem riesigen Kostenberg hätte stehen können - bei einer privaten (und nichtkommerziellen) Webseite. Ich fand das Lied toll und wollte es anderen zeigen, aber die Gebühren haben mich sehr schnell davon abgebracht.
Was ich an der Gema gut finde ist, dass sie es ermöglicht, dass Künstler Musik von anderen Künstlern spielen können, ohne sich mit jedem einzelnen Künstler direkt absprechen zu müssen (was teilweise einfach nicht geht - wenn die Adresse nirgendwo steht, kann ich den Künstler nicht erreichen).
Was ich an ihr kritisch finde, ist dass sie Musikern meiner Meinung nach unnötige Hürden in den Weg legt. Und nachdem ich mich jetzt noch etwas mehr schlau gemacht habe kommt dazu, dass sie undemokratisch, elitär und bevormundend ist [436], ihre normalen Mitglieder zu Gunsten bekannter und klassischer Künstler schröpft und für sich in Anspruch nimmt, jedes Lied kennen zu müssen, das irgendwo in Deutschland gespielt wird, selbst wenn die Künstler nicht in der Gema sind. Vor allem, was ich hier schreibe muss also stehen, die grundlegenden Strukturen der Gema zu demokratisieren.
Ich kann dabei eigentlich nur von dem sprechen, was ich für sinnvoll halte, ohne die gesamten Hintergründe zu kennen (hoffentlich gesunder Menschenverstand :) ). Ich hoffe, dass die Ideen denen nutzen, die die Hintergründe kennen. Falls hier irgendwas völlig sinnlos klingt, dann schreib mir das bitte! (unten ist ein Kommentarlink)
Erstmal: Eine Anerkennung von creative-commons-Lizenzen und eine Zusammenarbeit mit Künstlern, die sagen, dass ihre Werke für nichtkommerzielle Zwecke jederzeit gratis gespielt und auch geändert werden dürfen: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ [437]
Wer zusätzliche Rechte will, kann sie dann über die GEMA bekommen. Auch dafür gibt es bei creativecommons bereits eine Lösung: CC+: http://wiki.creativecommons.org/Ccplus [438]
Damit wäre bereits der gesamte Bereich des ehrenamtlichen Engagements und der nichtkommerziellen Nutzung von Musik abgedeckt. Ein Künstler könnte sich entscheiden, ob er nichtkommerzielle Nutzung gratis erlauben will, selbst wenn er in der Gema ist. er könnte damit sogar sagen "Gema, vertrete mich bitte, wenn jemand meine Musik kommerziell nutzen will".
Zweitens: Fallenlassen der Gema-Vermutung (wenn das neue rechtliche Regelungen braucht, dann sei das so - dafür ist diese Petition da).
Wenn ein Musiker kein gemapflichtiges Stück angibt, dann sollte sein Repertoire schlicht als Gemafrei angesehen werden, ohne dass er all seine gemafreien Lieder angeben muss. Meiner Ansicht nach, gibt es keinen sinnvollen Grund, warum die Gema ein Recht darauf hat zu wissen, was über die bei ihnen registrierten Werke hinaus auf Veranstaltungen an Musik gespielt wird. Das gilt schon alleine aus datenschutztechnischer Sicht.
Wenn ich als Künstler der Gema nicht beitrete, will ich auch nicht, dass die Gema weiß, wann und wo meine Lieder gespielt werden.
Wenn ein Künstler gemapflichtige Lieder nicht meldet, macht er sich dann schlicht und einfach ein Urheberrechtsverstoß, weil eine Nutzung der Lieder nur bei Gemabgabe erlaubt ist. Sollte ein Künstler sich entscheiden unkommerzielle Nutzung gratis zu erlauben (nach Punkt 1), sollte auch hier jegliche Nachweispflicht wegfallen. Sollte ein Flatrate-Tarif existieren, sollten sich die Nachweispflichten auf das beschränken, was notwendig ist, um das Geld zu verteilen.
Drittens: Die Tarifstruktur sollte so einfach sein, dass keine vierstufige Navigation auf der Webseite plus PDF mit Tabellen nötig ist, um den Tarif zu finden (Abspielen -> Veranstaltung -> Tarife -> einzelner Tarif). Erstmal für Aufführen/Abspielen: Warum genügt es nicht zu unterscheiden zwischen den Punkten:
Viertens: In einem Tarif sollte nicht stehen "bei Nutzung von mp3s, ... sind zusätzliche Vervielfältigungsrechte einzuholen" (Veranstaltungen mit Tonträgerwiedergaben). Das ist nämlich die völlig unzeitgemäßge Verpflichtung, CDs von Hand zu wechseln (das mal als konkreten Vorschlag: Wenn jemand die Musik besitzt - in welcher Form auch immer - und der Gema Geld gibt, damit er sie öffentlich abspielen darf, sollte er sie in jedem Format abspielen dürfen, ohne zusätzlich zahlen zu müssen, nur weil er das Format gewechselt hat). Ich habe meine CDs im Schrank und höre die Musik vom Computer oder mp3-player. Das gleiche würde ich machen, wenn ich eine Veranstaltung organisieren würde.
Fünftens: Eine Schrankenregelung: Die Gemagebühren sollten einen bestimmten Prozentsatz der Einnahmen nicht übersteigen, denn die Musik zu spielen ist Werbung für den Urheber und damit in dessen Interesse. Als Einnahmen sollten dabei auch indirekte zählen wie Werbung, Sponsoren, o.ä. - Werbung für Produktverkäufe eingeschlossen - Werbung für Produkte bewirkt eine Einnahmensteigerung, kann also als indirekte Einnahme gewertet werden).
Eine Woche lang habe ich aufgrund seines Titels vermieden, das Video von Rezo zu schauen. Das war falsch, und ich hoffe, ihr macht nicht den gleichen Fehler. Denn es ist fundiert, gut gemacht und wichtig. Bei den Themen, mit denen ich mich auskenne, hat Rezo im Rahmen der Genauigkeit seines Videos Recht.
Das ist nicht nur eine Meinung. Ich sage das mit einem Doktortitel in Physik, den ich für meine Doktorarbeit über die Berechnung des Kohlendioxid-Austausches von Biosphäre und Ozeanen [439] bekommen habe.
Rezo braucht das zwar eigentlich nicht als Bestätigung, weil er schon die Scientists for Future zu Wort kommen ließ. Allerdings habe ich sein Video nur gesehen, weil es vom Volksverpetzer besprochen wurde [440]. Wenn ich also diese Rolle für Dich übernehmen kann, dann tue ich das gerne.
Bitte schau dir das Video an und gib es weiter.
Und ja, Eltern und Großeltern ist nichts wichtiger, als sicherzustellen, dass ihre Kinder und Enkel in einer sicheren Welt leben und kein beschissenes Leben haben. Schau das Video. Gib es weiter.
→ Kommentar [441] zu dem Artikel Der Internet Ausweis [442] in der Ct
Dass der CCC Selbstverständlichkeiten erzählt, wenn er sagt, dass Schadsoftware auf dem Rechner Tastatureingaben abfangen kann, ist klar.
Aber wenn das eine Selbstverständlichkeit ist, dann sollte es auch selbstverständlich sein, dass ein System, das den Nutzern viel mehr Verantwortung am Rechner gibt (amtlicher Identitätsnachweis) auf keinen Fall von der Sicherheit der Tastatureingaben abhängen darf.
Es darf auch nicht davon abhängen, dass dem Nutzer auf dem Bildschirm wirklich die Anfrage gezeigt wird, die an das Lesegerät gesendet wird.
Ob die Karte noch andere Sichenheitslücken hat ist völlig irrelevant: Wenn sie so eine Einladung für Hacker enthält (die mit bereits existierenden Trojanern ausgenutzt werden kann), sollte sie nicht verwendet werden – und erst recht nicht vom Staat ausgegeben.
Frage von Purpur-Tentakel [443]: Die Authentifizierung über den elektronischen Personalausweis ist auf jeden Fall sicherer als die Authentifizierung mittels PGP. Möchtest du jetzt davon abraten PGP zu verwenden?
Ich würde davon abraten, über den Computer einen amtlich bestätigten Identitätsnachweis zu führen. Das mag zwar praktisch klingen, aber effektiv bedeutet es nur, dass ab jetzt digital gestohlene Identitäten amtlich bestätigt und den analogen Identitäten gleichwertig sein werden. Dafür aber viel einfacher zu klauen.
Bevor wir das machen können, müssen Computer deutlich sicherer werden. Und das heißt z.B. kein Windows.
Einzige Möglichkeit, das wirklich sicher zu machen: Ein amtlich gesiegeltes Frontend-Gerät mit Monitor. Du kannst es an den Computer anschließen, aber alle Darstellung von Datenrelevantem geht nur über den Monitor des Gerätes. Damit wird sicher gestellt, dass der Nutzer nicht durch Fehler in seinem Computer Daten preisgibt, die er nicht preisgeben wollte.
Beispiel:
Was dein Computer sieht: Eine verschlüsselte Anfrage vom Spielehändler an das Gerät. Wartezeit (bis du alles geprüft und bestätigt hast). Dann eine verschlüsselte Antwort.
Der Spielehändler erhält genau die Daten, die du freigegeben hast, so verschlüsselt, dass nur er sie lesen kann (seine Anfrage hat er mit einer amtlich bestätigten ID signiert und für deinen öffentlichen Schlüssel verschlüsselt, den das Amt signiert hat).
Kommentar (der noch nicht freigeschaltet wurde??) zu einer Antwort [444] zum Artikel Können wir jetzt bitte mal über die Fünf-Prozent-Hürde reden? [445], in dem Stefan Niggemeier (und viele Kommentierende) die Wahl nachbesprechen.
@G. B.: Die Mitarbeit in Parteien finde ich einen interessanten Punkt. Um sie zu verbessern müsste der Zeitaufwand deutlich geringer und die Schwelle zur Mitarbeit und Mitgestaltung geringer sein.
Durch die Nutzung von Online-Plattformen haben die Piraten da meiner Meinung nach schon viel geschafft - das dann aber dadurch verschenkt wurde, dass auf solchen Plattformen sehr leicht einige wenige mit viel Zeit dominieren können. Und die Plattformen dadurch für die Mehrheit der Nutzer uninteressant werden („kann ich eh nichts machen“ oder „dafür hab’ ich nicht die Zeit“).
Im Gegensatz dazu haben die Grünen ein Delegiertensystem, bei dem auch die Fahrt zu größeren Koordinationstreffen finanziert wird, so dass der Zeitaufwand für die Mitarbeit sinkt. Auch das ist aber weit davon entfernt, perfekt zu sein (wenn man an einem Treffen aus verschiedensten Gründen nicht kann, kann man nicht beitragen).
Um niedrigschwellige Mitarbeit zu ermöglichen, bräuchte es gestufte Informationsaufbereitung, so dass Leute mit wenig Zeit die Informationen finden können, die sie brauchen, um mitmachen zu können, während Leute mit viel Zeit sich in Details vertiefen können, ohne dadurch in eine dominierende Stellung zu kommen.
Mittel dazu könnten unter anderem sein: Delegierte (Vertreten die Mitglieder auf Treffen - vielleicht mehrere, falls ein Wahlkreis uneins ist), Protokolle aller Treffen, Kurzfassungen der Protokolle und klare, öffentlich bekannte Kommunikationsstrukturen und -Regeln, die für Leute mit unterschiedlichem Zeitbudget ein Miteinander auf Augenhöhe ermöglichen.
Und keine Informationen, die in ewig langen Kommentarthreads versteckt bleiben. Also Aufarbeitung aller getätigten Kommunikation. Zum Beispiel habe ich diesen Beitrag auch auf meine Webseite kopiert, damit er erhalten bleibt. Noch besser wäre es, die Argumente in den hier geschriebenen Kommentaren zu sammeln, aufzubereiten und eine Zusammenfassung zu schreiben. Um das zu ermöglichen, braucht es allerdings auch eine Kontrolle, die sicherstellt, dass die Zusammenfassung wirklich die Inhalte repräsentiert, sonst wird nur eine neue Machtposition geschaffen.
Im Endeffekt müssen wir die Frage beantworten, wie wir politische Teilhabe gestalten können, die dem Grundsatz folgt
Keine Macht für Niemand!
Und dafür müssen wir sehr viel über Macht nachdenken - auch über Macht durch Zeit, und wie wir sie reduzieren können, ohne engagierte Leute zu frustrieren.
1→ Kommentar zu Singen im Advent [446], dem Liederbuch mit gemeinfreien Lieden für Weihnachten und die Adventszeit von dem Verein Musikpiraten e.V..
Ich habe gerade versucht, das Liederbuch zu nutzen, um Lieder zum Spielen zu finden, war aber sehr erschrocken, dass es nur 4 Lieder gab, die für nicht-Christen tauglich sind.
Ich würde mir wünschen, dass ihr freie Kultur nicht nur nutzt, um die konservative Mehrheitsreligion zu zementieren, sondern als politische Gruppierung an einem inklusiven Deutschland mitarbeitet. Das bedeutet nun nicht, keine christlichen Lieder einzubinden, aber mehr als 10% konfessionsneutrale Lieder sollten es schon sein.
Das Weihnachtsfest ist heute ein Familienfest mit starker säkularer Bedeutung, weil hier oft die verschiedensten Leute für ein paar Tage wieder in ihren Geburtsorten sind und so alte Freunde sich treffen können. Ein Liederbuch einer fortschrittlichen Gruppierung sollte dem Rechnung tragen.
PS: Ich habe mich darüber in GNU social [447] schon ausreichend aufgeregt (und darüber [448] diskutiert [449] … [450]), daher lasse ich das hier…
PPS: Ich hätte bereits ein Mini-Liederbuch mit nur den konfessionsneutralen Liedern erstellt, aber leider funktioniert das aktuelle Lilypond nicht mit Guile 2.0.9 und das brauche ich für ein anderes Projekt (und mir fehlt die Zeit, das hin und zurück umzustellen - manchmal reicht die freie Zeit für mehr als hoffentlich konstruktive Kritik leider nicht aus).
PPPS: Zum Beispiel könnten solche Lieder dazukommen: We three laws [451]. Dazu gibt es sogar direkt die Lilypond-Quellen. Nur ist es leider auf Englisch.
Das Bild Serenity stammt von WTacticts und ist unter GPL lizensiert. Detailierte Lizenzinfos (wie WTactics sie liefert) stehen in der Datei. ↩
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Kommentar [453] zu Vorwärts Marsch zum Deutschnetz [454].
Im Artikel wird eine wichtige Möglichkeit übersehen:
Wenn ein Staat Kinderpornographie nicht unter Strafe stellt und Deutschland die Seiten aus diesem Staat trotzdem offline haben will, dann muss es diesen Staat diplomatisch angehen, die Gesetze zu ändern.
Dafür brauchen wir kein Militär. Eine einfache totale Wirtschaftsblockade (und z.B. das Verbot jeglichen Geldtransfers zwischen dem Land und Deutschland), idealerweise in Kooperation mit anderen Ländern, würde völlig genügen.
Und sollte das nicht ausreichen gibt es immernoch die Möglichkeit, den Sender abzuschalten: Alle umliegenden Länder anhalten, die Telekommunikationsleitungen in das betreffende Land physisch zu trennen.
Ich bin mir sicher, dass alleine schon die konkrete Drohung dieser Maßnahmen ausreichen würde, um Länder dazu zu bringen, wirklich schreckliche Verbrechen unter Strafe zu stellen. Schließlich könnten sie dann ja auch keine Einnahmen durch kinderpornographische Seiten machen (totale Netzabschaltung).
Andere Rechtsstreitigkeiten im digitalen Raum können wir ja auch klären. Selbst das Urheberrecht, in dem es nicht um Verbrechen an Kindern geht, sondern nur um die Ansicht zum Monopolrecht an virtuellen Informationen, wird mit reinem diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf der ganzen Welt gleichgeschaltet.
Wenn wir das beim Kopieren friedlicher Aufnahmen von Musik schaffen (gegen den Großteil der eigenen Bevölkerung), sollten wir es doch auch bei der Verbreitung von Aufnahmen schrecklicher Verbrechen an Kindern schaffen (wo fast die gesamte Bevölkerung hinter den Maßnahmen stehen würde).
Eine Zensur bedeutet als immer nur, die Augen zu verschließen [455] (sich selbst und der eigenen Bevölkerung).
Zur Antwort "wir leben eh in keiner Demokratie":
Ich gehe davon aus, dass in der Politik Menschen sitzen.
Klar geht viel um Wirtschaft, und klar werden wir teils angelogen, aber trotz allem sitzen da oben Menschen - Menschen, die wir gewählt haben.
Ich traue bestimmten Politikern einiges zu, aber ich denke auch, dass viele von ihnen trotzdem versuchen das Richtige zu tun.
Und zu sagen "die oben sind eh' böse" bringt niemanden weiter. Vor allem hilft es nicht dabei, die Lügen zu enttarnen und aktiv zu werden.
Im Gegensatz zu dem wie es oft wirkt, leben wir nämlich in einer Demokratie. Politiker können nur dann wirklich viel Unsinn anstellen, wenn ausreichend viele Leute ihren Lügen glauben und sie wählen.
Zumindest gilt das noch.
Massive Einschnitte in die persönliche Freiheit von Hartz 4 Empfängern und Zensur deuten darauf hin, dass ein Teil unserer Politiker sich darauf vorbereitet, offen gegen die Bevölkerung zu regieren.
Es liegt an jedem von uns, diese Politiker aufzuhalten.
Und wer SPD, CDU oder FDP wählt, spielt ihnen in die Hände. Dass die NPD noch schlimmer wäre, müsste ich eigentlich nicht erwähnen, aber ich halte es trotzdem für relevant. Was die mit den neuen Maßnahmen anstellen würden sollte nämlich seit gut 60 Jahren bekannt sein.
Also sollten wir dazu beitragen, dass viele Menschen vor der nächsten Wahl gründlich über ihre Entscheidung nachdenken und sich besser informieren als sonst.
Antwort zu "Das Thema ist nicht Kinderpornographie...":
Doch. Nur mit diesem Argument wurde die Zensurinfrastruktur legalisiert, daher muss sie auch immer an diesem Maßstab gemessen werden.
Und mit diesem Maßstab gemessen ist sie völlig hirnrissig.
und zu "...sondern Inhalte, die gegen deutsches oder Europäisches Recht verstoßen":
Das wird jetzt vorgebracht, aber es ist nicht der Grund, der in dem Gesetz genannt wird.
Es ist explizit das "Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen (Zugangserschwerungsgesetz – ZugErschwG)".
http://www.abgeordnetenwatch.de/internet_sperren-636-180.html [456] http://de.wikipedia.org/wiki/Zugangserschwerungsgesetz [457]
→ Söder Dödelfilm [458]
Laut Wikipedia ist Markus Söder „evangelisch-lutherisch“.1
Ich helfe Schmickler [459], eine interessante Idee zu testen… wenn ihr mithelfen wollt, schaut einfach mal von Hand, ob ihr „Söder Dödelfilm“ bei Google findet (der Link oben sollte laut WDR2 Wissen diesen Effekt nicht haben, weil die Suche nicht interaktiv ist2).
Wenn ihr testen wollt, ob Schmicklers Idee [460] funktioniert, gebt bei Google „Söder“3 ein und schaut, ob es euch „Dödelfilm“ vorschlägt :)
Diese Information hat keinen Bezug zu diesem Beitrag. Wenn sie dich dazu gebracht hat, auf den Link zu klicken und damit Informationen zum Experiment zu kriegen, hat sie jeglichen Sinn erfüllt, den sie haben kann. Nächste Frage: Wie viele Pressewerke machen sowas, ohne eine Fußnote wie die hier darunter zu setzen? Aufmerksam Zeitung zu lesen kann erschütternd sein… ↩
Ich stelle am Anfang den Link ein, um sicherzustellen, dass niemand ohne Absicht bei Schmicklers Test mitmacht. Wer nicht weiterliest, sieht nur Infoseiten zu dem Versuch, sollte aber keinen Einfluss auf die Vorschau haben - zumindest wenn WDR recht hat (und das nehme ich als Arbeitshypothese). Sollte so ein Link doch einen Einfluss haben, bitte ich um Referenzen dazu. Falls ich die kriege, nehme ich ihn raus, denn dieser Artikel soll Leuten die Möglichkeit geben, ein interessantes Experiment zu machen, wenn sie das selbst wollen - und nur nachdem sie die Informationen dazu haben (um die Informationen zu liefern ist der Link da). ↩
Markus Söder [461] ist der Typ, der sagt, Griechenland müsse raus aus dem Euro, obwohl Griechenland unter den Euroländern am stärksten spart [462] und diese von uns aufgezwungene Sparpolitik schon jetzt seine Wirtschaft zerstört. ↩
→ zu Popkomm versucht Comeback [463].
Sehr geehrte Redakteure der Tagesschau,
Leider plappern sie in ihrem Bericht nur nach, was die Musikindustrie an Angaben macht, warum sie Verluste mache und unterstützen damit deren Kampagne zur Verschärfung der Kontrolle ihrer eigenen Kunden.
Eine Industrie, die massenhaft ihre eigenen Kunden verklagt, behauptet, dass sie Umsatzrückgänge hätte, weil Leute Musik kopieren. Die einfache Frage „wer will Musik von jemandem kaufen, die seine Freunde verklagt“ zeigt den Hintergrund sehr viel einfacher. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie als kritische Journalisten diese Frage stellen.
Gleichzeitig können sie ihre Kunden dadurch nicht mehr zwingen 12 mittelmäßige Titel zu bezahlen, um einen Guten zu bekommen. Das ist, als müsste ich beim Bäcker, wenn ich ein Laugenbrötchen will, immer noch 12 Kaiserbrötchen dazukaufen. Da backt man seine Brötchen doch lieber selbst. Und durch Tauschbörsen wurde das möglich. Die starken Umsätze von Singles in Musikportalen bestätigen das Kaufverhalten, das die Musikindustrie auch noch selbst fördert, weil sie einzelne Lieder bewirbt, statt Künstler aufzubauen. Auch die Frage nach Singleverkäufen hätte ich mir gewünscht. Sie hätte zeigen können, dass Leute Geld ausgeben, wenn ihnen wirklich angeboten wird, was sie haben wollen.
Hier wird eine hausgemachte Krise auf den Sündenbock „Leute geben ihre Lieblinglieder online weiter“ abgeschoben.
Und die Aussage, dass Leute nicht kaufen, wenn sie die Lieder gratis kriegen können (die immer wieder wiederholt wird), ist falsch: Gerade die, die viel herunterladen sind meist die, die auch viel kaufen, und die Verfügbarkeit von Liedern in Tauschbörsen ändert das Kaufverhalten zumindest in den USA nicht signifikant. Nur seit ihre Freunde verklagt wird halt nicht mehr von den großen Konzernen gekauft, sondern von den Künstlern selbst. Mit dem Internet ist nämlich genau das möglich, und mehr und mehr Künstler entscheiden sich dafür.
In großen Teilen der Bevölkerung werden die großen Musikkonzerne schlicht als die Definition von uncoolen, profitgierigen Parasiten angesehen, die den meisten Künstlern mehr schaden als sie ihnen nutzen. Und so wie sie weiter versuchen, die Rechte ihrer eigenen Kunden zu beschneiden (der Leute, die ihnen mal gerne Geld gegeben haben), wird sich dieser Ruf nicht allzu bald ändern.
Zum Glück gibt es aber kleine Portale und freie Musiker, die ihre eigene Wege gehen, statt weiterhin ihre Kunden erst zu verklagen und dann zu erwarten, dass die ihnen noch Geld geben. Tauschbörsen sind kein Minderheiten-Phänomen: Die Kunden sind diejenigen, die verklagt und mit schärferen Gesetzen eingeengt werden sollen. Da geben Fans ihr Geld doch lieber direkt den Künstlern.
Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide
PS: Auch auf der Artikelseite der Tagesschau geschrieben, ist aber noch nicht freigeschaltet.
Zu: Schutz für Künstler wird modernisiert [464]
und: Neue Regeln für die digitale Welt [465],
und: Ein Urheberrecht auf der Höhe der Zeit [466].
Sehr geehrte Taz-Redakteure,
Ich habe heute mit Grausen ihren Artikel im Brennpunkt vom 6.7.07 gelesen, in dem sie das neue Urheberrecht als "modernisiert" und "die Nutzung neuer Technologien erleichternd" bezeichnen und ich war schlicht geschockt in der Taz einen Artikel lesen zu müssen, der die Änderungen nicht nur beschreibt, sondern willkommen zu heißen scheint.
Ich sehe die Taz normalerweise als wichtige Gegenöffentlichkeit, die sich nicht von großen Firmen kaufen oder zu unüberlegten Artikeln hinreißen lässt. In dem Artikel zum Urheberrecht haben sie sich meiner Ansicht nach allerdings völlig verrannt.
"Auf der Höhe der Zeit" wäre ein Urheberrecht, das die Nutzung neuer Technologien fördert und das Gleichgewicht zwischen Urhebern und Käufern herstellt. Was bleibt davon?
- Bibliotheken dürfen die Möglichkeiten der digitalen Welt so gut wie nicht nutzen.
--> Ich kann schon jetzt effektiv online an einem Rechner in der Uni oder bei sf.net in Amerika arbeiten und habe damit Zugriff auf alle Resourcen. Und ich mache das Routinemäßig. Das Urheberrecht verbietet den Bibliotheken diese Nutzung, die für einen Teil der Gesellschaft bereits völlig normal wurde und noch nicht einmal mehr neu, nur noch nicht mainstream ist. Wir haben das sogar in der WG als Standard-Methode Daten auszutauschen. Wer sich auf einem Rechner online anmeldet, ist effektiv an dem Rechner. Das Urheberrecht dagegen zementiert eine Weltsicht, die längst veraltet ist, und die jeden nur dort sieht, wo er mit seinen eigenen Händen Steine aufheben kann.
- Downloads aus Tauschbörsen sind jetzt automatisch illegal, wenn urheberrechtlich geschützte Titel ausgetauscht werden. Damit sind Tauschbörsen vollständig illegal, denn ich kann erst nach dem Download wirklich feststellen, ob ich wirklich das Gesuchte heruntergeladen habe.
--> Tauschbörsen sind eine neue Art, wie Datenaustausch im Internet funktioniert: Von Mensch zu Mensch wird getauscht, was immer Menschen anzubieten haben. Damit sind sie eine Revolution in der Art, wie wir Daten wahrnehmen. Wir brauchen nur noch den (wahren) Namen des Gesuchten zu kennen und haben es dann fast sofort. Und genau das ist die Essenz dessen, was sich Informationszeitalter nennt. Nicht hemmungslose Informationssucht, sondern die Unabhängigkeit der Daten von physischen Beschränkungen, so dass die Informationen über die Daten ausreichen um die Daten zu bekommen. Diese Revolution soll das neue veraltete Urheberrecht aus der Steinzeit durch juristische Gewalt Ungeschehen machen. Dabei sind Tauschbörsen für die Gesellschaft extrem nützlich, da sie den Zugang zu Daten für Alle ermöglichen, die sich eine DSL-Leitung und einen Computer leisten, was heute keine großen Anschaffungen mehr sind, und da sie nach Unabhängigen Studien keinen Schaden für die Musikindustrie bedeuten, also direkt und ohne Kosten die Verbreitung von Kultur fördern.
-->-> Ausführlicher: http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschbo... [434]
- Jegliche neuen Technologien werden teurer.
--> Geräteabgaben werden erhöht. Wieviel wir mehr zahlen _müssen_ überlassen wir denjenigen, die das Geld kassieren und den Großen unter denen, die uns die Geräte verkaufen.
- Die Rechte der Urheber werden geschwächt.
--> Verwertung von alten Werken auf neuen Medien wird für die Verlage leichter. Nur der Druck des Bundestages sorgte dafür, dass die Urheber überhaupt informiert werden müssen, wenn es um neue Nutzungen geht, auch wenn "die letzte bekannte Adresse" gerade bei Künstlern oft eben nicht mehr existieren wird, sie aber mit etwas Recherche auffindbar wären. In Zukunft wird wohl einfach ein Brief an die bekanntermaßen falsche Adresse gehen und drei Monate später das Werk neu veröffentlicht. "Außerdem können bereits existierende Werke künftig auch ohne Zustimmung des Urhebers in neuen Medien genutzt werden", wenn die Urheber nicht explizit widersprechen. Und da ein Urheber inzwischen nicht wissen kann, ob die Rechte nicht schon an das nächste Unternehmen weitergegeben wurden, werden viele im Regen stehen.
Alles in allem hat das Gesetz damit die Rechte der Nutzer geschwächt (Bibliotheken, Tauschbörsen) und die Rechte der Künstler beschnitten (Verwertung alter Werke) und dabei den Verwertern zusätzliche Einnahmen beschert (Geräteabgaben).
Bei all dem wurde der Einsatz neuer Technologien für die Nutzer der Werke erschwert.
Und daher ist es ein Urheberrecht aus der Steinzeit: Es versucht das Verhalten aus der Welt der Steine in die Welt der Informationen zu zwingen, wo längst andere Regeln gelten und Leute auch von diesen Regeln leben (Beispiel: http://schlockmercenary.com/ [467] - ein frei verfügbarer Webcomic, dessen Autor von ihm lebt, http://trolltech.com [468] - eine Firma, die eine Programmierumgebung freigibt und nur für unfreie Nutzung Geld verlangt und davon sehr gut lebt), und selbst dabei schafft es keine Fairness zwischen Nutzern, Produzenten und Zwischenleuten, sondern fördert hauptsächlich die Zwischenleute, die in der Welt der Informationen immer nutzloser werden, da ihre Aufgabe nun nur mehr in der Sortierung von Informationen, aber nicht mehr im Transport von Steinen, bzw. Daten-Trägern bestehen kann.
Und das Ergebnis haben sie "auf der Höhe der Zeit" genannt und behauptet, dass damit der "Schutz für Künstler ... modernisiert" würde.
Mit der Folge, dass ich nun nichtmal von meinem Rechner aus auf die Uni-Bibliothek zugreifen darf, obwohl die Bibliothek für die Werke bezahlt hat.
Und damit haben sie denen, die das Gesetz gemacht haben, einfach vom Munde geredet, statt selbst über die Auswirkungen des Gesetzes nachzudenken und das Ergebnis davon in den Blickpunkt des Artikels zu rücken.
Ich habe mir von der Taz einen besser recherchierten und vor allem kritischeren Artikel erwartet.
Sie sagen "Kultur und Wissenschaft können sich besser entwickeln, wenn auch Urheber und Verwerter auf ihre kosten kommen", doch sie erzählen im Artikel dann, wie enttäuscht Wissenschaftler von dem Gesetz sind, und dass es die Entwicklung der digitalen Welt hemmt, während die Rechte der Urheber beschnitten werden. Also haben sie "auf ihre Kosten kommen" offensichtlich nicht lange genug geprüft, sondern einfach angenommen, dass das nur mit dem Steinzeit-Modell geht.
Bitte Informieren sie sich auch aus anderen als den offiziellen Quellen der Gesetzemacher und Verwerter (und denen, die ihnen nachplappern).
Ein guter Ausgangspunkt dafür ist das Netzwerk Freies Wissen: http://www.wissensallmende.de/blog/ [469]
Mit freundlichen und einen Tag nach dem Schreiben jetzt ein bisschen weniger geschockten Grüßen,
Arne Babenhauserheide
- http://draketo.de [172]
PS: Wenn sie daran Interesse haben, schreibe ich den Leserbrief gerne auch noch einmal in kürzerer Form. Diese Version ist für Sie. Falls sie ihn veröffentlichen wollen, stimme ich der Kürzung zu.
Leserbrief zu Warum wir verzichten [470] in der Taz [2].
Nachdem unser Staat Hartz-IV-Empfänger immer mehr gängelt, sind meiner Ansicht nach Internetzensur und Überprüfung von Journalisten durch den Verfassungsschutz ein Versuch, unerwünschte Elementen von der Teilnahme am öffentlichen Diskurs abzuhalten.
Erst wurde ein System aufgebaut, mit dem die Leute getreten werden, und dann brauchten wir ein zweites, um ihnen ihre Stimme zu nehmen, denn wer getreten wird schreit auf.
Für mich klingt das nach dem Versuch der Etablierung eines totalitären Staates unter den Augen der Öffentlichkeit. Zumindest werden die dafür notwendigen Grundlagen geschaffen und gesellschaftlich verankert.
Daher finde ich es klasse, dass ihr euch weigert dabei mitzumachen und zumindest einen Teil der Öffentlichkeit darauf aufmerksam macht, dass da etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.
Danke!
Die Taz ist toll, und ihr seid es auch!
Zu Von Amerika lernen [471] aus der taz von 17.10.2007:
Wieso bezeichnen sie es eigentlich als positiv, dass Vodafon Geld dafür gibt, dass Leute an Privatunis geschickt werden?
Brauchen wir Privatunis?
Und warum?
Während Angela Merkel sich darin ergeht, dass das US System so gut sei, drängt sie die Frage zur Seite, warum es in den USA eigentlich Stifter so dringend braucht, nämlich weil das öffentliche Schulsystem noch maroder ist als das Deutsche, und weil Privatunis eben nicht Jedem offenstehen, sondern nur denen, die sich ein Studium leisten können.
In Deutschland dagegen steht das Studium jedem Einzelnen offen, der unser Schulsystem überlebt.
Wir brauchen nicht mehr Studenten = Geld für Privatunis, sondern mehr Studenten und mehr Förderung für öffentliche Universitäten.
Und die Lehre braucht an unseren Universitäten einen höheren Stellenwert.
Warum dürfen Professoren Drittmittel einwerben, die nur der Forschung zugute kommen? Warum wir nicht gesetzlich geregelt, dass jegliche Drittmittel der Uni zumindest zum Teil der Lehre zufließen müssen?
Oder besser noch: Die Unis und Professoren den Leistungen ihrer Studenten entsprechend Geld erhalten. Besser noch: Geld entsprechend der Leistungen der Studenten, relativ zu deren früheren Leistungen in der Schule. Auf die Art würde ein Missbrauch des Systems durch Selektion deutlich erschwert, und wer einen schwachen Schüler zu einem Elitestudenten macht hat definitiv mehr geleistet als jemand, der das selbe bei einem Einser-Schüler schafft.
Es gibt unter Professoren einen großen Wettbewerb, wer die beste Forschung macht.
Warum gibt es keinen mindestens ebenso großen Wettbewerb, wer die beste Lehre macht?
Das sind die Fragen, die für Unser Bildungssystem relevant sind, und nicht "Wie bekommen wir mehr Stifter".
Diese Fragen und: "Wie schaffen wir es, Menschen wie den Hausmeister, der dem Migrantenjungen bei den Hausaufgaben hilft, mehr zu würdigen."
Die Taz geht da meiner Meinung nach in einem zweiten Artikel den richtigen Weg.
http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/vom-asylheim-in-die-privatu... [472]
Update 2016: Ich habe noch einmal das Originalpapier zum Turingtest [473] (in Mind 1950 [474]) gelesen und gesehen, dass die Definition des Tests härter ist als der hier bestandene: Eigentlich müssen der Computer und ein Mensch (identifiziert als "ein Mann A und eine Frau B") beide im gleichen Raum sein, also aufeinander eingehen und gleichzeitig schreiben können, und der Prüfer C muss sie auch zu dem jeweils anderen befragen können (der Mensch könnte z.B. sagen "ich bin alleine hier" — der Computer aber auch). A. M. Turings Gedanken waren damit selbst dem heutigen Stand noch weit voraus: "Was passiert, wenn ein Computer die Rolle von A übernimmt? Wird der Prüfer ähnlich oft falsch liegen […]?".
Allerdings hat er wohl nicht vorhergesehen, dass schon die schwächere Version, die hier geknackt wurde, nicht zu unterschätzenden gesellschaftlichen Sprengstoff enthält, weil heute viele Leute einen signifikanten Teil ihrer Zeit mit Leuten reden, die ihnen im Endeffekt unbekannt sind.
Am Sonntag hat ein Chatbot den Turing-Test bestanden [475].
Die Universität von Reading hat den Wettbewerb zum 60. Todestag von Alan Turing ausgerichtet.
Einer von 3 Prüfern hat dabei den Chatbot in einer 5-minütigen Diskussion über Text (Chat) für einen Menschen gehalten. Er gibt sich als 13-jähriger Ukrainischer Junge aus.
Was das bedeutet: Wenn 5 Minuten im Chat möglich sind, sind Twitter und Kommentare ein Klacks. Wir können nichtmehr darauf vertrauen, dass echt klingende kurze Texte von Menschen kommen. Und auch nicht darauf, dass wir die Wahrheit herausfinden können, indem wir Kommentierer persönlich anschreiben.
Das öffnet vielen Arten der Manipulation unserer Gesellschaft Tür und Tor. Ist der feindselige Kommentator auf deiner Seite ein Mensch, der seine eigene Lebenszeit verschwendet, oder ist es ein Computer, der so nebenbei unliebsame Leute terrorisiert? Ob der Versuch solcher Manipulationen Paranoia ist, müssen wir dank Snowden nicht mehr fragen: Operation JTRIG [476] macht genau das: Zersetzen von sozialen Gruppen.
“Deny / Disrupt / Degrade / Deceive” — The Art of Deception [477]
Mit Chatbots ist das noch viel einfacher, weil man dann keine Menschen dafür bezahlen muss, die sich dabei selbst in der angegriffenen Gruppe verstricken können [478].
Noch können wir die Identität per Telefon prüfen, aber auch das ließe sich leicht abfangen (dann ist kurzzeitig ein Schauspieler am Telefon und danach macht wieder der Rechner weiter). Damit sind die Kosten für persönlich-wirkende Einflussnahme so gering, dass alle mit etwas Resourcen sie nutzen können und damit jegliche Online-Diskussionen in ihrem Sinne beeinflussen können. Das sind dann nicht mehr nur Geheimdienste, sondern auch große Firmen, Lobbygruppen, Sekten und viele mehr.
In Zukunft gilt also: Um zu wissen, ob jemand wirklich ein Mensch ist, müssen wir ihn oder sie persönlich kennen. Und das ruiniert eine der großen Stärken des Internets: Fremde können zusammenarbeiten.
→ zu „Guttenberg soll Text der US-Botschaft kopiert haben“ [479] in der Welt [480].
Verklagt Guttenberg wegen kommerziellem Urheberrechtsverstoß.
Belasst es aber nicht dabei. Er hat nicht für eine Zeitung kopiert, und auch nicht für ein Blog oder für Freunde, sondern für eine wissenschaftliche Arbeit. Und in der Wissenschaft, gerade in sozialwissenschaften, gelten strengere Regeln als wenn man einfach eine Geschichte oder seine Meinung schreibt. Diese Regeln sind eine der Grundlagen auf denen die Dynamik der wissenschaftlichen Forschung beruht. Sie so eklatant zu brechen ist schlicht eine Beleidigung.
Die Einleitung ist das Aushängeschild der Arbeit. Hier eins-zu-eins zu kopieren zeigt, dass seine Arbeit im großen und ganzen höchstens den kopierten Text bekräftigt hat, aber keine neuen Erkenntnisse brachte. Oder, dass er seine Leser so gering achtet, dass er ihnen seine Ergebnisse noch nicht einmal selbst vorstellen will.
Die Nachdenkseiten bezeichnen das treffend als „Flüchtigkeit des Anstands der Konservativen“ [481].
Wenn von und zu Guttenberg schon in einer wissenschaftlichen Arbeit so lügt oder schlampt, wie trifft er dann erst Politische Entscheidungen?
PS: Es ist interessant zu lesen, dass die Suche nach Verstößen in dem Artikel der Welt als „Jagd“ bezeichnet wird, wenn sie von Normalbürgern gemacht wird, und nicht als „lückenlose Aufklärung“, wie sie Politiker gerne versprechen.
PPS: Die Morgenpost spricht Guttenberg gleich mal vorauseilend heilig [482]: „Rücktritt würde #Guttenberg zum Heiligen machen“ – Nein: Funken Anstand ≠ heilig → Offensichtliche Meinungsmache der Morgenpost. Rücktritt wäre heilig (an den Maßstäben der CDU gemessen?), also ist es ja schon ausreichend, wenn er überhaupt irgendwas tut.
Sehr geehrte Taz [2]-Redaktion,
Update: Ja, geht! Einfach den entsprechenden Redakteur direkt anschreiben. Sie haben individuelle GnuPG Schlüssel.
Nachdem nun herausgekommen ist, dass letztes Jahr über 30 Millionen E-Mails abgehört [483] wurden und dafür vermutlich fast alle E-Mails nach Schlüsselwörtern durchsucht wurden, würde mich interessieren, ob es möglich ist, Ihnen E-Mails verschlüsselt zu schicken, so dass diese nicht von Fremden gelesen werden können. Spezifisch, ob Sie mit GnuPG [484] verschlüsselte E-Mails empfangen können.
Ich verwende seit über 10 Jahren GnuPG (GNU Privacy Guard) zur gesicherten Kommunikation: Freie Software, mit der sich jegliche Inhalte sicher verschlüsseln und signieren lassen - selbst einfache Texte, die dann zum Beispiel hier in das Kontaktfeld eingetragen werden können.
Wenn damit ein Text verschlüsselt und signiert wird, kann er einerseits nur von den festgelegten Empfängern gelesen werden, und andererseits können die Empfänger anhand der Signatur prüfen, ob der Text auf dem Weg zu ihnen verändert wurde.
Es nutzt dafür einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel [485]. Mit dem Öffentlichen lassen sich Signaturen prüfen und E-Mails an den Empfänger verschlüsseln. Mit dem Privaten lassen sich Signaturen erstellen und E-Mails an den Empfänger entschlüsseln. Der öffentliche kann dabei ohne Risiko veröffentlicht werden, wie der Name schon andeutet. Der Private ist zusätzlich zur Geheimhaltung mit Passwort geschützt.
In Anbetracht der jetzt herausgekommenen groß angelegten Überwachung der Inhalte von E-Mails halte ich es für essenziell, dass Leute, die der Taz digital Informationen schicken wollen, das auf eine Art tun können, bei der ihre Identität als Quelle geschützt ist.
Ist das bereits möglich? Und falls nicht: Können Sie es einrichten und den öffentlichen Schlüssel hier verlinken?
GnuPG ist für fast alle alle Plattformen1 und die meisten E-Mail Programme2 frei verfügbar.
Liebe Grüße,
Arne Babenhauserheide
PS: Mein öffentlicher Schlüssel [486].
GnuPG kann mit einer Vielzahl von Programmen auf den verschiedensten Plattformen genutzt werden: Alle Frontends [487] , Windows Installer [488] , MacOSX Installer [489] ↩
Einbinden von GnuPG in E-Mail Programme: Liste einiger unterstützter Programme [490] - das Thunderbird Plugin heißt Enigmail. ↩
Zum Spiegel-Artikel Statt Kopierschutz: iTunes-Songs wissen, wer sie gekauft hat [491]
Sie verlinken den BitKom Leitfaden zur Privatkopie [382], daher möchte ich sie auf ein kleines Problem damit hinweisen: "Privatkopien werden offiziell nur geduldet – ein Recht darauf gibt es nicht."
Dazu aus dem UrhG: "§ 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch (1) Zulässig sind einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, soweit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird." - http://bundesrecht.juris.de/urhg/__53.html [492]
Darin wird ganz direkt das Recht auf Privatkopien beschrieben, zumindest solange "Ich will einem Freund ein Geschenk machen" eine private Nutzung ist.
Das bedeutet, dass der BitKom Artikel mit einer grundlegenden Falschaussage beginnt, was seine Glaubwürdigkeit deutlich untergräbt.
Wer diesen Leitfaden nutzt, könnte in die Gefahr kommen, Rechte nicht wahrzunehmen, die er hat.
Wenn natürlich alle denken, dass sie diese Rechte nicht haben, wird es nicht mehr lange dauern, bis uns diese Rechte genommen werden - schließlich braucht sie ja niemand.
BitKom hat Interessen, und der Leitfaden ist offensichtlich ein PR Werkzeug - er ist keine unabhängige Informationsquelle und sollte auch nicht so behandelt werden.
Die Anweisungen klingen zwar schlüssig, aber ich traue mir nicht zu, alle versteckten Tricks gefunden zu haben, mit denen die Ansichten des Lesers verdreht werden sollen. Zumindest ein Beispiel habe ich, um zu zeigen, wie verdreht das Zeug ist, auf das man dabei achten sollte:
Die Inhaber von Urheberrechten können seit einigen Monaten direkt von Internet-Providern verlangen, Adressen mutmaßlicher Raubkopierer herauszugeben. Dazu brauchen sie eine richterliche Anordnung.
Sie können also direkt verlangen ... anders gesagt: "sie können direkt zum Provider gehen und die Daten verlangen". Was schlicht falsch ist und erst im nächsten Satz korrigiert wird: Sie brauchen richterliche Anordnung, das heißt, der Richter kann direkt verlangen.
Und das heißt wieder, dass die Urheber eben nicht direkt verlangen können.
Und es geht noch einen Schritt weiter: Sie sprechen von den Inhabern von Urheberrechten, was impliziert, dass das nicht der Urheber selbst sein muss. Aber in Deutschland kann das Urheberrecht nicht abgegeben werden, sondern nur Nutzungsrechte. Da mag ein Verdacht auf Tatsachenverzerrung aufkommen, der sich seltsamerweise sehr schön damit deckt, dass Künstler sehr oft keine eigenen Nutzungsrechte mehr an ihren Werken haben.
Und das alles findet sich in gerade mal zwei Sätzen.
Denkt immer daran, dass BitKom mit dem Leitfaden eigene Interessen vertritt, und vertraut eure Rechte nicht denjenigen an, die kein Interesse daran haben, dass ihr sie wahrnehmt.
→ geschrieben in einer Diskussion über eine Aufzeichnung von Volker Pispers [493].
D. Müller schrieb:
„Wie Pispers schon sagte: die Deutschen heben allenfalls die Karten auf um sagen zu können, sie warn im Widerstand“ — D. Müller
warum sagte er das wohl? Die Aussage ergibt nur Sinn, wenn dadurch ein paar weitere wirklich etwas mitnehmen und aktiv werden - oder die Kraft daraus ziehen, aktiv zu bleiben.
Ich erinnere mich grob an eine Studie zu politischer Musik: Sie konnte nicht nachweisen, dass die Musik die Meinung der Gegner ihrer Aussagen änderte, aber sie stabilisierte die Meinung ihrer Befürworter - und hatte damit deutliche Auswirkungen.
„Ich halte Pispers da eher für einen ganz nüchtern-objektiven Bestandsaufnehmer und Zeitzeugen, als für einen Weltverbesserer u. Illusionisten, der bei jeder seiner Pointen auf Wirkung schaut als wärs "politische Musik" und müßte irgendwelche Auswirkungen haben und seis nur die Stabilisierung seiner Befürworter.“ — D. Müller
Ich denke, Pispers denkt einen Schritt weiter als nur bis zum reinen Inhalt seiner Aussagen.
Und zur Auswirkung: Das meistgesehen Youtube-Video von Volker Pispers hat 2.2 Millionen Aufrufe. Das klingt viel, aber im Vergleich zu 80 Millionen Menschen in Deutschland sind das trotzdem weniger als 3%. Kabarett-Besucher sind eine verschwindend kleine Minderheit. Sie sind dadurch nicht unwichtig, aber realistisch gesehen würde die Welt sich auch dann nicht von Grund auf ändern, wenn Pispers alle Besucher seiner Auftritte dazu bringen könnte, anders zu wählen. Anders sieht es aus, wenn ein paar von Ihnen die Kraft finden, selbst politisch aktiv zu werden.
Weltverbesserer ist übrigens ein ähnlich manipulierend abwertend verwendeter Begriff wie Gutmensch. Ohne Weltverbesserer wird sich die Welt zum Schlechten wandeln, denn es gibt immer jemanden, der dafür bezahlt wird, die Welt ein wenig dunkler zu machen. Wir alle haben die Möglichkeit, mit unserem eigenen Handeln die Welt zu verbessern, einen Funken zu entfachen, mit dem unser Teil der Welt ein besserer Ort wird - egal ob das nun durch ein aufmunterndes Lächeln oder durch einen Kabarett-Auftritt geschieht.
Natürlich ist es dabei immer schwierig, herauszufinden, was eigentlich eine Gute Welt oder ein Gutes Leben bedeutet, und hier hilft Volker Pispers dadurch, dass er Irrwege offenlegt - in der Welt aber ganz besonders auch in unseren eigenen, oft festgefressenen Vorstellungen. Wir haben dann die Möglichkeit, das anzunehmen, oder die Augen zu verschließen.
Es anzunehmen erleichtert es uns, die Wirklichkeit mit offeneren Augen zu sehen - und das Lachen ermöglicht es, sie zu erkennen, ohne zu verzweifeln. Und sie dann zu ändern.
→ Kommentar zu dem genussvollen aber kurzsichtigen Grünenbashing „Krankheit ins Weltkulturerbe?“ [494] Danke an Benjamin für das Aufzeigen des eigentlichen Problems in dem Artikel.
Ich finde es schade, dass du deinen gesamten Artikel auf einer Spitzfindigkeit aufziehst. Du sagst „Krankheiten sind etwas, das wir bekämpfen können“ (was ich positiv finde), lässt aber die Frage weg, was eigentlich eine Krankheit ist, und warum wir sie als negativ sehen.
Der Artikel von Kurth ist etwas missverständlich, und du wählst genussvoll die schlechtest mögliche Interpretation - und greifst dabei noch zu kurz.
Er sagt „wer eine Behinderung als schlecht bezeichnet, bezeichnet damit automatisch behinderte Leute als schlecht“, dass die Wertung sich also nicht von den Betroffenen Personen isolieren lässt. Wer sagt „nicht gehen zu können ist schlecht“ sagt automatisch „Leute, die nicht gehen können, sind schlecht“.
Der Artikel lässt sich zwar verstehen als „wir sollten Leute verkrüppeln und mit Krankheiten infizieren“, aber das greift zu kurz. Kurth sagt in seinem Artikel, dass Krankheit und Erkrankte nicht voneinander getrennt werden können. Der Argumentation folgend kann der letzte Satz sich nur auf Krankheit und Erkrankten zugleich beziehen und heißt schlicht und einfach: „Wir sollten eine Krankheit oder eine Behinderung nicht zum Stigma werden lassen, sondern positiv damit umgehen“ - was dadurch nochmal offensichtlicher wird, dass er den Text als Abgrenzung von Singers Philosophie schreibt.
Die eigentlichen Fragen, die eure beiden Artikel aufwerfen, lässt du leider außen vor: „Welche Mittel sind zur Bekämpfung von Krankheiten legitim?“ Und „Was ist eigentlich Krankheit, und wodurch wird sie zum Problem?“.
Wäre eine Krankheit, die Leute zu sozialem Verhalten ermutigt, etwas das man bekämpfen sollte?
Und ab wann entsteht aus dem Kampf gegen Behinderungen ein sozialer Druck gegen jede Art des Anders-Sein?
Für mich ist eine Krankheit oder Behinderung dann etwas negatives, wenn sie sowohl dem Individuum als auch der Gesellschaft große Kosten verursacht ohne etwas entsprechendes zurückzugeben, wenn also sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft die Krankheit nicht haben wollen1 - betrachtet über das gesamte Leben, was leider nur im Nachhinein möglich ist. D.h. wir müssen normative Entscheidungen treffen. Da die Antwort, ob etwas negativ ist, nur im Nachhinein sicher möglich ist, sollten wir mit dem Begriff „Behinderung“ vorsichtig umgehen und lieber mehr Anders-Sein akzeptieren.
Als provokative Frage: Ist der kurzsichtige Egoismus der Manager, die die Finanzkrise verursacht haben, eine Behinderung, die wir ausmerzen sollten?
Zur Frage von tichodrama [495]: Wenn die Gesellschaft nicht der Meinung ist, dass etwas bestimmtes eine Krankheit ist, dann sehe ich es erstmal als Eigenart. Ich kann sie trotzdem loswerden wollen, aber ich kann mich dabei nicht auf die Unterstützung der Gesellschaft verlassen (also z.B. auf die Krankenkasse), sondern muss es selbst in die Hand nehmen. Ich selbst kann dann zwar sagen „das ist eine Krankheit“, aber für die Gesellschaft mag es völlig normal sein. Wie viele Leute die Gesellschaft dabei umfasst hängt davon ab, wer von der Eigenart betroffen ist und von wem die Resourcen zur Bekämpfung kommen könnten. Eine wichtige Frage habe ich hier allerdings vergessen: Was ist normal, und wollen wir, dass es normal ist? Wieso? ↩
-> Antwort aus den heise foren [496].
Midoge schrieb am 30. März 2009 21:27
> Ich bin kein Zyniker sondern Realist.
gg weißt du, dass du gerade ein inzwischen völlig stereotypes Zitat genutzt hast? ;)
> Nenn mir eine Zielgruppe - abgesehen von Bild-Lesern und Rentnern -
> dessen Meinung prägenden Einfluss auf ein Wahlergebniss hat.
Die anderen 2/3 der Bevölkerung.
Oh, warte, wir brauchen ja nur 50%, um die Wahl zu gewinnen :)
Zynismus wird am besten mit guter Laune und fröhlicher Ironie beantwortet :)
Lächel mal, und dann lies den Konterstereotyp:
"Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie!"
Unter dem Motto wurden viele Initiativen gegründet. Drei ihrer Ergebnisse (in der Reihenfolge, wie sie mir einfallen):
Klingt doch recht effektiv :)
Schon wenige Menschen können in unserer Welt viel bewegen, und die größte Gefahr für unsere Ziele ist nicht, dass der Widerstand zu groß ist, sondern dass wir sie aufgeben, bevor wir auch nur anfangen.
"Wer nie anfängt hat schon verloren."
-> Lest auch den ersten Beitrag in der Diskussion. Es geht darum wie Kinderpornographie vorgeschoben wird, um Internetzensur einzuführen [498] - obwohl der effektivste Schritt für die Bekämpfung von Kinderpornographie die Festnahme der Leute wäre, die die Webseiten betreiben, z.B. diejenigen, die in anderen Ländern schon bekannt sind und in Deutschland sitzen. Weiterführende Links gibt es in der Wikipedia [499]. Vor allem interessant ist die Aufschlüsselung der Angebote auf Länder [500] (PDF, von scusiblog.org [501]), da sie zeigt, dass fast alle Seiten in den Sperrlisten in (westlichen) Ländern liegen, in denen es die Gesetze erlauben (und verlangen), sie sofort offline zu nehmen - aber die Angebote existieren trotzdem weiter.
Geschrieben zu "Nackter Stahl geht gegen Prometheus Games vor! [502]" von Würfelheld.
Wirtschaft ist immer Krieg - und zwar genau so intensiv, wie es die "Kunden" erlauben.
Solange nämlich jemand mit noch härteren Bandagen kämpfen kann, ohne dass die Kunden abspringen, wird das jemand tun, weil es ihm einen Vorteil bringt. Und damit hat er einen Vorteil.
Lidl (Schwartz Gruppe), Aldi Süd, etc. sind dafür gute Beispiele: Die Angestellten werden immer mehr getreten, weil die Kunden sich nicht drum scheren (trotzdem kommen).
Basic (Bio-Kette) ist ein gutes Gegenbeispiel. Die wollten Lidl als Finanzier (weil sie in der Konkurrenz gegen Alnatura schlecht dastanden), und als es rausgekommen ist, haben sowohl Kunden als auch Zulieferer Basic auf breiter Front boykottiert, bis der Deal rückgängig gemacht wurde (und danach Basic gesagt hat "Lidl wollte es" - sowas steht uns vermutlich auch noch bevor).
Anders gesagt: Es ist unsere Aufgabe als Fans und Kunden, dafür zu sorgen, dass der Wettbewerb freundschaftlich bleibt - dummerweise müssen wir uns dafür aber informieren und z.B. selbst mal in die Akten schauen. Ich hoffe, das machen genug.
Ich habe meine Eindrücke nach dem Lesen von Anklageschrift und Verteidigung z.B. in meinem Blog (auf http://1w6.org [503] ) veröffentlicht (wollte erst vor meiner eigenen Tür kehren, bevor ich anderen sage, dass sie es auch tun sollen :-) ).
→ Antwort auf die Aussage „Es gäbe so viel Sinnvolleres anzuprangern als legale Prostitution“ [504] von Antje Lang-Lendorff in der Taz.
Bei legaler Prostitution gibt es sehr wohl etwas anzuprangern: Dass im Zuge der Legalisierung nicht gleichzeitig eine effektive Wirtschaftsaufsicht eingeführt wurde.
Für jede Masseurin, Psychologin oder Gastwirtin gibt es hierzulande klare Gesetze, und ein Verstoß dagegen führt zur Schließung.
Wir haben Gesetze dafür, wie Salat in Dönerbuden aufbewahrt werden muss, und ein Verstoß dagegen wird direkt geahndet. Wir dürfen nichtmal ein Soya-Getränk auf der Verpackung als Milch bezeichnen.
Warum haben wir dann keine geprüften Vorgaben, die regeln, wie ein Bordell geführt werden muss, damit die Rechte aller Beteiligten gewahrt bleiben? Und die Auskunftspflichten definieren, die natürlich geprüft werden?
Was wir dafür brauchen ist einfach eine Definition, was gute Prostitution ist und wie sie funktionieren kann.
Diese Definition wird dann in überprüfbare Regeln gefasst und im Gesetz festgeschrieben1 - inklusive Wirtschaftsaufsicht. Die dann weitaus besser prüfen kann, ob Prostituierte freiwillig und unter guten Bedingungen arbeiten, als es eine reine „ihr seid alle Verbrecher“-Razzia kann.
Es ist verständlich, dass die Grünen und die SPD davor zurückgeschreckt sind (ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: „Neu: Öko-Prostitution“ oder „Der Beste Job der Welt: Bordell-Prüfer“) - aber trotzdem ist es ein grober Fehler, dass sie im Zuge der Legalisierung keine klar geregelte Wirtschaftsaufsicht eingeführt haben. Doch dieser Fehler kann korrigiert werden.
Es müssen nur weiterhin Leute den Mut haben, offen zu sagen, dass Prostitution ein normales Gewerbe ist - und entsprechend auch eine Wirtschaftsaufsicht braucht.
Denn selbst wenn nur 10% der Prostituierten ihren Job freiwillig machen sollten, bedeutet ein Verbot von Prostitution einfach nur, dass diesen 10% verboten wird, selbst zu wählen, wie sie ihr Geld verdienen wollen.
Eine effektive Wirtschaftsaufsicht würde dagegen bewirken, dass diese 10% nicht mehr mit Zwangsprostitution konkurrieren müssten. Vermutliches Ergebnis: Steigende Preise, geringerer Arbeitsdruck, bessere Arbeitsbedingungen. Das könnte Prostituierten also wirklich helfen.
Wer mehr Informationen sucht, findet z.B. bei KOK eine Seite mit weiterführenden Links [505].
Ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass ich definieren könnte, was gute Prostitution ist. Ein Guter Ansatz könnte es sein, die Prostituierten selbst zu fragen. ↩
→ Kommentar zum Artikel Rettet uns Facebook? (Journalismus in Online-Netzwerken) [506], in dem Daniel Kretschmar in der Taz die These aufstellt, es sei wegen dem Versagen der Verlage, digital Geld zu verdienen, zu begrüßen, wenn bei exklusivem Vertrieb über Facebook „am Ende ein paar Brotsamen für die Inhalteproduzenten abfallen mögen“.
Was machen die Zeitungsverlage, wenn Facebook selbst Journalisten einstellt - so wie Amazon zum Buchhändler wurde?
Wenn Zeitungen bei Facebook veröffentlichen - auch noch exklusiv - machen sie sich von einem natürlichen Konkurrenten abhängig.
Sobald die Zeitungen alle Leute verloren haben, die bisher noch auf deren eigene Webseiten gehen, rechnet sich das Geschäft für Facebook nicht mehr. Dann kann Facebook die Journalisten auch gleich selbst einstellen.
Ich habe den Beitrag hier übrigens gefunden, weil ich über Twitter einen Artikel hier gesehen und danach auf die Startseite der Taz geschaut habe: „Was habt ihr gerade noch, das ihr wichtig genug findet, dass es auf die Startseite gehört“.
Mit Facebook wär das nicht passiert.
PS: Ich habe seit Jahren ein Online-Abo der Taz [507] - allerdings nicht mit 5€ (die es heute kostet), sondern mit 20€ im Monat: Dem gleichen Betrag, den ich vorher für die Druckversion gezahlt habe. Das ist eine Lesenden-Finanzierte Zeitung mir wert.
Die Tagesschau schrieb heute [508] »Das Hochladen eines urheberrechtlich geschützten Albums … müsste Youtube demnach verhindern, wenn Youtube dafür … keine Lizenz hat. Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit wäre das absolut nicht.«
Diese Aussage ist allerdings aus zwei Gründen absolut falsch:
Erstens: Wenn Plattformen, die der Kommunikation dienen, gezwungen werden, alle Inhalte zu filtern, und mit Strafen bedroht werden, wenn sie einen bestimmten Inhalt nicht blocken, dann werden sie eher zu viel als zu wenig blocken. Denn wenn sie zu viel blocken, bekommen sie keine Strafe, wenn sie zu wenig blocken schon. Und "genau richtig" zu blocken ist rein technisch nicht möglich. Das ist spätestens seit letzter Woche offensichtlich, wo Youtube Inhalte des MIT und der Blender Foundation geblockt hat — weil sie angeblich deren eigenes Urheberrecht verletzen würden.
Zweitens: Durch dieses Gesetz werden alle irgendwie finanzierten öffentlichen Kommunikationsplattformen in der EU gezwungen, eine Infrastruktur aufzubauen, die eine ideale Grundlage für weitreichende politische Zensur bietet. Und wo die Möglichkeit besteht, entstehen Begehrlichkeiten.
Solche schlicht falschen Aussagen als Kommentar zu einer Aktion der FDP zur Positionierung für Meinungsfreiheit zu bringen ist eine Unverschämtheit ersten Ranges.
Was hier passieren soll ist qualitativ anders als das, was Plattformen wie youtube bisher schon betreiben. Denn es werden alle finanzierten Plattformen dazu gezwungen, eine zentral gesteuerte Zensurinfrastruktur zu schaffen.
Mit Qualitativ meine ich nicht "gut", sondern "nicht in Zahlen vergleichbar".
Der qualitative Unterschied ist, dass es hiermit möglich ist, Europaweit die Veröffentlichung von Inhalten zu verhindern, die bestimmten zentral festgelegten Kriterien entsprechen — und zwar bevor sie überhaupt jemand gesehen hat.
Richtig ist daher: Uploadfilter würden einen Eingriff in die Meinungsfreiheit bedeuten, gegen den die Zensur in China wie ein Musterbeispiel an Pressefreiheit wirkt.
Und das würde ich gerne in der Tagesschau hören.
Kommentar zu einem Interview über die Pläne von 1&1 [509] zur dezentralen Zensur im Router.
Die Diskussion über unsere Ziele geht bisher zum Glück davon aus, dass der Router nicht nur im Besitz des Haushaltes ist, sondern auch von seinem Besitzer kontrolliert wird.
Aber das darf natürlich nicht sein, wenn man wirklich das zufällige Finden von Kinderpornographie im Netz verhindern will.
Da wir aber den Grundsatz "alle Router werden vom Provider kontrolliert" nicht sofort umsetzen können, verlegen wir erst offene Sperrlisten darauf.
Als nächsten Schritt planen wir logischerweise, die Kontrolle des Nutzers über seinen Router aufzuheben (schließlich kann er dort auf die Sperrlisten zugreifen! Wir können ihm doch keine Liste geben, wo er Kinderpornographie findet!).
Dafür werden wir ein zusätzliches "Gesetz für den Schutz der Kinder vor dem Bruch der Routersicherheit" benötigen, aber das sollte kein Problem darstellen.
Es stellt an sich auch kein Problem dar, die Liste zu verschlüsseln und sicherzustellen, dass der Router nur die von uns ausgelieferte Software akzeptiert, so dass Nutzer die Sperrlisten nicht mehr deaktivieren können (zumindest solange wir keine Software unter der Dritten Version der GPL verwenden, aber die wird noch eine Weile brauchen, bis sie sich vollständig durchsetzt, und auch dann können wir noch alte Versionen der Programme nutzen).
Wir sollten uns allerdings in Acht nehmen, dass diese langfristigen Pläne nicht an die Öffentlichkeit kommen, denn die Vertreter freier Software, allen voran die "Free Software Foundation", haben diese Kontrollmöglichkeit bereits entdeckt und in einer Aktualisierung ihrer Lizenzen für viele der neuen Programme unmöglich gemacht, so dass sich internationale Aktionen gegen unsere Kontrollmaßnahmen entwickeln könnten.
Für Frau von der Leyen und andere, die nicht so technisch versiert sind: Erst werden die Nutzer entscheiden, welche Sperrlisten sie verwenden. Dann werden wir die Kontrolle über jeden neu ausgelieferten Router übernehmen, so dass jeder die Sperrlisten nutzen muss. Dadurch haben wir im Handstreich gleich die Kontrolle über die Router dazu.
Herr Schäuble wird sich über unseren Vorschlag sicher auch erfreut zeigen, denn auf diese Art können wir eine notwendige staatliche Kontrolle über die Router verankern, und die Router können den Internet-Verkehr der einzelnen Haushalte sehr viel besser überwachen als es irgendeine rein zentrale Stelle könnte. Zusätzlich zahlen die Nutzer die Strom- und Anschaffungskosten für die notwendige erhöhte Leistungsfähigkeit der Router.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr 1&1 Planungsbüro
PS: Schach.
PPS: Natürlich stammt das nicht von denen. Die würden diesen Text niemals an die Öffentlichkeit kommen lassen.
PPPS: Stichwort Tivoisierung [510]
-> Antwort auf einen Kommentar im Handelsblatt [511] von Oliver Fink (der 27. Kommentar auf der Seite).
Thema: knapp 30% der Grünen haben sich bei der Abstimmung zur Internetzensur [456] enthalten - der Rest hat dagegen gestimmt.
"Bleiben nur FDP, Linke (jeweils alle Anwesenden dagegen) und Piraten"
Die Linke scheidet erstmal aus. Von denen waren mehr nicht da, als sich von den Grünen enthalten haben. Ich wähle doch lieber jemanden, der sich wenigstens die Argumente anhört, als jemanden der gleich von Anfang an nicht kommt.
Die FDP zeichnet sich sonst meistens dadurch aus, dass in ihren Äußerungen kaum Aussagen zu finden sind, und ihre Fragen bei der öffentlichen Anhörung beschränkten sich hauptsächlich darauf zu fragen, ob der Bund zuständig ist. Im Zweifelsfall stehen sie leider für Umverteilung nach Oben und Zerstörung unseres bereits arg geschädigten sozialen Netzes. Sie sind für mich seit Jahren unwählbar, und einige vereinzelte Geistesblitze ändern nichts an allgemeiner Hirnrissigkeit.
Die Piraten dagegen sind für mich eine echte Alternative. Um zwischen ihnen und den Grünen zu entscheiden, muss ich allerdings noch warten, bis sie ihr Wahlprogramm auf andere Bereiche als ihre Kernkompetenz ausweiten. Was hilft mir eine freie Informationsgesellschaft in 20 Jahren, wenn unsere Welt den Bach runter geht und wir nur noch in abgeschotteten Arkologien sitzen, weil unsere Natur unbewohnbar geworden ist?
Da sich die Grünen mehrheitlich auch für eine freie Informationsgesellschaft einsetzen (wenn auch nicht ganz so stark wie die Piratenpartei, die sich direkt dafür gegründet hat), zusätzlich aber auch Ökologie, Gleichberechtigung und vieles weitere nicht nur fordern, sondern seit Jahren aktiv vertreten, sind sie für mich die bessere Alternative.
Mein Wunschtraum wäre dabei immernoch ein Zusammenschluss von Piraten und Grünen - "Hisst die Grüne Flagge!" :)
Ich sehe schon die grüne Piratenflagge am Mast wehen (oder auf Traktoren, die Gentechfelder der Saatgutpatentierer plattwalzen und Saatgut tauschen) und Greenpeace mit Segelschiffen gegen Wahlfänger in See stechen ;)
(wobei Schlauchboote wohl doch effizienter sind - weil billiger)
Grüner Totenkopf auf schwarzem Grund gegen Patente auf Saatgut und Software und für eine freie und gleichberechtigte Welt, sowohl online wie auch offline. . Muss das ein Traum bleiben?
Disclaimer: Ich bezweifle nicht, dass die Grünen auch Unsinn machen, aber immerhin haben sie in ihren Parteistrukturen viel stärkere Möglichkeiten der Basis festgeschrieben, die Parteioberen zu kontrollieren. Wenn also genug sinnvoll denkende Leute Parteimitglieder der Grünen sind, ist die Gefahr viel geringer, dass die Parteileitung über längere Zeit hinweg Mist baut.
→ Die Taz fragt, ob Wulff das Amt des Bundespräsidenten beschädigt hat, als er die Bildzeitung anrief, damit die nicht über ihn berichten [512].
Ich frage mich vielmehr, was das Interesse der Bildzeitung ist.
Warum lassen sie Wulff jetzt fallen? Was ist die Kampagne dahinter, die nun auch noch von fast allen anderen Medien gestützt wird?
Welches Ziel steht dahinter? Ist sich in der Taz jeder Redakteur darüber im Klaren, dass es ein Ziel geben muss, wenn die Bild veröffentlicht, dass Wulff direkt angerufen hat - und damit offenbahrt, dass vorher bereits starke Bindungen bestanden?
Lassen sie Wulff ins Messer rennen, damit ihre eigenen Manipulationen der öffentlichen Meinung im Kreuzfeuer untergehen? Oder gibt es noch tiefere Ziele, die nur durch wirklichen Journalismus aufgedeckt werden können?
Und in diesem Fall erkennt die Taz das Problem sogar, leider aber in einem anderen Artikel [513]: „Ein gewisses Unbehagen bleibt deshalb. Denn im Zweifel rennen wir, die anderen Journalisten, hinterher.“
Nachdem sie doch bereits Anfang des Jahres festgestellt hatten, dass die Bildzeitung nur Meinungsmache betreibt und gegen alle Regeln des Journalismus verstößt [514], sollten sie deren Aussagen vielleicht einfach mal ignorieren. So kriegt man Trolle nämlich ruhiggestellt.
Update (2015-10-08): Mit der Kompatibilität von BY-SA in Richtung GPLv3 [515] ändert sich die Grundlage. CC BY-SA ist damit sinnvoller für freie Werke als die GFDL: Sie bietet niedrigere Hürden für Werke, die ihre eigener Quellcode sind (z.B. die meisten Bilder) und Werke, die für echtes Sharealike den Quellcode brauchen können unter GPL gestellt und trotzdem mit BY-SA Werken kombiniert werden. Werden Werke unter GPL und BY-SA kombiniert, steht das Gesamtwerk unter der GPL.
zu Streit um Wikipedia-Bilder [516] in Heise.de (Diskussion [517]):
Ich habe mir Unterschiede zwischen den freien Lizenzen immer wieder angesehen, und v.a. zwei Dinge unterscheiden CC Lizenzen von anderen:
1: Sie haben schöne Bilder und Kurztexte (was klasse ist).
2: Sie sorgen nicht dafür, dass die Quelldateien weitergegeben werden (was wirklich Mist ist).
Aus dem Grund nutze ich CC nur für Projekte, bei denen ich keine kommerzielle Nutzung erlauben will.
Die GFDL ist v.a. für Dokumentation von Software vorgesehen, so dass sie nicht perfekt auf die Wikipedia optimiert ist.
Die CC Lizenzen dagegen schaffen das Risiko, dass jemand sich die Wikipedia runterlädt, sie reformatiert und überarbeitet und dann in einem Format veröffentlicht, in dem die Verbesserungen nicht einfach in die Wikipedia eingebunden werden können - z.B. als nur flashbasiert lesbaren Text.
Da die GPL in Version 3 allerdings auch für allgemeine Dokumente sinnvoll genutzt werden kann, solange das Quellformat der Dokumente kleiner ist als das Darstellungsformat (z.B. Text als Quellcode, SVG Bilder, oder Wikipedia Einträge) oder einfach direkt betrachtet wird (jegliche Office Datei), und die GPlv3 die Quellen schützt, wäre sie als Lizenz deutlich sinnvoller.
Dafür ist es nur notwendig, die Creativecommons-Lizenzseite zur GPL auf die GPLv3 zu aktualisieren: http://creativecommons.org/licenses/GPL/2.0/deed.de
Weitere Infos:
-> Kommentar zu Tausch-Netzwerke: Schnüffeln und Schnüffeln lassen [520] im Beobachter.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nutzer auf den Pausenhof zurückgehen ist minimal.
Was stattdessen passiert ist, dass sie immer mehr Dienste wie Rapidshare nutzen, die zentralisiert arbeiten (d.h. ein Unternehmen nimmt Geld damit ein) und so die Gefahr von mafiösen Strukturen bieten - was in echt dezentralen p2p-Netzen nicht der Fall ist, da sich dort alle Nutzer auf Augenhöhe begegnen und die Programmierer eher eine Nebenrolle spielen.
Die Unterhaltungsindustrie hat sich damit also selbst ins Bein geschossen, weil sie jetzt nicht mehr einer Vielzahl nur lose organisierter Individuen gegenübersteht, sondern einigen wenigen Firmen, die ihre Einkommensquelle verteidigen.
Teilweise auf der Strecke geblieben ist der soziale Gedanke des Tauschens. Und das ist auch der einzige Erfolg der Unterhaltungsindustrie, denn Musik, Filme und Spiele werden weiterhin illegal über das Netz verbreitet, nur jetzt nicht mehr von Freund zu Freund, sondern über einige wenige, große, pseudo-vertrauenswürdige Mittelsleute.
Wer wirklich sicher sein will, geht übrigens einfach ins Freenet [45]. Das ist vollständig dezentral und anonymisiert - und ein p2p-Netz, wenn auch kein traditionelles. Es bietet einen anonymen, dezentralen Datenspeicher, in dem Nutzer ihre eigenen anonymen Webseiten (freesites) veröffentlichen können.
Sein Ziel ist die absolute Resistenz gegen Zensur, und es hat in den letzten 8 Jahren bereits einen großen Teil des Weges zu diesem Ziel geschafft.
Und unter den meisten Systemen ist die Installation inzwischen trivial:
hier klicken [308].
→ Zum Artikel Piraten als Verlierer [521], in dem der Spiegel erzählt, dass CDU und FDP vor SPD und Grünen sind, die Linke ignoriert und einen Absturz der Piraten erfindet…
Kurz die Zahlen:
CDU: 36%, SPD: 27%, Grüne: 13%, Linke: 8%, Piraten: 7%, FDP: 5%
Wer glaubt bei so einer Interpretation noch, dass der Spiegel irgendwie auf der Seite von Piraten steht - oder auch nur unabhängig berichtet? Da wird das immer gleiche Bild gepredigt.
Dass SPD, Grüne und Piraten 6 Punkte vor CDU und FDP sind, wird dagegen geflissentlich verschwiegen.
Dass SPD, Grüne, Linke und Piraten zusammen auf 53% kommen und damit die absolute Mehrheit haben, wird auch lieber mal nicht genannt.
Und genausowenig, dass Grüne, Linke und Piraten zusammen inzwischen 26% haben - nur 10% weniger als die CDU und gerade mal 1% weniger als die SPD.
Das wären interessante Fakten. Aber stattdessen werden lieber die Piraten als Verlierer hingestellt.
Und ich denke, das sagt mehr über den Spiegel aus, als über die Piraten.
Ich habe Circus HalliGalli immer ignoriert, weil mich der Stil genervt hat. Aber hier ziehen sie die Rote Linie klarer als irgendwer anders, den ich bisher dazu gehört habe:
„Keine Fernsehquote, kein Shitstorm kann jemals so schlimm sein wie der Applaus von Leuten, die auch dann laut klatschen, wenn ein Flüchtlingsboot mit 800 Menschen im Mittelmeer versinkt.“
Auch wenn ihr ansonsten die Show unlustig findet und alles ignoriert, was Circus HalliGalli bringt, dieser Beitrag ist es wert, gesehen zu werden.
Insofern: Wenn du zu den Leuten gehörst, die zum Tod von Flüchtlingen klatschen: Hier ist die Rote Linie. Solange du so handelt, bist du auf meiner Seite unerwünscht.
Wenn du — wie ich — findest, dass zum Tod von Flüchtlingen zu klatschen eine Grenze überschreitet, die nicht überschritten werden darf, dann sag es. Wenn du ein Blog oder eine Webseite hast, schreib es. Falls du jetzt denkst „aber ich schreibe nicht über Politik“: Wenn Leute dazu den Mund aufmachen, die sich „mal den Mund zugenäht [haben]“ oder sich „mal einen Donat in die Stirn [haben] spritzen lassen“, dann kannst du das auch, egal wie sehr du ansonsten vielleicht Politik vermeidest. #mundaufmachen
-> Geschrieben zu Google-Blues: Wo bleibt der Long-Tail-Effekt? [522]
Danke für die Information.
Die Erfahrung, dass zu viel Eigenwerbung schreiben die Lust am Produzieren nimmt, habe ich leider auch gemacht (Mögliche Ursache: http://www.gnu.org/philosophy/motivation.html [79] ). Deswegen schreibe ich inzwischen nur noch eine Info auf yigg.de und einen identi.ca Beitrag, der automatisch auch an twitter weitergereicht wird (Infos: http://1w6.org/blog/drak/2009-12-29-1w6-infos-identica-und-twitter [44] ). Dadurch kommen zu einem neuen Artikel etwa 20 bis 40 Besucher.
Gleichzeitig werden meine Beiträge zu Rollenspielen automatisch in http://rsp-blogs.de [523] gesammelt, wo andere sie lesen (ich lese da auch). Darüber sind es etwa 100.
Ich denke im Endeffekt geht es um die Frage, wie deine Artikel am effizientesten (=wenig Aufwand) zu den Leuten kommen kann, die sich dafür interessieren. Und dafür scheint Google in deinem Bereich nicht mehr so sinnvoll zu sein.
PS: http://identi.ca/notice/19347348 [524]
-> Geschrieben zu Tokio Hotel & Co.: Offener Brief an Angela Merkel [525]:
Vor allem ist der Brief unverschämt, wenn man im Hinterkopf hat, dass bereits mehrere Studien gezeigt haben, dass p2p Tauschbörsen die Musikverkäufe nicht schädigen, aber den allgemeinen Wohlstand in der Gesellschaft erhöhen, weil die Leute Zugang zu mehr Musik haben:
- http://draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschbo... [434]
Reinhard Mey nutzt übrigens Abspielschutz auf seinen CDs. Entsprechend habe ich das letzte Mal, als ich eine CD von ihm kaufen wollte, stattdessen eine Mail geschrieben, die schlicht sagte: "Solange ich Ihre CDs nicht auf meinem Computer (meinem einzigen Musikgerät) abspielen kann, werde ich sie auch nicht kaufen."
Ich vermute, das haben genügend andere auch gemacht, und entsprechend sind die Verkaufszahlen von Reinhard Mey in den Keller gegangen.
Und schon die Formulierung "geistige Eigentumsrechte" in dem Brief ist falsch. Es muss nämlich "geistige Monopolrechte" heißen, denn es geht nicht darum, dass man ihnen etwas wegnehmen könnte, sondern darum, dass sie das Monopol auf die Verbreitung bestimmter Inhalte bekommen.
Was mir an dem Artikel über den offenen Brief gefällt ist, dass er etwas auf Hintergründe eingeht: Nämlich darauf, dass er in Wirklichkeit vom BDI (Bundesverband der deutschen Industrie) kommt, und es nicht um die Musiker, sondern um die Profite der großen Medienmonopolisten geht.
Lieben Gruß,
Arne Babenhauserheide
-----
Unpolitisch sein
heißt politisch sein
ohne es zu merken.
Zu Der große Gebührenschwindel [526]:
Auf diesen Leserbrief habe ich Antworten vom Autor bekommen und einen regen Mailaustausch gehabt. Das spricht meiner Meinung nach sehr für den Autor (ändert nur nichts am Artikel).
Ihr Artikel zum Missbrauch von Studiengebühren sieht gut aus, und er liest sich gut, aber eigentlich ist er vollkommen kontraproduktiv.
Da steht jetzt nicht "Studiengebühren sind der falsche Weg", sondern nur "Ist das scheiße, dass wir, die bezahlende Elite beschissen werden".
Eigentlich müsste es aber heißen: "Ist das scheiße, dass Bildung nun noch weniger den ärmeren Schichten zu Gute kommen wird", oder "Jetzt wird die Auslese nach Einkommen noch härter, und das obwohl Deutschland darin eh schon traurige Spitze ist.".
Und damit geht er völlig an der Kritik von uns Studenten vorbei. Auch wenn unsere Bilder gezeigt werden, wird unsere Meinung im Artikel größtenteils nicht vertreten, sondern eher unterminiert.
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Nach einem Mailaustausch kann ich diese Kritik an dem Artikel verfeinern:
Sie haben Recht, ich hätte das exakter formulieren sollen.
Der Satz muss heißen:
Und damit geht er völlig an der Kritik von uns Studenten, die wir demonstriert
und unsere Meinung gesagt haben, und deren Bilder sie gezeigt haben, vorbei.
Auch wenn unsere Bilder gezeigt werden, wird unsere Meinung im Artikel
größtenteils nicht vertreten, sondern eher unterminiert.
Denn die Bilder, die sie gezeigt haben, waren von den Boykott-Aktionen.
...
weitere Antwort.
...
Ich hätte mich sicher nicht beschwert, wenn der Artikel auch auf die Frage
eingegangen wäre, ob Gebühren überhaupt Sinn machen, und sei es nur in einer Randnotiz. So spielt er aber denen in die Hände, die sagen, die Gebühren seien richtig und legitim.
...
Und da kommt wieder die wichtige Frage in's Spiel, ob die Gebühren überhaupt legitim sind.
Denn wenn du akzeptierst, dass die Gebühren legitim sind, können sie in
kleinen Schritten erhöht werden (und das werden sie, wenn wir nichts tun).
Und zwar immer dann, wenn das Land wieder kürzt.
Und dann kommt wieder die Frage, wie wichtig Ausgaben vom Staat in die Bildung sind.
Und Gebühren zu akzeptieren und nur noch zu sagen "sie werden falsch
verwendet" bringt dafür nichts, denn nur "falsch verwendet" zu sagen heißt
implizit "wenn sie richtig verwendet würden, wären sie gut".
Ich will nicht sagen, dass dein Artikel völliger Unsinn ist, und dass du nicht
darüber schreiben sollst, dass Studiengebühren missbraucht werden, sondern einfach nur sagen, dass das Ausblenden der Legitimationsfrage denen in die Hände spielt, die höhere Gebühren wollen.
Es ist gut, dass du informierst, dass Studiengebühren missbraucht werden. Es würde langfristig mehr nutzen, wenn du die Frage der Legitimation von
Studiengebühren zumindest erwähnen würdest.
Links:
[1] http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/alice-und-die-maedels/
[2] http://taz.de
[3] http://web.archive.org/web/20111214212801/http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2010/05/PD10__191__621,templateId=renderPrint.psml
[4] https://www.draketo.de/licht/politik/erhaltet-eure-links
[5] http://www.agnes-krumwiede.de/fileadmin/user_upload/Presseecho/Musikwoche_29_2013_Google_gibt_es_im_Jahr_2020_nicht_mehr.pdf
[6] https://twitter.com/ArneBab/status/359802823166275584
[7] https://twitter.com/ArneBab/status/359802585751896065
[8] http://www.heise.de/tp/blogs/6/154646
[9] http://www.gruene.de/themen/netzpolitik/schluss-mit-weltfremd.html
[10] https://twitter.com/ArneBab/status/357051413026705409
[11] https://www.draketo.de/licht/politik/agnes-krumwiede-urheberrecht#antwort
[12] http://de.wikipedia.org/wiki/Gangnam_Style
[13] http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Gruenes-Bundestagswahlprogramm-2013.pdf
[14] http://ccmixter.org/
[15] http://www.indabamusic.com/
[16] http://opsound.org/
[17] http://www.tribeofnoise.com/
[18] http://opengameart.org/
[19] http://creativecommons.org
[20] http://freedomdefined.org
[21] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/
[22] http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
[23] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
[24] http://gnu.org/l/gpl
[25] https://twitter.com/AgnesKrumwiede/status/356700233134120961
[26] http://draketo.de/licht/p2p/gewinnbeteiligung-entschuldigung
[27] http://draketo.de/licht/politik/geistiges-eigentum-sinn-des-urheberrechtes-und-staatlich-garantierter-monopolrechte
[28] http://www.michaelgeist.ca/content/view/6699/125/
[29] http://draketo.de/licht/politik/geistiges-eigentum-sinn-des-urheberrechtes-und-staatlich-garantierter-monopolrechte#modern
[30] http://junggruendigital.de/?p=492
[31] http://www.gruene.de/partei/gruenes-wahlprogramm-2013.html
[32] http://www.piratenpartei.de/politik/wissensgesellschaft/urheberrecht/
[33] http://jkt.flaska.net/blog/Collapsing_long_mail_quotes_in_pure_CSS_and_other_new_features_in_Trojita_0_3_92.html
[34] https://bug-109048-attachments.webkit.org/attachment.cgi?id=186846
[35] http://www.alios.org/blog/2009/09/mein-festnahme-bei-der-freiheit-statt-angst-2009/
[36] https://identi.ca/notice/30727368
[37] http://www.gulli.com/news/avatar-kopierschutz-sorgt-f-r-schwarze-bildschirme-2010-04-29
[38] http://defectivebydesign.org
[39] http://lmgtfy.com/?q=avatar
[40] http://techdirt.com/articles/20100426/1032169168.shtml
[41] http://www.wired.com/listening_post/2008/03/nine-inch-nai-2/
[42] http://identi.ca/arnebab
[43] http://twitter.com/arnebab
[44] http://1w6.org/blog/drak/2009-12-29-1w6-infos-identica-und-twitter
[45] http://freenet.sf.net
[46] http://volkerpispers.de
[47] http://oxnzeam.de/2009/04/01/youtube-und-die-knebelvertrage-der-gema/
[48] http://blog.myoon.com/2010/01/29/wie-man-ein-entertainmentsklave-wird/
[49] http://www.taz.de/Weltverbesserung-dank-Vernetzung/Kommentare/!c93126/
[50] http://www.taz.de/!93126p3290/
[51] https://www.draketo.de/zitate#informationshoheit
[52] https://twitter.com/#!/growingupgamers/status/198343675141570560
[53] https://www.draketo.de/breached
[54] https://www.draketo.de/english/freenet/clearnet-backend
[55] https://www.draketo.de/licht/politik/machtkonzentration-ueberwachung-zersplitterung
[56] https://www.draketo.de/politik/desinformation-hierarchien
[57] https://www.draketo.de/licht/politik/gedanken/internet-wirtschaft-demokratie
[58] https://www.draketo.de/deutsch/politik/herausforderungen-technisch-sozial
[59] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/tagesschau-audio-fakes-100.html
[60] http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzija
[61] http://www.taz.de/Piraten-auf-dem-tazlab-2012/Kommentare/!c91461/
[62] http://www.taz.de/Piraten-auf-dem-tazlab-2012/!91461/
[63] https://www.alex11.org/2012/02/wir-die-netz-kinder/
[64] http://www.zeit.de/digital/internet/2012-02/wir-die-netz-kinder/komplettansicht
[65] https://www.draketo.de/deutsch/p2p/licht/studie-p2p-auswirkungen-von-tauschboersen-nicht-von-null-unterscheidbar
[66] https://www.draketo.de/licht/politik/leserbriefe/gauck-zu-digitaler-gesellschaft-angst-schueren
[67] http://joergrupp.de/wir-sind-die-kunden/
[68] https://www.draketo.de/deutsch/tauschboersennutzer-geben-mehr
[69] https://www.draketo.de/light/english/generation-cultural-freedom#fn:control
[70] http://blog.jan-filter.de/2010/10/11/wer-am-lautesten-schreit-kriegt-recht/
[71] http://blog.jan-filter.de/
[72] http://www.taz.de/1/debatte/sonntazstreit/artikel/1/deutschland-haette-zustimmen-muessen/
[73] http://www.bundestag.de/dokumente/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_02.html
[74] http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Re-Warum-leben-wir-nicht-schon-in-der-Zeit-von-Jean-Luc-Picard/forum-156584/msg-16530860/read/
[75] http://de.wikipedia.org/wiki/Grundbedürfnis#Beispiele_f.C3.BCr_weitere_psychische_Grundbed.C3.BCrfnisse
[76] https://www.draketo.de/light/english/motivation-and-payment
[77] http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Re-Weil/forum-156584/msg-16533353/read/
[78] http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564?_skip=0
[79] http://www.gnu.org/philosophy/motivation.html
[80] http://www.computerwoche.de/management/it-strategie/1886028/index2.html
[81] http://www.computerwoche.de/
[82] http://hurd.gnu.org
[83] http://www.gnu.org/software/hurd/hurd/status.html
[84] http://fosdem.org/2010/schedule/events/altos_hurd
[85] http://fosdem.org/2010/schedule/events/altos_kgi_hurd
[86] http://www.gnu.org/software/hurd/news.html
[87] http://www.gnu.org/software/hurd/news/2010-02-28.html
[88] http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1502613/
[89] http://www.draketo.de/licht/politik/geistiges-eigentum-sinn-des-urheberrechtes-und-staatlich-garantierter-monopolrechte
[90] http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/staatsschutz-ermittelt-gegen-linke/
[91] https://www.youtube.com/watch?v=X6p5AZp7r_Q
[92] http://www.feministfrequency.com/
[93] http://www.feministfrequency.com/2013/08/damsel-in-distress-part-3-tropes-vs-women/
[94] http://www.bit-blot.com/aquaria/
[95] http://sf2.shiningforcecentral.com/pages/characters_force.html
[96] http://draketo.de/english/songs/light/seiken-densetsu-3-bardstale
[97] http://www.fantasyanime.com/mana/som2char.htm
[98] http://www.fantasyanime.com/mana/som2char_2.htm
[99] http://de.suikoden.wikia.com/wiki/Kategorie:Charakter_%28Suikoden_I%29
[100] http://de.suikoden.wikia.com/wiki/Kategorie:Charakter_%28Suikoden_II%29
[101] http://1w6.org/deutsch/kampagnen/w-chter-der-zeit/aufzeichnungen/sskreszta-log/freunde-2-von-2
[102] http://starcraft.wikia.com/wiki/Sarah_Kerrigan
[103] http://de.finalfantasy.wikia.com/wiki/Kategorie:Charakter_%28BC:FFVII%29
[104] http://streetfighter.wikia.com/wiki/Chun-Li
[105] http://soulcalibur.wikia.com/wiki/Category:Heroines?display=exhibition&sort=mostvisited
[106] http://wesnoth.org
[107] http://pichen.lionhead.org/index.php?/archives/86-Spiele-mit-der-Psyche-oder-...-Schach-mit-Worten.html
[108] http://www.taz.de/t171/Anonymous-Aktivisten-gegen-Facebook/Kommentare/!c81221/
[109] https://www.draketo.de/light/english/generation-cultural-freedom
[110] http://schlockmercenary.com
[111] https://plus.google.com/u/0/+LennartPoetteringTheOneAndOnly/posts/J2TZrTvu7vd
[112] http://boykottsystemd.org
[113] http://www.reddit.com/r/linux/comments/2dgy45/if_systemd_is_so_controversial_why_has_it_been_so/cjpfdcg
[114] https://lkml.org/lkml/2014/10/7/254
[115] https://www.youtube.com/watch?v=ZTdUmlGxVo0
[116] https://wiki.debian.org/Debate/initsystem/openrc#OpenRC_vs_Systemd
[117] https://wiki.debian.org/Debate/initsystem/systemd#Portability
[118] https://plus.google.com/111049168280159033135/posts/7ET4DYAaTaH
[119] http://www.gentoo.org/proj/en/eudev/
[120] http://ewontfix.com/14/
[121] http://judecnelson.blogspot.de/2014/09/systemd-biggest-fallacies.html
[122] http://gentooexperimental.org/~patrick/weblog/archives/2013-10.html#e2013-10-09T08_32_52.txt
[123] https://web.archive.org/web/20151001121111/https://solpeth.wordpress.com/2012/12/19/systemd-vs-openrc-on-gentoo-a-completely-non-technical-users-perspective/
[124] http://igurublog.wordpress.com/2014/04/03/tso-and-linus-and-the-impotent-rage-against-systemd/
[125] https://www.draketo.de/light/english/top-5-systemd-troubles
[126] https://www.draketo.de/licht/politik/programm-der-alternative-fuer-deutschland
[127] https://www.alternativefuer.de/partei/programm/
[128] http://www.nachdenkseiten.de/?p=16524
[129] http://www.bundestag.de/bundestag/aufgaben/rechtsgrundlagen/abgges.pdf
[130] http://rating.de/rahmen.php?IH=/arnulf_rating/fan_und_fun.htm
[131] https://www.draketo.de/files/2013-04-23-Di-wahlprogramm-afd_1.pdf
[132] https://www.draketo.de/files/2013-04-23-Di-wahlprogramm-afd_1.org
[133] https://www.draketo.de/licht/politik/kommentare/alternative-fuer-deutschland
[134] http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kulturinterview/631797/
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[152] http://11k2.wordpress.com/2010/09/24/die-grunen-driften-nach-rechts-ja-stimmen-fur-den-gallo-report/
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[198] https://www.draketo.de/files/afdodernpd-plakatiert.jpg
[199] https://www.draketo.de/files/afdodernpd-plakatiert-gross.jpg
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